Petronia Arria

  • Sim-Off:

    Der repräsentative Oberboss eben


    Arria blickte ihn an und zuckte unsicher mit den Schultern.


    "Ich habe Kopfschmerzen, aber sonst geht es", antwortete sie und verschwieg, dass ihr am Morgen beim Aufstehen schwindlig gewesen war und sie einen Moment gebraucht hatte, bis sich wieder ein klares Bild eingestellt hatte. "Das kann aber auch am Wein von gestern abend liegen. Er kam mir nicht sonderlich verdünnt vor", überspielte sie ihre Worte mit einem sinnvoll erscheinenden Grund.

  • Sim-Off:

    :D 8)


    Varus hob die Augenbrauen und sah sie prüfend an. Der Wein war wie immer gewesen, aber vielleicht war Arria es auch nicht gewohnt. Nach einigen Augenblicken entschied er sich, ihr zu glauben. Er steiß sich von der Tür ab und ging zu ihrem Schreibtisch, um dort ein Pergament aufzunehmen und jenes gedankenverloren in der Hand zu drehen. Nach einem Moment legte er das Blatt wieder hin und trat zum Fenster. Mit auf dem Rücken verschränkten Armen sah er aus dem Fenster; und wie beiläufig fragte er:


    "Sag, wie findest du Decima Alessa?"

  • Misstrauisch verfolgten Arrias Augen die Bewegungen ihres Vaters. Fast schien es, als wäre er nervös, denn warum sonst sollte er ihre Pergamente aufnehmen und so tun, als lese er sie? Normalerweise kam er und sagte, was er wollte, lief nicht herum wie eine aufgescheuchte Henne.


    "Sie ist nett", antwortete Arria mit einem Schulterzucken auf seine Frage hin.

  • Varus senkte den Kopf und betrachtete einen Moment die steinerne Fensterbank. Schließlich seufzte er und drehte sich herum, um sich nun an ebendiese Fensterbank zu lehnen.


    "Nett", sagte er nachdenklich; und sein Blick schin durch die Wand zu gehen, die er anstarrte. Er wusste nicht recht, warum er überhaupt hier war und warum ihn Arrias Antwort auf seine Frage so sehr unter den Nägeln brannte. Vielleicht bedeutete ihm Alessa doch sehr viel mehr, als er sich in diesem Moment eingestehen wollte. Und vielleicht fühlte er sich ein bisschen wie ein Verräter, wie er an Alessa dachte und sie begehrte.

  • Arria folgte seinen Bewegungen und legte ihre Stirn in Falten, als sie die Augenbrauen zusammen zog. Sie schüttelte leicht den Kopf und drehte nun auch den Stuhl ihrem Vater entgegen.


    "Ich habe kaum mit ihr geredet und kenne sie nicht, Vater, was erwartest du? Jedes genauere Urteil, das ich jetzt fällen würde, wäre ungerecht."

  • "Ich weiß nicht genau, was ich erwarte, Arria. Das ist es ja. Sie ist eine gute Freundin von mir, aber zugleich..."
    Er schüttelte den Kopf und dachte daran, dass er Arria eigentlich keine Rechtfertigung schuldig war. Und trotzdem - der Tod ihrer Mutter hatte Vater und Tochter unnatürlich zusammengeschweißt, also war er ihr das auch schuldig.
    "Immerhin ist sie nicht viel älter als du."

  • Arrias Augenbrauen hoben sich nun und dann lächelte sie fast schon liebevoll.


    "Du bist in sie verliebt, oder? Du hast dich gestern Abend schon so merkwürdig verhalten", sprach sie aus und zuckte dann mit den Schultern. "Sieh dir Marcia und Cinna an. Sie ist sogar noch jünger als ich und er so alt wie du. Solange du nicht erwartest, dass ich sie als Ersatzmutter ansehe und mir etwas von ihr sagen lasse, ist es mir relativ egal", antwortete sie schließlich ernst.

  • Varus' Gesicht verfinsterte sich eine Spur. Er stieß sich an der Fensterbank ab und ging zu einem Sessel, in den er sich fallen ließ. Er dachte nach und sah Arria an.


    "Das mag sein. Allerdings hat Cinna keine Tochter in Marcias Alter", sagte er trocken. Er fragte sich, an was Arria gedacht hatte, als sie Alessa als Ersatzmutter bezeichnet hatte. Noch stand überhaupt nichts fest; warum also brachte sie einen solchen Vergleich? Ihm war nicht bewusst, dass er seine Tochter nun anstarrte.

