Casa Germanica - Bibliothek

  • Mit den Schriften es Varus zog er sich in die Bilbliothek zurück. In der einen Hand die Rollen, in der Anderen den Wein. Er seufzte merklich ob des Gewichtes und ließ sich auf einer Kliene in der Ecke nieder.


    Immer und immer wieder las er diesen einen Satz, kurz bevor er sich tiefer in die Materie vertiefte.


    "Schenkst du den Armen Brot, nennen sie dich einen Heiligen, fragst du warum sie nichts zu essen haben, schimpfen sie dich einen Tyrannen."

  • Nachdem er einen harten Tag in der Stadt hinter sich gebracht hatte, setzte er sich mit Schriften der Heimat in einen Sessel und begann zu lesen...


    König Hraudung hatte zwei Söhne: der eine hieß Agnar, der andere Geirröd. Agnar war zehn Winter, Geirröd acht Winter alt. Da ruderten beide auf einem Boot mit ihren Angeln zum Kleinfischfang. Der Wind trieb sie in die See hinaus. Sie scheiterten in dunkler Nacht an einem Strand, stiegen hinauf und fanden einen Hüttenbewohner, bei dem sie überwinterten. Die Frau pflegte Agnars, der Mann Geirröds und lehrte ihn schlauen Rat. Im Frühjahr gab ihnen der Bauer ein Schiff, und als er sie mit der Frau an den Strand begleitete, sprach er mit Geirröd allein. Sie hatten guten Wind und kamen zu dem Wohnsitz ihres Vaters. Geirröd, der vorn im Schiffe war, sprang ans Land, stieß das Schiff zurück und sprach: Fahr nun hin in böser Geister Gewalt. Das Schiff trieb in die See, aber Geirröd ging hinauf in die Burg und ward da wohl empfangen. Sein Vater war eben gestorben, Geirröd ward also zum König eingesetzt und gewann große Macht.


    Odin und Frigg saßen auf Hlidskialf und überschauten die Welt. Da sprach Odin: ,,Siehst du Agnar, deinen Pflegling, wie er in der Höhle mit einem Riesenweibe Kinder zeugt; aber Geirröd, mein Pflegling, ist König und beherrscht sein Land." Frigg sprach: ,,Er ist aber solch ein Neidling, daß er seine Gäste quält, weil er fürchtet, es möchten zu viele kommen." Odin sagte, das sei eine große Lüge; da wetteten die beiden hierüber. Frigg sandte ihr Schmuckmädchen Fulla zu Geirröd und trug ihr auf, den König zu warnen, daß er sich vor einem Zauberer hüte, der in sein Land gekommen sei, und gab zum Wahrzeichen an, daß kein Hund so böse sei, daß er ihn angreifen möge. Es war aber eine große Unwahrheit, daß König Geirröd seine Gäste so ungern speise; doch ließ er Hand an den Mann legen, den die Hunde nicht angreifen wollten. Er trug einen blauen Mantel und nannte sich Grimnir, sagte aber nicht mehr von sich, auch wenn man ihn fragte. Der König ließ ihn zur Rede peinigen und setzte ihn zwischen zwei Feuer, und da saß er acht Nächte. König Geirröd hatte einen Sohn, der zehn Winter alt war und Agnar hieß nach des Königs Bruder. Agnar ging zu Grimnir, gab ihm ein volles Horn zu trinken, und sagte, der König täte übel, daß er ihn schuldlos peinigen ließe. Grimnir trank es aus; da war das Feuer so weit gekommen, daß Grimnirs Mantel brannte. Er sprach:


