Grundausbildung des Caius Octavius Sura

Wieder um nahm ich einen Pilum in die Hand. Kam es mir nur so vor oder war er leichter geworden? Mir sollte es recht sein und ich dachte daran, wie ich Stöcke warf und so wurde der Pilum leichter. Ich sah die Steine und zielte auf den ersten. Dann warf ich. In meinen Arm verbreiteten sich leichte Schmerzen, wobei diese nicht beachtete, ich musste mich konzentrieren. Der erste Pilum setzte knapp neben den Stein auf. Ich seufzte und sah aus den Augenwinkeln einen strengen Blick des PP´s. Ich nahm wieder einen Pilum zielte, die Schmerzen waren verschwunden oder ich beachtete sie nicht mehr, auch die Schwerheit war weg, als ich schleuderte war es diesesmal für meine Bedürfnisse perfekt. Der Pilum flog und traf den Stein direkt. Ich freute mich innerlich, wollte aber es nicht dem PP zeigen. Durch die Freude wurde es für mich leichter, allerdings wurde ich auch unkonzentrierter: Der dritte Pilum streifte den Stein nur. Auf einmal war meine Freude verschwunden, aber meine Konzentration war wieder da. Ich musste also die Mitte zwischen Motivation und Konzentration finden. Als ich den vierten Pilum schleuderten wollte nahm er ein Stück Haut mit und ein Tropfen Blut viel. Jedoch er war gut, denn ich traf den Stein. Mit einem schmerzverzertten Gesicht nahm ich den 5. Pilum. Ich wendete meine Hand so, dass mein PP nicht die Wunde sehen konnte, ich wusste nicht wieso ich das tat, aber mir schien es besser. Der 5. Pilum war perfekt, ich hatte die Mitte gefunden. Er flog und traf den Stein. Als ich kurz meine Augen schloss dachte ich den Schrei eines Feindes, dem Stein, zu hören. Jedoch wurde ich grausam in die Realität zurückgeworfen, als mir der Gedanke kam, dass ich noch 10 Pilen vor mir hatte. Ich nahm also den nächsten. Meine Hand sowie meine vorherigen Gedanken, auch an den PP waren verschwunden. In diesen Minuten gab es für mich nur den Pilum und mich. Das war die Mitte, die ich gesucht hatte, das war das was ich sein sollte eine Einheit in Waffe und Mensch. Der nächste Stein war für mich leichter und von meinen 5 Versuchen trafen immer hin 4: Der 1., der 2. der 3. und der 5. Beim 4. hatte mich der Pilum schmerzhaft an die Wunde erinnert. Nun kam der 3. und letzte dran: Ich nahm den ersten Pilum und traf. Genau so wieder 2. 3. 4. und zu meinen Erstaunen der 5. Mit dieser kurzen Zeit hatte ich den Pilum lieb gewonnen.

Mit schmerzender Hand trat ich wieder vor den PP und meinte: "Befehl ausgeführt!" Ich verdeckte meine Hand und wartete auf die Reaktion des PP´s.

... und schon griff ich den Scutum und den Glaudius. Wieder versuchte ich die Mitte zufinden und ich fand sie einigermaßen: Der erste Punkt, den der PP anzeigte traf ich ohne Probleme. Auch meine Deckung war in Ordnung, so fand ich. Ich versuchte meinen ganzen Körper mit Hilfe des Scutum zu schützen jedoch genug Platz habend um stechen, was ich inzwischen beherschte und gut sehen zu können. Der 2. Punkt war schlechter. Meine Deckung ließ kurz nach als ich stach. "Der Stock! Der Stock!", dachte ich. Ich nahm es nicht als Strafe sondern als Forderung zum Konzentrieren auf. Der 3. Punkt, ein gezielter Stich und eine gute Dekung, so war es richtig. So ging es weiter. Ab und an bekam ich den Stock zu spüren und wurde aber im ganzen doch besser. Ich spürte wie sich mein Körper verfestigte, ich kämpfte aber trotzem mit den Punkten, als wären sie meiné Feinde.
Meine Hand schmertzte nach der Übung noch mehr, aber das Bluten war einigermaßen gestoppt. Ich hoffte, dass jetzt keine handbelasteten Übungen mehr kamen.

