(alt) Casa Iulia

  • Ich beobachtete wie Constantius mein Zimmer kontrollierte. Und sicherlich hatte er recht, die Nächte in Roma und Hispania unterschieden sich, doch viel mehr lag der Grund meiner Unruhe an diesem Traum. Und auch wenn ich ihn nicht verstand, so sah ich ihn nicht als Albtraum. Immerhin war die dabei dargestellte Situation ruhig, still....man konnte es als romantisch bezeichnen. Und so verglich ich den Traum und das abendlichen Treffen mit Secundus, das genau denselben romantischen Charme ausstrahlte. Doch es passte einfach nicht zusammen. Mit einem weiterem falschen Lächeln antwortete ich Constantius ebenfalls sehr leise.

    "Ich danke dir Caius. Ich schätze deine Sorge um mich wirklich sehr. Es lag aber nicht in meiner Absicht dich aus den Schlaf zu reißen. Ich hatte nur einen Traum und dabei war mir so.....nein, es ist alles in Ordnung. Schlaf schön!"

    Nachdem Constantius ging sah ich ihm noch lange nach. Und ich bereute es ihm nichts erzählt zu haben. Doch wenn ich denn Mut hatte mit jemanden darüber zu reden, erkannte ich, wie kompliziert es eigentlich war, wem ich überhaupt das Geschehene anvertrauen könnte. Mein Vater, er würde es für einen schlechten Scherz halten. Vielleicht Helena? Leicht schüttelte ich meinen Kopf. Wie kam ich nur auf solche Gedanken, in mir wuchs immer mehr die Sehnsucht das Constantius doch hier geblieben wäre. Trotzdem schloss ich die Türe und lehnte mich mit den Rücken an diese. Dabei atmete ich tief durch und ging zurück in meinBett. Eine Dienerin klopfte einen Moment später an die Tür und bat um Einlass, den ich ihr gewährte. Zügig ging sie in die Richtung des Tischchens und stellte die neue Schüssel ab. Danach wandte sie sich der Pfütze zu und bereinigte die Stelle überaus geschwind. So bedankte ich mich bei ihr bevor sie verschwand und sie antwortete mir. "Das wird von mir verlangt. Träumt etwas schönes!"

    Träumen? Wollte ich das überhaupt noch? Langsam ging ich zurück in mein Bett und noch lange lauschte ich den manchmal unerklärlichen Geräuschen Roms. Ich versuchte es zu verdrängen an diesen Traum zu denken, doch mir kam es vor, das er der Grund war weshalb ich mit einen Glücksgefühl einschlief.

  • Zitat

    Nun... Ich bin mir nicht sicher, allzu lang werde ich nicht bleiben, ich werde in der Legio gebraucht."


    Sichtlich beeindruckten Constantius die Worte seines Onkels. Immerhin schien dem jungen Miles die Offiziersschule ebenso weit entfernt, wie ein Bett im Palast des Imperators.


    "Ich würde hoffen, dass ihr länger in Rom bleiben würdet. Immerhin ist es schon so lange her, dass wir uns gesehen haben. Aber gewiss wird ein fähiger Offizier in der Legion umgehend zurück erwartet."


    Die Legion, in seinen Träumen sah sich Constantius so oft in ihren Reihen. Sah sich ruhmvolle Siege erringen, sah sich....
    Seinen Gedanken nicht nachgebend blickt er weiter die eingetroffenen Gäste lächelnd an.


    "Ich hoffe Patruus Numerianus, ich kann dann in den Abendstunden noch etwas an deinem Wissen teilhaben. Und ebenso noch vielen deiner Geschichten lauschen liebe Cousine. Du musst mir noch so viel erzählen. Und auch in Rom gibt es noch so viel zu sehen. Wir werden die Zeit gut nutzen müssen"

  • Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der breitschultrige Nubier wieder vor die Casa Iulia begab, um den Besucher streng anzusehen - auch wenn es angesichts der nicht gerade allzu reichlich vorhandenen Geisteskräfte des Nubiers eher wie die Karikatur eines bösen Blicks wirken mochte.


