Petronia Arria

  • Andraste lächelte. "Meistens bin ich ohnehin bei dir, Herrin. Dann ist die Harfe auch da. Und wenn ich mal hierbleiben muss, kannst du die Harfe mitnehmen, hier im Haus steht ja noch die große Harfe."


    Andraste blickte auf die kleine Harfe, die bei Arria stand. "Außerdem gehört das Instrument deinem Vater, Herrin. Er hat es mir nur zur Verfügung gestellt." sagte sie leise.
    Wieder einmal wurde ihr bewusst, das sie eigentlich Eigentum eines anderen Menschen war, keine Rechte besaß und auch kein eigenes Eigentum hatte, sah man von der Kleidung an ihrem Leib einmal ab.

  • Arria lächelte sie an und nickte schließlich.


    "Verzeih, daran habe ich nicht gedacht. Ich danke dir aber dennoch um deine Erlaubnis", erwiderte sie und schenkte der Sklavin ein ehrliches, aufmunterndes Lächeln. "Du bekommst sicher selbst eine Harfe. Spätestens, wenn ich eine auftreibe, die im Rahmen meiner möglichen Mittel liegt", zwinkerte sie und spielte dann noch einige Male die Tonleiter, bis sie sie einigermaßen sicher beherrschte.

  • Andraste nickte. "Das klang gut. Noch ein wenig Übung und wir können den nächsten Teil beginnen. Wann müssen wir los, Herrin?"


    Andraste blickte Arria an. Sicherlich musste die Herrin bald los in das Officium. Dann sprang die Sklavin rasch auf. "Oh ich Tölpel.. sicher willst du vorher noch etwas essen." rief sie.

  • "Ein paar Happen wären nicht schlecht, da hast du völlig recht", antwortete Arria und lächelte sie an. "Aber pass auf, dass du nicht über deine eigenen Füße vor lauter Eile fällst, eine kleine Weile haben wir dann doch noch, bis ich wieder im Officium sein sollte", fügte sie zwinkernd hinzu.

  • Ruckzuck eilte Andraste hinaus und in die Küche, um etwas Brot, Schinken und diverse Früchte, sowie Käse auf ein Tablett zu laden und dieses noch mit Tellern und etwas zu trinken, sowie einem Becher zu bestücken. Dann lief sie ebenso rasch zurück in Arrias Zimmer und stellte das Tablett auf dem Tisch ab.


    Einige Minuten hatte sie gebraucht.


    "Hier, Herrin, ich hoffe, das passt dir." sagte sie dann und ließ sich wieder im Schneidersitz auf dem Boden nieder.

  • Arria lächelte und ehe sie sich versah, war Andraste auch schon wieder zurückgekehrt. Die junge Römerin bestaunte das Essen und machte sich dann sittlich darüber her, aß es und trank dazu einige Schluck Wein.


    "Willst du dir nicht auch etwas nehmen?", fragte sie mit einem musternden Blick ihre Sklavin.

  • Auf die Frage hin nickte Andraste sacht und griff sich ein winziges Stück Brot. Weder an den Schinken, noch an die Früchte oder sonst etwas wagte sie sich heran. Sie setzte sich wieder auf den Boden und knabberte dann an dem Brot herum, während sie ihrer Herrin beim Frühstück zusah. Ein nachdenklicher Blick ruhte auf ihrem Gesicht.

  • Arria warf ihr einen zweideutigen Blick zu, als sie sich nur ein Scheibchen Brot nahm. Dennoch beließ sie es erst einmal dabei, lächelte aber nervös, als Andraste sie die ganze Zeit beobachtete.


    "Habe ich etwas im Gesicht?", fragte sie mit einem schiefen Grinsen.

  • "Entschuldigung.." murmelte sie und senkte den Blick. Weiterhin an ihrem Brot knabbernd, saß sie still da. Die Herrin würde schon sagen, wenn es an der Zeit war, zu gehen. Andraste bewegte sich kaum, in der Zeit, in der Arria am Essen war.


