| Triclinium | Speisezimmer

  • Varus wandte abermals den Kopf.
    "Ah, da ist ja doch jemand! Kommt doch bitte, setzt euch! Das hier ist Decima Alessa, eine sehr liebe Freundin von mir! Alessa, meine Tochter Arria" - er deutete auf Arria - "und mein Cousin Gracchus."

  • "Es ist unhöflich, ein Gespräch zu unterbrechen, Gracchus", antwortete Arria noch, als sie auch schon von ihrem Vater herein gebeten wurde. Sie setzte ihr bestes Lächeln auf und nickte Alessa zu. "Ich freue mich, dich kennen zu lernen, Decima Alessa", begrüßte Arria sie freundlich.

  • Alessa folgte dem Blick von Varus und erkannte eine Frau an der Tür des Tricliniums. Nachdem er ihr sagte, dass es Arria sei, konnte sie die ähnlichkeit mit dem Mädchen erkennen, dass sie früher schon einmal gesehen hatte.


    "Es freut mich ebenso" grüßte Alessa mit einem ebenso freundlichen Lächeln und nickte dann noch Gracchus zu, dem sie ebenso eine freundliche Begrüßung schenkte.

  • Langsamen schweren Schrittes war die durchgefrorene Livia in die Casa zurückgekehrt, um noch einmal vorsichtig einen Blick in das Triclinium werfen zu können, schließlich wollte sie auch jetzt noch nicht der maßgebliche Faktor für einen Gesprächabbruch der beiden Personen sein. Aber als sie die neugierigen Augen achtsam, um nicht noch gesehen zu werden, über die Türkante in den Raum schweifen lies, entdeckte sie zwei junge Leute die sich nun zu den beiden Herrschaften dazugesellt hatten und somit das Gespräch erst einmal unterbrochen war. So trat Livia genau aus diesem Grunde doch noch entschlossener Maßen in die Türe des Tricliniums und wartete kurz bis sich die Herrschaften anscheinend begrüßt hatten, um dann etwas verlegen die Hand zu erheben und ihrem Bruder einen Begrüßungswinker zu senden.


    “...Entschuldigt bitte, ich wollte nicht stören, aber ich habe Stimmen gehört,... da dachte ich ihr hättet vielleicht schon mit dem Essen begonnen.....”
    bedrückt von einem unwohlen Bauchgefühl hielt Livia jedoch inne, da sie sich den Eindruck nicht verwähren konnte, doch den Anwesenden so impertinent ins Wort gefahren zu sein, dass sie es nun ein Leben lang bereuen würde.

  • Arria warf Gracchus nur einen Blick zu und erwiderte nichts weiter darauf. Sie lächelte Alessa noch einmal zu, als Livia in das Triclinum trat. Sie sah irgendwie nervös aus, so dass Arria zu ihr trat und sie anlächelte.


    "Du kommst gerade recht, wir haben uns eben begrüßt. Geselle dich doch zu uns, Tante", begrüßte Arria sie und lächelte ihr freundlich zu. Warum sie wohl so unsicher war? Und warum kamen ihre Kopfschmerzen gerade jetzt wieder zum Vorschein? Kurz schloss sie die Augen, nur einen Moment länger, als es nötig gewesen wäre, so dass es nicht auffiel und behielt ihr Lächeln auf den Lippen.

  • "Du störst nicht, meine Liebe. Das hier ist Decima Alessa. Alessa, das ist meine Schwester Livia", stellte er sie vor.
    "Tja und was das Essen angeht...ihr habt sicher alle Hunger - nur wo Iason und Turia bleiben, wundert mich auch. Aber ersteinmal möchte sich sagen: es ist schön, dass ihr alle hier seid. Auch wenn Marcia und Cinna und Acilianus noch fehlen..."

  • Als dann noch Livia, die Schwester von Varus den Raum betrat, sah Alessa lächelnd zu ihr. Nachdem Varus sie einander vorgestellt hatten, reichte sie der Frau die Hand. "Es freut mich dich kennenzulernen." erklärte Alessa.


    Dann hörten sie aufmerksam Varus' Worten zu.

  • Livias angestauter Frust hatte sich nun verflüchtigt und ihre noch geröteten Wangen nahmen nun auch ganz allmählich die gewohnte Farbe wieder an, das junge hübsche Mädchen das sie oben freundlich mit lächelnden Lippen empfangen hatte lies der angespannten Livia nun wieder ein wenig mehr Mut und vor allem Zuversicht in den geschwächten Körper zurückfliesen, ja wenn sie sich es recht bedachte konnte dass eigentlich nur Arria sein, Varus kleine Tochter, die nun jedoch gar nicht mehr so klein war und sich wie Livia empfand zu einer richtigen Frau entwickelt hatte.


