Casa Germanica - Officium Avarus


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    Saldir Dekosklavin


    Wie so häufig wurde die hübsche Sklavin als Botin missbraucht, auch so heute an diesem Tag. Das gefiel ihr gar nicht, daher klopfte sie etwas missmutig am Büro an und steckte dann kurzerhand den Kopf herein.


    "Dominus, ein Volubilis Vitale möchte dich sprechen!" erklärte sie. Wieder einmal hatte sie vergessen, weshalb man Avarus zu sprechen wünschte. War ja auch eigentlich egal, zumindest sah sie das so.


    "Er wartet an der Porta, Gundi hat ein Auge auf ihn!" fügte sie dann noch hinzu. Sie wusste das der Türsklave es hasste, wenn man ihn Gundi rief. Aber das war ihre kleinliche Rache dafür, dass er sie immer schickte.

  • "Kenn ich nicht, hat er einen Termin?"


    Sein Blick huschte zu einem Sklaven der als Scriba immer im Raum anwesend war. Manchmal unscheinbar, manchmal aktiv, doch dessen Augen blieben gleichgültig. Also nicht... hm ein wenig Zeit war noch bis zum Essen. Mehr als Verderben konnte sich der Senator diese Augenblicke nicht und vielleicht waren sie doch noch sowas wie nützlich.


    "Lass ihn zu mir vor, aber sag Gundi ich möchte ihn dabei haben."


    Die Bedeutung war klar. Kein Bursche würde wagen sich des Senators ungebührlich zu nähern, stand der stramme Germane Gundhraban bereit dem Gast die Leviten zu lesen. 8)


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    Gundhraban; Türsklave und Saldir; Dekosklavin


    Saldir wartete mit gelanweilter Miene auf weitere Anweisungen und nickte dann, ehe sie Richtung Porta entschwand nur um dann mit Gundi und dem Gast in Schlepptau wieder zurück zu kommen.


    "Dominus, Volubilis Vitale für dich!" sagte sie kurz und ließ den Gast hinein.

  • "Salve!" erwiederte Vitale und trat näher.
    "Ich bin Volubilis Vitale und gerade aus Mauretania Tingitana angekommen. Ein Schicksagsschlag hat meine Familie und unsere Kaufmannsräume zerstört. So habe ich mich nach Rom begeben. Ich habe gehört, dass hier Scriba gebraucht würden. Eine feste Anstellung würde mir in der Anfangszeit in Rom sicherlich helfen. Schreibarbeiten bin ich aus unserem Officum in meiner Heimat durchaus gewöhnt.", stellte er sich kurz und bündig vor.
    Er konnte keinen Schluss aus dem Ausdruck seines Gegenüber ziehen und so wartete er gespannt auf eine Antwort.

  • "Soso..." Avarus fuhr sich über das Kinn. Einige Fragen lagen ihm auf der Zunge. "Was habt ihr denn dort drüben gehandelt?" Er selbst kannte sich in Mauretania ein wenig aus und hatte damals auch Land dort erworben, das nun durch einen seiner Klienten bewirtschaftet wurde. "Und wie bist du gerade auf die Idee gekommen an diese Tür zu klopfen?"


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    Philomelus; Sklave und Scriba


    Ohne anzukopfen steckte der etwas betagte Grieche den Kopf zur Tür rein.


    "Dominus, ein Iulius Centho will dich sprechen. Es geht um die nächsten Wahlen. Er möchte auch deinen Neffen sprechen. Soll ich ihn ins Oecus führen?" fragte er und sah seinen Herrn fragend an. "Oder soll er an einem anderen Tag zurück kommen? Dann geb ich ihm einen Termin!"

  • "Ist Sedulus denn im Haus?"


    Kam die Frage promt. Dabei kramte Avarus im Gedächtnis herum, ob und wo Iulius Centho ihm bereits mal über den Weg gelaufen war und wenn ja in welchem Zusammenhang. Irgendwann kam er dann auch der Geistesblitz. Beim Wassermann Macer hatte er ihn gesehen. Richtig.


    Fragend blickte der Senator den Schreiberling Philomelus an, ob und wie er seine Frage beantworten konnte.


