Arria richtete sich auf, als Iason kam und strich sich durch die Haare, ehe sie die Decke eng um sich zog und sich an die kalte Wand lehnte, die es nicht gerade leicht machte, das Zittern zu verbergen.
"Bring sie rein."
Arria richtete sich auf, als Iason kam und strich sich durch die Haare, ehe sie die Decke eng um sich zog und sich an die kalte Wand lehnte, die es nicht gerade leicht machte, das Zittern zu verbergen.
"Bring sie rein."
Zwar wunderte sich Iason, dass Arria ihren Gast im Bett empfangen wollte, aber er trat trotzdem zur Seite und bat die Fremde mit einer Geste ins Zimmer.
Danach ging er wieder seiner Arbeit nach.
Valeria nickte dem Sklaven dankbar zu und betrat dann das Cubiculum. Arria saß in eine Decke geschlungen auf dem Bett, sich an der Wand anlehnend. Und sie sah nicht gut aus. Valeria schloss die Tür und schob ihren inzwischen leicht sichtbaren Babybauch zum Bett, um sich darauf niederzulassen. Ihre Augen leuchteten erfreut.
"Salve, Arria! Wie geht es dir? Du siehst nicht sehr gesund aus..." wagte sie zu sagen.
Arria lächelte Valeria an.
"Verzeih, dass ich dich so empfange", murmelte sie verlegen und blickte an sich hinab, doch mehr als Decke konnte sie nicht sehen. "Mir ist kalt und ab und an schwindelig, nichts ernstes, wirklich", antwortete sie dennoch auf Valerias Frage. "Aber lass uns lieber über dich reden! Wie ist es, wenn Leben in einem heranwächst?"
"Aber das macht doch nicht", sagte sie.
Valeria setzte sich beiläufig auf die Bettkante und musterte Arria kritisch und sehr eingehend. Kalt und schwindlig war sicher nicht das einzige. Was hatte Apollonius sie gelehrt? Beobachten, erfragen... Unwillkürlich hob sie den Arm und fühlte Arrias Stirn, als sie weitersprach.
"Es ist...wie ein Wunder. Allerdings merke ich bisher nicht viel davon, nur habe ich meist einen Bärenhunger und es zwickt ab und an."
Nun fühlte sie Arrias Puls, dabei die Farbe ihrer Haut betrachtend. Das Ergebnis ließ sie die Augenbrauen leicht kräuseln.
Willst du eine Diagnose nebst Beahndlung? Wenn ja, einen besonderen Wunsch was die Diagnose angeht?
"Im wie vielten Monat bist du jetzt?", fragte Arria weiter und ließ Valerias Behandlung über sich ergehen. Sie schien zu wissen, was sie tat und seitdem sie im Garten ohnmächtig geworden war, machte sie sich selbst ebenfalls Sorgen, was mit ihr los war. Sie konnte es schließlich nicht riskieren, dass sie so krank wurde, dass ihr Leben in Gefahr geriet.
Ja, von mir aus, solange du nicht zu teuer bist... Ich dachte an irgendwas Richtung Erkältung/Grippe etc., nachdem sie ständig draußen im Kalten war (u.a. ein längerer barfüßiger Strandspaziergang)
"Mitte des vierten Monats. Man sieht noch nicht viel, aber etwas ist schon zu erkennen. Und ich fühle mich schrecklich dick", gestand Valeria und sah Arria an. Dann musste sie kichern, wurde aber rasch wieder ernst, als sie Arrias Zustand gewahr wurde. Sie zog die hand zurück und sah sie leicht tadelnd an.
"Du hast Fieber, Arria. Sag, fühlst du dich schlapp? Bist du ständig müde?" fragte sie dann, während sie Arrias Augen beobachtete.
Einmal gibts gratis für dich
"Du siehst wunderbar aus, Valeria. Du strahlst und bist so glücklich, mach dir keine Sorgen wegen deines Bauches", antwortete Arria mit einem sanften Lächeln und beobachtete Valerias Bewegungen, zuckte schließlich die Schultern.