    “Ich danke dir ...... Arria”, beim Namen zögerte Livia vorsichtig, all zu beschämend wäre es doch gewesen die Anwesenden zu verwechseln, dann fasste sie sich jedoch ein Herz und sprach ihn aus,
    schließlich hatte ihr Gegenüber sie ganz offensichtlich Tante genannt und nicht beispielsweise eine Cousine dritten Grades, so dass sie ihren Zweifel der sie sonst in sekundenlange Verzögerungen gestürzt hätte, momentan entschlossen über Bord werfen konnte. Dann lies sie ihren Blick ruhig über den Rest der Gesellschaft schweifen, neben Arria und Varus war da ja noch immer die fremde Frau und ein Mann, den sie ungefähr dem selben Alter wie sich selbst zuordnete. Doch kaum hatte sie ernsthaft begonnen sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wer die beiden Personen denn nun vermeintlich sein konnten,
    lauschte sie auch schon den Worten von Varus, welcher die Dame die sich auf einer der Clinen niedergelassen hatte, als Decima Alessa vorstellte.


    “Es freut mich auch sehr euch kennen zu lernen Decima Alessa”, erwiderte Livia auf die nette Begrüßung der Decima und ließ ein freundliches Nicken des Kopfes die gesprochenen Worte als Geste unterstreichen. Noch ein wenig unschlüssig darüber ob sie sich nun setzen sollte oder nicht, berührte sie sanft die Lehne des Korbsessels, den man sorgfältig neben die Clinen platziert hatte und drehte sich lächelnd zu Arria und dem jungen Mann, der immer noch neben ihr stand.


    “Dürfte ich hier platz nehmen oder will einer von euch beiden sich im Korbsesseln nieder lassen, ich möchte nicht unhöfflich sein schließ kam ich als Letzte zur Gesellschaft”, sprach Livia in ihrer samtigen Stimmlage und lächelte die beiden dabei herzlichst an.

  • Varus lächelte Alessa zu, die wirklich über die Maßen gut aussah. Kurz fragte er sich, ob es wohl verwerflich sei, wenn er fand, dass eine Frau in Arrias Alter hübsch aussah, aber einen Moment später hatte er den Gedanken schon wieder vergessen und machte eine auffordernde Geste.
    "Achwas, setzt euch doch alle. Es gibt keine bestimmte Sitzordnung, Hauptsache ist doch, dass niemand stehen muss."
    Er grinste und schmunzelte dann.
    "Ich denke, wir können dann auch schon mit dem Essen anfangen. Iason?! Turia? Miriam??" rief er nach den Sklaven.

  • Arria setzte sich neben Livia und lächelte diese noch einmal an. Einen Kommentar zu Varus' Ruf nach der noch immer verletzten Miriam verkniff sie sich. Sie würde kaum in der Lage sein, schon wieder richtig zu arbeiten, und wenn, wollte er sie sicherlich nicht hier bei den Gästen sehen, so, wie sie mit ihren ganzen Bläsuren wirkte. Ganz im Gegenteil, trotz des Missmuts, den sie noch immer wegen der Bestrafung der Sklavin hegte, lächelte sie sanftmütig in die Runde.


    "Wie ist es dir ergangen, Livia? Ich hoffe, es geht dir gut und du fühlst dich wohl in der Casa. Wann bist du überhaupt angekommen?", fragte Arria ihre Tante, um ein Gespräch in Gang kommen zu lassen und ihr ihre Unsicherheit zu nehmen.

  • Kurz hinter Iason betraten Cinna und Marcia den Raum. Sie ging an seiner Seite, hatte die Hand auf seinen Unterarm gelegt und er seine andere Hand darauf. "Salvete! Verzeiht, dass wir uns verspätet haben, aber ich wurde aufgehalten. Komm', setz dich erst einmal." Damit führte er Marcia zu einem Korbsessel, der notfalls noch schnell herbeigeschafft worden war und ließ sie sich darauf setzen. Arria und Livia grüßte Cinna mit einem sparsamen Lächeln, Varus nickte er dezent zu. Dann wandte er sich an die beiden ihm fremden Gesichter. "Wie ich sehe, haben wir heute Gäste?", fragte er und legte sich auf eine der Klinen, wo noch genügend Platz für ihn war.