    "Herrin mir gesagt, sie dich nicht sehen wollen. Du ihr wollen Nachricht übergeben lassen?"

  • Ich hoffte mein Vater würde längere Zeit in Roma bleiben. Sicherlich wurde er in Germania gebraucht, doch war es mir dort unmöglich ihm so Nahe zu sein wie jetzt. Da ich bei meinen Onkel wohnen sollte. Daher schenkte ich ihm ein Lächeln, in Roma konnte ich so viel Zeit mit ihm verbringen, wenn er nicht gerade studierte. Aber Helena hatte recht, wir hätten die Reise auch nach der Hochzeit von Iulia Severa mit Maximus Decimus Meridius, angehen können. Es enttäuschte mich zwar ein bisschen, aber stattdessen in Roma zu sein, minderte diese Enttäuschung sehr leicht. Der Grund für seine eilige Abreise kannte ich nicht und auf irgendeiner Weise bildete ich mir ein, das es an ihm lag, an seinem Freund, dem Tribun Tiberius. Diesem Gedanken, versuchte ich sofort wieder aus meinen Kopf zu verdrängen. Und wendte mich daher zu unseren Gastgebern.


    "Oh, ich freue mich schon darauf diese wunderschöne Casa zu erkunden. So etwas schönes hab ich noch nie gesehen. Und gerne würde ich die Stadt besichtigen, mich interessiert sehr wie die Bürger Roms leben, ob es Unterschiede zu den Menschen in Hispania gibt. Hier gibt es doch in jeder Straße Besonderheiten. Und sicherlich kennt ihr so manch atemberaubende Orte die nicht jedem bekannt sind, die ihr natürlich auch nicht preisgeben müsst."


    Die Casa Iulia war einfach atemberaubend, wie herrlich musste es wohl sein hier aufzuwachsen.


    "Caius, sehr gerne würde ich auch deiner Gesichte lauschen."


    Ich wagte es nicht Helena zu fragen, die Angst Erinnerungen an ihren Ehemann zu wecken, war in mir einfach zu groß.

  • In dieser Nacht sollte Constantius erst recht spät einen leichten, unruhigen Schlaf finden. Einen Schlaf, der noch lange vor dem Erwachen der ersten Sonnenstrahlen sein Ende finden sollte. Es war ein nur wenig Erholung bietender Schlaf gewesen. Ein Schlaf so leicht, dass ihm in dieser Nacht kein Traum geschenkt werden sollte.
    Mit schweren Beinen erhob er sich von seinem nächtlichen Lager, bereit einen weiteren dienstvollen Tag anzutreten. Nachdem er sich dem morgendlichen Ritual der Rasur unterzogen hatte, seine Uniform angelegt hatte, schritt er leise durch die Gänge der Casa hinab in den Innenhof.
    Es war still in dem noch schlafenden Haus. Nur langsam schien das Leben die Umarmung des Schlafes abzustreifen und sich auf einen weiteren Tag vorzubereiten. Hier und dort vernahm er ein leises Rascheln, als sich einige Dienerinnen Helenas ebenfalls sehr leise durch das Haus bewegten.
    Constantius liebte diese frühen Morgenstunden. Sie waren so friedvoll, so voller Harmonie, entbehrten der Hektik des Tages. Gewiss war es nicht der liebliche Duft des frischen Morgens in Hispanien, der sich aus goldenen Feldern, klaren Flüssen und sachte im Wind schwankenden Bäumen erhob und dennoch nicht weniger angenehm. Er vermeinte an diesem Morgen das Pulsieren der ewigen Stadt einmal mehr spüren zu können.
    Die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen, einen weiteren heiteren Tag verkündend, drangen in die Schwärze des Innenhofs ein. Wagten sich tapfer in den Schatten vor und entrissen die ersten Flecken des Raumes der Dunkelheit. Wie Speere aus gleißenden Licht bohrten sie sich in das Grau der Nacht und befreuten kunstvolle Ornamente aus ihrem farblosen Schicksal.
    Constantius ließ sich an einer Säule gen Boden rutschen. Trotz der Nacht empfing ihn der Boden noch mit einem Rest der Wärme, die die Sonne des vorigen Tages gespendet hatte. Lächelnd legte er den Kopf in gegen die Säule und genoß die Stille.

