• Vibulanus nickte nur kurz bevor er und die Männer aus seinem Contobernium die Schola im Eilschritt verließen um zu ihrer Unterkunft zu gelangen.
    Wenn der Praefectus nach seiner langen Abwesenheit nun endlich wieder zurückkehrte wollten sie alle gut aussehen, denn möglicherweiße würde
    ihre Zeit als Probati damit gezählt sein.

  • Ich selbst dachte mir, dass ich eine Ausbildung gebrauchen konnte. Also setzte ich mich eines Tages in meiner Montur mit zu einer Gruppe Probati und lauschte dem Ausbilder. Mal sehen was ich noch dazu lernen konnte, und was die Probati alles fragen werden. Ich setzte mich eher zurück und beobachtete meine Männer und die Auszubildenen, wie sie in den Raum kamen und sich setzten. Der leitende Decurio wurde von mir informiert und man hörte ihn sich räuspern, bevor er dann mit Offiziersschritten den Raum betrat mir kurz zunickte und sich dann am Pult aufbaute, und auf die restliche Meute wartete.


    Sim-Off:

    an alle Probati: Hier gibts noch was zum lernen :)

  • Theoretischer Unterricht: Hierax hasste das. Er sollte seine Feinde mit dem Schwert erschlagen und nicht mit einem Schreibgerät. Trotzdem nahm er pflichtbewusst am Unterricht teil.

  • Einar kam mit den anderen Probati in die Schola geschlendert und bemerkte überrascht den Praefectus. Er nickte nur freundlich und setzte sich dann irgendwo in die Mitte der Probati, die schon anwesend waren. Na hoffentlich war der Unterricht nicht so trocken, wie er ihn sich vorstellte. Er hatte zwar schon eine Schola von Innen gesehen, aber das war schon lange her.
    Mit verschränkten Armen saß er nun da und wartete darauf, dass der Decurio anfing.

  • Es war das erste Mal dass ich überhaupt eine Schola betrat. Von Außen hatte ich auch eine Schola in Mogontiacum gesehen, aber ich war nie in einer.
    Alles was ich bisher gelernt hatte, haben mir meine Eltern beigebracht oder der Dorfälteste aus dem benachbarten Stammesdorf.


    Nun also kam die Theorieausbildung. Ich hatte keine Ahnung wie so etwas von statten geht, darum war ich erstmal sehr ruhig und wartete ab wie der Alltag in so einer Schola wohl sein würde.

  • Nach dem der Decurio das Gefühl hatte die Gruppe nun einigermaßen vollzählig beisamen hatte räusperte er sich laut und baute sich wieder hinter dem Pult auf. Seine Notizen bereit gestellt begrüßte er die Lehrlinge im typischen Offizierston. "Also Männer, los gehts." Nicht gerade eine passende Begrüßung für einen Unterricht, aber das war wohl Geschmackssache, wie ich mir mit einem leichten Grinsen dachte.
    "Ihr seit nun in einer der wichtigsten Teile der römischen Armee, nämlich den Hilfstruppen! Diese gab es allerdings nicht immer, das römische Imperium in seinen Anfängen setzte sein Heer aus eigenen Wehrpflichtigen und den Aufgeboten der Bundesgenossen zusammen! Danach wurden vereinzelt besiegte Feinde in Dienst gestellt. Erst seit dem großen Octavian, den ihr vielleicht als Octavianus Caesar Augustus oder kurz Augustus kennt, nahm die Anzahl der Hilfstruppen in den Armeen Roms zu! Zu dieser Zeit wie auch heute bildeten die Legionen den Kern der Truppen, die Auxiliae hatten lediglich eine unterstützende Rolle inne. Das hat sich bis zum heutigen Tag allerdings etwas geändert. Denn jetzt stehen wir Seite an Seite mit den Legionen im Kampf gegen die Feinde Roms und werden da eingesetzt, wo diese alleine in Schwierigkeiten kämen. Außerdem übernehmen die Auxiliae heutzutage spezielle wichtige Aufgaben, was sie zu gleichwertigen Truppenteilen macht. Aber genug davon, kommen wir zu unserer eigenen Einheit.
    Die ALA II Numidia verdankt ihren Namen den Numidern, einem Kriegervolk, das den Norden Afrikas bevölkert. Aus deren Reitern wurde die Ala einst gegründet. Wer bei den Hilfstruppen seinen Dienst abgeleistet hat erhält das römische Bürgerrecht, was nicht nur eine Ehre sondern auch ein Privileg darstellt! Viele derer, die in die Hilfstruppen eintreten, haben das Bürgerrecht allerdings schon inne. Die ALA II war einst in Hispania, Tarraco stationiert, wurde aber dann nach Germania verlegt. Hier in Confluentes hat sie im Castellum ihren festen Stützpunkt gefunden.
    Wie ihr sicher bemerkt habt ist die Ala eine reine Reitereinheit und besteht aus 16 Turmae zu je 32 Reitern. So ist das bei allen Alen, abgesehen von den Alae Militariae, die aus 24 Turmae bestehen. Sechzehn mal zweiunddreißig macht insgesamt 512 Reiter! Soweit Fragen?"
    , meinte der Decurio, nachdem er seinen ununterbrochen Redeschwall losgelassen hatte, den der Gute wohl schon auswending konnte, nach seinen Jahren von Erfahrung.

