(alt) Casa Iulia

  • An diesem Tage schien eindeutig Leben in die Casa der Iulier einzukehren. Kaum hatte sich der Türsklave Wonga in Sicherheit gewogen und sich niedergelassen, da klopfte es erneut an die Tür. Die Worte, die in einem tiefen Bass im Raum ertönten als der Nubier sich erneut erhob, waren zum Glück in einer Sprache gesprochen, die in diesem Haus keiner verstand.
    Mit mächtigen, raumgreifenden Schritten machte er sich auf den Weg zur Tür, um besagten Klopfen auf den Grund zu gehen. Im Grunde konnte es kein Besuch mehr sein. Schließlich hatten die Herrin und der Herr bereits Gäste. Mehr Leute, die man hätte besuchen können, gab es in der Casa einfach nicht. Die Kette an Überlegungen und Abwägungen endete in dem für Wonga recht logischen Schluss, dass nur ein Bettler oder ähnlich ungebetene Besucher vor der Türe stehen mussten.
    Mit der finsteren Miene, die nur ein hünenhafter Nubier an den Tag legen konnte, öffnete er die Tür und sprach:
    „Was du wollen?“

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Constantius
    „Was du wollen?“


    "Ich wolle Dominus spreche" redbrechte Matho zurück, war er doch in der Affenhaltung nicht unerfahren


    "Ich bin Decimus Pomponius Matho und ich möchte Deinen Herrn sprechen. Ich bin in sozialhistorischer Mission hier."

  • „Ich werden Herr mitteilen“, sprach der große Nubier und öffnete die Tür soweit, dass Matho eintreten konnte.
    „Du hier warten!“
    Ohne die Antwort des Gastes auf seine höfliche Aufforderung abzuwarten, begab sich Wonga auf die Suche nach Caius Iulius Constantius.
    Mit den üblichen etwas sparsamen Worten berichtete er Constantius von der Ankunft des neuen Gastes.
    Worauf sich Constantius bei Corvinus für einen Augenblick entschuldigte und sich selbst zum Eingangsbereich der Casa begab.


    „Salve. Willkommen im Haus der Iulier. Ich bin Caius Iulius Constantius. Was führt euch in unser Haus?“

  • "Ich werde Dir mit Freuden später die Casa Iulia zeigen, Artoria Hypathia," meinte die Iulierin lächelnd und wandte sich dann in die Richtung des Corvinus. "Habe Dank für Deine Gabe, Besuch ist uns immer willkommen, wenn er Wein mitbringt, noch sehr viel mehr," scherzte sie und bedeutete der Dienerin, die Amphore zu übernehmen, welche dem stummen Befehl ihrer Herrin denn auch folgte und sich samt Amphore entfernte. Immerhin galt es noch Trauben zu holen und Getränke für die Gäste ..


    "Dann wollen wir uns doch gemeinsam zurückziehen, Männer brauchen für ihre Gespräche zumeist deutlich mehr Platz, als man es glauben möchte," damit bedeutete sie den beiden jungen Frauen und Hypathia, ihr in den Innenhof zu folgen, dort würden sie frische Luft haben und in aller Ruhe miteinander sprechen können. "Wir waren gerade dabei, dass Sergia Messalina mir berichtete, was sie sich in ihrem Leben wünscht und was sie bisher erlebt hat ... und damit wäre die Reihe nun an Sergia Seia..." Ein freundliches Nicken galt der jungen Frau, bevor sie zu viert an einem Teil des Innenhofs ankamen, in dem sich zwei breite Steinbänke befanden, auf welchen alle vier Frauen Platz finden würden.

  • Mit einem Schmunzeln folgte Hypathia Helena hinaus, jedoch nicht ohne ihrem Gatten ein verstohlenes Lächeln zu schenken, ihre Hand behutsam lösend und die Fingerkuppen einen Wimpernschlag zu lang über seinen Unterarm streichen lassend, als sie sie zurück zog.


    Dann jedoch widtmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ganz der Hausherrin und deren Gästen..