  • Ich wandte mich an Helena...


    "Ja die Hochzeit verpassen wir, das ist auch sehr schade, dennoch reisten ein paar Freunde von mir aus der Legio ebenfalls nach Roma, deshalb entschlossen wir uns dazu, uns ihnen anzuschließen, du weißt ja, in einer Gruppe reisen ist immer etwas aufregender. Und die Zeit die ich hier in Roma habe werde ich mit euch voll und ganz ausnutzen."


    ich lächelte... Lange ist es her seitdem ich die beiden das letzte mal gesehen hatte, damals waren sie noch klein, und Lepidus hatte ab und an Probleme sie in Schach zu halten, so erging es auch ihrer Mutter, ich musste schmunzeln, wandte mich dann aber an Constantius...


    "Heute abend werden wir jede Menge Zeit haben uns auszutauschen Neffe, und ich bin mir sicher dass du es beim Militär noch sehr weit bringen wirst, vielleicht verschlägt es dich ja mal an die Front, fähige Männer können wir in Germanien immer gebrauchen, vielleicht schaffe ich es ja sogar eines Tages dich für die Legionsreiterei zu überzeugen."


    ich grinste, und blickte dann auch zu Livilla rüber...


    "Nun mit dir hab ich auch noch etwas zu besprechen Livilla, es ist ja so, ich bin beim Militär, und mein Habitatio ist zu klein als dass wir beide drin hausen könnten, nun stellt sich natürlich für dich die Frage wo du hin möchtest. Möchtest du zu Onkel Lepidus? Soll ich dir eine Wohnung in Colonia Claudia Ara Aggripinensium beschaffen, oder möchtest du, sofern die beiden gewillt sind, in Roma verweilen?"


    Mein lächeln verschwand...


    "Versteh mich nicht falsch geliebte Tochter, du weißt wie gerne ich mit dir zusammen wohnen würde, aber das ist leider gegen die Gesetze die der große Imperator seinen Soldaten auferlegt hat."


    ich blickte sie entschuldigend an, und hoffte sie würde es mir nicht übel nehmen, ich hatte ja schließlich keine Wahl...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Ja gern. antwortete ich und brachte einige Zeilen Herzblut zu Wachs

    Salve Helena,
    Du kennst mich als Spurius Sergius Sulla, doch kennst Du mich? Weißt Du wer ich bin? Weiß ich es? Sicher? Nein, nur weniges ist sicher im Leben, doch seit ich ich traf ist mir wärmer ums Herz wenn ich an Dich denke als mir jemals vorher war. Warum? Lass es uns herausfinden. Unverbindlich und frei. Was ich Dir bieten kann ist eine unerzogene Familie und ein Herz das für das was liebt sterben wird. Konservativ wie ich bin habe ich bei Deinen Patres um Erlaubnis für das was ich tue angesucht, beginne sofort damit und stürze mich baldigst in die Arbeit in der innigen Hoffnung auf Nachricht von Dir.
    Dein
    Spurius


    Ich würde gerne auf Antwort warten

  • So sehr hatte ich dieses Thema verdrängt, das ich es auch schon vergessen hatte. Irgendwann stellte sich die aber diese Frage. Ich überlegte nur kurz und obwohl ich nicht gerade den glücklichsten Gesichtsausdruck hatte, so strengte ich mich an, ein Gefühl der Gleichgültigkeit zu zeigen, das wiederum vollkommen Fehlschlug.