  • Ich versuchte mir alles irgendwie zu merken. Ab und zu nickte ich und prägte mir genaue Zahlen, Daten oder Namen ein.
    Besonders interessierte mich der Part mit dem Bürgerrecht. Ein richtiger Bürger des römischen Reiches zu werden, stellte tatsächlich eine Ehre dar. Ich hoffte dieses Privileg einst genießen zu dürfen.

  • So eine verdammte Scheiße, dachte Gisco. Irgendwie hatte er nichts davon mitbekommen, dass der Decurio zum Unterricht geladen hatte. Er hatte sich nur gewundert, wo die anderen alle steckten, als er in die leere Stube gekommen war. Daraufhin war er in die benachbarte Unterkunft gerannt und hatte die Soldaten dort gefragt, ob was wüssten. Zum Glück schien ein Probati mit einem von ihnen darüber geredet zu haben. Von ihm erfuhr Gisco, dass die anderen in der Schola wären. Ein kurzes Danke und schon war er auf dem Weg dorthin gewesen.


    Er hatte gehofft, noch rechtzeitig dort anzukommen. Doch auf dem Gang konnte er hören, dass der Decurio schon angefangen hatte. Was nun? Einen Anschiss würde er so oder so bekommen. Also was soll´s. Nur vor versammelter Mannschaft war das schon ziemlich blöd. Aber er hatte keine Lust, mit dem nächsten Schwung Probati diese Einheit zu wiederholen. So nahm er all seinen Mut zusammen, atmete gaaanz tief durch, betete kurz zu den Göttern und trat ein. Er bekam gerade noch die letzten Sätze des Decurios in Bezug auf die Stärke einer Ala mit. Leise versuchte er sich einen Platz in den hinteren Reihen zu ergattern.

  • Scheinbar gab es keine Fragen. Der Decurio saugte gerade wieder Luft ein um den nächsten Redeschwall auf wehrlose Probati niederprasseln zu lassen, jedoch gerade als er dabei war öffnete sich die Tür leise. Er ließ die Luft wieder aus seinen Lungen lehnte sich nach vorne und trommelte mit den Fingern auf das Pult. "Sind wir jetzt alle vollzählig?!", fragte er genervt.
    Ich blickte mich nur kurz nach dem Probati um, gab ihn einen strengen Blick und konzentrierte mich dann wieder auf den Decurio, die Luftige Prozedur gerade wieder durchführend.
    "Gut, fahren wir mit der Ausrüstung fort, zu der ihr wohl noch ein paar Hinweise gebrauchen könnt! Zunächst einmal wäre da die feminlia, eure lederne Reiterhose. Ihr werdet bemwerkt haben, dass die kurz unter dem Knie endet, und die Waden somit freilässt. Das Leder gibt euch besseren Halt auf dem Pferd, ist allerdings auch schwerer zu reinigen. Dafür ist es windundurchlässig, was ihr besonders im Winter noch zu schätzen lernen werdet.
    Übrigens könnt ihr euch wenn euch während eines frostigen germanischen Winters einmal die Schienbeine abzufrieren drohen Stoff darum wickeln, den ihr mit Lederriemen festbinden könnt. Man nennt diese Wickel tibialia. Ein guter Rat an euch alle: Macht das, sonst friert ihr durchgehend...
    Die nächsten Kleidungsstücke sind die Tuniken, eine kurzärmlige für die wärmere Zeit des Jahres und eine langärmlige für die kalte. Sie reichen wie ihr bemerkt habt nur bis kurz unter die Gürtellinie da sie euch beim Reiten nicht behindern sollen. Sie sind links und rechts senkrecht geschlitzt.
    Eure Füße stecken gewöhnlich in der caliga, der römischen Militräsandale. Da diese doch etwas luftig sein kann ist es im Winter ratsam, die Füße ebenfalls mit Stoff, Filz oder Leder zu umwickeln.
    Zusätzlich können euch paenula, euer Umhang aus gewalkter Wolle, und focale, euer Wollschal, vor Wind, Kälte und Regen schützen. Der Umhang ist vom Hals bis zur Magengrube geschlitzt und hält so den Wind ab, der beim Reiten entsteht.
    Tunika, feminlia, caliga, focale, paenula, spatha und Gürtel bilden eure Uniform in Friedenszeiten, an der euch jedermann in der ganzen Provinz als Reitersoldat der Auxiliae erkennen wird.
    Dazu Fragen?"

