Turia zog die Nase kraus und sah Arria etwas verwirrt an. "Nicht? Miriam kocht alle Speisen in der Casa. Zumindest hat sie das, bis der Herr Cinna ..." erklärte sie und verstummte dann.
Petronia Arria
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- Cubiculum
- Titus Petronius Varus
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Arria blickte Turia überrascht an.
"Ich muss zugeben, ich habe mir nie große Gedanken darüber gemacht, wer von euch welche Aufgaben hat. Aber irgendwie habe ich wohl angenommen, dass du kochst", antwortete sie mit einem Schulterzucken. "Oder ich habe bisher einfach noch nie so bewusst gegessen, so dass es mir gar nicht auffallen konnte."
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Ria zuckte mit den Schultern. "Naja das ist doch in Ordnung. Solange immer was auf dem Tisch steht macht es keinen Unterschied, wer kocht und wer anderes tut. Aber ... sag, Herrin: Meinstest du es ernst, mich mit in die Stadt zu nehmen, wenn du mit Domina Livia ausgehst?"
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Arria lächelte Turia sanft an. Sie war so schüchtern und ganz darauf bedacht, zu gefällen.
Arria richtete sich leicht auf und legte der Sklavin eine Hand auf den Arm.
"Natürlich, Turia. Ich würde mich sogar freuen, wenn du uns begleiten würdest. Und du bist doch auch die Vertraute von Livia, oder? Sie wird sich sicherlich ebenso freuen."
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Turias Herz schlug schneller und sie griff nach Arrias Händen und drückte sie. "Oh das ist ... toll! Wirklich! Ich werde auch ganz bestimmt nicht allzusehr auffallen Herrin! Wann soll es denn losgehen?"
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Arria lächelte Turia sanftmütig an und freute sich über deren für ihre Verhältnisse überschwängliche Freude.
"Wenn ich wieder gesund bin, Turia. Aber so würde mich ein Spaziergang über den Markt bei dieser Kälte wohl umbringen", zwinkerte Arria und fast tat es ihr leid, dass sie sie noch hinhalten musste.
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Rias Gesicht wurde auch wirklich etwas dunkler. Aber dann schüttelte sie kurz den Kopf und nickte dann bestimmt. "Ja natürlich, Domina! Wünschst du noch was? Soll ich dir noch was bringen?" Umso schneller Arria gesund wurde, umso schneller würde Ria raus aus der Casa kommen und mit den beiden Herrinnen spazieren und einkaufen gehen.
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Arria lachte leise und schüttelte schließlich den Kopf. Noch einmal drückte sie Turias Hände.
"Ich werde noch ein wenig schlafen. Wenn du Ruhe vor meinem Onkel brauchst, kannst du jederzeit herkommen", bot sie der jungen Frau an.
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"Der Herr Cinna? Ich finde ihn gar nicht so schlimm. Er ist eben ... anders. Er legt wert auf bestimmte Sachen. Und wenn man die mal raushat, dann ist er in Ordnung." sagte Ria und zog die Hände zurück und nahm das Tablett wieder auf, als sie aufgestanden war.
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Arria wiegte nachdenklich den Kopf.
"Trotzdem ist nicht in Ordnung, was er mit Miriam gemacht hat. Aber du hast wohl recht. Ich kann mich nicht wirklich in das Leben einer Sklavin wie dir reinversetzen. Du musst immer schon vorher wissen, was ein Herr will und dann ist es auch nicht sicher, ob deine Dienste gut genug sind", antwortete sie und lächelte Turia dann aufmutnernd zu.
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Ria zog es vor da nicht weiter drüber zu reden. "Ich lass dich jetzt mal alleine, Herrin. Schlaf noch etwas. Und wenn du etwas brauchst, rufst du mich. Ja?" Sie nickte Arria noch mal zu und ging dann aus dem Zimmer.
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Ein Sklave kam und klopfte, um Arria in das Officium ihres Vaters zu bitten. Es war schon ziemlich spät an dem Abend, an dem der Hausherr zurückgekehrt war. Der Sklave richtete seine Botschaft aus und ging dann wieder.