"Ich fühle mich nicht so, als könne ich Bäume ausreißen, habe es aber auf das viele Lernen geschoben", antwortete sie ehrlich und grinste schief. Sie wuste zwar noch nicht wirklich, wann sie die Prüfung ablegen konnte, aber sie wollte so viel wie möglich über Ceres und die Götter erfahren.
*BWL-Wissen hervorkram* war dsa jetzt ein Lockvogelangebot? *hm* da gabs auch noch andere Sachen Aber danke
Nun strahlte Valeria wirklich, denn ein Kompliment war es in der Tat, was Arria sagte. Sie schmunzelte und nickte schließlich, als Arria berichtete.
"Warst du in letzter Zeit vielleicht leicht bekleidet draußen? Oder hast du im Zug gesessen?" fragte sie weiter.
"Ich würde dich gern auch auf die Lungen untersuchen. Nicht, dass du eine Lungenentzündung bekommst. Hast du Husten?"
Nein, ein Freundschaftsangebot. Schließlich sind Arria und Val nicht sehr freundlich auseinandergegangen im Stadtbad... Bin eben essen....
Arria lächelte leicht und freute sich über Valerias strahlendes Gesicht. Sie schien wie ausgewechselt und nicht mehr derart... reizbar wie noch im Stadtbad, was Arria mehr als nur Recht war.
"Ich war am Strand und einige Zeit im Garten und Peristylum, aber Husten habe ich keinen, nein", antwortete sie ehrlich und rutschte dann an den Rand des Bettes, legte die Decke ab. Die Tunika, die darunter zum Vorschein kam, war völlig zerknittert und alles andere als ordentlich. Schnell erhob sich Arria und strich den Stoff glatt, richtete ihn wieder einigermaßen hin, soweit das möglich war.
Valeria sah sie leicht nachdenklich an. An ihrer Erklärung war nichts Sonderbares oder gar Auffälliges. Vielleicht nur eine Erkältung, aber sicher war sicher. Sie rutschte etwas näher an Arria heran und schob ihre Tunika im Rücken hinauf. In Ermangelung eines Stethoskops legte sie ein Ohr an ihren Rücken und bat sie, einige Male tief ein und aus zu atmen. Arria tat wie gehießen; aber Valeria konnte nichts Verdächtiges feststellen. Zufrieden nickte sie und zog die Tunika wieder herunter. Sie verzichtete darauf, Arria auch auf der Brust zu untersuchen; das hätte sie nur gemacht, wenn der Atem rasselnd oder pfeifend gegangen wäre. Sie recihte Arria ihre Decke und sorgte dafür, dass sie sich wieder warm einpackte.
"An sich nichts Ungewöhnliches. Seit wann geht es dir so?"
Arria tat, wie ihr geheißen wurde und mümmelte sich schließlich wieder in die Decke, lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Sie überlegte. Wann hatte sie sich das erste Mal so gefühlt? Vor ein paar Tagen vielleicht. Sie hatte nicht weiter darauf geachtet, hatte es sogar ständig versucht, zu verbergen, um ihrer Familie keine Sorgen zu bereiten.
Langsam hob Arria ihren Kopf wieder und blickte Valeria an, zuckte leicht mit den Schultern.
"Ich weiß nicht genau... Ein paar Tage vielleicht."
Valeria nickte und schloss einen Moment die Augen.
"Und es ist beständig schlimmer geworden", vermutete sie, schließlich die Augen wieder öffnend. Dann fiel ihr etwas ein - und sie musste kurz vorfreudig grinsen. Sie räusperte sich, um wieder ernst zu werden, und sagte:
"Gut - also, wenn du die erste eigenständige Diagnose einer frischgebackenen Medica hören willst - du leidest unter einer Grippe und brauchst Bettruhe, heißen Wein und Wadenwickel. Wenn es dir besser geht, solltest du ein heißes Bad mit ätherischen Ölen nehmen; ich würde vorschlagen, in etwa zwei bis drei Tagen. Und währenddessen solltest du das Bett nur verlassen, wenn du zur Latrine musst. Lernen kannst du schließlich auch im Bett; wobei ich dir eher empfehlen würde, dass du schläfst. Ein paar Tage früher oder später Popa sein macht den Kohl auch nicht fett."
