| Triclinium | Speisezimmer

  • Arria hob eine Augenbraue. "Deinen Sprachfehler hast du also auch noch? Und damit willst du in der Legion aufsteigen?", fragte sie völlig ruhig, auch wenn er sich nur verhaspelt hatte. "Und du weißt, dass ich selbst keine Entscheidungsgewalt habe, sondern mein Vater", sie nickte ihm mit einem sanften Lächeln zu, "sowohl das wann und das wo festlegt."

  • Varus seufzte und stellte den Wein nun ab. Das war eine Finte gegen ihn gewesen, zumindest fasste er es so auf. Also sagte er:
    "Gut ihr zwei, ich denke, das reicht dann jetzt."
    Nacheinander bedachte er beide mit einem mahnenden Blick.

  • Arria sah ihren Vater überrascht und fragend an. Seit wann griff er ein, wenn sie sich mit ihrem Cousin stritt? Das war doch schon fast an der Tagesordnung und bisher hatte er immer wohlwollend darüber hinweg gesehen...

  • Marcia schritt neben ihm, als er das Triclium erreichte. Die Anwesenden lagen auf den Klinen und schienen sich bestens zu amüsieren. Mehr oder weniger. Cinna führte Marcia grußlos an einen Korbstuhl und hielt ihr Händchen, während sie sich setzte. Er selbst setzte sich neben sie auf eine Kline, streckte sich einnehmend darauf aus.
    "Wie ich sehe, waren wir trotz allem zu langsam?" Sein Blick ruhte auf seinem Neffe, der offensichtlich schon damit begonnen hatte, seinen Hunger zu stillen. Nebenbei goss die Skalvin Cinna Wein an und fragte Marcia, ob sie ihren verdünnt haben wollte oder gar pures Wasser bevorzugte. Er nahm den Becher danklos entgegen und probierte, wonach er die Nase ein wenig rümpfte. "Nun ja."

  • "Das werde ich, das kannst du mir glauben. Und wenn ich dann hochdekoriert und reich zurückkomme, bring ich dir vielleicht eine goldene Kette mit dem Finger eines Barbaren mit!" Er grinste gehässig

  • Crispus wischte sich schnell den Mund ab und ließ sein Grinsen verlöschen. Er bemerkte den verächtlichen Blick seines Onkels auf das Fleisch in seinen Händen.
    "Oh, Salve Onkel! Verzeih, dass ich bereits begonnen habe, aber ich muss früh zu Bett - das Schiff fährt vor Sonnenaufgang! Und natürlich auch Salve dir, Marcia."

  • Varus schmunzelte.
    "Nunja, der beste hispanische Wein scheint eben nicht für jeden etwas zu sein", sagte er.
    "Aber schön, dass ihr doch noch her gefunden habt."


    Er bemerkte sehr wohl, dass sich Marcias Wange auf einer Seite gerötet hatte. Cinna hatte sie doch nicht etwa geschlagen? Wusste denn sein kleiner Halbbruder nicht besser mit seiner rohen Kraft umzugehen, als das arme Mädchen zu schlagen? Varus nahm seinen Becher und trank einen Zug.

  • Arria hob den Blick und durchbohrte Crispus abermals.


    "Die Kette nehme ich gerne, den Finger kannst du behalten, nur ungern trage ich blutige Kleidung, ich weiß durchaus - im Gegensatz zu dir wohlgemerkt - auf mein äußeres zu achten und mich manierlich zu benehmen", antwortete sie mit einem geringschätzigen Blick, blickte dann ihren Onkel an, zwinkerte so, dass ihr Vater es nicht sehen konnte. "Du bequemst dich also doch noch an den Tisch? Erstaunlich, dass du dir so viel Zeit gelassen hast."

  • Mit immer noch leicht gesenktem Haupt ging Marcia neben ihrem Mann her und somit der Sklavin nach die ziemlich danach aussah als hätte sie geheuren Respekt vor Cinna.
    An der Hand ließ sie sich auf einem der Korbsessel nieder auf den Cinna zugesteuert hatte. Den anderen schenkte sie allen ein liebvolles Lächeln und wich ihrerseit dem Blick von Varus aus. Marcia ließ sich verdünnten Wein einschenken und hielt den Kelch in Händen.


    "Salve Crispus. Lass es dir schmecken" meinte sie mit einem Schmunzeln und bedachte dann ihre Nichte mit einem leichten Seitenblick, da sie wieder einmal nur ihren Mann grüßte aber nicht sie. Schnell erinnerte sie sich an die Backpfeife und schluckte leicht. "Salve auch dir Arria."


    Den Blick wieder gesenkt nahm sie einen kleinen Schluck des verdünnten Weines.

