(alt) Casa Iulia

  • Frisch gebadet und mit einem Herzen voller Hoffnung erreichte ich die Casa Iulia und klopfte an deren Porta

  • ~* Samira *~


    Als die junge Lupa erwachte, fühlte sie sich frisch und ausgeruht - ein Sonnenstrahl kitzelte ihre Nase, und sie musste kurz nach dem Öffnen der Augen herzhaft niesen. Fast erschrocken blickte sie zur Seite, fürchtend, sie hätte den jungen Iulier aufgeweckt, aber er war nicht mehr da. Nur ein kleiner Beutel mit Münzen darin lag dort, wo sie ihn vermutet hatte. Sie räkelte sich langsam auf dem Bett und atmete tief durch, aus dem Fenster blickend. So war es immer, zurück blieben Münzen ... für einen Moment glitten ihre Gedanken zurück in die letzte Nacht. Zu diesem jungen Mann, der zuerst so unsicher gewesen war, und dann mehr und mehr und mit Freude entdeckt hatte, wie man Lust bereiten konnte und wie es sich anfühlte, wenn man dieses Geschenk zurück erhielt. Sein Lachen, die leisen, erregten Seufzer, die weit geöffneten Augen, als er das erste Mal durch ihre Hand den Höhepunkt erreicht hatte - diese Dinge würde sie nicht vergessen, das wusste sie jetzt. Manche Dinge vergaß man einfach nicht, und diese Art von Zusammenkunft mit einem unerfahrenen Mann war immer etwas sehr besonderes für sie gewesen. Langsam setzte sie sich auf und blickte sich in dem Raum um, der bei Tag eher schlicht gehalten wirkte und nicht mehr die geheimnisvolle Stimmung verbreitete, die noch während der Nacht geherrscht hatte.


    Langsam ließ sie den Beutel durch die Finger gleiten und legte ihn schließlich wieder ab. Diese erste Nacht sollte er nicht bezahlen müssen, wenigstens für ihn wollte sie nicht eine bezahlte Frau sein. Sie rutschte gemächlich aus dem Bett und glitt zu dem Häufchen, das am vorigen Abend noch ihre Kleidung gewesen war, um sich nach einer kurzen Wäsche anzukleiden. Als es klopfte, fuhr sie herum und blickte zur Türe, kurz unfähig zu reagieren. "Herein?" sagte sie leise und erblickte die Frau vom vorherigen Abend, deren Antlitz von einer gewissen Ruhe beseelt schien. "Guten Morgen," sagte Iulia Helena und lächelte etwas, bevor sie die Tür hinter sich zuzog. "Er ist früh aus dem Haus gegangen, aber ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass es kein schmerzvoller Abschied war. Du scheinst ihn glücklich gemacht zu haben, für diese Nacht." - "Ich habe mein Bestes gegeben," sagte die Lupa und lächelte ebenfalls, vielleicht ein wenig wehmütig. Ein erstes Mal war immer etwas Besonderes. "Dies hier steht Dir zu," meinte die Iulierin leise und reichte ihr einen Beutel, der alsbald unter dem Gewand der Lupa verschwand. Sehr kurz blickte Helena auf das zerwühlte Bett, den dort liegenden Beutel, aber sie sagte nichts, betrachtete die junge Frau mit einem neuen Anflug von Respekt.


    "Ich danke Dir, Samira," sagte sie stattdessen, und die Lupa nickte. Es gab nicht mehr zu sagen, als die beiden Frauen zur Tür gingen und Samira von ihren Trägern in Empfang genommen wurde. "Möge die schöne Göttin Dir immer lächeln," verabschiedete sich die Iulierin von der Lupa, die den Gruß erwiederte und dann den seidenen Vorhang ihrer Sänfte zuzog. Und während Helena wieder zurück in das Haus ging, um sich für ihren bevorstehenden Arbeitstag vorzubereiten, ruhten ihre Gedanken doch vor allem bei Constantius. Und sie begann, das unvermeidliche Gespräch zu fürchten, zumindest mit einem gewissen Maß an unsicherer Nervosität.

  • Vollkommen überwältigt über Helenas Ausstrahlung fand ich Constantius Augenkontakt erst wieder, als er davon sprach Rom würde mir zu Füßen liegen. Dabei wurde mir bewusste, das Männer die sich für das Militär entschieden haben, ihre gute Erziehung und das Verwenden von Gesten nicht verlernt haben. Einige Male viel mir das auch in Germania auf.


