[Officium] Pontifex Hispania

  • Ich rückte etwas näher an das Kohlebecken - und kalt blieb es doch. Ich zögerte eine klare Antwort heraus...


    "Ja, gern, Wein ist doch in den meisten Lagen des Lebens genau das Richtige! Heute wird er erwärmen."


    In den vergangenen Tagen hatte ich viel Zeit gehabt, darüber Nachzudenken, was aus mir werden sollte. Und in Erinnerung daran begann ich zu sprechen:


    "Weißt du, die Prüfung zum Medicus habe ich ja nun bestanden, auch gar nicht so übel, wie du vielleicht gehört hast. Aber diese Kunst ausüben darf ich ja nicht - damit habt ihr mir damals ganz gut zugesetzt, aber ich hab's mitlerweile verstanden..."


    Der Einstieg war mir nicht gelungen, aber es war ein Einstieg immerhin. Ich räusperte mich, lehnte mich etwas vor und fuhr fort:


    "Du kannst Dich sicherlich an diesen Abend noch erinnern, entschuldige bitte nochmals meinen scharfen Ton - das war ganz unangemessen und dumm von mir. Nicht zuletzt, da ja auch du in der großen Kunst wohlunterrichtet bist..."


    Hoffentlich war das jetzt nicht zu plump und langsam; hoffentlich aber auch nicht zu schnell und gar dreist.


    "Auch kannst Du Dich vielleicht erinnern, dass wir... dass Du mir... dass ich... kurz: dass Du Dir mich als... Priester... vorstellen könntest.", stotterte ich leicht vor mich hin und schaute dabei unverwandt zu Helena; und vielleicht stotterte ich auch deswegen.

  • "Ach, uch mir tut es leid wegen der unangenehmen Unterhaltung. Ich war ohnehin ziemlich überreizt und Gratianus hat sich, wie ich finde, ziemlich daneben benommen. Daran gebe ich vor Allem dir keine Schuld, sondern in erster Linie ihm und mir."


    Ich schmunzelte kurz und holte einen Becher aus dem Regal, woraufhin ich ihm ihn guten Wein einschenkte.


    "Aber du hast Recht, auch ich habe diesen Cursus mit einer Auszeichnung bestanden. Es diente zu meiner Allgemeinbildung und hat sich sogar schon zweimal als bewährt erwiesen, allerdings übe ich es nicht beruflich aus. Darf ich die Gelegenheit nutzen und dir zu deiner Auszeichnung gratulieren?"


    Ich nippte an meinem Becher. Meinen Wein hatte ich mir stark mit Wasser verdünnt. Ich beobachtete Quintus und er schien ziemlich verlegen und nervös, so, wie er stotterte.


    "Ja und an dieser Meinung hat sich nichts geändert! Wir brauchen Verstärkung, besonders hier in Tarraco. Und gerade über dich würde ich mich sehr freuen!"

  • Ob Gratianus sich danebenbenommen, ob er etwas falsches gesagt hatte, wußte ich nicht mehr so genau; umso besser allerdings, was ich zum besten gegeben.


    Während Helena Wein einschenkte, sagte ich: "Nein, nein, ich hätte einfach einmal nachdenken sollen. Es war meine Schuld und - wirklich - es tut mir sehr leid."


    Ich nahm den Becher und erhob ihn, nickte ihr zu und nahm einen Schluck.


    "Danke, Frau Kollegin! Hattest Du ein Gebiet, dass dich bsesonders interessierte? Hmm... aber ich bin hier, um... ich glaube mittlerweile auch, dass ich nicht ungeeignet wäre und würde mich auch freuen, wenn... Ich möchte gerne Dein Schüler werden!"


    Es war gesagt.

  • Ich setzte die Karaffe ab und sah ihm beinahe vorwurfsvoll in die Augen. Dann schloss ich kurz die Augen und erwiderte lächelnd:


    "Bitte Quintus, verschone mich mit weiteren Entschuldigungen. Du wirst mich von meiner Meinung ohnehin nicht abbringen können. Du hast an dem Abend eher die Opferrolle übernehmen müssen. Und dafür entschuldige ich mich nun, es muss unangenehm für dich gewesen sein. Und nun schluss damit!"


    Meine abschließende Worte sprach ich wieder mit geöffneten Augen und lauschte seinen weiteren Ausführungen. Als er geendet hatte sah ich ihn kurz etwas verrdutzt an, ehe ich lächelte.