    "Es ist wahr ich kann nicht bei der wohnen und dies hatte ich auch nicht im Sinn. Du hast mir gar keine Zeit gelassen auszuziehen. Ich kam zu dir und schon sind wir nach Roma gegangen. Ob ich mich jetzt für Colonia Claudia Ara Aggripinensium oder für Rom entscheide, beides wird mir nicht leicht fallen. Aber ich bitte dich, lass mir noch ein wenig Zeit für diese Entscheidung, ich kenne diese Stadt noch gar nicht und obwohl ich auch nicht lange in Germania war, kann ich mir schon ein genaueres Bild davon mich, als von hier.


    Dannach wandte ich mich zu Helena und Constantius.


    "So lässtig wie ich einst als Kindwar, bin ich nicht mehr, doch gelingt es mir so mancher Casa durcheinander zu bringen. Es ist eurer Entschluß, eure Entscheidung und solltet ihr einwillgen und meine Wahl fählt auf Roma, werde ich mit allen mir zu Verfügung stehenden Kräften versuchen unsere Familie miz Stolz zu erfüllen und sie nie in eine missliche Lage bringen."


    Ich konnte meinen Vater einfach nicht böse sein, meine Laune noch leicht gemindert zu haben, doch die Angst der Einsamkeit war in mir zu groß, auch wenn ich ihn nicht in Germania so oft sehen konnte, war es doch in Rom unmöglich. Doch die Worte an Helena und Constantius fielen mir auffallend leichter.

  • Constantius Augen begannen einen Moment zu leuchten. Verkündeten, dass es gar keiner Überzeugungsarbeit seines Onkels bedurfte, um ihn für die Legionsreiterei zu begeistern oder ihn von ihr zu überzeugen. An einem anderen Tag, in Hispania, ohne die Gegenwart Helenas, hätte er sicherlich binnen weniger Minuten seine Habseligkeiten zusammengesucht und wäre schon einmal ein Stück des weiten Weges nach Germanien voraus gegangen. Das, was damals fehlte, um ihn an Hispanien zu binden, sollte er aber inzwischen in Rom wieder gefunden haben. Etwas das ausreichte, um auch seinen großen Traum noch etwas warten zu lassen.


    „Es wird mir eine Freude sein an deinem Wissen teilhaben zu dürfen, Onkel. Und sollte mir die Götter den Weg nach Germanien weisen, hoffe ich inständig, dass es auf dem Rücken eines Pferdes, in der Uniform der Legionsreiterei sein wird.“


    Gemäßigte Worte, für einen inbrünstigen Jugendtraum.


    Während er das Gespräch zwischen Livilla und ihrem Vater andächtig verfolgte, sollte sein Blick einen kurzen Moment in die Ferne schweifen. In eine Zukunft, die vielleicht ein Traum bleiben würde. Dennoch war sein Blick weder von Schermut oder Kummer getrübt. Das was er in Rom gefunden hatte, war jegliche Aufgabe alter Träume wert.


    Erst die Worte Livillas sollten seine Aufmerksamkeit auf eben jene lenken.


    „Livilla. Dies ist die Casa der Iulier. Es ist ebenso dein Heim wie das Unsere. Du bist hier mehr als willkommen. Jetzt und in der Zukunft. So lange du hier in Rom bleiben möchtest.“


    Er musste etwas schmunzeln, als Erinnerungen an hektische Sklaven an seinem inneren Auge vorbeizogen, die hinter den lebhaften Sprösslingen herjagten, um den Schaden, den ihre jugendliche Energie anrichtete, in Grenzen zu halten.
    Er lächelte sanft Livilla zu.


    „Ich bin mir sicher, dass du einmal mehr deine Familie mit Stolz erfüllen wirst und Rom deinem Charme erliegen wird.“


    Sie war eindeutig ein Kind der Venus und mit einer besonderen Schönheit beschenkt worden. Wie viele weitere Verehrer seiner liebreizenden Cousine würden wohl an die Porta der Casa anklopfen, wenn sie in Rom bleiben würde? Jener Gedanke ließ ein sachtes Schmunzeln die Mundwinkel des jungen Iuliers umspielen.

