Arria seufzte und lehnte sich matt an die Wand, legte ihre Hand an die Stirn, hinter der es heftig pochte und dröhnte.
"Sie brauchte Hilfe, Vater. Hast du gesehen, was dein Bruder mit ihr gemacht hat?"
Arria seufzte und lehnte sich matt an die Wand, legte ihre Hand an die Stirn, hinter der es heftig pochte und dröhnte.
"Sie brauchte Hilfe, Vater. Hast du gesehen, was dein Bruder mit ihr gemacht hat?"
"Eine Überraschung", säuselte Varus säuerlich, "soso."
Er ging zu Miriam und betrachtete die Sklavin einen Moment lang. Sie lang auf dem Bauch, war aber so gut wie nackt. Er schnaubte.
"Sag mal, Arria, hast du alles vergessen, was ich dir jemals gesagt habe? Sie braucht vielleicht Wasser und jemanden, der ihre Wunden auswäscht - aber sie ist eine SKLAVIN, verdammt! Wo zum Henker ist Turia? Lass sie sich doch darum kümmern, oder Iason! Und was macht sie in DEINEM Cubiculum? Hat sie nicht ihr eigenes Lager?"
Varus funkelte Arria an. Er war nun wirklich zornig. Auf Arria, auf Cinna, auf sich selbst - aber am meisten auf Miriam. Immer wieder wagte sie es, aufzubegehren. Er hätte nicht schlecht Lust gehabt, sie einfach zu packen und in die Sklavenunterkunft zu schleifen. Aber er wusste, dass dann womöglich Arria sehr enttäuscht von ihm gewesen war. Nun - er war mindestens ebenso enttäuscht von ihr. Er drehte sich zu Iason um.
"Schaff sie hier raus. Turia soll sich um ihre Striemen kümmern, sie versteht mehr davon als meine Tochter", sagte er unwillig.
Die Worte die laute Stimme, ließen sie zucken und neu Schmerzen entfachen. Noch immer hatte sie Probleme mit den Sehen, was wohl auch daran liegen konnte, dass ihr Gesicht recht geschwollen war. Sie wollte immer noch aufstehen, hatte aber keine Kräfte. Ihre Hände lagen bei ihrme Kopf, den sie nur ein kleines Stück hatte drehen können. Ausser der Schmerzen spürte sie einfach nur Hass über die Worte die sie hörte.......
Arria konnte ihrem Vater nicht einmal richtig folgen. Sie schloss die Augen und hofte, die Schwindelgefühle so vertreiben zu können.
"Damit Cinna sich wieder an ihr vergehen kann, nur, weil sie nicht sofort wieder aufstehen kann? Hier ist sie wenigstens sicher von ihm, außerdem hat sich Iason um die Wunden gekümmert, ich bin nur dagesessen", antwortete Arria mit stockender Stimme. Ihr Hals war rauh und das Reden viel ihr schwer, zumal sie keinen wirklichen klaren Gedanken fassen konnte.
"Cinna hat sie bestraft, weil sie ungehorsam war! Du weißt so gut wie ich, dass Miriam keine gute Sklavin ist, Arria! Wir lassen uns nicht immer wieder auf der Nase herumtanzen! Sie ist eine Sklavin und muss damit rechnen, bestraft zu werden, wenn sie mit einem Tonkrug nach mir wirft! Und sie kann von Glück reden, dass Cinna ihr nicht die Zunge herausgeschnitten hat!" wurde Varus nun wirklich laut.
"Ich will, dass sie in die Sklavenunterkunft gebracht wird, wo sie hingehört! Wenn du als meine Tochter dann immer noch wünscht, die Wunden dieses Weibs zu versorgen, kannst du dich gern dort um sie kümmern!" herrschte er Arria an. Iason nickte er kurz zu. Er sollte Miriam aus Arrias Cubiculum schaffen.
Musste er unbedingt so laut sein? Die Schmerzen hinter ihren Schläfen wurden immer stärker und sie hörte nur ein Dröhnen, kaum die Worte.
"Nur, weil sie nicht gehorsam ist, muss man sie nicht umbringen. Ich glaube, dass sie sehr wohl erziehbar wäre, wenn man ihr ein wenig Verständnis entgegen bringen könnte", antwortete Arria und löste sich von der Wand, schlurfte ins Zimmer und ließ sich in einen Korbsessel fallen.
"Verständnis", spuckte Varus abschätzig aus, das Wort mit einer Handgeste untermalend. Er dachte an seine verständnisvolle Unterhaltung mit Miriam im Tablinum vor einigen Tagen. Sie war sehr einseitig gewesen.
"Wie viel Verständnis bei dir gewirkt hat, sieht man doch auch!"
Er schüttelte zornig den Kopf.
"Ich hätte dich damals genau wie... ach!" brüllte er und trat gegen die Tür. Warum war er so wütend? Varus hatte kaum noch Kontrolle über Arria. Sie tanzte ihm auf der Nase herum und war auf ihre eigene Art doch genau wie die Sklavin auf ihrem Bett!
Sie bekam immer nur Wortfetzen mit, aber die Lautstärke war keinesfalls zu überhören. "Die Götter werden dich auch bekommen" flüsterte sie und griff in die Decke auf der sie lag. "Dich und deinen Bruder" flüsterte sie weiter und holte tief Luft.
Arria seufzte und stützte sich auf mit einem Ellenbogen auf dem Tisch auf, hielt sich die Stirn.