  • "Zwischen Cinna und Marcia liegen ebenso viele Jahre wie zwischen dir und Alessa."


    Trotz seiner finsteren Blicke blieb Arria ruhig und sah ihm ernst entgegen. Wenn er etwas auf dem Herzen hatte, sollte er damit heraus rücken, wenn nicht, dann konnte er es auch lassen.


    "Sieh mal, Vater, ich werde in absehbarer Zeit nach Rom ziehen. Ich möchte nicht, dass du alleine bleibst. Und wenn dein Herz für Alessa schlägt, dann soll es mir recht sein."

  • "Wie absehbar die Zeit ist, werden wir noch sehen müssen", sagte Varus.
    Immerhin hatte er noch immer nicht mit dem Pater Gentis der Iulier gesprochen, da er sich in Germania aufhielt. Und bevor er das nicht getan hatte, würde nichts dergleichen passieren. Und immerhin würde sie erst nach der heirat nach Rom gehen - wenn überhaupt.


    "Ich weiß, Arria. Trotzdem. Ich denke an deine Mutter und es kommt mir irgendwie falsch vor. Auch dir gegenüber."

  • Arria blickte ihm ernst entgegen und erhob sich schließlich, trat zum Fenster und blickte hinaus.


    "Vater, bitte. Mutter ist seit 21 Jahren tot. Glaubst du, sie hätte gewollt, dass du all die Jahre trauerst? Und dass du, wenn du jemanden findest, mit dem du zusammen sein willst, diesen deswegen abweist? Ich kannte sie nicht, aber ich kann es mir nicht vorstellen."


    Kurz hielt sie inne, drehte sich zu ihm und musterte ihn, ehe sie fortfuhr. "Und was mich angeht, Vater... Du kannst mögen und lieben und heiraten, wen du willst, nur überlasse mir bitte, wie ich zu dieser Person letztendlich stehe und was für eine Art von Beziehung uns verbindet."

  • Sim-Off:

    Varus sitzt inzwischen in einem Sessel...


    Varus sah Arria lange an. Sie sprach wahre Worte und er wusste bereits jetzt, dass er weder um ihretwillen noch um Arrias Willen Alessa einfach fallen lassen würde. Er hatte schließlich auch kein schlechtes Gewissen gehabt, als er sich bei Livilla bedient hatte. Vielleicht befürchtete er eher, dass Arria Alessa nicht als die Person ansehen würde, die sie dann für sie war.
    Varus seufzte tief, schloss die Augen und lehnte sich im Sessel zurück.


    "Das weiß ich doch, Arria. Aber wenn...sagen wir, ich möchte Alessa heiraten, dann wird sie meine Frau und deine Stiefmutter sein. Ich weiß natürlich, dass es schwer ist, eine Frau im gleichen Alter als deine Mutter anzusehen - aber ich würde mir wünschen, dass du es trotzdem tust."


    Abwartend sah er seine Tochter an.

  • Arrias Blick verfinsterte sich bei seinen Worten. Hatte er ihr eben nicht zugehört? Sie könnte Alessa nie als ihre Mutter ansehen, niemals! Sie war immer ohne Mutter gewesen und nach 21 Jahren würde sich daran nicht wirklich etwas ändern. Und eine Frau, die plötzlich in ihr Leben trat, würde nicht die Mutterrolle ihr gegenüber übernehmen können, nur, weil sie die Frau ihres Vaters war.


    Einen Moment noch blieb sie stehen, dann wandte sie sich wieder dem Fenster zu und verschränkte die Arme auf der Brust, während sie finster hinaus starrte.


    "Um eine Mutter zu sein gehört mehr dazu, als deine Frau zu werden, Vater. Du kannst nicht einfach nur sagen, weil du sie heiratest, soll ich sie als meine Mutter ansehen. Eine Mutter schenkt ihrem Kind sehr viel liebe, kümmert sich darum und all diese Dinge. Ich kann sie als deine Frau akzeptieren und ich kann auch akzeptieren, dass sie nach Außen hin meine Stiefmutter sein wird. Aber das ist etwas anderes im Gegensatz dazu, was ich fühle und als was ich sie empfinde. Vielleicht wird sie meine Freundin, vielleicht auch nicht, wer weiß das schon? Und um darüber ein Urteil zu treffen, kenne ich sie auch viel zu wenig."