  • Vor jedem Probati lagen kleine Täfelchen auf denen man sich Notizen machen konnte. Ich begann eilig mitzuschreiben und lauschte interessiert den Worten des Decurio.
    Der Praefectus saß die ganze Zeit im Raum und unsere Nervosität war zu spüren.


    Ich überlegte ob ich alles verstanden hatte oder Fragen habe. Soweit war alles für mich klar.

  • Verdammt, dachte Gisco. Der Decurio hatte ihn doch entdeckt. Aber wie hatte er auch erwarten können, sich unbemerkt in die hintere Reihe zu schleichen? Mit hochrotem Kopf nahm er Platz und ertrug stumm den strengen Blick des Praefecten. Auch das noch. Gisco stöhnte innerlich auf. Vor Aufregung konnte er kaum den nächsten Ausführungen des Decurio folgen. Zumal dieser den Vortrag scheinbar schon unzählige Male heruntergeleiert hatte, so schnell wie er sprach. Selbst wenn Gisco Fragen gehabt hätte, hätte er sich bestimmt nicht gemeldet. Aber alles, was der Decurio sagte, war nicht all zu neu. Deswegen wunderte er sich etwas über einige Probati, die sich wie wild irgendwelche Notizen auf kleinen Täfelchen machten. Nur das mit dem Umhang verstand er nicht so ganz. Wenn er vom Hals bis zur Magengrube geschlitzt war, wie um alles in der Welt hielt er dann den Wind ab? Und mussten sie die Paenula die ganze Zeit tragen, egal wie warm es war? Er überlegte sich kurz, ob er sich melden sollte. Der Anschiss schien ihm sicher. Also was hatte er noch zu verlieren. Er fasste sich ein Herz und meldete sich mit hochrotem Kopf.


    "Decurio. Ich hätte zwei Fragen. Erstens, wenn die Paenula vom Hals bis zur Magengrube geschlitzt ist, wie hält sie dann den Wind ab? Müsste sie nicht in diesem Bereich eher geschlossen sein? Und zweitens. Du sagst, dass die Paenula zur Uniform gehört. Heißt das, dass wir sie immer tragen müssen? Egal bei welchem Wetter?"

  • Der Decurio wachte aus seiner Schwallrede auf, als er bemerkte, dass ja sogar wirklich jemand fragen stellt. Damit hatte er nicht gerechnet und er geriet ins Taumeln, würde er kämpfen, was er aber nicht tut. Er stützte sich auf und erklärte dann dem Probatus, der außerdem noch zu spät kam, und insofern nicht umbedingt der Liebling des Decurios war, der ungern zu gab, dass er etwas Falsches sagte: "Wie? Ich meinte, durch diesen Schlitz kann man es erstens besser anlegen, eins über die eine, das andere über die andere Schulter, und er flattert nicht sinnlos im Wind. Und nein, der Umhang ist eine Schlechtwetterbekleidung, sprich, nur wenn schlechtes Wetter ist, ist es Teil der Uniform."


    "Weitere Fragen?", obwohl der Decurio hoffte, dass nicht noch jemand anders an seiner Redekunst feilschte.

  • So ganz hatte es Gisco immer noch nicht kapiert. Aber er gab sich mit den Antworten des Decurio zufrieden. Da er zu spät zu dieser Übung gekommen war, wäre es wohl besser, jetzt seinen Mund zu halten, dachte er. Deswegen schüttelte er den Kopf. Kurz sah er sich um. Da sich keiner von den anderen meldete, hatten sie offensichtlich keine Fragen zu dem bisher Gesagten. Gisco beschloss, einen seiner Kameraden zu fragen, was es nun mit der Paenula auf sich hatte. Vielleicht war er einfach nur zu blöd, das zu kapieren. Denn die anderen wussten scheinbar, wovon der Decurio sprach.

  • "Schön. Dann machen wir weiter mit den Feldzeichen!" sagte der Decurio, nachdem keiner eine Frage stellte. "Das Vexilium." Er ging zu einer Ecke des Raumes, wo eine Abbildung des Feldzeichen an der Wand hing. "Ihr seht, dass es eigentlich eine Lanze ist! Allerdings haben wir daran dieses Querholz befestigt, an dem ein rechteckiges Tuch hängt! Daran hängen wiederum die metallenen Anhänger in Form eines Efeublattes oder eines Herzens. Auf dem Tuch befinden sich die Angaben zur Einheit, zu der es gehört! Der Feldzeichenträger, der Vexillarius, hat ein hohes Ansehen in der Truppe, denn er trägt schließlich ihr Wahrzeichen in den Kampf! Außerdem ist er für die Truppenkasse zuständig. Auch jede Turma hat ihr eigenes Signum, das von einem der Eques getragen wird. Im Kampf können sich die Milites immer wieder darum sammeln, es stellt somit eine Art Angelpunkt einer Schlacht dar!" Er blickte kurz durch die Reihen, marschierte dann wieder nach vorne. "Ich glaube alles andere werdet ihr im Laufe euer Karriere schon mitkriegen. Beenden wir das hier für heute. Abite, Probati!"