Ich ging wieder ohne zu Murren und trotzgewaltiger Schmerzen die 20 Runden laufen. Die ersten gingen sehr schlecht, dann jedoch hielf mir das Laufen meinen Kummer zu vergessen und die letzten 10 waren doch wieder besser. "Die Ausbildung ist hart, wird sich aber lohen!", dachte ich bei mir. Ich lief meine 20ste Runde, wieder eine der Besten. Vielleicht lag es auch an dem wohlverdienten Abend der vor mir lag. Nun mir sollte es recht sein. Ich lief, weil ich gerade drin war, mit kurzem Stop beim PP, bei dem ich salutierte und mich mit einem leicht angeschlagenen "Vale, Princeps Prior!" und ohne zu vergessen richtig zu salutieren, da es nun angebracht war, auch noch schnell zur Unterkunft.

Ich ging auf den Platz und sah das der PP schon da war. "Mist!", fluchte ich leise. Dann ging ich auf ihn zu und salutierte: "Salve! PP!" Ich spürte keine Schmerzen mehr mir ging es so gut wie nie zuvor, wenn da nicht der PP wäre. Ich fürchtete langsam seine Strafen, aber ich nahm sie immer noch nicht als Strafen an. Ich blickte zum PP und erwartete seine Befehle.

Mit einem leisen Seufzer machte ich mich an das Werk. Ich war unkonzentriert und schon ging mir die Puste aus: Nach der 15. Runde. Ich dachte wieder an die Mitte und versuchte mich darauf zu konzentrieren. Ich schaffte es erst nach 5 weiteren Runden. Ich schwitzte, aber das war in Ordnung solange ich keine Schmerzen hatte. Die letzten 10 Runden spurtete ich fasst.

Bei den 50 Stichen stellte ich mich schon wesentlich geschickter an samt Deckung. Nur mein Arm schmerzte leicht danach:
Ich stoch auf den Pfahl ein, und ließ das Scutum nicht unbeachtet. Ich musste mich nur in eine Situation versetzen in der ich das brauchte, ich stellte mir also vor, dass ich in der Gasse von einem Mann an gegriffen werde und tatsächlich klappte es besser. Dann meldete ich mich wieder beim PP. "Aufwärmübung ausgeführt!", meldete ich mit einer Stimme, die außer Atem war, aber nicht zu arg.

Ich dachte: "Oh Gott!" Dieser würde mir aber auch nichts nützen und so musste ich gegen den PP antreten. Man merkte, dass ich sehr ungeübt war und ich wusste das, aber ich ließ mir das nicht anmerken suchte und fand die Mitte und brachte mich in Stellung.

