Cella I - leer

  • Ich hatte mir inzwischen Schreibzeug zurechtgelegt und hatte nebenbei ein kurzes Protokoll geführt. Langsam reichte mir dieses Stochern im Nichts. Ich stand auf und sagte in die Runde.


    "In Ordnung, das führt jetzt zu nichts mehr. Sarah, ich schlage vor, du schläfst dich hier erst einmal aus. Dann können wir in aller Ruhe weiter reden. Und ich schlage auch vor, dass nur einer mit ihr redet. Da ich bisher nur still dagesessen habe, werde ich mit Sarah reden. Das stärkt das Vertrauen. Bist du damit einverstanden, Sarah?"


    Ich sah sie ruhig an.

  • Das stärkt das Vertrauen!!! dachte Sarah im Stillen und spannte sich leicht an, doch dann nickte sie einfach nur schweigsam.


    Sie versuchte sich auf die Ereignisse zu konzentrieren aus der letzten Naacht, vielleicht fiel ihr ja doch noch irgendetwas ein, irgend ein kleiner Hinweis.

  • Ich interpretierte ihr Nicken natürlich als Zustimmung zu meinem Vorhaben und lächelte kurz.


    "Gut, dann sollten wir ihr eine bescheidene Bleibe geben. Ich glaube der Carcer wird nicht nötig sein. Auch wenn einer unter uns sicher anders denkt!"


    Ich zwinkerte Furianus schelmisch zu. Langsam entspannte sich die Lage wieder. Wir würden aber trotzdem vermutlich nichts mehr aus ihr herauskriegen. Wir alle waren müde und sahen geschafft aus. Allen sah man an, dass sie sich nach einem Bett sehnten. Auch ich wollte nichts anderes in diesem Moment.

  • Zitat

    Original von Decimus Strabo
    "In Ordnung, das führt jetzt zu nichts mehr. Sarah, ich schlage vor, du schläfst dich hier erst einmal aus. Dann können wir in aller Ruhe weiter reden. Und ich schlage auch vor, dass nur einer mit ihr redet. Da ich bisher nur still dagesessen habe, werde ich mit Sarah reden. Das stärkt das Vertrauen. Bist du damit einverstanden, Sarah?"


    Ich sah sie ruhig an.


    "Was bildet sich der Probat ein?!" dachte sich Furianus, welcher noch immer an der Wand gelehnt war.
    Er hatte starke Zweifel daran, ob der Probat rechtlich gesehen dazu berechtigt war seine ranghöheren Kameraden irgendwelche Befehle zu erteilen und diese auch gleich durchzuführen.


    Hinsichtlich verärgert darüber wandte er sich von Strabo ab, als er ihn angrinste, und ging zum Optio um seinem Missmut darüber besser auszudrücken. 8)
    Die Entscheidung des Optio war für ihn bindend, keine Entscheidung eines nicht mal zur Einheit gehörenden Mannes. Eines Probaten. :P


    Sim-Off:

    Fand ich nicht so schön, dass man entschied mich auf "lautlos" zu stellen. -.^

  • Sim-Off:

    Tut mir leid, wenn das so rüberkam, Optio :D


    Ich sah das verärgerte Gesicht meines Kameraden und wusste schlagartig, dass ich meine Kompetenzen überschritten hatte. Zu Furianus gewandt sprach ich verlegen:


    "Vigilus Furianus, es tut mir leid, wenn ich meine Kompetenzen überschritten habe!"

  • Furianus blickte sich um und sah ihn ernst an.


    "Bei einem Male wird verziehen, bei einem Weiteren gibt es Konsequenzen. Ich spreche aus Erfahrung."


    Ja, diese schlimme Zeit bei dem griechischen Hausleherer und Furianus` Schwäche in der Historie des alten Griechenland. :D

  • Metellus sah, das hier alles in geordneten Bahnen lief. Er hatte nun andere Dinge zu regeln.


    Seht zu, daß es der Frau gut ergeht


    dann wandte er sich noch einmal zu der Kleinen


    So, Du siehst, wir werden alles ins Reine bringen. Wenn Dir noch etwas einfällt, dann sage es


    Der Centurio verließ den Raum.

  • Sarah war dankbar, das dieses dann doch recht harmlose Verhör ein Ende hatte. Sie hatte schon das schlimmste befürchtet, was aber, den Göttern sei dank, nicht eingetroffen waren. Vielleicht war es doch gut gewesen, daß sie ehrlich geredet hatte. Sie nickte nur und murmelte: »Ja, ich wären dankbar für ein wenig Schlaf ...«


    Und fügte hinzu: »Wenn mir was einfallen, ich es sagen ...«

  • Furianus war immer noch still und hörte sich ihre doch absurde Zuversicht an.
    Schließlich trat er zu Decimus und blickte anschließend zu der Sklavin.