  • Wonga nahm die Wachstafel entgegen, nickte Sulla zu und verschwand wieder im Inneren des Hauses, worin er für eine ganze Weile verschwunden blieb. Entweder brauchte seine Herrin so lange für das Abfassen der Antwort oder aber, um die Nachricht zu lesen - als sich die porta der Casa Iulia schließlich wieder öffnete, wirkte der Sklave trotz seiner Größe irgendwie eingeschüchtert und übergab Sulla die zerbrochenen Reste seiner Wachstafel.


    "Herrin ziemlich zornig wegen Brief, Du vielleicht besser kommen wieder anderer Tag," meinte der Hühne mit dem Blick eines Mannes, der gerade einen ziemlichen Schrecken erlebt hat.

  • Ich liebte die Begeisterung meines Cousins. So sehr hatte ich mir einen Bruder gewünscht, der von der Legio träumt und einmal wenn er alt genug war, die Familie verlassen würde um sich diesen Wunsch auch zu erfüllen. So hatte er schon eine Aufgabe dem Imperium zu dienen. "Roma wird meinen Charme erliegen?" Sicherlich waren dies Worte der Höflichkeit und vielleicht meinte er dies auch ehrlich. Ich zweifelte nicht an ihm. Doch wenn ich diese Geste realistisch betrachtete hasste ich sie. War ich schön anzusehen? Und langsam kam ich zur Kenntnis, das es vielleicht der Grund meines Aussehens war, weshalb mich Secundus begleiten wollte, verhoffte er sich doch mehr von unserem Treffen. Vielleicht war er auch nicht der einzig der mich "für schön anzusehen" fand. Ich konnte dies einfach nicht verstehen.


    "Ich wünsche dir viel Glück deinen Traum zu erfüllen, Caius. Und ich sehe das dich dieser militärische Weg sehr beeindruckt. Deine Höflichkeit zu Damen verlierst du auch nicht, diese Erfahrung machte ich schon bei meinen Vater, obwohl...er dachte ich sei eine Verbrecherin. "


    Obwohl ich meinen Cousin mit einem leichten grinsen geantwortet hatte, hörte ich nicht auf über die vorherigen Worte meines Cousin nachzudenken. Wenn einem die Schönheit so blendet wie kann er in diesem Menschen noch einen Charakter erkennen. Doch sollte ich mir nicht bei so einem Anlass darüber den Kopf zerbrechen und die Zustimmung meines Cousins, hier in Roma immer willkommen zu sein, in den Vordergrund ziehen. So fehlte mir daher nur noch eine Entscheidung, das schwierigste von allem. Ich versuchte mich dennoch aufzumuntern und es reichte nur das nachdenkliche Gesicht meines Vaters.


    "Vater, du musst dich doch meinetwegen nicht zu sorgen. Schon eines Abends in Germania teilte ich dir mit, dir niemals in deinem Vorhaben im Wege zu stehen. Viel mehr liegt es in meiner Pflicht dich zu unterstützen und das werde ich tun ob in Colonia Claudia Ara Agrippinensium oder hier in Roma. Du musst dir also keiner Schuld bewusst sein. Ich weiß das du nichts anderes möchtest, als das es mir gut ergeht, doch dafür muss ich auch Opfer bringen."


    Mit einem herzhaften Lächeln suchte ich die Hand meines Vater und streichte ihm sanft über seinen Handrücken.