    Heiß bist du, Flamme, zuviel ist der Glut:
    Laß uns scheiden, Lohe!
    Schon brennt der Zipfel, zieh ich ihn gleich empor,
    Feuer fängt der Mantel.
    Acht Nächte fanden mich zwischen Feuern hier,
    Daß mir niemand Nahrung bot
    Als Agnar allein; allein soll auch herrschen
    Geirröds Sohn über der Goten Land.
    Heil dir, Agnar, da Heil dir erwünscht
    Der Helden Herrscher.
    Für einen Trunk mag kein andrer dir
    Beßre Gabe bieten.
    Heilig ist das Land, das ich liegen sehe
    Den Asen nah und Alfen.
    Dort in Thrudheim soll Thor wohnen
    Bis die Götter vergehen.
    Ydalir heißt es, wo Uller hat
    Den Saal sich erbaut.
    Alfheim gaben dem Freyr die Götter im Anfang
    Der Zeiten als Zahngebinde.
    Die dritte Halle hebt sich, wo die heitern Götter
    Den Saal mit Silber deckten.
    Walaskialf, heißt sie, die sich erwählte
    Der As in alter Zeit.
    Sökkwabeck heißt die vierte, kühle Flut
    Überrauscht sie immer;
    Odin und Saga trinken alle Tage
    Da selig aus goldnen Schalen.
    Gladsheim heißt die fünfte, wo golden schimmert
    Walhalls weite Halle:
    Da kiest sich Odin alle Tage
    Vom Schwert erschlagne Männer.
    Leicht erkennen können, die zu Odin kommen,
    Den Saal, wenn sie ihn sehen:
    Aus Schäften ist das Dach gefügt und mit Schilden bedeckt,
    Mit Brünnen die Bänke bestreut.
    Leicht erkennen können, die zu Odin kommen,
    Den Saal, wenn sie ihn sehen:
    Ein Wolf hängt vor dem westlichen Tor,
    Über ihm dräut ein Aar.
    Thrymheim heißt die sechste, wo Thiassi hauste,
    Jener mächtige Jote.
    Nun bewohnt Skadi, die scheue Götterbraut
    Des Vaters alte Veste.
    Die siebente ist Breidablick: da hat Baldur sich
    Die Halle erhöht
    Zu jener Gegend, wo der Greuel ich
    Die wenigsten lauschen weiß.
    Himinbiörg, ist die achte, wo Heimdall soll
    Der Weihestatt walten.
    Der Wächter der Götter trinkt in wonnigem Hause
    Da selig den süßen Met.
    Volkwang ist die neunte: da hat Freyja Gewalt
    Die Sitze zu ordnen im Saal.
    Der Walstatt Hälfte wählt sie täglich,
    Odin hat die andre Hälfte.
    Glitnir, ist die zehnte; auf goldnen Säulen ruht
    Des Saales Silberdach.
    Da thront Forseti den langen Tag
    Und schlichtet allen Streit.
    Noatun ist die elfte: da hat Niördr
    Sich den Saal erbaut.
    Ohne Mein (Fehl) und Makel der Männerfürst
    Waltet hohen Hauses.
    Mit Gesträuch begrünt sich und hohem Grase
    Widars Land Widi.
    Da steigt der Sohn auf den Satell der Mähre
    Den Vater zu rächen bereit.
    Andhrimnir läßt in Eldhrimnir
    Sährimnir sieden,
    Das beste Fleisch; doch erfahren wenige,
    Was die Einherjer essen.
    Geri und Freki füttert der krieggewohnte
    Herrliche Heervater,
    Da nur von Wein der waffenhehre
    Odin ewig lebe.
    Hugin und Munin müssen jeden Tag
    Über die Erde fliegen.
    Ich fürchte, daß Hugin niche nach Hause kehrt;
    Doch sorg ich mehr um Munin.
    Thundr ertönt, wo Thiodwitnirs
    Fisch in der Flut spielt;
    Des Stromes Ungestüm dünkt zu stark
    Durch Walglaumir zu waten.
    Walgrind heißt das Gitter, das auf dem Grunde steht
    Heilig vor heilgen Türen.
    Alt ist das Gitter; doch ahnen wenige
    Wie sein Schloß sich schließt.
    Fünfhundert Türen und viermal zehn
    Wähn ich in Walhall.
    Achthundert Einherier ziehn aus je einer,
    Wenn es dem Wolf zu wehren gilt.
    Fünfhundert Stockwerke und viermal
    zehn Weiß ich in Bilskirnirs Bau.
    Von allen Häusern, die Dächer haben,
    Glaub ich meines Sohns das größte.
    Heidrun heißt die Ziege vor Heervaters Saal,
    Die an Lärads Laube zehrt.
    Die Schale soll sie füllen mit schäumendem Met;
    Der Milch ermangelt sie nie.
    Eikthyrnir heißt der Hirsch vor Heervaters Saal,
    Der an Lärads Laube zehrt.
    Von seinem Horngeweih tropft es nach Hwergelmir:
    Davon stammen alle Ströme.
    Sid und Wid, Sökin und Eikin, Swöll und Gunthro,
    Fiörm und Fimbultul,
    Rin und Rennandi, Gipul und Göpul,
    Gömul und Geirwimul.
    Um die Götterwelt wälzen sich Thyn und Win,
    Thöll und Höll, Grad und Gunthorin.
    Wina heißt einer, ein anderer Wegswinn,
    Ein dritter Diotnuma.
    Nyt und Nöt, Nönn und Hrönn,
    Slid und Hrid, Sylgr und YIgr,
    Wid und Wan, Wönd und Strönd,
    Giöll und Leiptr: diese laufen den Menschen näher
    Und von hier zur Hel hinab.