    "Ich denke nicht das du dein ganzes Leben ein Miles bleiben wirst, Cousin und schon als Kind, wurde mir bewusst, das aus dir ein gutausehender Römer wird."


    So viel jetzt meine ganze Aufmerksam wieder auf Constantius und jede Zurückhaltung fiel von mir, denn ich erinnerte mich an der Zeit in meiner Kindheit die ich mit Constantius verbrachte. Ich ging ihm einen Schritt nähe und flüstere ihm ins Ohr. Das Lächeln verschwand nicht vibmeinen Gesicht.


    "Ich bin so neugierig diese Casa zu besichtigen. Vater und Helena haben sich sicherlich einiges zu erzählen, da Helena ihm auch einen Brief geschrieben hat. Willst du sie mir nicht zeigen?"


    Ich wartete wie Constantius reagieren würde und sicherlich war mein Vorhaben nicht gerade das vornehmste gleich nach der Begrüßung die Anwesenden zu verlassen, aber ich konnte es einfach nicht abwarten. Doch achtete ich darauf Helena nicht unhöflich zu erscheinen, aber ich hatte das Gefühl das sie mit meinen Vater noch sprechen wollte und daher ging ich mit dieser Bitte zu Constantius.

  • Sie ist wirklich eine Iulierin, dachte Helena, während ihr Blick Livilla nicht aus den Augen ließ. Die Anmut, die Leichtigkeit, mit der sich die junge Frau bewegte, gefiel ihr, und so fiel es ihr auch nicht schwer, sie mit einem Lächeln zu beobachten. "Ah nun, liebe Cousine, übertreibe es nicht - ich danke Dir für Deine freundlichen Worte, doch was ist schon eine Witwe gegen die Lebensfreude der Jugend?" Sie zwinkerte ihr leicht zu und machte eine einladende Geste zu den Steinbänken hin, auf denen sie sich gerade gesetzt gehabt hatte. "Nehmt doch erst einmal Platz, ihr müsst von der Reise erschöpft sein. Vielleicht kann ich euch auch etwas zu trinken und eine kleine Knabberei anbieten? Die cena gibt es dann später, aber ich will schließlich nicht in den Ruf geraten, die Verwandtschaft hungern zu lassen ..." Sie blickte sowohl Numerianuns als auch Livilla vergnügt an, offensichtlich nun glänzender Laune.


    "Was Rom selbst angeht, werde ich euch gern herumführen, oder wir gehen einfach alle zusammen aus? Meine Zeit ist leider momentan etwas begrenzt, da ich als Magistrata von Ostia nicht jeden Tag hier im Haus weilen kann ... aber ich will mir gerne die Zeit nehmen, wenn es euch interessiert. Oder ihr kommt einfach einmal nach Ostia mit, auch dort gibt es mehr zu sehen als nur den Hafen alleine ..." Sie strich Livilla einmal wohlwollend mit einer Hand über das Haar und lächelte sie offen an, bevor der Blick zu Numerianuns ging, seine Worte ebenso abwartend.

  • Die Türe öffnete sich und heraus schob sich die ernüchternde Gestalt des breitschultrigen und hochgewachsenen Nubiers, der bei der Casa Iulia den ianitor darstellte. Kurz betrachtete dieser Sulla eingehend, dann kritischer, bevor sich seine Nasenflügel aufblähten und er dem Besucher kurz entgegenblaffte: "Was Du wolle?"

  • Ich bin Spurius Sergius Sulla und ich bin gekommen um der Iulia Helena einen Besuch abzustatten. Ich hoffe sie ist zugegen.

  • "Herrin ist zuhause, aber viel Besuch in die Haus in Moment," blaffte der Nubier zu Sergius Sulla zurück, sich vor ihm ein wenig aufrichtend. "Du wolle wirklich jetzt zu Herrin oder komme später wieder?"

  • Ich zuckte leicht zusammen, da mir unbekannt war das Helena bereits eine Witwe war. Aber dies war auch leicht erklärlich, so lange wir uns nicht mehr gesehen hatte. Vater schien dies wohl bekannt zu sein, denn er zeigte keine Reaktion und so lies ich es auch dabei, sie nicht genauer darüber zu fragen. Sicherlich würde ein geeigneterer Zeitpunkte kommen als der jetzige. Die Lebensfreude der Jugend, die Zeit in der man Erfahrungen macht, die nicht immer erwünscht sind und einen sehr belasten. Doch vielleicht war dies gerade das besondere daran. Nach Helenas für mich übertriebenden Höflichkeit, ich wollte ihr einfach nicht glauben, konnte ich sie einfach nicht verlassen und wollte der Einladung sich auf den Bänken zu setzen auch nachkommen. Obwohl ich wieder einen Schritt von Constantius entfernt war, sprach ich leise zu ihm.


