(alt) Casa Iulia

  • Die verhüllte Gestalt lüftete seine Kapuze und zu Tage trat ein markantes, von der Sonne gegerbtes und durch viele Strapazen gezeichntes Gesicht.


    "Ich komme im Auftrag meines Herren, Marcus Vinicius Lucianus und überbringe eine Lieferung!"


    Er deutete der zweiten Gestalt, die bei Weitem kleiner und zierlicher war, zu sich.....

  • Decius folgte den beiden und richtete sich, während er neben Constantinus herging, den Überchlag der Tunika.
    "Dein Angebot ehrt mich, werter Constaninus.", neigte das Haupt leicht und versuchte sich in etwa vorzustellen was er tun würde, wenn dieser Hüne, als solchen sah er ihn, mit einem Gladius nach ihm schlug. Trotz allen Selbstbewustseins wusste er, das die Arme von jenem doch um einiges breiter waren als die seinen. Während er sich wohl eher einen Zeikampf mit der zarten Helena gewachsen fühlte, war Constantinus doch eher der Goliath von den beiden.
    "Gerne würde ich es einmal versuchen, warum nicht? Den Mutigen gehört die Welt, zumindest sagt man das doch? Und wer weiss, vielleicht wird es ja eines Tages von Vorteil sein, zu wissen wie man ein Gladius halten muss?", auch wenn ihm dieses eher sehr unwahrscheinlich vorkam.


    Eher zog er es dann vor viele vor sich zu wissen die dies beherrschten, als sich selbst der Gefahr auszusetzen. Kriegsinvalide hatte er leidlich genug gesehen, um zu dem Entschluss zu kommen das Scheibchen auf einer Rüstung kaum einen abgetrennten Arm ersetzen konnten.


    "Helena, einmal mehr muss ich sagen das Dein Scharfsinn und Dein Verstand mich in ihren Bann ziehen. Ganz recht, doch dazu ist es wohl ebenso notwendig zu erkennen welche Talente eher anderen vorbehalten sind? Vielleicht wird Dein Bruder mir ja aufzeigen, ob es ratsam ist mich mit einem Gladius weiter zu befassen.", lächelte und sinierte weiter.


    Im Grunde konnte er sich an kein einziges Handgemenge erinnern, das er je zuende gebracht hätte. Dazu war bisher immer der gute Marcus dagewesen, der es ebenso verstand Oliven zu ziehen wie mit blosen Fäusten einen Disput vorzeitig zu beenden. Wie es Fortuna wollte, war er stehts zur Stelle wenn er mit seinem Latein am Ende war...und Worten Taten folgen mussten.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Die Nasenflügel des Nubiers blähten sich ein wenig, und sein nackter Schädel lugte weiter aus der Tür hervor, als man hätte denken können - er besaß doch tatsächlich einen Kopf, in dem es wohl anscheinend auch ein Gehirn gab. "Du 'spezielle' Lieferung für Herrin Iulia Helena, eh?" Der Blick richtete sich auf die zierlichere Person, dann zurück auf den Mann, und er schien begierig darauf zu warten, ob sein Gegenüber die besondere Betonung des Worts 'spezielle' auch bemerkt hatte.

  • Der Sklave nickte und zog der zweiten Gestalt die Kapuze runter und während er sagte "Sehr speziell" konnte man fast meinen ein Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen.


    Was die zweite Gestalt anging war es aber wiklich etwas Spezielles, was man auch sogleich merkte, als die Kapuze ihr Gesicht freigab.


    Eine zierliches Gesicht war zu zu sehen, rehbraune Augen die von perfekt geformten schwarzen Augenbrauen geziert waren. Schwarzes, gepflegtes Haar war zusehen und man konnte vermuten, dass sich das Haar bis weit unter den Mantel erstreckte.
    Eine zierliche, süsse Nase und ein wohlgeformter Mund, der direkt einlud, ihm näher zu kommen.


    Der Mantel verdekcte zwar den Köfper, aber man konnte vermuten, dass sich diese Schönheit auch darunter fortsetzte....

  • "Sehr speziell," wiederholte der Nubier stumpf und blickte die junge Frau kurz prüfend an. Es gab noch einen weiteren Grund für die Tätigkeit Wongas an der porta der Casa Iulia, der nicht an seiner Gestalt und puren Muskelmasse begründet lag. Er war meist viel zu stumpf, um sich durch Bestechungen oder weibliche Reize von seiner Pflicht ablenken zu lassen. "Du komme mit mir in Haus," damit deutete er auf die junge Frau, bevor sich der Blick wieder auf den Sklaven richtete. "Oder du habe noch Botschaft für meine Herrin?"

