[Klinen] II

  • Helena war so nett und führte mich zum eigentlichen Thema zurück. Es ging um geschäftliches und ich war froh, dass sie geschäftlich blieb.


    "Genau. Ich denke mir folgendes: Wir haben einen Ausschank, gleich neben dem Eingang, mit einer Öffnung zur Strasse hin. Dort können auch Passanten vom Markt Wein und leichte Speisen zum Verzehren erwerben und mitnehmen. Und wir haben hier diese Klinengruppen, die zum längeren verweilen einladen. Ein Mittagstisch wird gegen Mittag angeboten, Abends folgen dann je nach Bestellung einfachere oder eben wirklich umfangreiche kulinarische Genüsse. Wir haben Klinen, die nur reserviert werden können und wir haben welche, die immer offen stehen, so dass sich leute spontan dazu entscheiden können, hier einzukehren."


    Ich nahm einen Schluck Wein.


    "Kommen wir zum Personal. Wir brauchen auf alle Fälle einen Spitzenkoch. Wir brauchen zwei Personen, die am Ausschank bedienen, beziehunsgweise die Klinen bedienen. Vielleicht noch eine Küchenhilfe. Somit wären wir bei vier Personen."

  • "Meine Sklavin Kaya würde ich gerne zur Verfügung stellen. Sie ist sehr hübsch, intelligent und zuvorkommend. Einer meiner wenigen Glückstreffer bislang. Und vielleicht wäre auch meine Freundin bereit, hier zu dienen. Sie ist eine freigelassene Sklavin, doch sie hat sich ihre Freiheit wahrlich verdient. Jene die du damals suchen ließest!"


    zwinkerte ich und und trank genüsslich zwei weitere Züge des Weines. Langsam schien sich mein Körper an den Konsum zu gewöhnen, denn mir schmeckte Wein immer besser.


    "Kaya auf jeden Fall könnte man sowohl in der Küche als auch als Bedienung einsetzen. Bei Pentesilea bin ich mir nicht sicher. Und sonst müsste man einen Aushang machen und sich so ein bisschen umhören. Was mir sehr wichtig ist, dass dies eine sichere Taberna ist."

  • Ich hörte aufmerksam zu und nickte mit dem Kopf. Was sie erzählte klang gut und mit diesen beiden Kräften, hätten wir schon ein paar Sorgen weniger.


    "Und Du kannst auf sie verzichten? Ich meine, das ganze hier wird eine Vollzeitarbeit. Sie werden Dir im Haushalt fehlen..."


    Ich nahm einen Schluck.


    "Ich werde auf alle Fälle die Stelle des Küchenchefs ausschreiben. Und ich brauche einen zusätzlichen Wirt. Dann haben wir hier zumindest zwei Männer und die Sache wird sicher. Alles andere überlass mir. Wir sind hier am Forum und ich kann die Stadtwache so viele Streifen laufen lassen, dass das besser bewacht ist, als der Palast des Proconsuls."

  • "Kaya werde ich entbehren können, wir haben noch andere Sklavinnen im Haus. Mit Pentesilea bin ich mir nicht sicher, ich schätze bei ihr wäre Teilzeit ein wenig besser, denn sie kümnmert sich auch um die Kinder. Aber das dürfte kein Problem darstellen, wenn sie nur als Aushilfe agiert. Es gibt sicher noch viele andere Leute, die den Beruf gerne machen würden. Immerhin wird dies wohl eine angenehme Atmosphäre und somit völlig anders als die restlichen Tabernas, mit einigen Ausnahmen vielleicht."


    Ich überlegte, ob Pentesilea zustimmen würde, doch war ich mir nicht sicher. Vollzeit würde sie sicherlich nicht machen wollen.

  • Ich nickte mit dem Kopf und leerte dann meinen Becher.


    "Sehr gut, dann wäre das geklärt. Ab wann kann sie anfangen? Je früher desto besser. Und wie regeln wir das mit dem Finanziellen?"


    Ich überlegte, wie ich es machen sollte.


    "Teilen wir uns die Unterhalts- und Produktionskosten?
    Ich könnte Dir auch Zugriff auf meine Geschäftsführung geben."

  • "Sie kann direkt am ersten Eröffnungstag beginnen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es ihr Spaß machen würde."


    Ich musste lächeln, denn ich hatte Kaya, obwohl sie meine Sklavin war, gewissermaßen ins Herz geschlossen. Ich nippte an meinem Becher und überlegte kurz.


    "Mir ist es gleich wie wir das handhaben, solange es zu beider Zufriedenheit ist. Ich wäre mit der Teilung jedenfalls zufrieden. Und das mit der Geschäftsführung ist gut, ich werde dein Vertrauen sicher nicht enttäuschen. Wer würde sich schon mit dem Regionarius anlegen?"


    zwinkerte ich.

  • Sie war charmant wie immer. Für einen kurzen Moment überlegte ich, welche Chancen ich bei ihr haben würde, dann verdrängte ich den Gedanken jedoch wieder. Für das Geschäft würde es besser sein, wenn ich mit dieser Frau mal nichts angfienge.


    "Es wäre für die meisten ungesund..."


    Ich erwiderte das Lächeln.


    "Hätten wir sonst noch etwas zu klären?"

  • "Vielleicht könnten wir überlegen, uns die Lizenz zu besorgen auch mit völlig anderen Waren wie Datteln oder auch Feigen und ähnlichem zu handeln. Ich werde bald nach Rom reisen und könnte bei den Aedilen nachfragen - was meinst du?"


    Ich betrachtete ihn kurz. Ich mochte ihn gern, was an sich bei mir ja nichts besonderes war. Und doch mochte ich ihn mehr als manchen anderen. Er würde mir sicherlich ein guter Freund sein können...