    Obwohl der Magen der Sklavin sich für sie deutlich bemerkbar machte, hielt sie sich im Hintergrund und biß nur hin und wieder etwas von dem Brot ab.

  • Arria seufzte schließlich und lehnte sich zurück.


    "Hast du schonmal daran gedacht, dass eine Sklavin, die vom Fleisch fällt und vor lauter Hunger umkippt, nicht sehr nützlich ist?", fragte sie, während sie die Augen verdrehte.


    "Andraste, bitte, bin ich so schlimm, dass du dich nicht traust, normal zu essen?"

  • Andraste blickte zu Arria hoch. Dann färbten sich ihre Wangen vor Verlegenheit rötlich. "Nein, Herrin... nur.. der alte Herr hat mich immer geschlagen, wenn ich Fleisch nehmen wollte." murmelte sie und blickte dann weg.

  • "Und du hast dich nur von trockenem Brot ernährt? Nicht sehr gesund", antwortete Arria und schnitt ein Stück des Schinkes ab, hielt es Andraste hin. "Hier", lächelte sie aufmunternd und freundlich.

  • Andraste blickte zunächst fast ungläubig auf das Stück Schinken und griff dann danach. Vorsichtig biß sie hinein und schloß die Augen. Der Geschmack war in ihren Augen einfach nur himmlisch. Wie lange war es her, das sie wirklich ohne Scheu Schinken hatte essen dürfen? Sie hätte es nicht sagen können. Hungrig futterte sie den Schinken auf.

  • Arria beobachtete sie schmunzelnd und schüttelte leicht den Kopf.


    "Setz dich zu mir an den Tisch und bedien dich, Andraste. So viel, wie du gebracht hast, kann ich ohnehin nicht essen."

  • Andraste erhob sich und setzte sich, fast schüchtern sah sie aus, als sie sich noch ein Stück vom Schinken abschnitt und vorsichtig eine der Trauben nahm und sie aß. Es war ungewohnt, das sie mit der Herrin speisen durfte, früher hatte sie das nie gedurft.. aber jetzt war ja auch nicht mehr früher.

  • Arria lächelte sie an und nickte ihr freundlich zu.


    "Du musst nur vor den anderen vorsichtig sein. Kein Sklave hier wird Hunger leiden müssen, aber normalerweise essen die Sklaven und Sklavinnen in der Küche und nicht mit dem Herrn", klärte Arria sie auf. "Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln."

  • "Das kenne ich. Beim Herrn durften wir nur in der Küche essen früher. Wir hatten aber immer nur wenig Zeit." sagte sie und nahm sich noch eine Traube, nahm sie und biss ein Stück Schinken ab, es schmeckte herrlich zusammen.


    Außerdem nahm sie sich noch ein Stück Brot.

  • "Das ist gut", antwortete Arria und erhob sich schließlich. "Ich werde mich dann mal besser auf den Weg machen..." Eigentlich hatte sie keine so wirkliche Lust, jetzt wieder einen Tag im Officium zu verbringen, aber Pflicht war Pflicht...

  • Andraste räumte die Reste des Frühstücks zusammen und nahm sich noch einige der süßen Trauben, ehe sie zu ihrer Herrin sah.
    Arria wollte gehen. Andraste blickte zwischen Tablett und Herrin hin und her, ging dann zu ihrer Tasche und packte die Harfe hinein. Vorsichtig reichte sie die Tasche mit der Harfe Arria. Es sah so aus, als würde die Keltin an diesem Tage dableiben müssen - und sie musste ja noch das Geschirr abspülen, das die Herrin gebraucht hatte.

  • Arria nahm die Tasche entgegen und legte sie sich vorsichtig um die Schulter.


    "Holst du mich heute Abend wieder ab?", fragte sie lächelnd, denn sie hatte keine Lust, abends alleine durch die Gassen zu irren. Und dann konnten sie sich freier unterhalten als hier in der Casa, wo die Wände Ohren und die Türen Augen hatten.

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