  • Der Sklave schob die Lupa förmlich durch die Porta und blickte dann den Hünen nochmal an und schüttelte den Kopf.


    "Nein, die Sänfte mit den Trägern lasse ich hier, sie bringen die L... Lieferung dann wieder zurück! Ich wünsche einen schönen Abend!"


    Dann drehte er sich um und ging....


    Die Lieferung hingegen stand neben dem Hünen und wartete schon ungeduldig, wer der wohlhabende Herr war, der sie bestellt hatte....

  • Wonga nickte dem anderen Sklaven leicht zu, bevor er für die junge Frau die Türe öffnete und meinte: "Du komme mit. Herrin wolle mit Dir reden!" Ohne eine Antwort abzuwarten, stapfte er ihr voraus ins Haus hinein und blickte sich immer wieder um, ob sie ihm auch folgen würde, immerhin hatte die Herrin ihm strenge Anweisungen für diesen speziellen Besuch gegeben. Stumm folgte ihm die junge Frau hinein, und sah sich bald mit einem Schleichweg durch das Atrium, dann durch einen Dienstbotengang konfrontiert, bei dem recht unwahrscheinlich war, dass man den Hausbewohnern begegnen würde. Erst vor einer Kammer blieb er stehen, öffnete die Tür und ließ sie eintreten - eine junge Frau sass darin und blickte auf, als die Lupa eintrat. Sollte das die Person sein, die sie für diese Nacht bezahlte? "Komm herein und setz Dich zu mir," sagte Iulia Helena freundlich und lächelte der Lupa entgegen.

  • Die junge Lupa folgte dem Hünen und war ein wenig verwundert über den Weg, den sie nahmen.


    Noch mehr war sie überrascht, als sie dann in die Kammer gebeten wurde und kein Mann ihren Besuch erwartete....


    Doch freundlich, wie ihr es immer geboten wurde, trat sie ein, begrüsste die Frau und setzte sich!

  • Still betrachtete Iulia Helena die junge Lupa, in deren Händen das Wohl ihres Bruders zumindest für eine Nacht ruhen würde. Sie war zweifelsohne eine Schönheit, und Vinicius Lucianus hatte nicht zuviel versprochen, als er gesagt hatte, er würde etwas angemessenes auszuwählen wissen. Doch das Wichtigste war, dass zu dieser atemberaubenden Schönheit auch ein kluger Kopf und eine sinnliche Freude an der körperlichen Liebe hinzukamen, damit das Vorhaben gelingen konnte.
    "Nenne mir bitte Deinen Namen, denn für diese Nacht sollst Du in diesem Haus ein Gast sein, der willkommen ist. Hat Dir Dein Herr berichtet, welchen Wunsch ich an Dich haben werde?"

  • "Meine Name ist Samira, Herrin!" antwortete sie freundlich lächelnd und fügte hinzu "Nicht ganz, mein Herr sagte nur, dass ich eine Nacht hier verbringen würde. Aber nichts Genaues!"


    Die Sklavin hatte ja schon von Frauen gehört, die sich untereinander vergnügten, doch nun, da sioe annahm dies auch tun zu müssen, war sie etwas nervös, hatte sie doch nur Erfahrung mit Männern.

  • "Samira ... ein schöner Name mit einem guten Klang," sagte sie sinnierend und lächelte dann. "Nun ... eine Nacht wirst Du hier auch verbringen, eine sehr besondere Nacht. Ich habe deinen Herrn gebeten, eine besondere Frau auszuwählen, die fähig ist, meinem Bruder die wege der körperlichen Liebe zu zeigen und ihn zu lehren, was man wissen muss, um eine Frau auf dem Lager glücklich zu machen." Diese Worte ließ sie erst einmal sacken, wartete einige Momente, bis sich die junge Frau an den Gedanken gewöhnt haben mochte, bevor sie fortfuhr.


    "Es dürfte seine erste wirklich intime Begegnung mit einer Frau sein, er ist ein recht schüchterner Mann, und ich denke, dass es für ihn an der Zeit ist, diese Dinge zu lernen und die Zufriedenheit gestillter Bedürfnisse zu erkennen." Kurz atmete sie ein und kämpfte gegen den Gedanken an, wie dumm sich das alles anhören musste.
    "Es soll für ihn eine besondere Nacht sein und ich bin mir sicher, dein Herr hat nicht ohne Grund gerade Dich ausgewählt. Am Glück meines Bruders liegt mir sehr viel, und ich würde mir sehr wünschen, dass er am Morgen mit einem sehr breiten Lächeln den neuen Tag beginnt."