    "Die Wünsche fürs Leben? Dann kam ich wirklich zu einem unpassenden Moment, vertraut man solche doch nicht jedem Fremden an...aber vielleicht stellen wir ja fest, dass eure Träume sich gar nicht so sehr von denen unterscheiden, die jedes junge Mädchen einmal träum."


    Ihren eigenen Worten trotzend machte sie dennoch keine Anstalten, die drei wieder sich selbst zu überlassen sondern wartete, bis Helena sich gesetzt hatte, sich dann selbst einen Platz suchend, den beiden Schwestern ein freundliches Lächeln schenkend.

  • "Ich wünsche mir nicht viel!" begann Seia bescheiden. "Ein wenig Glück in der Liebe," was sie ja bereits gefunden hatte, "Gesundheit und dass ich enes Tages eine gute Ehefrau sein werde!" meinte sie mit leichtem Lächeln.

  • "Glück in der Liebe, eine gute Ehe ... ja, ich kann verstehen, dass man sich so etwas wünscht, das habe ich in eurem Alter auch getan. Aber ich hoffe, es ist euch bewusst, dass Glück in der Liebe und eine gute Ehe nicht immer vereinbar sind?" Sie blickte die beiden Schwestern nun etwas ernster an, milderte ihre Worte dann jedoch mit einem Lächeln ab.
    "Liebe ist ein Geschenk der Götter, wenn man es erhält und denjenigen frei wählen kann, der einem im Leben einstmals zur Seite stehen soll - aber das ist nicht der Normalfall. Irgendwann wird euer Pater Familias entscheiden, wen ihr heiraten sollt, wenn ihr Glück habt, wird er eure Wünsche berücksichtigen. Doch würde ich nicht darauf hoffen ..."

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Irgendwann wird euer Pater Familias entscheiden, wen ihr heiraten sollt, wenn ihr Glück habt, wird er eure Wünsche berücksichtigen. Doch würde ich nicht darauf hoffen ..."


    "Verzeiht meine Forschheit, aber ihr scheint mir aus eigener Erfahrung zu sprechen." sagte ich meine Worte auch sogleich bereuend

  • Sie lächelte etwas auf Messalinas Frage und blickte zu ihr. "Du hast Recht, ich kann wirklich auf eigene Erfahrung zurückblicken ... aber auch auf die meiner Freundinnen der Kindertage, soweit wir uns nicht aus den Augen verloren haben. Meine beste Freundin hatte das Glück, einen Mann zu bekommen, dem sie aufrichtig zugetan war, und für etwa ein oder zwei Sommer waren beide sehr glücklich - als er jedoch in eine andere, fremde Stadt versetzt wurde und sie mit ihm gehen musste, wurden sich die beiden sehr fremd, er war sehr beschäftigt, sie sehr allein in einer Stadt mit nur geringem römischem Leben, und heute hassen sie einander abgrundtief, gehen sich in ihrer Ehe aus dem Weg, wo sie nur können. Ihr seht, Liebe als Beginn einer Ehe ist nichts Schlechtes, aber sie reicht nicht aus ... es muss daraus Vertrauen, Respekt und auch Verständnis für den anderen erwachsen, sonst wird es nie ein glückliches Leben."


    Sie verlor sich einige Momente in ihren Erinnerungen, bevor sie fortfuhr. "Bei mir begann die Ehe ausgesprochen schlecht - ich mochte meinen Gemahl nicht und zürnte meinem Vater sehr, dass er mich einem lauten, unsensiblen Offizier gab. Aber mit den Jahren, in denen ich ihm den Haushalt führte, die Person war, die alle seine Sorgen kannte, lernten wir einander schätzen und respektieren, sodass ich ihn heute jeden Tag noch ein wenig mehr vermisse. Wenn man erst einmal einige Jahre mit einem Menschen gelebt hat, gewöhnt man sich an viele Eigenarten .. und lernt vielleicht auch die Qualitäten desjenigen schätzen."

