Casa Germanica - Triclinium

  • Avarus aus der Bibliothek kommend, trat über den Säulengang ins Esszimmer ein und blickte sich um. Der Germane hatte ihn über den Gast informiert. Zwar war ihm die Gens soweit geläufig, trotzdem vermochte er nicht mehr das Alter jener Tochter einzuschätzen, die Germanicus Proeliator lange Jahre vor dessen Tod verlassen hatte. An ihren Bruder konnte er sich eher noch erinnern. Trotz das jener die letzte familiere Zusammenkunft nicht besucht hatte.


    Mit einem Hüsteln machte der Senator schließlich auf sich aufmerksam.


    "Salve Germanica Caia, ich muß entschuldigen, das wir kein üppiges Mahl vorbereitet haben, doch deine Ankunft in Rom wurde uns nicht angekündigt."


    Seine Augen musterten das junge Geschöpf. Wie alt mochte sie sein, wie verschlug es sie in die Casa und was hatte sie Jahre in der Fremde gemacht. Alles Wissen, das sie nur sie ihm weiterreichen konnte.


    "Setz dich doch, die Zubereitung der kleinen Speisen wird noch eine Weile in Anspruch nehmen."

  • Immer noch schwirrte ihr der Kopf und sie war sich durchaus bewusst, dass die Argusaugen ihrer Sklavin auf ihr lagen und jeden ihrer Schritte mit Aufmerksamkeit beobachteten. Das war schon immer so gewesen und nach dem Tod ihres Vaters mehr denn je.


    Ein leises Hüsteln erklang und sie drehte sich mit einem strahlenden Lächeln um, höflich neigte sie den Kopf und zeigte wieder einmal welche gute Erziehung sie genossen hatte.
    "Salve, Germanicus Avarus! Ich habe auch kein Festmahl erwartet, schließlich komme ich doch sehr unerwartet!" grüßte sie höflich und musterte ihn nur kurz, mehr wäre auch unhöflich gewesen.


    sie folgte seiner Einladung und setzte sich auf eine der Klinen, ihre Hände legte sie dabei artig in den Schoß.


    Maia war schon ziemlich beeindruckt wie sehr ihr Schützling sich doch zurück hielt. Wusste sie doch, dass das Mädchen ein ziemlich wildes Temperament hatte, welches nur schwer zu zügeln war.


    "Ich hoffe ich komme nicht ungelegen!" begann sie das Gespräch mit einem offenem Lächeln. "Aber mich hat es doch sehr zum Ort meiner Kindheit gezogen, nachdem ich solange durch die Welt gereist bin!"

  • "Du hast Glück mich zu dieser Stunde hier anzutreffen. Aber dieser Tag war vom Müßiggang gezeichnet und dient der Entspannung. Erzähl mir doch von dir und deinen Reisen."


    Ein Sklave bog um die Ecke und tafelte einige Kleinigkeiten auf. Neben gut verdünnten und gekühlten Wein fanden auf dem Tablett neben Trauben und Oliven auch exotische Früchte Platz.



    Sim-Off:

    Wisim

  • Caia bediente sich erst einmal nur an den Trauben, bevor sie anfing zu erzählen.


    "Wo soll ich Anfange, da gibt es viel zu erzählen! Und alles ist unter den Argusaugen meiner Sklavin passiert, die über mich wacht!" begann sie und deutet kurz auf die alte Maia die stumm und aufmerksam im Schatten stand.


    "Vater hatte mich ja immer dazu ermuntert zu lernen und auch die Bräuche der Länder zu lernen, die mit zum römischen Reich gehörten, was natürlich angefangen von Germanien und den rauen und hin und wieder erschreckende Sitten bis hin nach Hispania und darüber hinaus. Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich Vater davon überzeugen konnte mich gehen zu lassen, natürlich nicht allein. Maia ist mir immer wie ein Schatten gefolgt!" erzählte sie und trank ein wenig vom Wein.


    "Er war immer besorgt und vorsichtig, schließlich ist so eine Reise nicht ungefährlich! Den ersten teil der Reise, durch Germanien haben wir sogar noch gemeinsam gemacht, er wollte sicher gehen, das ich nciht von Barbaren entführt wurde!" Kurz dachte sie mit Wehmut an diese Zeit zurück, das war noch fast ein Jahr vor seinem Tode und zum ersten Male war sie auch wirklcih allein mit ihm gewesen und hatte ihn richtig mal kennen gelernt. Auch wenn sie es nicht zugeben würde, sie vermisste ihn.