  • Ein weiterer Tag der Ausbildung war vorbei. Der theoretische Teil fiel mir etwas schwerer, da ich nie eine Schola von Innen gesehen hatte, aber ich biß mich durch so gut es ging.


    Ich war gespannt wie schwer wohl der abschließende Test war, aber bis dahin würde wohl etwas Zeit vergehen.

  • Das der theoretische Teil der Ausbildung so schnell vorbei sein würde, hätte sich Gisco nicht träumen lassen. Er versuchte noch, sich die letzten Ausführungen des Decurios zu merken, als dieser endete und ihnen das Abtreten befahl. Das ließ sich Gisco nicht zweimal sagen. Schließlich war er zu spät aufgetaucht. Wenn er jetzt mit den anderen Probati aus dem Raum ging, würde er dem Decurio nicht auffallen. So stand er auf und verließ mit den anderen die Schola. Draußen angekommen atmete er tief durch. Das schien ja nochmal gut gegangen zu seinund ging zu der Unterkunft.

  • Arianus hatte sich während des Vortrags stolz seine Notizen gemacht. Dieser Stolz bezog sich größtenteils auf die Tatsache, dass er sich Notizen in Latein machen könnte! Dies hatte er sich in mühsamer Arbeit selbst beibringen müssen, da seine Eltern kein Geld für Lehrer hatten und selbst nicht Schreiben konnten. Zum ersten Mal hatten sich seine Mühen wirklich ausgezahlt.


    Fragen zu stellen traute sich Arianus nicht, denn der Decurio schien einen zusammenhängenden Vortrag zu halten und wollte ihn nicht unterbrechen und so aus dem Konzept bringen. Außerdem war es nicht allzu schwer mitzukommen.


    Nachdem der Vortrag beendet war nahm Arianus freudig seine Notizen und ging in seine Unterkunft um sie zu verinnerlichen.

  • Auf dem Weg zur Unterkunft fiel Gisco auf, wie Arianus stolz eine der Tafeln, die in der Schola zum Notizen machen, rumgelegen hatten, mit sich trug. Da Gisco zu spät gekommen war, kam er auf den Gedanken, seinen Kameraden zu fragen, ob er sich mal seine Notizen ansehen dürfte. Schnell ging er auf ihn zu.


    "Salve, Arianus. Wie ich sehe, warst du fleißig und hast dir ein paar Notizen gemacht. Darf ich mal einen Blick drauf werfen. Ich habe leider den Anfang verpasst. Nicht, dass der Decurio uns nachher abfragen will, und ich nicht alles weiß.", sagte Gisco zu seinem Kameraden.

  • Meine Prüfung hatte ich nach einiger Zeit endlich fertig. Ich sah noch einmal alles durch und gab sie dann ab. Ich hoffte alles richtig und verständlich aufgeschrieben zu haben. Mein Latein war wahrscheinlich nicht das allerbeste.

  • So ein Mist, dachte sich Gisco, als er erfuhr, dass es eine theoretische Prüfung geben sollte. Schließlich hatte er einen Teil der Ausführungen des Decurio nicht mitbekommen. Zum Glück hatte sich Arianus einige Notizen gemacht, so dass er den fehlenden Teil nacharbeiten konnte. Er hatte bis zum letzten Tag gelernt. So ging er mit einem guten Gefühl in die Schola, um seine theoretische Abschlussprüfung zu machen. Dort gab man ihm den Fragebogen. Als er sich gesetzt hatte und diesen durchlas, wiegte er den Kopf. Einige Fragen waren leicht, andere hingegen schon schwerer. Schließlich fing er mit der Beantwortung an. Mit der Zeit kam er etwas ins Schwitzen, denn er wusste nicht, ob er manche der Fragen ausreichend beantwortet hatte. Doch irgendwann war er fertig und las sich nochmal seine Antworten durch. Ihm fiel nichts mehr ein. Und er wusste nicht, was er noch besser hätte beantworten können. Daher nahm er seine Unterlagen und gab sie ab. Mit gemischten Gefühlen verließ er die Schola Richtung Unterkünfte. Hoffentlich würde er bestehen, dachte er sich.

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