  • "Nun, ich werde mich nach ein paar Schiffen in der nächsten Woche erkundigen. Den Termin lege ich auf den Tag fest, wann mein ganzes Anhängsel bereit ist und meine Geschäfte erledigt sind. Ich hoffe sehr, dass die Sacerdos Veneris bald zurückkehrt, denn sonst muss ich meine Schülerin, die ja auch äusserst zuverlässig ist, mit der Vertretung beauftragen."


    Ich seufzte und blickte kurz in meinen halbleeren Becher.


    "Aber gern werde ich Commodus von dir grüßen! Viele Geschäfte warten in Rom auf mich, ich hoffe ich werde sie alle rasch erledigen können."

  • Ich lächelte und sah sie nachdenklich an. Wieder stieg der Gedanke in mir auf, mit ihr schlafen zu müssen und wieder verdrängte ich ihn. Dieses Geschäft wollte ich nicht kaputt machen, ich musste mich zusammenreißen.


    "Gut, dann hätten wir ja soweit alles geklärt. Ich werde Dich dann als Mitinhaber eintragen lassen. Ich werde hier im hinteren Teil des Gebäudes auch ein Officium einrichten, die Stellenausschreibungen werden in der nächsten Acta sein."

  • "In Ordnung. Und gleich Morgen werde ich Kaya hierher schicken. Solange alles ein wenig eng ist, kann ich sie auch in die Küche schicken lassen, sie kann nämlich auch vorzüglich kochen!"


    Ich zog mein unteres Bein ein wenig vor, weil es drohte einzuschlafen. Ich nahm wieder den Wen und trank einen weiteren Schluck. Er schmeckte wirklich vorzüglich. Von seinen Blicken bemerkte ich nicht viel, da ich gerade meine Tunika zurechtzupfte.


    "Wir müssten nur noch überlegen welche Lizenzen wir zusätzlich erwerben wollen. Auf jeden Fall diverse Fischgerichte, nicht?"

  • Sie zupfte ihre Tunika zurecht. Ich blickte in den Wein um nicht auf ihre Brüste starren zu müssen. Dann nahm ich einen Schluck.


    "Sehr gut."


    Ich stellte den Becher wieder ab.


    "Gibt es sonst noch etwas was wir regeln müssten?"

  • "Naja, ich wollte noch immer kurz abklären, was für Lizenzen wir uns auf jeden Fall besorgen sollten. Mein Vorschag lautete Fischgerichte, die brauchen wir ohnehin."


    Ich sah ihn sanftmütig lächeld an - er schien mit den Gedanken irgendwo anders zu sein. Vielleicht sah er in Gedanken schon die Leute zwischen den Clinengruppen umhergehen. Ich musterte ihn und setzte mich aufrecht hin.

  • Ich ergriff sie und überflog die angebotenen Speisen. Es kam wirklich kaum noch Arbeit auf mich zu, Balbus hatte so ziemlich alles vorbereitet. So schenkte ich ihm ein bewunderndes und dankbares Lächeln. Ich schlug mein eines Bein über das andere, denn ich kam mir ein wenig komisch vor, so stocksteif dazusitzen. Sittsam legte ich meine Hände in den Schoß.


    "Das sieht doch schonmal sehr gut aus. Also momentan wüsste ich kaum etwas hinzuzufügen."


    zwinkerte ich und ergriff ein wenig Stoff meiner Tunika und knetete diesen Stoff ein wenig.

  • "Gut, dann hätten wir ja alles besprochen..."


    sagte ich und lächelte.


    "Vielleicht noch eines. Wir bieten gute Küche zu einem fairen Preis, aber auch Schlemmermenues. Wir haben die Klinengruppen und einen preiswerteren Bereich. Wir haben einen Auschank, an dem man sich auch etwas für Unterwegs mitnehmen kann."


    Ich räusperte mich.


    "Darüberhinaus können wir bei besonderen Wünschen natürlich auch weibliche Gesellschaft arrangieren. Wie sieht es mit Zimmern aus? Ich hatte zwar ursprünglich den Gedanken hier auch Leute zu beherbergen, doch bin ich mir nicht mehr so sicher. Sollen wir oder sollen wir nicht?"

  • "Ich denke schon, dass wir das tun sollten. Ein paar Zimmer für solche sollten wir schon bereit halten, denn es ist eine zusätzliche Einnahmequelle. Sonderlich viel Luxus sollte zwar nicht von jenen erwartet werden, aber ich halte es durchaus für eine gute Idee!"


    antwortete ich mit einem andächtigen Nicken.


    "Und das mit der weiblichen Gesellschaft..."


    zwinkerte ich und wägte den Kopf, ehe ich schmunzelnd nickte.


    "Warum nicht? Es sollte sich nur in Grenzen halten!"

  • Sie hatte mich überzeugt. Ich nickte mit dem Kopf sah sie lächelnd an.


    "Gut. Dann hätten wir ja jetzt wirklich alles geklärt. Gibt es sonst noch etwas, was wir besprechen sollten? Ansonsten schlage ich vor, dass wir uns an die Arbeit begeben. Wir sollten nicht länger warten."

  • "Ja, ich glaube auch da wären jetzt die wichtigsten Dinge besprochen."


    nickte ich zustimmend und erhob mich langsam von meiner Cline. Ich nahm noch einmal den Weinbecher auf und trank den Rest aus.


    "Wie schon einmal gesagt, in den nächsten Tagen werde ich nach Rom reisen. Kann ich dort noch irgendetwas anderes für dich miterledigen? Ausser natürlich deinem Vater die Grüße auszurichten?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!