| Officium des Pater Gentis |

  • Arria seufzte leicht und nickte schließlich.


    "Natürlich, Vater. Ich werde zu den Göttern beten, dass sie dir eine sichere Reise gewähren", meinte sie ernst und ihrem Stand entsprechend.

  • "Ich werde sehen, was ich tun kann", lächelte sie und drückte ihn noch einmal an sich. "Ich wünsche dir eine gute Reise und eine angenehme Nacht, Vater", verabschiedete sie sich und wandte sich der Tür zu, um das Officium zu verlassen.

  • Varus nickte und strich ihr noch einmal über den Rücken, dann wandte er sich wieder den Dokumenten zu, die er mitnehmen wollte. Eine halbe Stunde später ging er zu Bett - nicht ahnend, dass Miriam verschwinden würde...

  • Arria nickte ihm noch einmal zu, dann verließ sie endgültig das Officium und begab sich selbst in ihr Cubiculum, um zu schlafen. Am nächsten Morgen ging sie dann ins Artrium, um auf Livia zu warten.

  • Andraste hatte sich die ganze Zeit über sehr still verhalten. Nun jedoch hob sie den Kopf ein klein wenig an.


    "Herr, ich kann nähen, stopfen, auch in der Küche kenne ich mich ein wenig aus und ich kann lesen und schreiben."
    Fast ein wenig nervös legte Andraste ihre Hände aneinander und ihr Blick war ein wenig ängstlich. Mit ihren gerade einmal 18 Jahren war es für die junge Keltin ein hartes Los, eine Sklavin zu sein, doch sie hatte sich damit abgefunden und wehrte sich nicht.


    Dies hatte sie nur einmal versucht und beinahe hatte es damit geendet, das man sie auspeitschte. Da sie aber dann doch wieder gefügig gewesen war, war sie einer Strafe entgangen und ihre Haut unversehrt.

  • "Hmm", machte Varus und nickte nachdenklich. Dann erhob er sich und füllte Wasser in zwei Becher, von denen er einen Andraste reichte.
    "Trink erstmal was. Ich möchte, dass du die Leibsklavin meiner Tochter wirst. Ich habe bereits nach ihr schicken lassen. Kannst du ein Instrument spielen?"
    Als Gesellschafterin wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn sie das konnte, dachte er sich, während er sich wieder setzte.

  • Andraste nahm den Becher entgegen. Beinahe hätte sie ihn fallen lassen, war sie es doch nicht gewohnt, das man ihr etwas zu trinken reichte, weil normalerweise sie es war, die jemandem das Trinken gab.


    Sie nahm einen kleinen Schluck aus dem Wasserbecher, ehe sie ihren neuen Herrn ansah.


    "Herr, ich beherrsche das Flötenspiel und das Spiel auf der Harfe.. leider besitze ich aber kein Instrument."


    Sie sah ein wenig geknickt beiseite. Natürlich hatte sie nichts, ausser jener Tunika, die sie als Sklavin auswies. Sie hatte nie etwas gehabt, was ihr gehört hatte.
    Nur langsam hob sie den Blick wieder etwas, es gehörte sich nicht, einfach wegzusehen. Und so zwang die junge Frau mit dem hüftlangen, rabenschwarzen und leicht gewellten Haar sich, die dunkelblauen Augen wieder zu ihrem Herrn zu richten.

  • Sie war nervös, das spürte sogar Varus mehr als deutlich. Und vielleicht war es gerade das, was ihm ein leichtes Schmunzeln abrang. Er musterte sie eingehend. Schlank, wenn nicht zu sagen dürr. Und sie hatte etwas durchaus Erotisches an sich. Beinahe erschrocken wischte er diesen Gedanken beiseite und zwang sich ein Bild von Alessa in den Kopf.


    "Naja, das dürfte kein Problem sein. Flöte und Harfe, sagst du? Gut, ich werde dir beides zur Verfügung stellen, Andraste."


    Dass sie nur die Tunika besaß, die sie am Leib hatte, fiel ihm jetzt auch auf. Sie war nicht gerade sauber, was angesichts der Seereise aber auch kein Wunder war. Müde fuhr sich Varus über die Augen.