    Sie war selbst über sich erstaunt, dass sie trotz der aufgewühlten Gefühle in ihrem Inneren so ruhig sprach. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie ihn nicht ansah, seine Reaktion nicht in seinem Gesicht ablesen konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie einfach nicht die Kraft fand, sich aufzuregen oder aufzubrausen. Oder vielleicht auch daran, dass sie sich selbst geschworen hatte, eine Dame zu werden, die ihrem Vater alle Ehre bereiten würde. Vielleicht war es auch ein wenig von allem und gleichzeitig auch von keinem etwas. Sie wusste es selbst nicht und diese Gedanken waren auch nicht wirklich in ihrem Kopf. Nein, in ihrem Kopf ratterte es, wie es weitergehen sollte. Ihr Vater und sie entfernten sich irgendwie immer weiter voneinander, verloren den anderen immer mehr aus den Augen. Und ihr Vater verlangte immer unmöglicheres von ihr. Eine Mutter war doch nicht nur des Namens wegen Mutter! Sie war doch nicht nur Mutter, weil sie den Vater eines Kindes heiratete! Vielleicht mochte das gehen, wenn das Kind noch klein war, ein Säugling, ein kleines Kind, gerade dem Säuglingsalter entwachsen. Aber doch nicht bei einer erwachsenen, jungen Frau! Wie sollte sie eine gleichaltrige, die sie nicht kannte, als Mutter ansehen? Jemanden, von dem sie nichts wusste außer dem Namen und der Tatsache, dass ihr Vater in sie verliebt war und sie heiraten wollte? Nein, es brauchte mehr dazu, um ihre Mutter zu werden. Die ganze Jugend, dieses ganze liebevolle für das Kind dasein, alles fehlte. Und sicherlich würde es auch Alessa nicht unbedingt leicht fallen, sie als ihre Tochter anzusehen.


    "Hast du dir schon einmal überlegt, was Alessa dazu sagen würde, wenn sie plötzlich meine Mutter sein soll? Sie ist ebenso alt wie ich, wie soll sie da eine Mutterrolle übernehmen? Wie soll sie mich als Tochter ansehen können?", fragte Arria deshalb nur kurze Zeit später weiter. Kaum einige Sekunden waren verstrichen, in denen die Gedanken durch ihren Kopf gerauscht waren.

  • Es hatte geraschelt, als Vaurs sich erhoben hatte. Seine Tunika. In leichter Wut hatte er die Fäuste zusammengeballt. Nun zwang er sich, sich wieder etwas zu entspannen. Das brachte so nichts. Er setzte sich gezwungenermaßen wieder hin und sagte, nein, befahl:
    "Sieh mich an, wenn ich mit dir rede."


    Er wartete, bis Arria sich herumgedreht haben würde, dann erst sprach er weiter - ebenso ruhig, wie Arria zuvor.
    "Nein, ich habe Alessa natürlich nicht gefragt, was sie davon hält, plötzlich eine Tochter in ihrem Alter zu haben. Sie hat vor kurzem ihren Verlobten verloren - wie könnte ich sie jetzt so etwas fragen? Sie mag wissen, dass ich mehr für sie sein möchte als ihr alter Freund. Aber eine solche Frage habe ich ihr nicht gestellt und es wird noch eine geraume Weile dauern, bis ich ihr auch nur eine Frage stellen werde, die annähernd dem entspricht, worüber wir uns hier gerade unterhalten. Ich kam nicht, um dir vorzuschreiben, sie irgendwann vielleicht einmal als deine Mutter anzusehen. Keiner kann dir deine leibliche Mutter ersetzen, das weiß ich. Vielleicht, wenn ich eher geheiratet hätte und du kleiner gewesen wärst, aber sicher nicht mehr jetzt. Ich kam, um dich zu fragen, ob du es versuchen würdest, sie näher kennenzulernen; wenn schon nicht mir zuliebe, dann um Alessas Willen. Sie kann dir sicher eine Menge zeigen, was dich auch die Ehe mit Imperiosus vorbereiten wird. Sie könnte dir und Marcia helfen. Ich wollte einfach nur wissen, was du darüber und über sie denkst. Alessa wird jetzt häufiger hier sein."

  • Nur zögernd hatte sich Arria umgedreht. Sie mochte den Ton ihres Vaters nicht.