  • Sie lauschte den gesprochenen Worten ihrer Verwandten mit einem stillen Ausdruck der Melancholie im Lächeln der Lippen. Caius' Worte über die Legion ließen sie erahnen, wovon er wirklich träumte, was er sich wirklich wünschte - es schien so eigenartig, dass er stets davon sprach, ihr mit seinen Bedürfnissen nicht im Weg stehen zu wollen, und gleichzeitig schien es, als stünde sie ihm im Weg, durch die Tatsache, dass er sie beschützen wollte. Es machte sie fast traurig, dieses erkennen zu müssen, denn es würde wohl erst dann eine wirkliche Lösung geben, wenn sie heiratete, dann wäre er wieder frei, seinen Weg nach eigenem Willen zu wählen. So blieb sie vorerst stumm, ließ die anderen sprechen und beobachtete nur die Gesichter der Anwesenden. Irgendwann würde er seine Entscheidung treffen müssen, ebenso wie sie - und dieser Tag erfüllte sie heute schon mit einem vagen, leisen Schrecken, konnte sie den Abschied von vor zwölf Sommern doch nach wie vor nicht ganz vergessen. Der trotzige, wütende Blick des Constantius, als sie mit Titus fortgegangen war - aber sie zwang sich, den Gedanken beseite zu schieben, um den Gästen keine unaufmerksame Gastgeberin zu sein.


    "Es würde mich freuen, würdest Du hier wohnen, Cousine," sagte sie dann mit einem aufrichtigen Lächeln auf den Lippen. "Immerhin ist die Casa Iulia unser aller Heim, und in Rom gibt es sicher vieles, was eine junge Frau entdecken und erfahren kann - nicht zuletzt, um einen Weg für ihr Leben zu finden. Und Gesellschaft ausser diesem abends meist müden miles hier wäre mir mehr als recht," meinte sie vergnügt und schubste Constantius mit einer Hand in seine Seite. "Zudem gibt es sehr nette Frauen hier in Rom, in den Kastellstädten ist das immer so eine Sache - weniger Auswahl und deutlich mehr Neid, das habe ich lange genug mit Titus mitgemacht, um es Dir nicht zu wünschen." Sie machte eine leichte Geste durch den Raum, hin zu Numerianuns.
    "Was haltet ihr davon, einem Gastmahl beizuwohnen? Dann lernt ihr gleich einige Leute hier kennen und könnt ins Gespräch kommen. Ansonsten können wir uns für die nächsten Tage überlegen, was ihr tun möchtet und ein bisschen planen, Caius hat leider nicht so viel frei und ich auch nicht, da kommen wir um eine gewisse Planung nicht herum." Dann, den Blick auf Livilla richtend, meinte sie nun deutlich vergnügter: "Und hier gibt es tausend und eine Möglichkeit, das hart verdiente Geld Deines Vaters loszuwerden, du wirst schon sehen."

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Herrin ziemlich zornig wegen Brief, Du vielleicht besser kommen wieder anderer Tag


    So soll es denn geschehen antwortete ich und ging meiner Wege

  • Frisch gebadet und mit einem Herzen voller Hoffnung erreichte ich die Casa Iulia und klopfte an deren Porta

  • Eigentlich war Constantius gerade auf dem Weg gewesen die Casa für einen Moment zu verlassen. Einen kleinen Moment außerhalb der Mauern wollte er verbringen, um seine Gedanken zu ordnen, um weder Helena, noch Livilla mit den Gedanken an die ereignisreichen letzten Stunden zu belasten. Mit nachdenklicher Miene und gesenktem Blick schritt er der Porta entgegen. Umso verwunderter hob er den Blick wieder, als es an der Türe klopfte, gerade als er seinen Arm ausstreckte, um diese zu öffnen.


    „Welch Zufall“, dachte sich Constantius und hielt in seiner bereits begonnen Bewegung nicht inne, sondern öffnete die Tür.


    Nicht minder überrascht blickt er Sulla entgegen.


    „Eques Spurius Sergius Sulla.“


    Begleitet von einem knappen Nicken, war es an diesem Tag kein sonderlich herzlicher Empfang.