"Die Tür kann nichts dafür, wenn, dann schlag mich, immerhin habe ich es getan und nicht die Tür", meinte sie müde und erhob sich, kam zu ihm und stellte sich vor ihn mit leicht gesenktem Blick, doch nicht so, dass sie eine Sklavin gleich kam.
Die Sklavin brabbelte irgendwelche Worte vor sich hin und Arria machte ihn mit ihrer Aufforderung nur noch wütender. Iason stand auch nur herum, scheinbar nicht wissend, was er nun tun sollte. Varus atmete gezwungen ruhig ein und aus.
"Du wirst soetwas nicht noch einmal machen. Und du wirst mich nicht mehr belügen. IST DAS KLAR?" versuchte er in normalem Tonfall zu sagen - was er allerdings nicht schaffte.
"Und du", sagte er zu Iason, "bringst diese Sklavin ohne Umschweife in euer Cubiculum!"
Damit fuhr er auf dem Absatz herum und ließ Arria stehen.
@ Iason: wenn du doch was machst statt stehen, schreib ich es um - musst es dann nur sagen
Arria blickte ihrem Vater nach, dann hielt sie sich an der Tür fest und keuchte. Nicht, weil er weg war oder die Anstrengung so groß war. Sie fühlte sich müde und schlaff. Sie blickte zu Iason und nickte ihm zu.
"Vergiss den Cellar nicht... Bitte", flüsterte sie leise, während sie sich an der Wand entlang zu ihrem Schreibtisch schob. Dort ließ sie sich wieder in einen Korbsessel fallen. Sie musste mit Cinna reden. Jetzt, später, morgen, heute. Alle Begriffe wirbelten in ihrem Kopf umher und sie seufzte.
Iason hatte gerade antworten wollen, als es klopfte. Er verhielt sich still und biss sich auf die Lippe, als Miriam aufstöhnte.
Dann kam auch schon Varus herein. Er schien nicht von der Barmherzigkeit seiner Tochter begeistert zu sein.
Obwohl sein Herr ihm mehrmals befahl, Miriam fortzuschaffen, war er wie gelähmt und verfolgte das Gespräch.
Wie konnte Varus nur dermaßen barbarisch sein?
Als er gegangen war, sagte er ruhig
"Niemals werde ich so wie Cinna - niemals!"
Dann nahm er Miriam auf und stieß die Tür erneut auf, um zu den Sklavenunterkünften zu gehen, wo der Schmutz Miriams Wunden sicherlich nicht zuträglich sein würde...
war heute abend nich zuhause
Turia trat ein und machte sich sogleich daran, die Laken abzuziehen. Die alten warf sie auf einen Haufen auf dem Boden. Neue waren im Schrank ganz unten zu finden. Die holte sie jetzt damit sie geschickt und schnell das Bett neu beziehen konnte.
Arria lehnte sich derweil an die Wand. Wenn sie sich jetzt setzte, würde sie so schnell nicht wieder hochkommen.
"Lass es einfach ganz weg. Dann habe ich nicht das Gefühl, doppelt so alt zu sein und du machst nichts ungezogenes", antwortete Arria mit sanfter Stimme. Sie mochte Turia, fast kam sie ihr wie eine Freundin vor... Naja - zumindest konnte sie offen mit ihr reden, ohne, dass sie für freche Worte angefahren wurde.
"Aber" fing Turia an und sah Arria gequält an. Nicht mal Livia durfte sie nur beim normalen Namen nennen und das obwohl sie doch Livias Leibsklavin war! Sie sah zu Boden und wirkte uneinig mit ihren Gefühlen.
"Turia", meinte Arria sanft und lächelte die Sklavin an. "Du musst mich nicht bei meinem Namen nennen, es wäre auch nicht gut, wenn du das in Anwesenheit von Vater oder Cinna machst, aber lass einfach das Herrin weg. Es fällt nicht weiter auf und keiner wird sich daran stören. Und wenn doch, werde ich dafür gerade stehen."
Ria machte das Bett fertig und drehte sich dann herum. Sie zog es vor, nicht darauf zu antworten auch wenn das vielleicht unhöflich war. "Leg dich hin, He... Sie sah erschrocken drein und fing von vorn an. "Leg dich hin. Ich bringe dir gleich den Wein."
Arria lächelte Turia an und ging auf das Bett zu, striff unterwegs die Sandalen von den Füßen und legte die Tunika ab, hing sie über eine Stuhllehne. "Du brauchst mich nicht so ängstlich anzusehen, Turia. Ich werde dir nicht dafür böse sein, wenn du mich dennoch Herrin nennst. Ich weiß ja, dass es von allen von dir erwartet wird", munterte sie die Sklavin auf, dann legte sie sich ihr Schlafgewand an und setzte sich auf das Bett.
Ria sah zu Boden als Arria plötzlich nackt vor ihr stand. Sie wollte sie nicht anstarren und wartete daher bis sie sich das Nachtgewand angezogen hatte. "In Ordung. Ich gehe den Wein holen."
Wenig später kam Ria mit einem Krug heißem Wein zurück. Sicher würde Arria nicht alles trinken, zumal der Wein unverdünnt war weil er so besser wirkte. Sie kam leise herein und sah zu Arria. Vielleicht war sie ja schon am schlafen.
Arria hatte sich, nachdem Turia gegangen war, wirklich hingelegt und die Decke über sich gezogen, doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Zu pochend war der Kopfschmerz und sie seufzte. Sie war regelrecht froh, als Turia wieder kam.
"Turia? Hast du schon irgendwelche Aufgaben bekommen, denen du nachkommen musst?"
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