    "DU hast mich gefragt, ob ich sie als meine Mutter ansehen können werde und ich sage dir ehrlich, nein, das kann ich nicht. Und ich habe nie gesagt, dass ich etwas dagegen habe, sie näher kennen zu lernen und ich denke, ich habe auch deutlich gesagt, dass ich nicht sagen kann, ob und wie gut wir uns verstehen werden. Aber als meine Mutter werde ich sie nie ansehen können und das weißt du und genau auf diese Frage deinerseits antwortete ich", erwiderte Arria und lehnte sich an den kühlen Fenstersims, um die Temperatur aus ihrem Körper zu vertreiben.

  • "Ich erwarte von dir, dass du Alessa den nötigen Respekt entgegenbringst und sie so behandelst, wie sie es verdient. Und das ist keine Bitte, Arria!" sagte Varus und erhob sich. Das hatte hier alles keinen Sinn. Er sollte sich wirklich überlegen, ob er Arria nicht doch noch zu den Vestalin schickte oder ihr eine alte, verbitterte Tante zuteilte, die ihr endlich die Manieren beibrachte, die ihr fehlten. Einen Moment noch blieb Varus hier stehen und sah zornig auf Arria hinab. Konnte sie nicht wenigstens so tun, als freute sie sich für ihn? Konnte sie nicht wenigstens versuchen, gut mit Alessa auszukommen? Aber selbst das war scheinbar zuviel verlangt. Alles, was sie konnte, war unverschämte Worte an ihn zu richten und nicht einmal zu bemerken, dass sie ihm damit weh tat. Varus schnaubte und verließ das Cubiculum, die Tür weit offen stehen lassend und sich in sein Zimmer begebend.
    Und diesmal erwartete er wirklich eine Entschuldigung von Arria.

  • Arria blieb dort an das Fenstersims gelehnt und blickte ihrem Vater nach. Sie hatte seine Worte noch im Ohr und seine Blicke, die Wut in seinen Augen und seinen Fäusten. Immer wieder hatte sie in den letzten Tagen und Wochen seine wechselnden Gefühle zu spüren bekommen und sie hatte oft keine Ahnung, was sie falsch gemacht hatte. Ihr Vater fragte sie die einen Sachen und wollte doch keine Antwort auf diese Frage haben, sondern auf eine völlig andere, die er nicht gestellt hatte.


    Langsam wankte sie zur Tür, schloss sie. Warum auch sollte sie offen stehen und jeder sehen, wie es ihr ging? Jeder die Enttäuschung in ihrem Gesicht sehen, die ihr sogar die Tränen in die Augen trieb? Als die Tür endlich geschlossen war - der Weg vom Fenster dorthin schien ihr unendlich lang und schwer - schlürfte sie zum Tisch und ließ sich in einen Korbsessel fallen. Die Ellenbogen auf die Tischplatte gestützt, vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Tränen stiegen in ihre Augen, als sie die Worte ihres Vaters wieder und wieder hörte.


    Hatte sie denn jemals gesagt, dass sie Alessa einen Respekt entgegen bringen wrüde? Ihr Vater hatte sie doch nur gefragt, ob sie Alessa als Mutter ansehen könnte und sich mit ihr anfreunden. Und darauf hatte sie ehrlich geantwortet. Aber ob sie ihr Respekt entgegenbringen würde... Sie würde sie als die Frau ihres Vaters akzeptieren und sie würde sie sicherlich nicht bekämpfen, immerhin freute sie sich für ihren Vater, dass er endlich eine Frau gefunden hatte, in die er sich scheinbar verliebt hatte, aber was hatte das mit seinen vorherigen Worten zu tun? Eigentlich doch nichts und dennoch keifte er sie an und war wütend auf sie, obwohl sie nichts gemacht hatte, außer ehrlich zu sein.


    Abermals seufzte sie und spürte, wie sich eine Träne aus ihrem Auge löste und ihre Wange entlang rann, doch sie bewegte sich nicht wirklich, sondern blieb still sitzen, schluchzte auch nicht.


    Jeder sagte ihr immer, sie solle ihren Vater doch verstehen und er wolle doch nur das Beste. Immer wieder wurde ihr gesagt, sie solle sie selbst sein. Aber letztendlich war das doch nicht, was man von ihr erwartete und wollte. Sie sollte lächeln, sollte nett sein, sollte immer freundlich jeden begrüßen und sonst ihren Mund halten. Ihre Ehrlichkeit war nicht mehr gefragt, denn warum sonst war ihr Vater schon wieder wütend, obwohl sie nichts gemacht hatte, außer seine Fragen - und die bezogen sich nun einmal nicht aufs bloße Respekt entgegen bringen - ehrlich zu beantworten? Und überhaupt... Warum sagte man ihr, sie solle sie selbst sein, wenn es doch nicht das war, was man wollte?