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    Philomelus; Sklave und Scriba


    Der Sklave runzelte die Stirn. es war nicht immer einfach zu wissen, wann wer im haus war. Manchmal konnte die Casa das reinste Wespennest sein, raus, rein, raus, rein, immer waren die Herren Senatoren auf den Beinen und nicht nur die, auch Calvena und Sabina. Die Einzige die meist zu Haus bleib war der Uhu.


    "Ich glaub schon, ich kann ja mal nachsehen gehen!" antwortete er dann.

  • "Dann mache dies. Wenn seine Zeit für diese Zusammenkunft ausreichend ist, hole mich hinzu. Besser wir arbeiten den Kandidaten gleich ab, als dann wenn sie alle vor der Tür stehen..." Avarus wollte sich fast an seine Schriften zurückmachen, da fiel ihm auf, das er seit dem sehr zeitigen Morgen noch nichts wieder gegessen hatte. "Falls das so alles zusammenkommt, schick nach Helena. Sie möge uns doch eine Kleinigkeit zum Essen servieren. Es darf ruhig kalt sein." Warm würde wohl auch zu lange dauern. Es war ja zudem unklar wie lange der Iulier bleiben wollte. "Wenn Sedulus nicht im Haus ist, dann gib dem Mann einen Termin nächste Woche irgendwann am späten Nachmittag und schick trotzdem nach Helena. Dann esse ich eben hier."

  • "Oh," antwortete Vitale, "meine Familie hatte einen Großhandel. Wir waren auf vielen Gebieten aktiv, unter anderem Getreide, Gemüse, Öl und vieles mehr. Durch einen schweren Schicksalsschlag wurden die Geschäftsräume zerstört und meine Eltern kamen ums Leben. Glücklicherweise war das Lager nicht betroffen. So konnte ich mit seinem Verkauf die Zukunft meiner Geschwister sichern und bin selbst nach Rom aufgebrochen. Zu unserem Besitz gehören immer noch Olivenhaine", stellte Vitale kurz seinen Hintergrund vor.
    "Ich bin auf eine Empfehlung hin gerade hierher gekommen", fügte er dann noch an.
    Simoff: Sim-off-Empfehlung

  • Wiedermal eine gebrochene Existenz, die in der heiligen Stadt Rom zu neuem Glanz erstrahlen sollte. Avarus war da nüchterner Ansicht. Zuviel Schwemmvolk schwappte in den letzten Jahren über die Stadtmauer. Jeder wollte Essen, Arbeiten, Wohnen, Reich werden und irgendwann seine Familie nachholen. Doch die Meisten kamen nichtmal zum Essen.


    "Soso eine Empfehlung also. Und von Wem wenn ich fragen darf?"


    Ansonsten ging er nicht auf die Abenteuer des Volubilis Vitale ein. Zu oft hörte er solche Geschichten und nicht immer wußte er ob das alles der Wahrheit entsprach, was Bittsteller so auftischten, um von der Straße weg zu kommen.


    Sim-Off:

    Lass dir was einfallen. Ich besitze Land in Mauretanien wo Marmor gebrochen wird (zb.) Oder eben eine eigene Geschichte.
    Olivenhaine lassen sich nur gut anziehen, wenn man wirklich Einen hat.

  • "Zur Zeit ist nur noch die Produktion von Silphiumsaft in Betrieb. Ein alter Vertrauter beaufsichtigt sie, deswegen habe ich sie nicht aufgelöst", fügte Vitale noch an.
    Eigentlich spielte es ja nicht eine so große Rolle, was er in Mauretanien zurückgelassen hatte. Jetzt war er erst einmal gespannt, ob aus dieser Anstellung etwas werden würde. Bis jetzt hatte er eher nicht so das Gefühl. Abwartend erforschte er den Gesichtsausdruck seines Gegenübers...