  • Den sachten Weisungen Helenas folgend erreichte die Gruppe, bestehend aus dem Geschwisterpaar und Decius, das Trilincium.


    Lächelnd lauschte Constantius den Ausführungen des Gastes. Scheinbar war dieser wahrlich kein Mann des Schwertes und würde auch bei einem freundschaftlichen Ringkampf seine Mühe haben. Sollte Constantius das Feuer der Angst in seinem Gast schüren? Ihm von möglichen Verletzungen berichten? Von den möglichen Gefahren, die selbst ein Übungskampf beinhaltete? Hoffend, dass er so einer zusätzlichen Übungseinheit entkommen könnte? Oder sollte er diese sicherlich Unterhaltsame Begegnung wagen?


    „Sei unbesorgt. Die ersten Übungen beinhalten noch keine große Gefahr und erfordern noch nicht den Mut eines Weltherrschers. Zudem soll der Boden in den Thermen nicht annähernd so staubig und schmerzvoll sein wie der Boden in der Kaserne.“
    Ein amüsiertes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Iuliers.


    „Außerdem versprechen die kalten Becken der Therme eine ausreichende Schmerzlinderung, sollte das Gladius einmal doch treffen. Und gegen überanstrengte Muskeln mag die Wärme der heißen Bäder wahre Wunder zu wirken.“


    Was hätte Constantius dafür gegeben, jetzt die warmen Becken der Therme aufsuchen zu können und schweigend, ohne jegliche Regung, in diesen liegen zu können.

  • Ein erleichtertes Lächlen huschte über das Gesicht der Sklavin..... doch ein Mann.... den Göttern seis gedankt..... auf diesem Gebiet kannte sie sich weitaus besser aus....


    "Dein Bruder kann sich glücklich schätzen, so eine fürsorgliche Schwester zu haben, Herrin!


    Ich werde mein Bestes geben und deinen Bruder sanft in die Künste der Liebe einführen!"

  • "Sehr gut," sagte Iulia Helena leiser und als ihr die offensichtliche Erleichterung der Sklavin auffiel, war sie fast etwas beruhigt. Dieses junge Ding hatte doch nicht wirklich vermutet, sie würde in ihr Bett geholt werden? Kurz schmunzelte sie bei dem Gedanken an eine heisse Liebesnacht mit einer Frau, um dann für sich festzustellen, dass so etwas nicht in Frage kam und nie in Frage kommen würde. Dafür hatte sie die Arme eines Mannes zu sehr schätzen gelernt.
    "Wenn mein Bruder am morgigen Tag glücklich aufsteht und von Dir schwärmt, werde ich Dir fünfzig Sesterzen geben, Samira, von denen Dein Herr nichts erfahren wird - damit Du sie für Dich ausgeben kannst, zu Deinem Vergnügen. Damit Dir mein Dank für eine Nacht, die meinem Bruder hoffentlich viele Freuden schenken wird, auch mit mehr als nur Worten geschenkt sein wird." Damit erhob sie sich und trat auf Samira zu, eine Hand nach deren Umhang ausstreckend - ohne diesen würde sie weitaus mehr zum betrachten haben.

  • Samira nickte und freute sich schon auf die 50sz, die sie sicherlich verdienen würde.


    Dann stand sie auf und überliess der Frau den Umhang und begab sich somit an den Anfang der Nacht, die für ihren Bruder sicher alles verändern würde....

  • "Frage bloß keinen Iulier, ob Du ein Schwert heben solltest, Valerius Decius, denn ein jeder unserer gens, ob nun Bruder, Onkel oder Cousin, wird Dir dasselbe antworten - welche Ehre es ist, auf dem Schlachtfeld das Leben zu lassen und dass man Volk und Stadt Roms verteidigen muss, um das Andenken unserer Ahnen hochzuhalten. Die Iulierinnen solltest du fragen, denn wir sind es, die wir unsere Männer, Brüder und Verwandten entweder pflegen, waschen oder zu Grabe tragen müssen," meinte sie und lachte leise. "Es ist sicher kein schlechter Weg, aber wenn Deine Talente in andere Richtungen gehen, solltest Du die Finger vom gladius lassen. Es gibt genügend junge Recken, die nur zu begierig darauf sind, sich zu beweisen und der Welt zu offenbaren, was sie für treue Soldaten und gute Kämpfer sind. Aber man kann auch auf andere Weise dem Ansehen Roms dienen, und wenn die deine Waffe das gesprochene Wort ist, dann solltest Du sie schärfen und nutzen, wie ein anderer mit dem gladius spricht."