    Eine weitere Träne löste sich aus ihrem Auge und befeuchtete die zweite Wange ebenfalls. Sie biss die Zähne zusammen. Ein Gedanke kam wieder auf, den sie schon mehr als einmal gehabt hatte. Sie könnte einfach abreisen, einfach nach Rom fahren und zu Imperiosus gehen. Vielleicht würde er sie verstehen. Sie seufzte abermals. Wie sehr wünschte sie sich jetzt, dass Imperiosus bei ihr wäre! Es war so unbeschwert, so schön an seiner Seite gewesen, die Sonnenuntergänge, die Spaziergänge am Strand, es war so unglaublich und wunderschön gewesen.
    Aber gleichzeitig wusste sie, dass es definitiv keine Lösung war, denn immerhin unterstand sie nach wie vor der Patria Potestas ihres Vaters und das würde sich auch erst ändern, wenn sie verheiratet war.


    Langsam hob Arria den Kopf, schluckte schwer und trocknete ihre Wangen. Ja, sie würde ihren alten Schluss wieder aufnehmen, würde nur noch etwas sagen, wenn sie gefragt wurde und dann nur das sagen, was ihr Gegenüber von ihr hören wollte. Aber so ohne weiteres würde sie sich nicht daran halten können, zu anders war ihr Charakter, zu ausgeprägt ihr Temperament. Irgendwie musste sie sich daran erinnern können.


    Sie erhob sich, blickte sich um und suchte nach etwas, was dazu dienen könnte. Es musste etwas sein, das immer an ihrem Körper war, das sie immer spürte und daran erinnerte. Ihr Blick blieb auf dem Tonkrug hängen. Lange blickte sie ihn an, ehe sie ihn nahm, in die letzte Ecke zurückzog und ihn vorsichtig und möglichst leise zertrümmerte. Eine kleine Scherbe legte sie auf den Schreibtisch, die restlichen räumte sie zusammen und verstaute sie in einer Schublade, so dass es nicht auffallen würde, was sie getan hatte. Auch ein großes Geräusch hatte es nicht gegeben und sie war wirklich froh darüber.


    Sie nahm sich noch ein Tuch aus der Truhe, setzte sich wieder an den Tisch. Ihre Gedanken waren irgendwo weit weg. Sie nahm nicht mehr wirklich wahr, was sie tat, aber sie öffnete ihre Tunika, so dass ihre Hüfte freilag. Sie stand neben sich, beobachtete als Außenstehende, was ihr Körper gerade tat. Und ihre Hand griff nun nach der Scherbe, suchte die schärfste Kante, zog sie schließlich mit einer schnellen Bewegung über ihre Haut. Erst der kurze, sie durchzuckende Schmerz holte sie zurück in die Wirklichkeit. Ein dünner Blutfaden lief über ihre Haut und schnell tupfte Arria mit dem Tuch eben dieses rote, verräterische Blut ab. Sie drückte kräftig auf die Wunde, bis die Blutung gestillt war. Dennoch klaffte ein Schnitt offen. Sie seufzte leicht, zog sich wieder normal an, prüfte, ob auch kein Blut hervor trat und versteckte dann die Scherbe, ehe sie sich an die Arbeit machte, bis sie schließlich von Turias Klopfen unterbrochen wurde.



    Sim-Off:

    Jetzt kommen die Posts vor Varus mit Turia...
    Arria ist jetzt nicht mehr in ihrem Cubiculum sondern im Garten bei Cinna! - Anfragen nach Arria bleiben also unbeantwortet.

  • Arria wankte aus dem Garten in ihr Cubiculum und ließ sich angezogen wie sie war aufs Bett fallen. Sie fand nicht einmal mehr die Kraft, die Tür wirklich zu schließen, sie lehnte nur an, sondern zog nur die Schuhe aus, ehe sie sich legte und in die Decke einmummelte.

  • Er klopfte. Als er keine Antwort hörte, öffete er die Tür und spitzte hinein. Arria lag im Bett.
    Behutsam flüsterte er
    "Herrin, eine Decima Valeria ist da, um Euch zu sprechen!"

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