  • Der gute alte Silphiumsaft. Früher konnte man damit eine gute Stange Denare verdienen, heute war es völlig aus den Metropolen des Reiches vertrieben. Diese maretanischen Viehtreiber hatten das Spielchen einfach zu weit getrieben und damit die Vorzüge reicher Einkunft irgendwann achtundsechzig a.d.Z. verloren. Heute (104 n. Chr. ) war es so unbedeutend normal wie der einfache Viehtrieb über abgeerntete Stoppelfelder.


    Volubilis Vitale ging zudem nicht auf die Frage des Senators ein. Avarus empfand das als Respektlosigkeit und ließ seine Augen kurz verfinstern. Jedoch war das auch eins dieser neuen Zeitzeichen. Er seufzte kurz auf.


    "Viel ist es ja nicht, was du kannst. Aber Schreiber sind in diesem Haus nötig. Am besten kommen deine Fähigkeiten wohl heraus, wenn wir dich einige Zeit anstellen und fordern. Was hast du dir als Lohn ausgemalt?"

  • Nach einigem Nachdenken traute sich Vitale einen Betrag zu nennen, den er wohl für die Tätigkeit als Scriba verlangen konnte:


    "Ich hatte so an 250 Sesterzen gedacht", sagte er vorsichtig sich herantastend.


    "Was werden denn genau meine Aufgaben sein?" wollte er noch wissen, denn das war ja in jedem Haus etwas unterschiedlich. Und sein Gegenüber sah nicht so aus, als lasse er Fehler durchgehen. Ganz im Gegenteil: Er wirkte respekteinflößend und distanziert.
    Aber das musste wohl so sein im Umgang mit Untergebenen. Vitale war es nur einfach nicht gewöhnt.
    Nun aber erst einmal die Antwort wegen des Gehaltes abwarten...


    Sim-Off:

    Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, musste mich erst einmal erkundigen.

  • Der Gast hatte sich diese Summe wohl nicht vorher zurecht gelegt. Denn einen Augenblick verharrte sein gegenüber in Schweigen. Doch dann platzte die Bombe und Germanicus Avarus konnte sich nicht mehr halten.


    "HAHAHAHAHA... hoho...hehe...HAHAHAHAHA."


    Er mußte sich den Bauch halten, so zwickte und zwackte es in seinen Lachmuskeln. Ein eilig hervor geholtes Tüchlein trocknete ihm einige Tränchen aus dem Gesicht.


    "Du beliebst zu scherzen, oder? Überhaupt keine römische Vita vorzuweisen und mit einem fürstlichen Soldär rechnen? Hast du dich nicht informiert, bevor du zu Senatorenhäusern hausieren gegangen bist? Ein amtlich mit Siegel versehener Schreiber in dieser Stadt -der Hauptstadt Rom- verdient zwischen 10 und 50 Sesterzen ...und du möchtest zweihundertfünfzig haben?!"


    Ein erneuter Lachanfall tönte durch den Raum. [Blockierte Grafik: http://www.si-games.com/forums/images/smilies/lachen.gif]

  • Vitale errötete und wusste nicht, was er noch sagen sollte. ?(
    Nach den Erkundigungen, die er eingeholt hatte, war eben dies der Betrag, der ihm als mittleres Einkommen eines Scriba genannt wurde.
    Anscheinend entsprach das aber nicht den Vorstellungen seines eventuellen Arbeitgebers.
    "Oh..." sagte er verlegen. Da er wirklich niemanden hier kannte, war der Anfang für ihn nicht leicht und auch Germanicus Avarus schien es ihm nicht gerade einfach zu machen.
    "Also, was sind denn deine Vorstellungen?" fragte er zurück, wusste aber noch nicht, ob ein ein Angebot für 10 Sesterzen wirklich annehmen wollte...


    [SIZE=7]

    Sim-Off:

    Hey, du machst mich ja ganz schon fertig! Kannst du mir nicht irgendwie die Hand reichen, um hier Fuß zu fassen?

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  • Sedulus war gerade auf dem Gang unterwegs welcher an dem Officium seines Onkels vorbeilief. Als er das laute Lachen hörte wurde er neugierig. Sein Onkel gröhlte doch sonst nicht so.
    So klopft er vorsichtig denn er wollte schon wissen was so spaßig war das man des Onkels Lachen durch das ganze Haus hörte... 8)

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