    Körmt und Örmt und beide Kerlaug
    Watet Thor täglich,
    Wenn er reitet Gericht zu halten
    Bei der Esche Yggdrasil;
    Denn die Asenbrücke steht all in Lohe,
    Heilige Fluten flammen.
    Gladr und Gyllir, Gler und Skeidbrimir,
    Silfrintopp und Sinir,
    Gisl und Falhofnir, Gulltopp und Lettfeti:
    Diese Rosse reiten die Asen Täglich, wenn sie reiten Gericht zu halten
    Bei der Esche Yggdrasil.
    Drei Wurzeln strecken sich nach dreien Seiten
    Unter der Esche Yggdrasil:
    Hel wohnt unter einer, unter der andern Hrimthursen,
    Aber unter der dritten Menschen.
    Ratatösk heißt das Eichhorn, das auf und ab rennt
    An der Esche Yggdrasil:
    Des Adlers Worte oben vernimmt es
    Und bringt sie Nidhöggern nieder.
    Der Hirsche sind vier, die mit krummem Halse
    An der Esche Ausschüssen weiden:
    Dain und Dwalin, Duneyr und Durathror.
    Mehr Würme liegen unter den Wurzeln der Esche
    Als einer meint der unklugen Affen.
    Goin und Moin, Grafwitnirs Söhne,
    Grabak und Grafwöllud,
    Ofnir und Swafnir sollen ewig
    Von der Wurzeln Zweigen zehren.
    Die Esche Yggdrasil duldet Unbill
    Mehr als Menschen wissen.
    Der Hirsch weidet oben, hohl wird die Seite,
    Unten nagt Nidhöggr.
    Hrist und Mist sollen das Horn mir reichen,
    Skeggöld und Skögul,
    Hlöck und Herfiötur, Hild und Thrud,
    Göll und Geirölul;
    Randgrid und Rathgrid und Reginleif
    Schenken den Einherjern Ael.
    Arwak und Alswid sollen immerdar
    Schmachtend die Sonne führen.
    Unter ihre Bugen bargen milde Mächte,
    Die Asen, Eisenkühle.
    Swalin heißt der Schild, der vor der Sonne steht,
    Der glänzenden Gottheit.
    Brandung und Berge verbrennten zumal,
    Sänk er von seiner Stelle.
    Sköll heißt der Wolf, der der scheinenden Gottheit
    Folgt in die schützende Flut;
    Hati der andre, Hrodwitnirs Sohn,
    Eilt der Himmelsbraut voraus.
    Aus Ymirs, Fleisch ward die Erde geschaffen,
    Aus dem Schweiße die See,
    Aus dem Gebein die Berge, die Bäume aus dem Haar,
    Aus der Hirnschale der Himmel.
    Aus den Augenbrauen schufen gütge Asen
    Midgard den Menschensöhnen;
    Aber aus seinem Hirn sind alle hartgemuten
    Wolken erschaffen worden.
    Ullers Gunst hat und aller Götter,
    Wer zuerst die Lohe löscht,
    Denn die Aussicht öffnet sich den Asensöhnen,
    Wenn der Kessel vom Feuer kommt.
    Iwalts Söhne, ging in Urtagen
    Skidbladnir zu schaffen,
    Das beste der Schiffe, für den schimmernden Freyr,
    Niörds nützen Sohn,
    Die Esche Yggdrasil, ist der Bäume erster,
    Skidbladnir der Schiffe,
    Odin der Asen, aller Rosse Sleipnir,
    Bifröst der Brücken, Bragi der Skalden,
    Habrok der Habichte, der Hunde Garm.
    Mein Antlitz sahen nun der Sieggötter Söhne,
    So wird mein Heil erwachen:
    Alle Asen werden Einzug halten
    Zu des Wütrichs Saal,
    Zu des Wütrichs Mahl.
    Ich heiße Grimr und Gangleri,
    Herjan und Hialmberi,
    Theck und Thridi, Thudr und Udr,
    Helblindi und Har,
    Sadr und Swipal und Sanngetal,
    Herteitr und Hnikar,
    Bileig, Baleig, Bölwerk, Fiölnir,
    Grimur und Glapswid,
    Sidhött, Sidskegg, Siegvater, Hnikud,
    Allvater, Walvater, Atrid und Farmatyr;
    Eines Namens genüge mir nie
    Seit ich unter die Völker fuhr.
    Grimnir hießen sie mich bei Geirröd,
    Bei Asmund Jalk;
    Kialar schien ich, da ich Schlitten zog;
    Thror dort im Thing;
    Widr den Widersachern;
    Oski und Omi, Jafnhar und Biflindi,
    Göndlir und Harbard bei den Göttern.
    Swidur und Swidrir hieß ich bei Söckmimir,
    Als ich den alten Thursen trog,
    Und Midwitnirs, des mären Unholds, Sohn
    Im Einzelkampf umbrachte.
    Toll bist du, Geirröd, hast zuviel getrunken,
    Der Met ward dir Meister.
    Viel verlorst du, meiner Liebe darbend:
    Aller Einherjer und Odins Huld.
    Viel sagt ich dir: du schlugst es in den Wind,
    Die Vertrauten trogen dich.
    Schon seh ich liegen meines Lieblings Schwert
    Vom Blut erblindet.
    Die schwertmüde Hülle hebt nun Yggr auf,
    Da das Leben dich ließ:
    Abhold sind dir die Disen, nun magst du Odin schauen:
    Komm heran, wenn du kannst.
    Odin heiß ich nun, Yggr hieß ich eben,
    Thund hab ich geheißen.
    Wak und Skilfing, Wafud und Hroptatyr,
    Gaut und Jalk bei den Göttern,
    Ofnir und Swafnir: deren Ursprung weiß ich
    Aller aus mir allein.