    "Gut, vielleicht ist es nur der Schock und du erinnerst dich morgen wieder."


    Seiner Aussage wollte er doch nicht so viel Glauben schenken, wie es vielleicht so schien.
    Aber vielleicht würde es ihr mental helfen.

  • Ich sah Furianus kurz ernst und nachdenklich an, dann sprach ich:


    "Mit deiner Erlaubnis würde ich ihr jetzt ein Zimmer zuweisen. Ich denke irgendwo in der Kaserne wird sich schon eines finden lassen. Wäre das in Ordnung, Optio?"

  • Furianus wägte seine Entscheidung noch ein wenig ab, sagte jedoch schließlich.


    "Angesichts ihrer Erlebnisse wird sie wohl ein wenig Ruhe gut gebrauchen können. Außerdem haben wir wohl noch keine Beweise und da Beweispflicht in diesem schönen Reiche gilt, können wir sie nicht wie eine Gefangene behandeln."


    Dann nickte er dem Vigilus freundlich zu.


    "Gut, geleite sie dann in den Keller, da müsste noch ein älteres und unbenutztes Zimmer mit Bett vorhanden sein."


    Danach nickte er nochmal der Sklavin zu und schritt zur Tür.


    "Ich werde mich nun zurückziehen. Vigilus, Vale."

  • "Vale, Optio!"


    Ich sah, wie er ging und die Tür hinter sich schloss. Auch wenn wir sie freundlich befragt hatten, es bestand noch immer die Gefahr, dass sie vorzeitig verschwand und uns somit die Möglichkeit nahm, den Fall aufzulösen. Ich ging wieder zu ihr herüber und sah sie freundlich an.


    "Sarah, ich werde dich jetzt erstmal in ein Zimmer bringen, wo du dich ausschlafen kannst."


    Ich ging schon einmal zur Tür vor und wartete geduldig, dass sie mir folgte.

  • Sarah war erleichtert, daß dieses Verhör nun ein Ende hatte.
    Als der Soldat, welcher sie vorhin noch unfreundlich eingeschüchtert hatte, sich freundlich an sie wandte, stand sie auf, während sie die Decke fester um ihre Schultern zog und folgte ihm hinterher. Dem anderen Mann sah sie nicht nach.


    Sie hoffte, daß sie nun ein wenig Ruhe finden würde und nichts weiter passierte ...

  • GAIUS - Verdächtiger


    Gais brachten sie nach den Ermittlungen von dem abgebrannten Haus seines Vaters unsanft in den Carcer, wo man ihn in einen Verhörraum schleifte.


    »Was ist das für eine Behandlung eines braven Bürgers? Was habt ihr gegen mich in der Hand? Ich werde mich beschwerern!!!« fauchte der junge und arrogante Mann Strabo wütend an.

  • Ich stand vor dem jungen Mann, der noch immer nicht zur Besinnung gekommen schien. Das war Pech für ihn. Hinter dem Stuhl, auf dem Gaius saß, standen zwei Vigiles. Sie schuldeten mir aus einer alten Wette heraus noch einen Gefallen. Ich gab einen Zeig, während ich finster grinste. Einer der Männer trat vor den Stuhl und schlug mit geballter Faust mit voller Wucht in die Niere des jungen Mannes.


    "Du scheinst es noch immer nicht gelernt zu haben. Hier unten hört dich niemand."


    Ich grinste noch immer, als hinter mir die Tür aufging. Ein junger Probatus kam herein und flüsterte mir etwas ins Ohr:


    "Wir haben die Sklavin befragt. Er hat sie nur gezwungen, ein falsches Alibi anzugeben. Er war am Haus..."


    Ich sah den Probatus breit lächelnd an.


    "Ich danke dir, Quintus, hier nimm das..."


    Ich gab ihm 5 Sesterzen auf die Hand und er ging grinsend. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah ich Gaius wieder an. Diesmals jedoch nicht mehr grinsend, sondern mit toternster Miene.


    "Nun, ich freue mich, diesen Fall aufgeklärt zu haben. Ich zähle dir mal auf, was dir zur Last gelegt wird:


    Erstens: du hast einen Vigilus unsittlich beleidigt. Dies kann ich leicht vergessen.


    Aber...