    "Wir verschieben es auf später."


    Sofort verweilte mein Blick wieder auf Helena und meinen Vater und wir nahmen auf den Sitzbänken platz. Über Helenas zärtlichen Geste strahlte ich ihr entgegen. Lag es an Roma das sie so bezaubernt erscheinen lies? Durstig war ich in der Tat und etwas zu knabbern würde ich nicht ablehnen, doch ich wartete auf die Entscheidung meines Vaters und wünschte mir schon der Zeitpunkt herbei, in den wir alle gemeinsam ausgehen.

  • Hätte das Lächeln nicht bereits fest Besitz von Constantius Gesicht ergriffen, hätte er einmal mehr bei Livillas Worten lächeln müssen. Ja er erinnerte sich nur zu gut an Zeiten, wo er als kleiner Junge in die dunkelsten Ecken und Nischen der Casa in Hispania gekrochen war, um wundersame Entdeckungen zu machen, große Abenteuer in verborgenen Welten zu bestehen oder einer arglosen erwachsenen Person einen gehörigen Schreck einzujagen, wenn er laut rufend, vom Staub und Dreck unkenntlich gemacht, aus der Dunkelheit auftauchte. Und nur zu oft hatte er jedem der es hören oder nicht hören wollte von den vielen Räumen erzählt, die sich ebenso im Hause befanden und nur er kannte. Doch das was er mit leuchtenden Augen und sich überschlagender Stimme vortrug, sollte stets nur bei Helena und wenn sie anwesend war, bei Livilla ebenso eine Begeisterung auslösen. – Jedenfalls war er sicher, dass sie ebenso begeistert waren wie er. Wie konnten sie auch nicht, wenn er ihnen erzählte, wie er eine geheime Höhle hinter der Wand im Keller gefunden hatte, in der es vor kleinen Käfern nur so wimmelte. –
    Sicherlich hatte die Casa der Iulier in Rom ebensolche vergessenen, dunklen Räume, doch bisher scheiterten derartige Erkundungsversuche daran, dass er inzwischen einfach zu groß dafür war, um sich durch enge Löcher zu quetschen. – Und nicht am reiferen Geist, wie man vermeintlich vermuten könnte –
    Leise sprach und nickte er zu Livilla „Gerne zeige ich dir die Casa nachher. Sie ist wirklich sehenswert.“


    Um dann nochmals, die Worte seiner Schwester unterstreichend, auf die Sitzbank zu deuten.


    „Es wäre wunderbar, wenn wir alle gemeinsam Rom und vielleicht Ostia besichtigen könnten. Allerdings wird es schwierig zu erklären sein, warum ein Miles der cohortes urbanae der Stadt Rom in Ostia eine Gruppe von Menschen bewachen muss. Aber nach Dienstschluss finde ich eine Gelegenheit nach Ostia nachzukommen“


    Constantius rief derweil nach einer Dienerin, die Wünsche der Gäste sollten so schnell wie möglich erfüllt werden, wenn sie ihre Wünsche äußerten.

  • Den restlichen Tag verbrachte ich damit mit Constantius die Casa zu erkunden und wir scheuten uns nicht so manche geheime Schränke zu öffnen, die mehr ihre Funktion als Verschönerung des Raumes hatten, als für den alltäglichen Gebrauch. So ging ich abends in mein mir zugewiesenes Zimmer. Es war traumhaft eingerichtet, ein wunderschönes seidenweiches Bett erstreckte sich wagrecht an dem großen Fenster von dem man Ausblick auf den Garten der Casa hatte und Roma in seinem ganzen nächtlichen Glanz bestaunen konnte. Nach einer Weile war ich umgezogen und legte mich in das viel weichere Bett als in Germania. Ohne jeden Gedanken versuchte ich einzuschlafen und die merkwürdige Stille ließ dies früher geschehen als ich es vorhatte.