    „Was kann ich für dich tun?“


    Merkwürdigerweise lag die Betonung des Iuliers auf dem „Ich“. Ebenso erstaunlich war der Unterton der diesen einfachen Satz begleitete. Es klang fast so, als wäre wirklich nur Constantius in der Casa anwesend und der einzige, den man hätte besuchen und sprechen können.
    Es war eine gelungene Formulierung, jedenfalls war sich zumindest Constantius da sicher.

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Constantius
    Was kann ich für dich tun?


    Salve Constantius, es freut mich Dich zu sehen. Ein Auge kannst Du auf mich haben wie wir es in der Taverna Apicia besprachen, ich kam um Iulia Helena meine Aufwartung zu machen. Ich hoffe sie ist zugegen.

  • Constantius verschränkte die Arme vor der Brust und erlaubte sich einen Moment des Nachdenklichen Schweigens. Jede neue Begegnung schien neue Überraschung bereit zu halten. Scheinbar halfen keine eindringlichen Worte, halfen keine auffälligen Zeichen. Vielleicht war es an der Zeit nun klare und unmissverständliche Worte zu benutzen.


    „Nein. Helena ist nicht zu gegen.“


    Im Grunde waren es keine klare Worte, sondern eine einfache und nützliche Lüge.


    „Ich erinnere mich an deine Worte in der Taverna.“


    Sein Blick wurde ernst und eindringlich. Jegliches Lächeln war bereits zuvor von seinem Gesicht gewichen.


    „Doch scheinbar hast du meine Worte nicht gänzlich verstanden. Ich habe dich gebeten..“


    Erstaunlicherweise vermochte die besondere Betonung des „gebeten“ - eine höflichen Umschreibung einer freundlichen vorgetragenen Bitte - die Bedeutung des Wortes in ihr Gegenteil verkehren und als unumstößlichen Befehl erscheinen lassen.


    „... dich ihr nicht zu Nähern, bis mein Vater seine ausdrückliche Erlaubnis dazu gegeben hat. Ich werde mich selbst mit ihm in Verbindung setzen. Bis zu einer entsprechenden Antwort bis du als Gast in diesem Haus willkommen, wenn du etwas mit mir zu besprechen hast. Doch bis dahin wünsche ich keinerlei Annäherungsversuche deinerseits und keine Werbungsversuche um die Gunst meiner Schwester.“


    „Leider werde ich noch ein paar Dinge außerhalb der Casa erledigen müssen, so dass ich dir frühestens an einem anderen Tag zu Verfügung stehen kann, solltest du etwas mit mir besprechen wollen.“


    Die Haltung gestrafft, die Arme vor der Brust verschränkt und einem ernsten Blickauf dem Gesicht stand der junge Iulier in der Tür. Die Dichte Schild und Speerreihe einer Phanlanx hätte den Zugang zur Casa kaum eindrucksvoller versperren können. – nur Wonga hätte wohl noch etwas eindrucksvoller gewirkt-

  • Meine Gedanken ob der Anmaßung des Constantius behielt ich mal für mich, wollte ich doch keine Feindschaft zwischen und sähen und die von ihm ausgebrachte Saat verdorren lassen


    Da ich Dich als Freund sehe, und inständig hoffe Du mögest mich auch einmal so sehen, werde ich Deinem Wunsche... hier betonte nun ich was zu betonen war


    ...entsprechen und auf Deine Nachricht warten. Wenn Dich die Antwort Deines Vaters auf mein Anliegen interessiert werde ich sie Dir und Helena gerne übergeben. meine Geste galt einer Stelle unter meiner Toga an der ich den Brief bei mir trug

  • Ich nickte...


    Ich lächelte kurz...


    "Ich danke dir Livilla, du weißt dass mir das nicht leicht fällt. Nun, wenn du dich entschieden hast sags mir einfach."


    ich strich ihr über den Rücken, lächelte dann zu Helena rüber und wandte mich an Constantius...


    "Nun Constantius, hast du irgendwelche Fragen üer das Militär?"


    fragte ich ihn...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

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