Arria hörte ihr still zu. Seit Valeria da war, fiel es ihr nicht einmal schwer, ihren Worten zu folgen. Dennoch schwieg sie lange, nachdem Valeria ihre Worte ausgesprochen hatte. Was sollte sie der Freundin sagen? Wenn sie sich jetzt im Bett verkroch, würde sie nur noch mehr Ärger mit ihrem Vater bekommen, als sie ohnehin schon hatte. Wie sah es denn aus, wenn die Tochter des Pater Familias ihre Tage im Bett zubrachte!
"Ich freue mich für dich, dass du zur Medica geworden bist", meinte sie lächeln und schüttelte dann den Kopf. "Aber ich kann nicht im Bett bleiben."
Valeria blinzelte irritiert.
"Du kannst nicht - oder du willst nicht?" fragte sie lächelnd, doch ohne eine Antwort abzuwarten, redete sie weiter.
"Sieh mal, je mehr Ruhe, Schlaf und Wärme du hast, desto eher wirst du wieder gesund. Wenn du nicht im Bett bleibst, wird es vielleicht sigar schlimmer werden. Warum kannst du denn nicht im Bett bleiben?"
Arria schloss wieder die Augen und lehnte sich zurück.
"Wegen Vater", antwortete sie schließlich seufzend. "Wenn er erfährt, dass ich krank bin, macht er mir ohnehin nur wieder Vorwürfe, wie ich ihm denn eine solche Schande bereiten könnte", antwortete sie und zuckte leicht mit den Schultern. "Es wird schon gehen."
Valeria starrte Arria eine geschlagene halbe Minute fassungslos an, dann schüttelte sie energisch den Kopf und sagte:
"Papperlapapp. Du musst im Bett bleiben, so wirst du doch sonst nie gesund. Ich glaubem du gehst mit deinem Vater etwas streng zu Gericht. Wie kann ein Vater seine Tochter sich nicht auskurieren lassen?"
"Er weiß nichts davon, dass ich krank bin, Valeria, und ich würde es auch sehr begrüßen, wenn er es nicht erfahren würde", antwortete Arria und ihr Ton klan vorwurfsvoller, als sie gewollt hatte. Entweder, ihr Vater würde sie übertrieben besorgt mit Samthandschuhen anfassen oder ihr stundenlange Vorträge halten, wie sie es sich erlaubten konnte, krank zu werden... Zumindest war sie davon überzeugt.
Valeria fragte sich, wie jemand, der im gleichen Haus mit einem lebte, nicht mitbekommen konnte, dass jemand krank war. Zumal sie ja hier von Arrias Vater sprachen. Aber sie hütete sich, etwas dergleichen zu sagen. Da kam ihr allerdings eine Idee.
"Sag....wärst du dann mit einem Tauschgeschäft zufrieden? Du bleibst im Bett und kurierst dich aus - und ich spreche mit deinem Vater und gebe dir...." - sie kramte in der mitgebrachten Umhängetasche und zog Imperiosus' Brief an Arria hervor, gab ihn ihr jedoch nicht - "....das hier. Abgemacht?"
Nun grinste sie breit, konnte Arria das Pergament doch nicht erreichen, sondern lediglich Arrias Namen auf dem versiegelten Schriftstück in Imperiosus' Handschrift lesen.
Arria blickte sie an und kniff die Augen ein kleines bisschen zusammen, um die Schrift entziffern zu können, ehe sie die Augen wieder einmal schloss und die Hand ausstreckte.
"Wenn du gerne angeschrieen wirst, von mir aus", antwortete sie müde und kraftlos. "Wo hast du Imperiosus getroffen?"
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