    Zweitens: du hast gegen das geltende Gesetz einen Vigilus im Dienst angelogen und ein falsches Alibi angegeben. Zusammen mit deinem verdächtigen Verhalten lässt das nur einen Schluss zu:


    Du bist an diesem Abend wutentbrannt in die Casa gestürmt und wolltest deinen vater zur Rede stellen. Jedoch endete auch dies wie jedesmal im Streit. Doch diesmal hast du ihn getötet. Und um Zeugen auszulöschen, hast du gleich die gesamte Familie gemeuchelt. Das ist nicht schwer für dich gewesen, zumal dein Vater keinen weiteren Sohn hatte, der sich hätte wehren können. Zu guter Letzt hast du das Haus angezündet und diejenigen, die einstmals dort gelebt hatten, sauber beseitigt.


    Für den Brand hast du jedoch einen Sündenbock gebraucht. Das war Sarah.


    Ich lege dir also vorsätzlichen Mord und mutmaßliche Brandstiftung zur Last.


    Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?"


    Nach dieser kleinen Rede sah ich ihn zufrieden an.

  • GAIUS


    Gaius wand sich erst unter dem Schmerz, als er in den Magen geschlagen wurde und stöhnte wehleidig auf. Dann mußte er sich Strabos Rede anhören. Verdammt, dachte er, auf diese Sklavinnen ist doch kein Verlaß ...


    »Ich bringe sie um, diese Sklavin und Sarah auch, die verdammte Schlampe!!! Kleines dreckiges Biest!!! Sie war es! Jowohl!! Du hast keine Beweise! Die andere will mir einfach nur schaden, die hat sich das nur ausgedacht!! Ich war zu Hause. Du glaubst doch wohl nicht zwei dreckigen Sklavinnen, oder? Sarah war es, sie wollte sich an meinen Vater ranmachen!!«


    Irgenwie klang er nicht gerade sehr überzeugend ...

  • Ich wurde langsam ungeduldig. Wieder gab ich den beiden Vigiles ein Zeichen. Diesmal kam der linke Vigilus von hinten und schlug fest in den Magen des jungen Mannes. Ich trat näher an den Tisch heran und lehnte mich vor.


    "Jetzt hör mir mal ganz genau zu. Ich gebe etwas auf die Aussagen von Sklavinnen. Jedoch hast nicht nur du deine Würfel gut gemischt."


    Ich ging zur Tür und machte sie langsam auf.


    "Komm herein..."


    Ich kam zurück in den Raum. Hinter mir erschien ein harmlos aussehender Mann in einer säuberlich gepflegten Tunika.


    "Und? Was sagst du?", fragte ich ihn.


    "Das ist er...den hab ich gesehen..."


    "Ich danke dir! Melde dich bitte draußen noch einmal beim Probatus Quintus. Er wird deine Aussage dann aufnehmen."


    Der Mann nickte nur kurz und ging dann heraus. Die Tür ging schnell zu und ich lehnte mich grinsend zu Gaius herunter.


    "Dieser Mann hat dich gesehen, wie du erst wutentbrannt in die Casa deines Vatersgestürmt bist. Aus Interesse hat er dort gewartet und sah dich zufrieden herauskommen. Kurz danach fing es an zu brennen. Wie erklärst du dir das?"


    Nun hatte ich ihn.

  • Gaius


    Erneut stöhnte Gaius auf, als man ihn schlug und krümmte sich weiter. Dann blickte er schließlich den Fremden an, den der Vigil in den Raum bat und stöhnte um so mehr, als er dessen Worte vernahm. Ja, es hatte keinen Sinn mehr, zu leugnen.


    Und dann brach er heulend zusammen, völlig außer sich und gestand alles.

  • Ich nahm das Geständnis zu Protokoll und grinste vor mich.


    "Ihr beiden seid meine Zeugen!", sagte ich ernst zu den beiden Vigiles.


    Sie nickten nur grinsend. Scheinbar hatten sie Spaß gehabt. Ich auch. Irgendwie hatte ich Blut geleckt.


    "Nun, Gaius, auf dich wartet eine geruhsame Zeit im Carcer... Abführen!"


    Die beiden Vigiles nahmen den geschwächten Mann unter den Armen und trugen ihn aus dem Raum heraus zur nächsten Cella. Dort angekommen stießen sie die Zellentür auf und warfen den Gefangenen hinein.


    Ich hatte nun, was ich brauchte. Die beiden Vigiles kamen zurück.


    "Hier, als kleiner Bonus..."


    Ich drückte jedem 5 Sesterzen in die Hand. Die beiden zogen noch breiter grinsend ab. Für diesen Fall hatte ich fast einen kompletten Sold verloren. Aber das war es wert. Säuberlich, wie ich war, nahm ich mir schnell einen Lumpen und wischte das Blut von Tisch und Stuhl. Dann ging ich zufrieden aus dem Raum, um später meinen Bericht fertigzustellen.

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