  • Bei Helenas Worten wurde ihre Miene ein wenig nachdenklicher und ihr Blick huschte dorthin, wo sie die beiden Männer sich selbst überlassen hatten. Wie der Beginn der Geschichte doch ihrer eigenen ähnelte. Auch sie und Corvinus hatten aus Liebe zueinander geheiratet und auch sie war ihm in eine fremde Stadt gefolgt. Würden auch sie sich eines Tages fremd werden und sich gar hassen? Unbewusst vollführte sie eine fast etwas ärgerlich wirkende kleine Geste um diese Gedanken fortzuwischen. "Denk nicht einmal daran." ermahnte sie sich selbst im Geiste, um wieder zu den anderen drei Frauen zu blicken, wobei sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen stahl. "Du wirst hier nicht allein sein, du dumme Ganz, also hör auf, Gespenster an die Wand zu malen!" Sich so in Gedanken wieder zur Raison bringend, war es ihr auch möglich, dem Gesagten wieder zu folgen und leicht zu Helenas letzen Worten zu nicken.


    "Das ist sehr wahr... und selbst, wenn man es nicht lernt - man wird es doch vermissen, wenn man sie dann entbehren muss, denn Gewohnheiten sind es doch, die uns in Sicherheit wiegen und uns Halt geben. Es ist kein leichter Weg, diese Sicherheit dann wieder zu erlangen."

  • "Er ist im Kampf gefallen, wie es für einen Soldaten und Offizier der einzige Tod ist, den er sich wünscht ... ich weiss, er wäre über dieses Schicksal sehr erfreut gewesen, fürchtete er doch nichts so sehr wie Krankheit oder Schwäche," sagte die Iulierin freundlich, aber durchaus mit einer gewissen Wehmut im Klang der Stimme. Zehn geteilte Jahre waren nicht wenig, und noch immer fehlte er ihr sehr. Es war ein für einige Momente lang trauriges Lächeln, das ihre Lippen bewegte, aber die Götter hatten anders entschieden, und sie war ohne Titus zurückgeblieben. Man musste lernen, damit zu leben ...

  • Sanft, fast schüchtern nahm ich Iulias Hand und drückte sie


    "Verluste sind auch Seia und mir nicht fremd, erst Mutter, dann Vater haben wir verloren. So sehr man will, manche Lücken füllen sich nie"


    Tränen liefen über meine Wangen und ich schämte mich nicht dafür

  • Constantius nickte Matho nochmals zu und sprach in einem höflichen Tonfall:


    „Verzeiht, doch im Moment ist es etwas unpassend. Es ist bereits Besuch eingetroffen und es wäre unhöflich von mir ihn lange warten zu lassen. Gerne will ich eure Fragen an einem anderen Tag beantworten.“


    Constantius verabschiedete sich mit dem notwendigen Maß an Höflichkeit und ging den Weg zurück zu Corvinus.


    „Verzeih. Es ist recht lebhaft in diesem Haus in letzter Zeit. Ich hoffe du musstest nicht zu lange warten.“

  • Zur entspannung von ihrer schweren >>Arbeit<< schlendert Messalina so durch die Straßen eines gehoben Wohnvirtels der Stadt, natürlich jedoch zusammen mit einem Leibwächter, eine solch Schönheit wie sie konnte sich nicht ohne Schutz auf die Straßen trauen. Schließlich fiehl ihr Blick auf eine hübsche Casa mit ungewöhnlich viel Prunk, der jedoch aus alten Tagen zu stammen schien. So trat sie etwas näher und betrachtete die Casa genauer.

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Constantius
    „Verzeiht, doch im Moment ist es etwas unpassend. Es ist bereits Besuch eingetroffen und es wäre unhöflich von mir ihn lange warten zu lassen. Gerne will ich eure Fragen an einem anderen Tag beantworten.“


    "Ich verstehe das und komme morgen wieder, vale"

    Sim-Off:

    Ich habe den Thread vergessen :patsch:


    Zitat

    Original von Helvetia Messalina
    So trat sie etwas näher und betrachtete die Casa genauer.


    Meinte die schöne Frau mich? Sicher nicht, denn ich war nur ein einfacher öffentlicher Angestellter und niemals würde eine solch laszive Schönheit jemanden wie mich auch nur bemerken.

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