Petronia Arria

  • "Hm", machte Valeria nur. Dazu kannte sie Arrias Vater einfach zu wenig.
    "Ich kenne deinen Vater bisher nur aus dem Officium. Und selbst da habe ich nur wenige Worte mit ihm gewechselt. Aber das wird sich ja nachher dann noch ändern."
    Sie sah Arria breit grinsend an.
    "Ich hoffe nur, er frisst mich nicht auf..."

  • Arria nickte leicht und lächelte sie an. "Er wird dich allerhöchstens aus der Casa werfen lassen", meinte sie zwinkernd und lehnte sich dann etwas nach vorne, legte Valeria eine Hand auf die Schulter. "Erzähl ein wenig von dir. Immer nur von meinen Sorgen zu sprechen ist nicht sehr unterhaltsam", meinte sie lächelnd.

  • "Ohje", kommentierte sie Arrias Worte nur und ließ dabei offen, welchen ihrer beiden Sätze sie meinte; den ersten oder den letzten.
    "Was möchtest du denn wissen? Ich bin gerade nicht so kreativ, da musst du mir schon einen Hinweis geben, was dich interessiert. Aber da fällt mir ein...warst du schon mal beim Orakel?"

  • Arria sah sie kurz fragend an, dann rutschte sie wieder an die Wand und lehnte sich an. "Nein, ich sah nie einen Grund dafür", antwortete sie. "Warst du dort? Was hast du gefragt? Wie ist es?"

  • "Ja, ich war dort! Ich wollte wissen, ob mein Kind gesund zur Welt kommt und ob Maximian und ich eine glückliche gemeinsame Zukunft haben werden. Aber von dem, was das Orakel geantwortet hat, habe ich nur die Hälte verstanden. Und der Orakelweihrauch ist ziemlich teuer. Ich war fast pleite", gestand Valeria.

  • "Was ich vom Orakel gehört habe, ist es schon sehr gut, die Hälfte zu verstehen. Ich glaube, dass ein Orakelspruch erst nach einer Weile klar wird, dass du plötzlich irgendwann weißt, was er bedeutet. Nur, solange du dich darauf versteifst, werden sich deine Gedanken immer im Kreis drehen."

  • Valeria sah Arria an und schüttelte den Kopf.
    "Ich glaube, den Teil mit dem Vater und der Mutter werde ich wohl nie verstehen", meinte sie.
    Dann fiel ihr ein, dass Arria den Spruch noch gar nicht kannte. Sie bedeutete ihr zu warten und kramte in der kleinen Tasche nach dem Pergament mit der Abschrift der Weissagung, das sie immer mit sich herumtrug, und reichte das Pergament Arria.


    Gesund... und rund... zwei Augen... ein Mund...
    Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht.
    Ein Löffel zum neuen Jahr, ein Geldstück dazu,
    schweigt die Mutter, gibt auch der Vater Ruh.
    Die Zukunft ist biegsam, der Löffel nicht,
    wer die Liebe sucht, ist auf Liebe erpicht.
    Hat er Glück gefunden und vergessen was war,
    stellt sich auch das Leben ganz anders dar.
    Doch raus aus den Federn und rein in die Kiste,
    dieses gehört auf die schwarze Liste.
    Wehe der Schwester, die den Vater vernascht,
    und später einen Blick auf die Mutter erhascht.
    Dreißig Tage für ein Kanickel, zehn Wochen für einen Hund.
    Doch des Aeneas' Kinder brauchen noch immer neun Monde.
    erst dann sind sie rund.

  • Arria nahm das Pergament entgegen und las es sich durch, las es ein zweites Mal und gab es schließlich zurück. "Ich habe keine Ahnung, was es heißen soll", antwortete sie schließlich resignierend. "Sag, wie war es im Orakel?"

  • "Siehst du, ich auch nicht...der Anfang und das Ende sind klar - das Kind wird gesund sein. Und die Mitte...naja, es warnt vor Inzest. Aber der Rest...." Valeria seufzte.
    "Wie es war? Naja, zuerst kam ich mit meinem Weihrauch an, aber der Priester wollte Orakelweihrauch haben, also schickte er mich fort, ich sollte erst zurückkommen, wenn ich richtigen Weihrauch dabei hätte. Weißt du, was so ein paar wenige Halme kosten? 36 Sesterzen...."

  • "Ich habe keine Ahnung.... Für mich sah er genauso aus wie der Weihrauch, den wir im Tempel auch benutzen. Aber ich habe mir den Spaß gegönnt und bei dem Mercator um die Ecke gekauft. Wenn du mich fragst - damit machen die ganz schön Reibach!"

  • Arria nickte leicht und lächelte dann.


    "Weißt du, wann Helena nach Rom fährt? Ich dachte mir, ich könnte vielleicht mit fahren und Imperiosus ein paar Tage besuchen...", fragte sie und kam damit auf ein anderes Thema. Sie hatte spontan die Idee. Ein paar Tage "Familienfrei" würden ihr sicherlich sehr gut tun.

  • "Hmm...ich denke, nach den Wahlen in der Curia. Aber hatte Helena dich nicht gebeten, für sie einzuspringen, während sie in Rom ist? Ich will dir ja nicht reinreden, aber das solltest du dann vorher besser noch mit ihr abklären."



    Sim-Off:

    Essööööön =)

  • "Erst einmal muss ich gesund werden", zwinkerte Arria und lächelte sie dann an. "Als sie mir dies vorschlug, war sie auch davon ausgegangen, dass sie mit dir gemeinsam fährt. Die Idee kam auch gerade spontan, ich werde mit ihr reden und wenn sie wünscht, dass ich bleibe, werde ich das selbstverständlich machen", antwortete sie wieder ernst.



    Sim-Off:

    Könnt ich uach mal machen -.^

  • "Hmmm. Also, wenn sie mir das zutraut und du es wirklich nicht machen willst, würde ich auch einspringen. Ich denke ja mal nicht, dass allzu viel los sein wird, aber letztendlich ist es Helenas Entscheidung. Und du hast Recht; du solltest dich wirklich auskurieren. Ich werde besser gehen und mit deinem Vater reden...."

  • Valeria runzelte die Stirn, schob aber Arrias Knappheit was die Worte anging, auf ihre Krankheit. Valeria nickte, zog sich die Schuhe wieder an und stand dann auf.
    "Gut. Wenn du möchtest, schau ich in ein paar Tagen wieder rein..."

  • "Wenn du die Zeit dazu findest, kannst du es gerne machen", antwortete Arria noch und schlug die Augen wieder auf, grinste schief. "Ich nehme an, wenn ich dich zur Tür begleiten will, lässt du mich das nicht tun, richtig?"

  • "Stimmt", sagte Valeria nur und grinste.
    "Dann bis in ein paar Tagen. Und bleib auch wirklich im Bett liegen, hörst du?"
    Valeria hob den Zeigefinger und drohte Arria damit spielerisch. Dann verschwand sie, die Tür leise hinter sich schließend.

  • "Ja", hatte Arria noch geantwortet, als Valeria bereits das Zimmer verlassen hatte, dann war sie zurück unter ihre Decke gekrochen und hatte sich dort eingemummelt. Schnell übermannte sie auch der Schlaf, doch das Fieber bescherte ihr abermals Albträume, in denen sie von aller Welt verlassen wurde und völlig allein dastand. Selbst Ceres schien sich von ihr abzuwenden.


    Schweißgebadet erwachte sie und rief mit krächzender Stimme nach Turia.

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