    Sie hatten das Speisezimmer erreicht, in dem einige Klinen standen und bei jenen Tische aufgebaut waren, auf denen ein recht rustikale Mahlzeit zu erblicken war. Frisches Weissbrot fand sich dort ebenso wie Obst in Schalen, dazu kaltes Fleisch, Käse und Schinken - eine Mahlzeit, von der man sehr gut satt werden konnte und die den Gaumen vielleicht nicht ganz so kitzelte wie gefüllte Wachteleier, die aber dennoch ein gewisses Essvergnügen versprach. Wie es die Sitte wollte, bot die Hausherrin den beiden Männern die Klinen und setzte sich selbst auf das kleine Bänkchen am Fußende von Constantius' Kline - sie hielt wenig davon, sich wie so manche prunksüchtige Patrizierin ebenso auf der Kline zu wälzen und hielt es eher mit der Tradition zu sitzen. Ausserdem gab es eindeutig weniger Flecken auf die Stola, wenn man aufrecht sitzend aß.
    "Ich hoffe, Du kannst Dich mit einer solchen Mahlzeit anfreunden, Valerius Decius, denn wir schätzen ein einfaches Essen mit frischen Gütern ebensosehr wie eine komplizierte Spezerei - allerdings wird man von ersterem eher satt, vor allem, wenn man schwer körperlich arbeitet wie ein angehender miles." Sie warf ihrem Bruder einen unverkennbar stolzen Blick dabei zu.

  • Die Hausherrin hatte die junge Lupa durch das Haus geführt, sehr gut darauf achtend, dass ihr Bruder sie so noch nicht zu Gesicht bekommen würde - sie hatte ihm nur gesagt, dass ein wichtiger Gast das Haus aufsuchen würde und er sich dafür entsprechend kleiden möge. Immerhin sollte dem 'Unbekannten' keine Schande gemacht werden und sie hatte in der letzten Zeit immer wieder Besucher ins Haus gebracht, um für Constantius ein wenig hausieren zu gehen. Je mehr Leute er kennenlernte, desto besser - aber dieses Mal war alles anders. Mit einem Lächeln bedeutete sie der Lupa den hergerichteten Raum und wandte sich wieder dem Haus zu, diesmal aber, um ihren Bruder zu finden und ihn von seinem Gast zu unterrichten. Die Suche beginnend, trat sie an das Cubiculum Constantius' und klopfte langsam an die Türe.
    "Constantius? Ich bräuchte eben Deine Hilfe, hast Du einen Augenblick Zeit für mich?"

  • Die letzten Tage und Wochen waren nicht spurlos an Constantius vorbei gegangen. Ein Ausbilder würde es sicherlich mit den Worten umschreiben. „Geist und Körper wurden geformt und auf den Kampf vorbereitet. Aus einem Burschen ist ein Mann geworden.“. Es ist wohl ein glücklicher Umstand, dass die betreffenden Rekruten, nach der Grundausbildung ihre Erfahrungen und ihren Werdegang nicht derart umschreiben müssen. Sicherlich würden dann diese martialischen Worte einiges an positiver Intention einbüßen und sehr ausdruckstarken, wenn auch nicht sehr höflichen Worten weichen.


    Constantius füllte sich matt, erschlagen. Die Abschlussprüfung hatte seinem Körper einen hohen Tribut an Kraft und Schweiß gekostet. Ganz zu schweigen, von den blauen Flecken und erwähnenswerten Schürfwunden, die der staubige Boden dem Rekruten mitgab. Das obligatorische Bad in den Thermen hatte zwar den Dreck und den Schmerz fortgespült, doch nicht die Müdigkeit. Eine Müdigkeit, die der junge Iulier mit einem kurzen Nickerchen – oder wie er es nannte: „Ein kurzes Erholungsliegen“ – bekämpfen.


    Als es schließlich an der Tür klopfte und die Stimme Helenas zu vernehmen war, richtete sich Constantius ruckartig auf. Was er wiederum mit einem kurzen Schwindelgefühl bezahlen musste. Binnen Sekunden hatte er sich soweit wie möglich von der Liege entfernt und ging in einem kleinen Bogen zur Türe. Unschuldig und kaum verschlafen wirkend, blickte er in das Gesicht seiner Schwester.