    König Geirröd saß und hatte das Schwert auf den Knien halb aus der Scheide gezogen. Als er aber vernahm, daß Odin gekommen sei, sprang er auf und wollte ihn aus den Feuern führen. Da glitt ihm das Schwert aus den Händen, der Griff nach unten gekehrt. Der König strauchelte und durch das Schwert, das ihm entgegenstand, fand er den Tod. Da verschwand Odin und Agnar war da König lange Zeit.

  • Diesmal mit einfacher Kost an literarischer Kunst beschäftigt, wurde er fast gestört. Fand allerdings nach dem Eintreten des Sklaven durchaus Gefallen daran jenen Mann zu hören. Nicht weil es ein Decimer war. Da gab es nunmal Solche und Solche, sondern weil er sich auf einen Posten bewarb, der lange nur mit viel Mühe am Leben gehalten werden konnte. Der alte Praefectus von Italien würde sich genauso freuen, wie dessen Untertanen.


    Avarus richtete sich auf und wartete, das der Decimer in die Bibliothek trat. Jener wurde durch den Diener dahin auch gewiesen, bevor der Türsklave zurück an die Pforte schritt.

  • Marcus schritt bedächtig hinter dem Sklaven und betrachtete die schön gestaltete Casa. Er hatte gehört, dass ihr Besitzer - der Senator, ein hervorragender Architekt sei. Ob er sie wohl selbst entworfen hatte? In Gedanken betrat er die Bibliothek riss sich aber sofort zusammen und schenkte seine volle Aufmerksamkeit Avarus. Leicht verbeugte er sich. "Senator, ich danke dir, dass du mich empfängst." Dann wartete er ab.

  • "Salve Bürger... du kommst mit einem Anliegen zu mir?"


    Natürlich hatte ihm der Sklave das schon gesagt, aber Avarus wollte hören, wie sich der Mann vorstellte. Vielleicht kamen dabei einige Referenzen mit zu Tage oder aber er würde es ihm nachher aus der Nase ziehen müssen. 8)

  • Etwas nervös bog er die Finger der hinter dem Rücken verborgenen Arme. "So ist es, Senator." Langsam fasste er etwas mehr Mut und traute sich in Anwesenheit eines ehemaligen Consulars ein paar mehr Worte zu sagen. "Mein Name ist Marcus Decimus Triarius, Sohn des Decimus Priscus. Ich bin hier, weil ich mich gerne als Stationarius im Cursus Publicus Italiae bewerben möchte. Ich las deinen Aushang, Senator."