    Ich sank in einen tiefen Schlaf und mein Körper fand die Ruhe, um Kraft für die nächste Tage zu schöpfen. Die Nacht war nur von einem einzigen Traum erfüllt.
    Ich schreitete über eine saftig grüne Wiese und kein einziger Schatten legte sich. Nur die eine leichte Brise war zu spüren, die einen verriet, dass sich in der Nähe Wasser befinden musste. So war es auch, vor mir erstreckte sich ein Fluss. Er floss nicht sehr zügig, sondern ruhig und leise zog das Wasser an mir vorbei. Die Gegend erinnerte mich an Germania, war ich denn wirklich dort? Die Sonne stand schon tief und es entstanden die nächtlichen Schatten. Der Sonnenuntergang hatte eben erst begonnen. Wie einst in Germania. Ich kniete mich nieder und berührt das abkühlende Wasser des Flusses, als ich Schritte hinter mir vernahm. In mir spürte ich die Sicherheit, das es entweder die meines Vater oder doch vielleicht dessen Secundus waren. Und so erhob ich mich überglücklich und strahlendes Lächeln entstand in meinem Gesicht. Doch als ich meinen Blick hob verlor sich sofort mein lächeln, es war keiner der beiden und der Anwesende lies mich, als ich ihn erkannte, sofort erlähmen. In meinen Kopf existierte nur diese eine Frage. "Wieso er? Wieso ausgerechnet er. An so einen Platz. Wieso?"


    Ich wusste nicht ob es der Traum war der mich aus dem Schlaf riss oder ein unerklärliches Geräusch, das irgendjemand erzeugt haben musste, doch mit rasendem Herz öffnete ich meine Augen und stieg unverzüglich aus dem Bett, so das ich eine Wasserschüssel berührte und diese mit lauten gepolter von einen Tischchen fiel und den Boden leicht überschwemmte. Verwirrt schritt ich zum Fenster und betrachtete Rom in seiner Stille. Flüsternd streichte ich einen seidenen Vorhang zurück. "Wieso träumte ich nur von ihm?"

  • Ruhe kehrte in die Casa Iulia ein. Das pulsierende Leben in dem alten, ehrwürdigen Gebäude, schien sich zur Ruhe zu legen, sich den sicheren Händen des Schlafes zu übergeben.
    Constantius hatte sich ebenfalls in sein Cubiculum zurückgezogen.
    In den Tagen seiner Grundausbildung hatte er seinen strapazierten Körper umgehend der harten und unbequemen Liege in der Unterkunft der Kaserne übergeben. Hatte den entspannenden Moment begrüßt, als die Last seines eigenen Körpergewichts von ihm genommen und der Liege überantwortet worden war. Doch hier, wo ihn ein bequemeres Bett erwartete, schien er das Entspannung verheißende Bett zu meiden. Widmete ihm keinen Blick, ging stattdessen zu dem einzigen Fenster des Raumes. Der Wind, bereits in der letzten Nacht schwach und kaum spürbar und dennoch so verheißungsvoll, schien heute nur noch schwach und lethargisch zu sein. Fast hätte man es ein Abbild der Gefühlswelt des jungen Iuliers nennen können
    Kühl und beruhigend wirkte die steinerne Umfassung des Fensters, als er seinen Kopf dagegen lehnte, sein Gewicht zu Teil der massiven Wand überantwortete.
    Schatten formten sich in der Dunkelheit, zeichneten Körper und Szenen in der Dunkelheit nach und verschluckten sie ebenso schnell wieder. Ließen Constantius keine Zeit die Erinenrungen zu ordnen, ließen ihm keine Zeit sie ausreichend zu verstehen. Gaben lediglich einem Gefühl der Sehnsucht, der Zuneigung die Chance zu wachsen, zu gedeihen. Ein Gefühl, das hätte nicht vorhanden sein dürfen, das von dem logischen Verstand als „Falsch“ klassifiziert wurde und dennoch den Raum mit einer unangenehmen Leere, Einsamkeit anfüllte. Er hätte ihr zum Abschied etwas sagen sollen..oder hätte er sie gar nicht erst gehen lassen sollen…


    Ein Scheppern riß ihn aus dem Bann der falschen Gedanken. Ließ den Instinkt des Wächters über die Flut der Gedanken obsiegen, ihn die Kontrolle erringen. Sein Herz begann zu pochen. Es würde doch keiner der Diebe Roms in die Casa Iulia verirrt haben? Wenn ja, dann sollte er seine Entscheidung bereuen.


    Mit großen Schritten durchschritt Constantius den Flur und klopfte an die Tür, aus der das Unheil verkündende Geräusch ertönt war.


    „Livilla. Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte er mit gedämpfter Stimme durch die geschlossene Tür.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "Herrin ist zuhause, aber viel Besuch in die Haus in Moment," blaffte der Nubier zu Sergius Sulla zurück, sich vor ihm ein wenig aufrichtend. "Du wolle wirklich jetzt zu Herrin oder komme später wieder?"