  • Cinna musste grinsen, wie sein Neffe ihn gar erschrocken ansah. "Nur zu, Junge. Ein Schiff? Wohin?", fragte er und drehte den Becher in den Händen.


    Als Varus seinen Mund öffnete, hob Cinna eine Augenbraue und sah den Halbbruder über den Rand des Trinkgefäßes hin an. "Habe ich etwas gesagt? Er ist durchaus nach meinem Geschmack."


    Die Anmerkung der jungen Arria schenkte Cinna dann scheinbar kein Gehör. Er trank einen Schluck und versteckte so das höhnische Grinsen. Anschließend übersah er die gedeckten Speisen und bekam Hunger. Seine Hand fand wie von allein die Hand seiner Frau, dann schmunzelte er und sah Crispus an.
    "Nur zu gern, junger Mann."

  • Irgendwie wirkte Marcia neben ihrem Mann so oft wie eine kleine Sklavin und weniger wie eine stolze Petronierin, so dass Arria sie oft einfach übersah, wenn sie zu ihrem Onkel aufblickte. Als sie von ihr angesprochen wurde, sah sie bestürzt auf und lächelte ihre Tante dann warmherzig an, erhob sich und setzte sich neben sie.


    "Salve, Tante Marcia", lächelte sie aufrichtig warm und ignorierte ihren gefräßigen Cousin beflissentlich. "Wie hast du dich eingelebt? Soll ich dir die nächsten Tag etwas von Tarraco zeigen?", fragte sie schnell. "Soweit ich es selbst schon kenne, natürlich", fügte sie zwinkernd hinzu.

  • Varus schmunzelte und drehte seinen Becher in der Hand. Grinsend nahm auch er sich nun vom Huhn und ließ sich neuen Wein einschenken.
    "Wann genau fährt den Schiff nach Germania, Crispus? Nimm dir auf jeden Fall einen Sklaven für dein Gepäck mit zum Hafen."
    Er biss in das Hühnerfleisch und kaute, dabei kurz Cinna musternd und dann den Blick auf Marcia lenkend.
    "Gefällt euch das Cubiculum?" fragte er beiläufig.

  • Crispus blickte Cinna fest an
    "Ich gehe nach Germanien - zur Legio IX! Ich möchte der Familie etwas von ihrer Ehre zurückgeben."
    Crispus fragte sich, ob das dämlich klang, was er gerade gesagt hatte.
    Schnell wandte er sich zu seinem Onkel
    "Nagut - aber ich werde euch nicht wecken - große Abschiede sind nicht mein Ding, glaube ich!"

  • Varus presste kurz die Kiefer zusammen. Was dachten hier eigentlich alle, was er tat? Stumm auf seinem Hintern sitzen und Däumchen drehen? Von allein hatte sich diese Casa nicht bezahlt, also was wollten plötzlich alle mit Ansehen und Ehre von ihm? Sie taten ja gerade so, als sei er der faule Nichtsnutz... Dabei war das ja wohl Cinna, nicht er... :D Er runzelte die Stirn und warf Crispus einen mürrischen Blick zu. Mit Cinna als Gesprächspartner hatte er damit die beste Vorlage gegeben. Hoffentlich ging sein Halbbruder nicht darauf ein!

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Crispus blickte Cinna fest an
    "Ich gehe nach Germanien - zur Legio IX! Ich möchte der Familie etwas von ihrer Ehre zurückgeben."


    "So?", fragte Cinna, konnte sich das Grinsen nur sehr schwer verhalten und griff nun auch zum Essen. "Sehr gut, junger Mann. Sicher wirst du deine Sache gut machen und sei dir gewiss, dass du allein mit diesen Absichten der Familie ihren Stolz zurück gibst." Seine Augen verrutschten kurz ein wenig in die Richtung seines Halbbruders, der ziemlich mürrisch dreinblickte. "Mehr noch als andere das jemals könnten", sagte er mit unverhohlenem Unterton in der Stimme, biss in einen Hühnerschenkel und verbarg im saftigen Fleisch nur halb die gekräuselten Lippen.

  • Crispus blickte sich verdutzt um. Hatte er etwas falsches gesagt? So hatte er das doch nicht gemeint. Natürlich, sein Onkel hatte großes vollbracht, aber er meinte eine etwas...globalere Ebene. Aber wie sollte er das jetzt sagen? Am besten einfach seinen Mund halten - sein Onkel würde ihm vergeben!

  • Marcis drückte leit seine Hand, als sie spürte wie er nach ihrer Griff und sie sah das als einen Liebesbeweis an. Nun sprach ihre Nichte doch noch mit ihr und sie schenkte ihr nun von ihrer Seite her ein freundliches Lächeln. "Eingelebt kann man wirklich nicht sagen aber ich finde es sehr schön hier und würde mich sehr darüber freuen wenn Du mir einmal die Stadt zeigen würdest."

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