  • Marcus wurde noch nervöser. Würde das Gesuch an seinen Referenzen scheitern? "Tut mir Leid, Senator, aber ich besitze auf diesem Gebiet leider noch keine praktische Erfahrung." Er konnte jetzt Standardsätze sagen wie "Ich bin lernfähig", oder "wurde in allem bestens vom Hauslehrer ausgebildet", verzichtete aber auf solches. Er hielt es für unangebracht soetwas vor einem hohen Senator zu sagen. Das mochte bei Tante Claudia im Stoffladen gehen, aber nicht hier.

  • "Was hast du bis zu diesem Tag gemacht, an dem du das Schreiben, das der Cursus Publicus Personal sucht, gesehen hast?"


    Vielleicht gab es in dieser Erzählung ja einen Lichtblick. Später konnte er noch Lucilla über diesen Mann ausfragen. Als Decimus würde dieser wohl wenigstens Lesen und Schreiben gelernt haben.

  • Marcus hatte dumme, witzige, weniger witzige Antworten parat, aber nur wenig, beziehungsweise bis jetzt keine vernünftige. In seinem Innersten verfluchte er sich, weil er sich nicht genügend auf dieses Gespräch vorbereitet hatte. Hatte er doch auch nie gedacht, dass die Stelle noch zu vergeben war, und es auf Grund seiner fehlenden Referenzen überhaupt soweit kommen würde. "Also. Zunächst, ich bin 26 Jahre alt, und habe leider noch nicht wirklich viele Taten vollbracht. Eigentlich lebte ich mein ganzes Leben in Achaia, auf den Landgütern der Gens Decima. Dort stand ich meinem Vater bei. Ich war an sich ein dauerhafter Praktikant. Mein Vater verwaltete die Landgüter und ich half ihm bei den Geschäften, also dem Vertrieb der Waren." Ob er nicht übertrieben hatte? Hatte er seine Fähigkeiten zu sehr überschätzt und vielleicht würde er hoffnungslos in dem Beruf versagen. Viele Sorgen plagten ihn.

  • Ein fortgeschrittenes Alter für keine Taten. Da wurde es Zeit, dachte der Legatus und hörte sich auch die anderen Dinge genau an. Sollte es einen Engpass geben, schien dieser Decimer zumindest reiten zu können. Aber auf dem Land waren sie wohl alle aufgewachsen. Seiner Verlobten ging das ähnlich und geschadet hat es ihr auch nicht, ganz im Gegenteil.


    "Nun gut ich bin kein Mann, der arbeitsgierige Menschen unnütz lang auf die Folter spannt. Wenn du bereit bist, werde ich die Urkunde erstellen und veröffentlichen lassen, die dich zum Stationarius der Stadt Rom ernennt. Vorerst würde dein Aufgabengebiet im Postversand liegen. Jene Arbeiten zur Unterhaltung der Stationen in Italien, nebst den finanziellen Verbindlichkeiten fällt auch weiterhin dem Praefectus Vehiculorum (NPC) zu."


    Er blickt sein Gegenüber nochmal genauer an.


    "Irgendwelche Fragen dazu?"

  • "Gut...." Avarus machte sich eine Notiz, damit er die Ernennung nicht vergaß und fügte auf die Frage hinzu: "Einer der Postumius Gens, schon sehr lange dabei und stolz, weil es seine Neffen auch in den Postdienst geschafft haben. Sie dienen allerdings als Tabellarii. Jener Gaius Postumius Rufus wird bald in Ruhestand gehen. Wichtig daher, das er einen geeigneten Nachfolger bekommt."

  • Marcus hatte den Namen noch nie gehört. Bestimmt niemand, den man kennen müsste. Die Gens Decima, die kannten alle. 8) Ob mit positiven oder negativen Eindrücken wusste Marcus nicht so recht. Aufjedenfall nahm er sich vor, dass sein Arbeitgeber von ihm einen guten Eindruck haben sollte. Er nickte nur und schaute fragend den Legatus an, ob dieser noch etwas zu sagen habe.

  • "Ja das wäre es dann eigentlich. Ab und zu darfst du noch einen Bericht über deine Station beim Praefectus abgeben. Ansonsten wünsche ich dir Morgen einen guten Arbeitsbeginn." :D


    Sprach der Senator und Legatus und winkte einen Diener heran, der den Decimer hinaus führen konnte.


    "Vale Decimus Triarius" sagte er noch und wandte sich dann, nachdem der Decimer gegangen war wieder seinen Schriften zu.