    Melde Deiner Herrin bitte meine Anwesenheit und frage sie wann ihr ein Besuch von mir am besten passe. Es geht um wichtige Dinge die aber nicht unbedingt sofort besprochen werden müssen.

  • So stand ich da am Fenster meiner Unterkunft, noch völlig aufgelöst und ratlos. Ein Gefühl das sich nicht definieren lies. Ich ging zurück zu meinem Tischchen und schenkte etwas Wasser in einen Becher. Langsam trank ich daraus und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Doch der Traum ging mir nicht aus den Kopf, ich konnte an nichts anderes denken, weil es nicht verstand. Auf den Flur hörte ich Schritte, denen ein Klopfen an meiner Tür folgten. Ich stellte den Becher ,noch fast voll, wieder auf das Tischchen. Ich zuckte zusammen, wer konnte dies noch zu so später Stunde sein. Mein Herz schlug schneller außerdem versuchte ich so leise wie möglich zu sein und horchte den Schritten des Fremden. Die mit Wasser gefüllte Schüssel hatte ich schon fast vergessen, doch als ich das Nasse auf dem Bode spürte, wurde mir klar, das ich durch dieses Geräusch vielleicht jemand geweckt haben musste. Daraufhin folgte eine noch leicht fremde Stimme, es war die Stimme meines Cousins und ich atmete erleichtert durch. Zügig ging ich auf die Tür zu und antwortete ihm noch leicht zittrig.


    "Mir geht es gut, es ist alles in Ordnung."


    Dennoch entschied ich mich die Tür zu öffnen, auch mit meinen nächtlichen Gewand, das ich trug. Und in der Dunkelheit war tatsächlich die Gestalt Constantius zu erkennen. Ein beruhigtes lächeln wollte ich ihm schenken, das mir leider nicht so gelang, doch ich bestätigte noch einmal meine Worte.


    "Caius, mir fehlt nichts es ist alles in Ordnung."


    Nichts war in Ordnung, es tat mir weh ihn anzulügen und es wäre besser bewesen, hätte ich das nicht getan, denn ich konnte es ihm nicht verbergen, das ich keinen ruhigen Schlaf gefunden hatte und ich ihm leicht verwirrt vorkam. Constantius musste es einfach bemerkt haben. Dieser Traum... ich konnte mich einfach nicht verstehen, warum ich von ihm träumte. Wieso war ausgerechnet er an diesem Ort?

  • Es dauerte wohl einige Augenblicke, bis die gesprochenen Worte das Hirn des Nubiers erreicht hatten, dann verarbeitet wurden und eine passende Antwort dafür vom Gedankenzentrum bis hin zur Zunge übermittelt worden war - während dieser Zeit starrte Wonga den Besucher nur stumpf an.
    "Du warte hier, ich frage." Damit dreht er sich um und stapfte in das Haus hinein, die Tür sorgsam hinter sich schließend.


  • Ich lachte...


    "Vergess deinen Onkel Seneca nicht! Er ist immer Praefectus Castrorum der Legio IX. Nun wie dem auch sei, ich bin hier um auf die Offiziersschule zu gehen."


    Ich blickte zu Helena...


    "Nun du wirst es kaum glauben Helena, aber dein Brief kam einen Tag vor meiner Abreise an, der Postbote hatte es wohl sehr eilig. Dir scheint es gut ergangen zu sein, und das freut mich, deinen Vater habe ich leider lange nicht mehr gesehen. Hast du etwas von ihm gehört?"


    fragte ich sie neugierig...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Ich blickte zu Helena...


    "Nun du wirst es kaum glauben Helena, aber dein Brief kam einen Tag vor meiner Abreise an, der Postbote hatte es wohl sehr eilig. Dir scheint es gut ergangen zu sein, und das freut mich, deinen Vater habe ich leider lange nicht mehr gesehen. Hast du etwas von ihm gehört?"


    fragte ich sie neugierig...


    Sie lachte leise auf, wohl froh darum, dass der Brief doch angekommen war, und meinte dann sanft: "Wir schreiben uns, seit wir hier in Rom angekommen sind. Er ist jetzt Magistratus von Mogontiacum, wusstest Du das schon? Und es geht ihm sehr gut, wenn ich seine Zeilen richtig gelesen habe - wie immer hat er viel zu tun, und nunja ... Du weisst, er war nie ein Mann zuvieler Worte. Wenn er also schreibt, dass es ihm gut geht, verbirgt sich dahinter sicherlich eine sehr wechselvolle Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen." Sie klatschte in beide Hände und einer der Haussklaven erschien, die beiden Neuankömmlinge interessiert beäugend.