    " In Hispania trennten sich dann unsere Wege, wichtige Geschäfte riefen ihn wieder nach Hause und mit etlichen Auflagen gab er mir dann noch die Möglichkeit weiter zu reisen! Was ich gern tat, bis zu seinem Tode! Bei seiner Beerdigung war ich nur kurz anwesend, irgendwie ist es mir schwer gefallen mich von ihm zu verabschieden!" kurz wirkte sie ein wenig traurig.


    Sim-Off:

    Danke :)

  • Er hörte sich die Worte genau an. Nahm dabei auch etwas von den Früchten und vom Wein.


    "Wie verlief deine Reise dann danach? Immerhin ist dein Vater ja schon ein ganzes Weilchen tot. Außerdem würde mich intressieren, ob du mit deinem Bruder in Kontakt geblieben bist. Die familiere Verbundenheit ist äußerst wichtig."


    Dabei fiel ihm ein noch ein Brief schreiben zu wollen. Aegytus war weit und seine Lieblingsnichte dort. Sehnsüchtig wartete diese sicher auf Antwort vom Onkel Avarus.

  • "Mit meinen Bruder stehe ich in Kontakt, meist nur per Brief! Schließlich war eine Auflage regelmäßig Bericht zu erstatten und nach dem Ableben von Vater, hab ich eben an meinen Bruder geschrieben!" beantwortete sie die Frage nach ihrem Bruder zuerst und nippte dann ein wenig an dem Wein.


    "Naja, ich bin dann weiter gereist, von Hispania aus ging es nach Ägypten! Ein wirklich schönes Land! Dort bin ich dann eine weile geblieben, bis mich eben doch ein wneig Heimweh nach Rom packte und nun, bin ich hier!" schloss sie ihren Bericht erst einmal ab.


    "Was hat sich denn hier in Rom, alles so getan?" fragte sie neugierig.

  • "Oh gut..." kommentierte Avarus die Worte, das familiere Bindung auch ihr wichtig schien.


    "Rom ändert sich mit jedem Tag, welche Geschichten, Gerüchte intressieren dich denn am Meisten Caia?"


    Für einen Moment am ihm der Gedanke, das Mädel wollte länger in der Stadt bleiben. Dann war es wohl nötig sie in die höheren Kreise einzuführen. Er überlegte dabei, wer der jungen Germanikusse dafür in Frage käme die junge Dame gebührlich vorzustellen und eventuell auch politisch orientiert (ging es um ein Bündnis) ins Gespräch zu bringen.

  • "Ich würde gern wissen, was sich in der Familie alles getan hat! Schließlich ist das ja wohl das wichtigste!" sagte sie eifrig, sie freute sich wirklich wieder hier zu sein. "Und außerdem sollte ich wohl mehr über die Familienangehörigen wissen, so einiges weiß ich ja noch, aber das meiste ist eben shcon älter und wer weiß ob meine Gerüchte noch Hand und Fuß haben!" fügte sie mit einem verlegenem Grinsen hinzu.


    Sie sah ihn mit großen unschuldigen Augen an und knabberte ein wenig am Obst und am Käse. Wie immer konnte sie ihre Neugierde schlecht verstecken, aber bisher hatte das noch niemanden gestört, eine wissbegierige junge Frau war schließlich interessant und nicht langweilig.

  • "oh natürlich, gern."


    Er nahm erneut vom Wein. Ein guter eigener Tropfen aus den Hochebenen rund um Mogontiacum.


    "Viel von deiner Sippe kann ich dir nicht berichten. Zugegebener Maßen scheert sich dein Bruder nicht viel um die Verwandschaft in Rom. Aber es gibt auch sonst genügend Neuigkeiten zu berichten.


    Vielleicht beginne ich mit Sedulus meinem Neffen. Er lief meiner zukünftigen Frau Decima Lucilla und mir in Africa über den Weg. Überraschenderweise auf dem Weg nach Rom. Er heiratet in wenigen Tagen, erneut muß ich zugeben, das es mich im Besonderen überrascht hat und naja ich es etwas verfrüht finde. Ähnlich sieht es seine Schwester Aelia. Du kennst sie doch noch? Adoptiert als Didia Aelia von meinem Bruder Traianus."