  • Tinte, überall Tinte, an den Fingern, auf ihrer Nasenspitze und an ihren Fingern. Pergament stappelte sich vor ihr, ebenso eine Tabula, auf denen Namen notiert waren. Es war die Gästeliste.


    Sedulus Gäste:
    ______________
    Aurelius Ursus - Brief nach Mantua
    Decimus Verus
    Decimus Livianus
    Decimus Mattiacus
    Aelius Quarto
    Vescularius Salinator
    Vinicus Lucianus
    Octavius Victor


    Avarus Gäste:
    ____________
    Purgitius Macer
    Tiberius Durus
    Flavius Gracchus
    Hadrianus Subdolus


    Calvenas Gäste:
    ______________
    Claudia Romana; Iunia Serrana; Quintilius Valerian; Octavius Macer; Caecilia Cara; Furia Calliphana; Tiberia Arvinia; Flavia Celerina?; Aurelia Prisca?


    Calvena war ganz aufgeregt, dass man ihr die Aufgabe gegeben hatte, ein Fest zu organisieren und bisher schulg sie sich recht gut. Sie hatte einen Lieferanten für Blumen gefunden, einige wunderbare Gazestoffe zur Dekoration organisiert und mit dem Koch der Gens, bereits ein Menü zusammengestellt. So schnell sollten diese Fontinalien nicht vergessen werden, es sollte in aller Munde sein. Es gab noch so viel zu tun, aber immerhin, waren nun die Einladungen fertig.



    Ad



    Um Bestätigung wird gebeten


    Sicher, sie hätte auch jemanden dazu beauftragen können, die Einaldungen zu gestallten, aber es hatte ihr eben doch Spaß gemacht. Nun musste sie nur noch die Adressen eintragen und einen Sklaven losschicken, welcher die Einladungen verteilte oder aber dann auch wegschickte. Zufrieden betrachtete sie die Einladungen und strich einmal darüber. Die Einladung für Valerian würde sie noch mit einem persönlichen Brief versehen und dann selbst abgeben.

  • Calvena saß gerade in der hauseigenen Bibliothek als ein Sklave ihr einen Gast ankündigte. Verblüfft sah sie auf, sie hatte eigentlich niemanden erwartet. Kurz sah sie an scih herunter und seufzte, sie hatte blaue Fingerspitzen von der Tinte und auch ihre Tunika war etwas zerknittert.


    "Wer ist es denn?" fragte sie nach, um herauszufinden ob es notwendig war sich auf die schnelle noch einmal umzuziehen. Sie lächelte breit, als man ihr erklärte, dass es sich um ihre Freundin Romana handelte.


    Sie erhob sich eilig und lächelte breit, als dann die Claudia den Raum betrat. "Romana schön dich zu sehen!" Spontan umarmte sie die Freundin. "Was bringt dich zu mir? Ich dachte wir sehen uns erst zu den Fontinalien wieder!"


    "Nicht das ich dich nicht gern wieder sehe! Setz dich doch!" meinte sie und wies dann einen Sklaven an ihnen etwas Saft zu bringen.

  • Romana erwiderte herzlich die Umarmung ihrer Freundin. „Salve, Calvena! Es ist wundervoll, dich zu sehen!“, machte sie und lächelte ebenso breit wie Calvena, wenn nicht sogar noch breiter. „Was für eine schöne Bibliothek ihr hier habt! So viele Bücher!“ An der Anzahl der Bücher in der Bibliothek sieht man immer den Bildungsgrad einer gens. Nicht umsonst war Germanicus Avarus Rector der Schola Atheniensis.


    „Ach, ich wollte dir einfach nur sagen, wie schön ich es finde, dass du mich eingeladen hast. Und dass ich natürlich gerne zu den Fontanalien komme. Aber das ist nicht das einzige.“ Romana redete nicht gerne um den heißen Brei herum, und ebenso wenig gerne im Stehen. Sie setzte sich und blickte Calvena direkt in die Augen. „Weißt du, meine Liebe, ich habe viel nachgedacht... über dich und deine Pläne... ich sehe für dich eine große, wundervolle Zukunft voraus. Vielleicht wirst du Pontifex, oder Flaminica, auf jeden Fall wirst du nicht lange Discipula werden. Und doch sehe ich da einen dunklen Punkt. Weißt du, worauf ich hinauswill?“ Sie blickte Calvena traurig an. „Es ist dieser Centurio.“ Sie atmete tief aus. Dieser unfähige Trottel würde Calvena mit in den Abgrund reißen, das konnte sie nicht zulassen.

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