    "Bring uns einen kleinen Imbiss, Oliven, Früchte, und Wein ... und lass für die cena zwei Gedecke mehr herrichten," traf sie ihre Anweisungen an den Sklaven, der eilig nickte und wieder verschwand.
    "Das heisst, ihr werdet jetzt ein wenig länger her bleiben?" Die Freude über diese Aussicht war kaum zu überhören - dass sich die Räume der Casa mit Leben füllen sollten, war eine wunderbare Aussicht.

  • Erleichterung durchflutete Constantius, als er die Worte Livillas vernahm. Ließ die Anspannung, die seinen Geist hellwach und wachsam hielt, von ihm abfallen und erlaubte einem sanften Lächeln auf sein Gesicht zurückzukehren, als die Tür sich öffnete.


    Prüfend sollte sein Blick trotzdem durch den Raums schweifen. Nach einer Bewegung in den Schatten des Raumes Ausschau haltend, die möglicherweise doch noch die gefahrvolle Silhouette eines Eindringlings offenbarte. Doch lediglich eine zu Boden gefallene Wasserschüssel schien die einzige Unregelmäßigkeit, das einzig Gefahrvolle in dem Raum zu sein.


    „Ich werde einer Dienerin bescheid geben, dass sie dir eine neue Schale mit Wasser bringt“, sprach er mit gedämpfter Stimme, um die Ruhe des Hauses nicht durch seine Worte zu stören. Mitfühlend und sanft blickte er Livilla einen kurzen Moment lang an, ihre innere Unruhe registrierend.


    „Ich habe in meiner ersten Nacht in Rom auch nicht gut geschlafen. Es ist anders als in Hispania. Es war so aufregend. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf. Tausend Eindrücke wollten verarbeitet werden. Selbst in der Nacht schläft die ewige Stadt nicht. Das Leben auf den Straßen pulsiert weiter, wenn auch in einer gedämpften Lautstärke. Allerdings brauchst du vor nichts Angst zu haben, denn in diesem Hause kann dir nichts geschehen. Das verspreche ich dir.“


    Er wartete noch einen kurzen Moment und fügte dann ebenso leise an:


    „Solltest du etwas benötigen, zögere nicht einer der Dienerinnen oder mir bescheid zu geben. Dir soll es hier an nichts mangeln.“


    Sicherlich hätte er ihr nun am liebsten beruhigend über ihr Haupt gestrichen, um alle bösen Gedanken zu vertreiben, doch er sollte nur einen Schritt zurücktreten und ihr sanft lächelnd zuflüstern.


    „Schlaf gut, Livilla. Es ist schön, dass du hier in Rom bist!“


    Er wandte sich um und ging erleichtert den Weg zurück in sein Gemach.

  • Sim-Off:

    Fürchterlich hier mit den ganzen verschiedenen Themen *sfz*


    "Nun... Ich bin mir nicht sicher, allzu lang werde ich nicht bleiben, ich werde in der Legio gebraucht."


    sagte ich...


    "Aber die Tage wo ich hier bin erfreue ich mich eurer Gastfreundschaft."


    meine ich zu den beiden und blickte mich um...


    "Es ist schön die gute alte Casa mal wiederzusehen!"

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Sim-Off:

    ja leider :/ wir haben halt kein eigenes Forum, zu wenig Iulier in Rom ^^


    "Zu schade - aber während Du hier studierst und die Künste erlernst, die Dir den Weg in die höheren Ränge öffnen sollen, bleibt uns ja hoffentlich genug Zeit, die vergangenen Jahre etwas aufzuholen. Ihr verpasst gerade übrigens die Hochzeit der Iulia Severa mit Maximus Decimus Meridius - warum habt ihr mit der Reise nicht nach der Feier gewartet? Es dürfte ein ziemlich großes Familientreffen sein und ich bedauere sehr, dass mich meine Pflichten hier in Rom halten ... als Magistrata kann ich nicht einfach für einige Wochen nach Germania reisen."
    Sie seufzte etwas, denn das Fest hätte sie wirklich gerne erlebt. Es geschah schließlich selten genug, dass die weit verstreute Familie zu einem erfreulichen Ereignis zusammenfand.

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