Und schon ging es los. Der erste Angriff des PP´s war unerwartet und plötzlich ich versuchte mich schnell hinter dem Scutum zu decken. Es war ein schneller Stoß, er versuchte also mich unvorbereitet an den Rippen zu treffen. Ich hielt schnell den scutum hervor, so dass der abprallte. Dann kam schon der nächste Angriff, es war eine Mischung aus stechen und hieben. Er traf das scutum, dass ich immer noch vor mir hielt von der linken Seite so dass es nach rechts samt Arm flog und damit meine Arme verkreutzt waren. Er mich ungehindert mit einem kleinen Schritt nach vorne in die Seite stechen konnte. Es schmertzte, war aber passabel. Ich versuchte den Knoten zulösen, den ich gebildet hatte, und schaffte es gerade rechtzeitig, denn der PP machte eine Scheinattacke nach links, wo ich reflexmäßig schnell mein Scutum hinhielt, er aber sofort versucht ein die rechte Seite zu stechen. Glücklicher weise bemerkte ich dies und war schnell genug das Glaudius mit meinem zu kreuzen, dann mein Scutum rüber zu holen und den PP zurückstoßen. Wenig beeindruckt von diesem Manöver versuchte er, da ich gerade auf rechts und links eingestellt war einen Frontal angriff. Er ließ mir keine Sekunde Ruhe. Auch diesem Angriff, setzte ich ein Ende indem ich erst mein Scutum hin hielt, dann mit einem Schritt, der so aussah, dass ich mein linkes Bein hinten an meinem rechten vorbeiführte, so dass ich in einem 45° Winkel zu meinem Schild stand, auf das Holzglaudius stach, so dass er mit diesem nach links aus wich. Ich nahm meine 2 Sekunden die ich hatte wahr und ging hintermeinem Schild in Deckung. Ich sollte ja nur abwehren, des wegen begab ich mich in diese Defensivhaltung. Ich erwartete den nächsten Angriff. Meine Augen folgten dem Schwert des PP´s: Der PP auch nicht zu sehr beeindruckt, immernoch mit dem Schwert in der Hand versuchte unter dem Scutum durch zu schlupfen und meine Füße und Beine zu verletzten. Ich machte ihn einen Schlag durch die Rechnung in dem ich mein Scutum auf setzte, doch ich merkte das dies ein gewaltiger Fehler war, denn schon schnellte der PP hoch und ich hatte nur mein Schwert zur Abwehr, aber diese ließ ich nach unten Baumeln ich hatte mich zu sehr auf mein Schild konzentriert und dafür bekam ich eins auf die Nase. Ich fürchtete, dass ich Nasenbluten bekommen werde bei der empfindlichen Nase, die ich besaß, leider. Aber es war mir egal und ich fasste mich schnell. Der PP, aber grinste und nuzte meine geistliche Abwesenheit aus um erneut einen riskoreichen aber guten Frontalangriff zu starten. Ich aber blickte auf das heranschnellende Gladius, fasst mich bei der Nase und schleuderte den rechten Arm nach oben, so dass das Gladius des PP´s zurückflog. An meiner rechten Schulter knackte es und schmertzte. Ich verzog das Gesicht und kämpfte weiter, naja, ich wehrte weiter ab: Der nächste Angriff lies nicht auf sich warten: Es war kein Täuschangriff, nein, es war einer, der nach links ging und auch bei link, zum leiden meiner linker Seite: Ich rechnete mit einem Angriff nach rechts deswegen führte ich mit einem kleinen Toc das Scutum nach links und dann wieder nach rechts, auch mein Schwert war auf rechts vorberreitet. Ich hatte mit diesem Schlag verstanden, dass ich beide Seiten aber auch die Mitte schützen musste, also versuchte ich dies so gut wie möglich zu tun.........

Ich rannte die 20 Runden erstaunlich schnell: Ich war richtig in dieser Phase, wo ich rennen kämpfen und andere Sachen konnte, ohne außer Atem zu gehen. Die Schmerzen? Vergessen. Die schlechten Sachen? Vergessen. Ich fühlte mich prima und genoss meine Ausbildung.

AM NÄCHSTEN MORGEN
Nach einer guten Nacht kam ich wieder zum Exerzierplatz. Mein PP stand schon da und ich grüßte, in dem ich salutierte: "Salve, PP! Melde mich zur Ausbildung!" Ich war immer noch fröhlich versteckte es aber hinter meinem Ernst.

Ich kam zu dem Platz zurück. Außer Atem entschloss ich mich zu warten. Ich setzte mich hin und wartete. Ich war immernoch glücklich aber am Boden und ich schwitzte, aber der PP hatte gesagt heute wird es ernst. Also versuchte ich meine Kräfte zu sammeln, wozu auch immer.

Ich antworte: "Bereit,egal welche Hürde es wird." Ich war voller Stolz schon die Abschlusspfüfung in Griffweite zu haben, allerdings musste ich sie erst bestehen....

Ich lächelte und meinte: "Vielleicht mein geschätzter Princeps Prior?" Ich begab mich in Stellung und erwartet den Angriff des PP´s.