  • Turia trug eine dunkelrote Tunika und schenkte den Anwesenden verdünnten Wein ein. Dabei hatte sie ein Lächeln für jeden übrig (sogar für Cinna) und wartete auf weitere Befehle.

  • “Oh heute Vormittag, ich wollte eigentlich erst alle begrüßen aber das kurze Mittagsschläfchen das ich halten wollte ist wohl doch etwas länger geworden als geplant, aber nun kann ich das ja nachholen”,
    sagte Livia und lies ein leichtes Lächeln über die zarten Lippen gleiten.
    Sie war wirklich froh nun wieder bei ihrer Familie zu sein und ihr Dasein nicht mehr allein fristen zu müssen, wenn sie schon keinen Mann hatte so doch wenigstens eine richtige Familie,die ihr viel mehr wert erschienen als solch geknüpfte Bande zu Männern.“....zugegeben, ich hätte selbst auch gerne so eine Casa, aber diese Ruhe hier macht mich ganz kribblig, ich bin es ja gar nicht gewohnt schlafen zu können ohne von irgendwelchem Lärm geweckt zu werden, Rom war ja immer so zerstreut und laut, dass man die eigenen Gedanken nicht hören konnte und hier scheint man die Flöhe drei Kilometer weit noch husten zu hören“ erwiderte sie fröhlich auf Arrias Frage “aber nun sag wie gefällt es dir selbst hier Arria, hast du dich gut eingelebt, in eine neue Stadt zu ziehen ist ja sicher nicht leicht”. Livias legte den Kopf dabei ein wenig schief zur Seite, so dass ihr Zopf über die Schulter rutschte und die verzierten Kreolen an ihren Ohrläppchen klimpernd hin und her schwangen, ihr Kummer schien auch auf ein mal wieder wie weg geblasen, denn die Unterhaltung mit Arria machte ihr bewusst dass ihre eigenen Sorgen über die neue Heimat unbegründet waren,schließlich war es für jeden schwer einfach weg zu ziehen und damit alles geliebte zurück zu lassen. Als Cinna und Marcia das Triclinium betraten wandte sich Livia um, schließlich wollte sie in ihrer neugierigen Art endlich die so gelobte Frau ihres Bruders sehen. Marcia war noch jung, ja viel jünger als Cinna und unglaublich hübsch,wenn sie es recht bedachte war sie nun die älteste der Frauen im Raum,es war beschämend, das eine Frau wie sie, von nun schon dreißig Jahren weder einen richtigen Erwerb noch Kinder oder einen Mann auf zu weisen hatte im Gegensatz zu den restlichen anwesenden Damen, so dass sie sich innerlich immer mehr der Zweifel kam ob sie nun nicht schon zu alt sei um sich noch auf eine Beziehung einzulassen oder ob sie überhaupt irgendeiner haben wollte.“Guten Abend euch beiden”, sagte sie erfreut, trotz der etwas wiederwilligen Gedanken die ihr mal wieder durch den Kopf schossen und schenkte den beiden ein ungewohnt herzhaftes Lächeln.

  • Arria lächelte Marcia an und schenkte Cinna nicht mehr als ein Nicken. Sie hatte nicht vergessen, wie er Miriam behandelt hatte, allerdings hatte sich bislang keine Gelegenheit ergeben, mit ihm darüber zu reden - zu streiten würde wohl besser passen.


    Dann wandte sie sich wieder Livia und deren Frage zu.


    "Ich denke, ich habe mich ganz gut eingelebt. Ich kenne die ganzen Winkel und Gassen der Stadt zwar noch nicht, aber bis zum Markt, zu den Tempeln und dem Stadtbad komme ich alle mal. Ich bin in den Cultus Deorum eingetreten und Schülerin der Ceres. Meine Lehrerin ist die Pontifex Hispania. Sie ist wirklich sehr nett und nicht viel älter als ich es bin und ich glaube, in ihr auch eine Freundin gefunden zu haben. Das einzige, was ich hier wirklich vermisse, ist mein künftiger Verlobter", zwinkerte sie und lächelte so fröhlich es mit ihrer Erkältung, den Kopfschmerzen und der immer wieder in ihren Körper schießenden Hitze ging. "Ich finde es hier viel angenehmer, ich mag die Ruhe und den Frieden, der hier in Tarraco herrscht. Es ist nicht so hektisch und einsam wie in Rom."

