Glabrio öffnete, da sonst niemand im Haus war. Im Eingangsbereich lagen schon große Kisten herum, die auf die baldige Abreise hinwiesen.
"Salve Valens! Wie geht es dir?"
Glabrio öffnete, da sonst niemand im Haus war. Im Eingangsbereich lagen schon große Kisten herum, die auf die baldige Abreise hinwiesen.
"Salve Valens! Wie geht es dir?"
"Glabrio!", rief Valens und patschte ihm ungelenk beide Hände auf seine Schultern. "Du gehst! Nach Germanien! Aber...was soll jetzt aus der Bibliothek werden? Und...", vorsichtig blickte er sich um, niemand da, "vor allem - was ist jetzt mit unserer Sklavensache?"
"Ich weiß es nicht Valens, ich weiß es nicht! Begleite mcih doch! Aber das möchtest du wahrscheinlich nicht und ich kann es verstehen. Doch wir werden in Briefkontakt bleiben, mein Freund!"
Etwas überfallen musste Glabrio sich ersteinmal fassen.
Er nahm die Hände von Glabrio. "Du hast recht. Ich war so lange von Hispanien getrennt, nichts bringt mich hier mehr weg... schon gar nicht nach Germanien. Warum musst du ausgerechnet dahin? Wenn ich schon weg muss, würde ich ins sonnige Ägypten oder das schöne Achaia ziehen... warum Germanien? Und natürlich werde ich dir Briefe schreiben, doch ich denke nicht, dass diese Briefe unser Thema behandeln können... was ist, wenn sie einem Zensor in die Hände fallen?", redete Valens hektisch auf Glabrio ein.
Er hatte also doch einen wirklichen Freund in Valens... Glabrio freute sich und trauerte gleichzeitig.
"Wir werden schon eine Lösung finden!
In Germania habe ich ein gutes Angebot, dass ich Duumvir werden kann! Das möchte ich mir nicht entgehen lassen, da ich hier wohl kaum eine Chance haben werde...
Ich habe aber vielleicht schon einen guten Boten gefunden... Ich muss ihn bloß zuerst fragen!
Wir sollten auf jeden Fall einen Namen für unsere Mission suchen, den wir auch in offiziellen, offenen oder einfach normalen Briefen verwenden können."
"Gut. Duumvir? Ich habe schon das Angebot bekommen, Duumvir in carthago Nova zu werden. Aber ich habe es ausgeschlagen. Nichts und niemand bringt mich in dieses Kaff. Aber zuletzt muss ich dir noch etwas sagen. Die Sklavin, von der ich geredet habe, ich hoffe, du erinnerst dich noch...sie ist tot." Er schwieg. "Ich habe keine Ahnung, wie das vor sich ging... aber ich habe diese Nachricht gerade eben erhalten."
"Sie ist tot?" Entsetzt starrte Glabrio Valens an. " Aber du wirst Nachforschungen anstellen, nicht wahr?" Eigentlich eine überflüssige Frage... "Es tut mir sehr Leid für dich!"
"Ach... danke." Er schluckte. "ich werde schauen, was ich herausfinde... aber ich verspreche mir nicht so viel... so etwas wird gerne unter den Tisch gekehrt."
Dann biss er sich auf die Unterlippe. "Wir müssen uns ein paar Geheimwörter ausdenken, damit die Briefe für Uneingeweihte nicht lesbar werden."
"Ja, hast du Vorschläge?"
"Gut. Ich habe früher mit gewürzen gehandelt, das war ein Flop, aber die Bezeichnungen kenne ich noch immer... wie wäre es, wenn wir für Sklaven das Geheimwort "Gewürze" nehmen? Befreiung heißt dann "Löschung", also wie wenn man sie aus einem Schiff auslädt. "In Tarraco gelöscht" heißt "Befreiungsaktion gelungen", "in Palma gelöscht" heißt das Gegenteil... "Bei Nacht" heißt, dass ich nicht bemerkt worden bin, bei "Tag" heißt, dass man mich bemerkt hatte... und die Nachricht "ich werde meine Ware in Zukunft in Massilia löschen" heißt, dass ich auf der Flucht bin. Die Mitteilung "bin auf eine neue Gewürzsorte gestoßen" heißt, dass ich eine Sklaventruppe gefunden häte, bei der sich was machen ließe. Wie wäre das?"
"Sehr gut! Das lässt sich mit etwas Fantasie beliebig erweitern. Ich werde mich sofort melden, wenn ich in Germanien angekommen bin. Dann können wir beiderorts mit der Arbeit beginnen."
Ich möchte jetzt los! Sorry, dass ich das hier jetzt abbreche...
Die beiden Freunde umarmten sich herrzlich und als Valens sich umdrehte um zu gehen murmelte er eine Segensformel für ihn und machte mit den Fingern ein seltsames Zeichen.
Er war traurig, dass er Valens lange Zeit nicht sehen würde, doch auch froh, weil er ihn noch verabschieden konnte.
Als Valens gegangen war, räumte er die letzten Sachen zusammen, half sie in den Reisewagen zu bringen und rief dann nach Drakontios. Eine lange Reise lag vor ihnen...
"Dann kann es ja losgehen!"
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