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Arria nickte leicht. Sie wunderte sich zwar, dass ihr Vater sie um diese Zeit noch zu sich zitierte, aber sie war ja ein artiges Mädchen und so machte sie sich sogleich auf den Weg.
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... kam Arria aus dem Bad und ließ sich in einem Korbsessel nieder, wo sie - wie 'befohlen' - mit dem Tuch in den Haaren auf ihre Leibsklavin wartete.
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Andraste brauchte einige Minuten, bevor sie dann in das Zimmer trat, gleich an einen Schrank ging und ein Nachtgewand für Arria heraus holte.
Dann trat sie zu ihrer Herrin und legte das Nachtgewand auf den Korb, ehe sie das Tuch von den Haaren nahm. Die Haare Arrias waren noch feucht und so begann sie diese nun sorgsam zu frottieren, ehe sie eine Bürste nahm und begann, die Haare Arrias durchzukämmen. Wieder ging sie sehr sorgsam vor und entwirrte einige "Hexennester" aus den Haaren von ihrer Herrin.Es dauerte einige Zeit, bis sie fertig war und als sie dann die Bürste beiseite legte, waren Arrias Haare trocken. Die Behandlung hatte schon beim ersten Mal deutliche Wirkung gezeigt. Andraste deutete auf das Nachtgewand, um zu bedeuten, das Arria sich anziehen konnte. "Schau mal in den Spiegel, Herrin. Dein Haar sieht schon viel besser aus." sagte sie stolz.
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Arria zog den Mantel enger um sich, um nicht zu frieren, während sie mit geschlossenen Augen Andraste ihre Haare behandeln ließ. Als diese fertig war und sie erstaunlicher Weise nicht geziept hatte, erhob sich Arria, zog sich um und blickte dann in ihren kleinen Spiegel, befühlte die Haare und strahlte die junge Keltin an.
"Das ist absolut unglaublich!"
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Andraste lächelte wiederum stolz. "Regelmässige Behandlungen und es sieht immer so schön aus. Wundervoll." sagte sie und strahlte Arria förmlich an. Es freute sie, das sie der Herrin eine Freude hatte machen können. Nun trat sie zum Bett und schlug die Decke zurück, ehe sie zu Arria zurücksah. "Wünschst du noch etwas, Herrin?"
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Arria lächelte Andraste an und verkniff es sich, sie zu umarmen, stattdessen lächelte sie sie nur dankbar an. Anschließend legte sie sich ins Bett und seufzte wohlig.
"Tiefen, erholsamen Schlaf... Und Imperiosus neben mir, wie er mich in den Arm nimmt", antwortete Arria leise und mit einem traurigen Tonfall in der Stimme.
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"In seinen Gedanken ist er bestimmt bei dir, Herrin." sagte Andraste leise und deckte Arria sorgsam zu. Dann trat sie zurück und löschte die ersten Kerzen.
"Schlaf gut, Herrin. Morgen früh bin ich zum Ankleiden wieder da."
Mit diesen Worten huschte Andraste leise gen der Tür. Sie hatte noch zu tun, bevor sie schlafen gehen konnte, musste sich selbst noch waschen und ihre Kleidung für den nächsten Tag herrichten.
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Arria hatte ihr noch kurz zugenickt, dann war Andraste auch schon flink wie ein Wiesel verschwunden. Die junge Frau wältzte sich noch eine Weile ruhelos in Gedanken bei Imperiosus hin und her, bis sie schließlich doch einschlief.
Der Schlaf war um einiges erholsamer als die letzten Wochen, Andraste verstand es, Entspannung zu bringen und zu massieren, so dass Arria bis zum Morgen tief und fest schlief.
Erst dann erwachte sie und streckte sich den ersten Sonnenstrahlen entgegen. Da Andraste noch nicht da war, erhob sie sich, setzte sich mit dem Sessel ans Fenster und begann damit, ihre Haare zu kämmen.
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