    Ein fragender Blick folgte,

  • Das ihr Bruder zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, war für sie nichts neues, aber sie machte ihm keine Vorwürfe, jeder hatte so sein Päckchen zu tragen und vermutlich sollte sie ihn mal wieder besuchen, damit sie wieder mal reden konnten, aber vorerst wollte sie in Rom bleiben.


    Aufregung stieg in ihr auf, als sie von der bevorstehenden Hochzeit hörte, das war wirklich eine tolle Nachricht, als es dann um die Verwandtschaftsverhältnisse ging musste sie kurz überlegen, manchmal war es etwas schwierig den Überblick zu behalten, aber dann nickte sie. Sie hatte von der Adoption gehört und war ihr auch shcon begegnet, war aber nun wirklich schon seine Zeit her und sie hatte kaum drei Worte gewechselt.


    "Ich kann mich erinnern!" sagte sie und nippte ebenfalls noch mal am Wein.

  • "Jene Aelia eheliche nach einem reichlichen Jahr Verlobungszeit ihren Corvus. Sie sind vor wenigen Wochen nach Alexandria aufgebrochen. Wie du sicher erfahren hast, wurde Germanicus Corvus zum neuen Praefectus Aegypti ernannt."


    Avarus nahm vom Wein und drehte einige Trauben vom Stiel.


    "Das heißt in der Casa ist es wieder etwas ruhiger geworden..."


    Fügte er noch an und wartete, was Caia noch so alles wissen wollte.

  • Wieder nickte sie und brachte dann alle Informationen in die richtige Sortierung für sich, damit sie später darauf zurück greifen konnte. Ja, ihr waren Gerüchte zu Ohren gekommen, das Corvus Praefectus Aegypti ernannt worden ist, aber sie war schon auf dem Heimweg gewesen als sie davon erfahren hatte, ansonsten hätte sie diesen noch einen höflichen Pflichtbesuch abgestattet, was sie aber bei gegebener Zeit nachholen würde.


    "Kannst du mir kurz eine Übersicht über die politische Lage hier in Roma geben?" fragte sie ihn, wie immer viel zu neugierig und wissbegierig, sie konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie sich ihre Sklavin ein wenig unbehaglich wand, aber damit musste sie auskommen, sie nahm selten ein Blatt vor den Mund und wenn sie etwas wissen wollte, dann meist sofort ;).

  • Was spann die kleine Caia in ihrem Köpfchen zusammen. Politische Lage? Hm etwas iritiert blickte der Senator sie an, um dann zu lächeln.


    "Die Lager sind gespalten wie immer. Der Cursus Honorum wird ja bald neu gewählt. Man nimmt an, das sich viele Neulinge aufstellen lassen werden. Dazu kommt noch eine Handvoll jener Bürger, die es versäumt haben zu gegebener Zeit politisch aktiv zu werden. Ihr Weg wird wohl mit der Quästur enden. Sonst gibt es wenig Raufereien zu berichten. Man könnte es auch mit dem Sommer begründen. Nicht viele Senatoren bleiben zu dieser Zeit in Rom. Die Meisten zieht es auf ihre Landgüter in Italien. Erst im Herbst wird es wohl wieder straffer zur Sache gehen."


    Umschrieb Avarus die Geschehnisse und trank weiter stark verdünnten Wein.

  • Maia stand im Hintergrund und beobachtete aufmerksam ihren Schützling der mal wieder mehr oder weniger mit der Tür ins Haus gefallen war mit ihrer offenen Art und den vielen kleinen Neugierigen Fragen die immer so förmlich aus ihr heraus sprudelten. Obwohl sie sich die größte Mühe gegeben hatte, hatte sie diese Wesensart des Mädchen, nun mehr, der jungen Frau nicht verändern können. Vielleicht war dies auch besser so, irgendwie machte es das ‘Kind’ doch um einiges sympathischer und mit ihrer Art verblüffte es so manchen.