    "Meine Tochter heißt Arria. Ich möchte, dass du stets gut auf sie acht gibst und ihr zur Hand gehst. Das wird deine primäre Aufgabe sein. Arria ist etwas eigen, was das Verhalten aneren gegenüber angeht. Damit meine ich, dass ihr die Zunge manchmal zu locker sitzt. Es wäre mir lieb, wenn du Sorge dafür tragen könntest, dass sie sich zukünftig etwas beherrschter gibt."

  • Andraste blickte ihren Herrn etwas unsicher an. Er würde ihr Instrumente zur Verfügung stellen? Ein Lächeln stahl sich auf die doch hübschen, wenngleich schmutzigen Züge der Sklavin.


    "Danke Herr." sagte sie leise und horchte dann, was er noch zu sagen hatte.


    "Ich werde mich bemühen, Herr." sprach sie dann, als er sie bat, dafür Sorge zu tragen, das Arria sich beherrschter gab.
    Sie wusste zwar noch nicht, wie sie dies machen sollte, sah sie selbst es doch als gut an, wenn jemand seine Meinung sagen konnte. Doch ihr selbst stand dies nicht zu und im Umgang mit den Herrschaften musste man immer höflich bleiben, das hatte man ihr eingebleut.


    Kurz schweifte Andrastes Blick an ihrem rechten Arm herab. Dort war eine einzige Narbe. Am unteren Rand der Handinnenfläche, es war eine Verletzung von einem Messer gewesen. Der Sklavenhändler hatte sie dort mit dem Messer verletzt, als sie sich aufmüpfig gezeigt hatte und es beinahe in der Auspeitschung geendet hatte. Zum Glück konnte man die Narbe nicht gleich erkennen, dazu musste sie schon ihre Hand so halten, das die Narbe zu sehen war.


    Rasch sah sie nun wieder auf.
    "Herr, ihr seht müde aus." sagte sie leise.

  • "Müde? Ja, das bin ich auch", gab Varus zu.
    "Ich werde ein Bad nehmen und mich dann zur Ruhe legen. Du solltest das auch tun. Ich werde Ria bitten, dir eine neue Tunika zu bringen und die dein Lager zu zeigen. Die Reise war lang und für meinen Geschmack nicht gerade ruhig."
    Er dachte an das tobende Unwetter mitten auf See zurück und erschauderte.

  • "Sehr wohl, Herr." Leise und fast schon schüchtern kamen die Worte über ihre Lippen. Sie war es nicht gewohnt, das man sie freundlich behandelte, aber seitdem der Herr Titus Petronius Varus sie mitgenommen hatte, hatte er nicht ein barsches Wort für die junge Sklavin gehabt. Und nun stellte er ihr Instrumente zur Verfügung, sie würde baden dürfen und bekam eine neue Tunika.


    Wiederum lächelte sie schüchtern. Als es klopfte, sprang die junge Sklavin sogleich auf und lief gen Tür, wartete jedoch, bis der Herr etwas sagte.

  • Sogleich öffnete Andraste die Tür und blickte einen Moment neugierig auf die junge Frau, welche da vor der Tür stand. Dann jedoch trat sie artig beiseite, den Blick gesenkt und wartete, bis Arria eingetreten war.


    Hiernach schloß sie die Tür wieder, blieb jedoch abwartend stehen.

  • Arria warf der Sklavin einen kurzen Blick zu und runzelte den Bruchteil einer Sekunde die Stirn, ehe sie eintrat und ihrem Vater lächelnd entgegen blickte.


    "Willkommen zu Hause, Vater."

  • Varus lächelte ebenfalls und deutete auf einen der Korbstühle.
    "Ich danke dir, mein Sonnenschein. Setzt euch doch beide wieder", meinte er.
    Nachdem sich beide gesetzt hatten, fuhr er fort.
    "Arria, das ist Andraste. Ich habe sie in ROm gekauft.. Sie wird deine Leibsklavin werden."
    Interessiert beobachtete er Arrias Reaktion.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!