    „Wobei kann ich dir helfen, Helena? Natürlich habe ich einen Moment Zeit. Immerhin habe ich nur meine Stiefel geputzt, Das kann ich später weitermachen.“

  • "Du musst doch nicht selbst Deine Stiefel putzen, lass das doch die Sklaven erledigen," meinte sie mit einem leichten Kopfschütteln und blickte ihn prüfend an. Zumindest wirkte er nicht so müde wie sonst, wenn er spät in der Nacht von der Kaserne heimgekehrt war und versuchte, so leise wie möglich zu sein, damit sie seine Heimkehr und seinen desolaten Zustand nicht bemerken würde. Aber gerade solche heimliche Aktionen forderten ihre Neugierde nur noch mehr heraus, sodass sie inzwischen recht geübt war, ihn trotz allem im Auge zu behalten.
    "Aber ich bin nicht wegen der Sklaven hier, sondern wegen etwas anderem. Vater wäre sicherlich stolz auf Dich, wie Du in den letzten Wochen Deinen Weg gemacht hast, und ich weiss sehr wohl, wie anstrengend die Grundausbildung gewesen sein muss. Da Du nun die Grundausbildung abgeschlossen hast und in den vergangenen Tagen und Wochen die Strapazen ertragen hast, ohne zu murren oder zu klagen, was Vater sicher sehr geschätzt hätte, habe ich beschlossen, Dir ein kleines Geschenk vorzubereiten, das Dich zum einen entspannen soll, zum anderen auch ... eine Türe öffnen, die für einen Mann wichtig ist. Normalerweise wäre das die Aufgabe unseres Vaters oder eines Bruders gewesen, Constantius, aber es ist niemand hier ausser mir, der sich um Dein Wohl sorgen könnte, also ... habe ich das übernommen."


    Sie atmete leise ein, fiel es ihr doch nicht ganz leicht, diese so ungewohnte Rolle zu übernehmen. "Ich möchte, dass Du mich nun begleitest und Dir Dein Geschenk ansiehst... es wurde vorhin ins Haus gebracht und ich hoffe sehr, dass es Deinem Geschmack entspricht, denn es war nicht ganz leicht, etwas passendes zu finden." Was sagte man schon in einem solchen, bedeutenden Augenblick? Sie kam sich ziemlich dumm vor, denn kein Wort würde dem gerecht werden, was ihm für heute Nacht bevorstand.

  • Decius überlegte einen Moment und rieb sich kurz über den Arm. "Ich verstehe was Du sagen willst, teure Helena. Und Du hast recht. Plato sah es wohl ebenso. Waren nicht seine Worte das im Frieden die Söhne ihre Väter zu grabe tragen, während im Krieg die Väter ihre Söhne zur letzten Ruhe betten? Sicherlich, es ist wohl eine Ehre sich für Rom zu opfern, um all das zu erhalten, was uns tapfere Soldaten erst ermöglicht haben. Allerdings ist es wohl dennoch für einen Mann von Vorteil, wenn er um die Kunst weiss wie man ein Gladius hält.", sah sie an. "Oder? Was, werte Helena, wenn es gefordert ist sich seines Lebens zu erwehren, hier?" deutete um sich. "In Rom, fern aller Schlachten und Kriege?", schließlich hob er die Hand.


    "Nicht das ich es beschwören wolle, nur denke ich, das es nicht schaden würde. Sicherlich sehe ich mich kaum als so ein Heroe wie Euer so berühmter Ahn, oder in einer Rolle, wie sie wohl womöglich Dein werter Bruder eines Tages innehaben wird. Aber...dennoch ist es von Vorteil ein Gladius führen zu können...und sei es um Haus und Hof verteidigen zu können, so es sie denn in Gefahr sind.", nickte. "Natürlich weiss ich um meine hochgeschätzten Gensmitglieder, dem Tapferen Severus, oder den wehrhaften Victor, doch....ich denke es ist nichts schlechtes, wenn ich mich ebenso in jener Kunst mühe. Und sei es, um mich meiner selbst erwehren zu können!", sah dann zum Tisch und lächelte.


    "Eine wahrhaft schöne Tafel hast Du bereiten lassen, Helena. Ich danke Dir! Und sei versichert, einfach ist dieses Essen gewiss nicht. Einfach wäre Hirsebrei, aber dies hier...", deutete knapp über die Tafel, "...wird ein gutes Essen! Und mit solcher Gesellschaft wohl noch um längen besser munden, als es ohnehin tun würde.", lächelte, nickte und nahm Platz. "Ich sehe schon, es wird wohl niemand klagen können, das er an einer iulianischen Gesellschaft wie dieser nicht nahezu verwöhnt wird!", legte sich nieder und versuchte eine halbwegs aufrechte Position trotz allem zu bewahren.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

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