    Caia hingegen nippte in aller Ruhe an dem verdünnten Wein und bekam nichts mit von den Sorgen ihrer Leibsklavin und dem ehemaligen Kindermädchen.
    Das Roma im Sommer recht ruhig war, war nachvollziehbar, niemand wollte bei dieser drückenden Hitze in der Stadt sein, aber auch selbst jetzt hatte die ewige Stadt so ihre Vorzüge und die galt es nun bald wieder zu erkunden in ihrer Neugierigen Art und ihre arme Leibsklavin würde wohl ihr folgen müssen.

  • Ein frischer Wind zog durch das Atrium. Man hatte die Kuppel geöffnet, um der stehenden Luft Abwind zu geben. So kam auch ein Hauch davon im Esszimmer an. Avarus hob nur leicht die Arme, um den Luftzug unter die Achseln zu lassen. Der Sommer war richtig drückend heiß und er wünschte sich auf eins seiner Landgüter im Norden. Doch es war einfach keine Zeit dafür. Zuviel der Dinge die erledigt werden sollten.
    Sie, Caia kam da fast ein wenig gelegen.

    "Hm sag mal, was hast du neben dem Wiederkennenlernen der Stadt Rom noch vor? Ich könnte nämlich eine Hilfe gebrauchen, die sich auf den Märkten umhört, mir Händler ins Haus holt und den Schriftkram formuliert und verbringt."


    Er blickte sie an und fügte schnell noch hinzu: "Du sollst es natürlich nicht umsonst machen."

  • Der Luftzug spielte mit einer ihrer brauen Haarsträhne und kühlte angenehm, eine wahre Wohltat, auch wenn es nur kurzzeitig die drückende Hitze vertrieb.
    Sie hätte doch später im Jahr auftauchen sollen, aber nun war das ja zu spät und so schlimm nun auch wieder nicht.


    "Naja... ich wollte mich nützlich machen!" sie lächelte ihn an, sein Vorschlag gefiel ihr und so würde sie auch viel zeit in der Stadt verbringen können.
    "Und wenn du meine Hilfe brauchst, helfe ich gern! Um was für Schriftkram würde es sich handeln? Und Händler bekomme ich sicher mit einem netten Lächeln dazu die Casa zu besuchen!" fügte sie ein wenig keck hinzu, was ihr einen tadelnden Blick ihrer Sklavin einfing. Das Mädchen war wirklich unverbesserlich.


    Das sie das nicht umsonst machen brauchte freute sie um so mehr.

  • "Wie ich dir schon erzählte, beabsichtige ich Decima Lucilla noch in diesem Jahr zu meiner Frau zu nehmen. Das wird eine lange Liste Arbeiten bedeuten. Vorerst wird es dabei um die Tafel gehen. Es ziemt sich natürlich nicht, den Gästen das gleiche Geschirre, die selben Liegen oder Tische hinzustellen. Für diesen Zweck muß neues Möbilar ins Haus. Deine Aufgabe bestünde darin Händler, Schreiner und Tischler in Rom aufzusuchen und jenen im ganzen Reich zu schreiben, was sie einem Germanicus Avarus anbieten können."


    Nippt am Wein und denkt dabei schon weiter.


    "Hinterher oder zu gleicher Zeit geht es um die gereichten Weine, Speisen und der Gleichen. Ich möchte dazu einige Gespräche führen, billigen Plunder bekommt man zu oft auf den Foren Roms angeboten. Trotzdem möchte ich zwar gute Ware, jedoch auch diese nicht überteuert. Du siehst also es wird eine ganze Menge an Arbeit auf dich zukommen."


    Er lächelte etwas verschmitzt.

  • Immer wieder nickte Caia eifrig. Das war wirklich so einiges an Arbeit, aber es durchaus möglich, das alles zu schaffen und zu organisieren. Zumal sie so wirklich die Gelegenheit hatte ganz Roma unsicher zu machen und zu erkunden und einige Leute kennen zu lernen.


    "Das dürfte machbar sein!" sagte sie voller Tatendrang, nur ihrer alten Sklavin schwante schlimmes, das sie jetzt noch auf ihre alten Tage durch ganz Rom gejagt wurde, nur weil die junge Dame die Füße nicht stillhalten konnte. Aus einem geruhsamen Lebensabend wurde wohl nichts, aber andererseits, so wurde es nicht langweilig und die junge Dame war beschäftigt und kam nicht auf irgendwelche dumme Ideen.

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