  • Marcia kam zusammen mit Cinna ins Triclinium und hatte sich ihre beste Tunika angezogen. Ihre Haare hatte sie nur zum Teil nach oben gesteckt, so dass an den Siten viele lockige Strähnen über ihre Schulter fielen. Sogar dezente Schminke hatte sie aufgetragen. Marcia hatte nicht vergessen was Cinna im Schlafzimmer zu ihr gesagt hatte. Er wünschte sich ein Kind von ihr und es war auch ihr Wunsch, den sie gerne bereit war zu erfüllen sofern es die Götter erlaubten.
    Sie lächelte in die Runde. "Salve auch von mir" sagte sie und ließ sich von ihrem Gemahl zu einer der Korbsessel bringen um sich dann zu setzen.

  • Livia freute sich darüber dass es Arria anscheinend gut ging, auch wenn sie es sich traurig vorstellte vom geliebten eigenen Verlobten so weit getrennt zu sein, aber Arria war eine starke junge Frau, so schätze Livia sie wenigstens ein, sie würde es sicher schaffen auch hier ihren Weg zu machen bis sie zu ihrem Verlobten zurückkehren könnte. “Den Weg der Götter also, wenn es dich innerlich erfüllt ist es eine wunderbare Aufgabe Ceres zu dienen, ich muss gestehen ich habe mir auch eine Zeit lang den Kopf darüber zerbrochen ob ich nicht den gleichen Weg wie du wählen soll, aber ich glaube es wird schwierig für eine Frau in meinem Alter noch als Gottesdiener quer einzusteigen” sagte Livia ein bisschen wehleidig und rollte mit den großen Augen, innerlich wusste sie jedoch genau dass auch eine politische Laufbahn im wesentlichen noch schwerer werden würde falls sie so etwas überhaupt vor hätte, aber eigentlich hatte sie sich als junges Mädchen immer gewünscht eine Priesterin der Diana zu werden und doch war die Zeit verstrichen in der sie sich ihren Wunsch hatte selbst nicht erfüllen können. “Hm und wie ging deine Bewerbung von statten, hast du die Pontifex Hispania per Brief kontaktiert bevor du angefangen hast oder war es dir möglich sie gleich persönlich zu treffen, du musst wissen ich habe im Grunde keine Erfahrung mit solch Bewerbungsabläufen, meine Tätigkeiten waren ja meist nur von kurzer Dauer und im wesentlichen nicht von großer Prozedur” darauf zuckte Livia leicht entschuldigend mit den Schultern und lächelte Arria an, hoffte sie doch dass Arria ihrer Tante auf die alten Tage, doch noch etwas bei bringen konnte in Sachen Arbeit und Bewerbungen.

  • Arria schüttelte entschieden den Kopf.


    "Um den Göttern zu dienen, ist man nie zu alt, Tante. Wenn du willst, stelle ich dich der Pontifex vor", bot die junge Frau an und lächelte dann. "Ich war noch in Rom, als ich beschloss, Ceres zu dienen. Deswegen bin ich zur Flaminca Minervinae, Tiberia Claudia, und habe ihr mein Anliegen vorgebracht. Sie fragte mich, warum ich Priesterin der Ceres werden wolle und ich legte ihr meine Beweggründe dar. Sie zeigt kaum Emotionen, weißt du, deswegen wurde ich schrecklich nervös. Eigentlich sollte ich von ihr ausgebildet werden - was wirklich ein große Ehre ist - aber da Vater ja nach Hispania gezogen ist, wurde ich Helena zugeteilt. Ich habe ihr einen Brief geschickt, dass ich mich bei ihr melde, sobald ich angekommen bin, aber noch einige Tage in Rom verweilen werde."


    Arria war ins Reden gekommen und schwelgte in diesen Erinnerungen. Sie redete sehr gerne über ihre "Arbeit" im Cultus, denn eigentlich war es ja keine Arbeit sondern vielmehr eine Ehre, den Göttern dienen zu dürfen. Über diese Erzählungen hatte sie sogar ihr leichtes Fieber und die Kopfschmerzen, die sie bis eben geplagt hatten, vergessen.


    "Als ich in Tarraco die Pontifex aufgesucht habe, habe ich sofort meine erste Unterrichtsstunde bekommen. Sie war begeistert, wie viel ich über Ceres wusste", sprach sie weiter, sah aber dann fragend Livia an. Ob sie sich dafür überhaupt interessierte? "Warum denkst du denn darüber nach, in den CD zu gehen? Und wem willst du dienen? Auch Ceres oder einer anderen Göttin?"

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