    "Das freut mich sehr, Quintus. Wir brauchen jede helfende Hand und... Entschuldige bitte einen Moment..."


    Da hörte ich ein Klopfen und ich sah Quintus kurz entschuldogend an.


    "Herein?"

  • Lucius trat in das Officum. Er erblickte eine Frau und einen Mann. Er wusste nciht genau an wen er sich wenden sollte, also sagte er: "Salve! Mein Name ist Lucius Largus aus der Gens Purgutia. Ich hörte hier sollte man sich melden wenn man Priester werden will." Lucius rasselte den Text runter, als hätte er ihn auswenig gelernt, allerdings wusste er nicht an wen er ihn sprechen sollte und so blickte er sich einfach nur um.

  • "Oh!"


    rief ich erst ein wenig verblüfft, aber durchaus erfreut aus. Ich warf Quintus einen kurzen Blick zu, ehe ich mich wieder an den Neuankömmling wandte.


    "Mehr oder weniger hier, ja. Hier bist du richtig. Ich bin Helena Matinia, Pontifex Hispania und dies ist Matinius Cicero, angehener Discipulus wie es ausschaut."


    Ich blickte von einem zum anderen.


    "Ist es für euch beide in Ordnung, wenn ich mit euch gemeinsam spreche oder soll ich die Gespräche einzeln abhandeln?"

  • Lucius musste lächeln. Er war auch zu dumm gewesen. Er meinte: "Von mir aus können wir zugleich reden. Falls es Matinius Cicero recht ist." Lucius Larugs ging auf Matinius Cicero zu und sagte: "Dann sind wir schon mal 2." Sagte er und musste leicht lachen. Er sah er wieder Helena Matinia an und sagte: "Falls man sagen darf: Bis jetzt habe ich noch keine Erfahrung im Priesterleben, aber ich hoffe das ich das noch erfahren kann." Er lächelte schon wieder.

  • "Ja, aus diesem Grunde gibt es ja den Rang des Discipulus: Um zu lernen. Das einzige Problem an der ganzen Sache ist, dass eine Reise nach Roma erforderlich ist, damit du dort den Eid schwören kannst. Ich werde aber dennoch dem Collegium Pontificium die Bitte vortragen, dass zumindest den Eid und die Ernennung des Discipulus auch von mir getragen werden können. Ich finde es ein Unding dass einjeder deshalb nach Rom soll."

  • "Salve Purgitius Largus", lachte ich ihn an "das muss ja ein Glückstag für die Pontifex sein! Weißt Du wie lange sie auf uns hat warten müssen? Mein ganzes Leben!"


    Nach diesem kleien Versuch die Situation aufzulockern blickte ich zu Helena und sagte mit einem lächeln: "Ich bin bereit meine Eid auch in Roma zu leisten"

  • "Das ist gut. Ich werde bald nach Rom reisen müssen, da ich dort diverse Angelegenheiten zu erledigen habe. Und meine Schülerin Valeria wird mitkommen, da auch sie ihren Eid nachleisten muss."


    Ich lächelte Quintus warm an und nickte.


    "Für welche Gottheit hast du dich letztlich entschieden?"

  • "Nachdem ich mich ja eigentlich immer auf dem Wege befinde, in allen Belangen meines kurzen Lebens und mir der Götter Beistand nie ermangelte, ist es Mercurius, dem ich zu Dank und Huld verfplichtet bin.", sprach ich ernst.


    ..und lächelte dann kurz zurück, damit Purgitius Largus nichts falsches annehmen könne.

  • "Na, eigentlich hätte ich es mir denken können. Ich hatte also damals recht als ich dir Mercurius ans Herz legte. Und du bist dir absolut sicher, dass du bereit bist der Flaminca Minervae gegenüberzutreten und dein Leben den Göttern zu weihen?"


    fragte ich schmunzelnd.

  • Mit ruhiger und gespielt sonorer Stimme - denn sonor war sie noch nicht, aber ich eiferte meinem Vater ja nach und es würde schon noch werden - erwiderte ich niedergeschlagenen Blickes:


    "Ja, oh, das bin ich!"


    ...und öffnete dann wieder die Augen.

  • "Ich schätze in der Casa Decima Mecrator, wenn Valeria es wirklich organisieren kann uns alle unterzubringen. Ansonsten in der Casa meiner ehemaligen Familie der gens Octavia."


    Ich musste nachdenklich anschauen, als ich mich an jene Zeit erinnerte, doch rasch ließ ich diesen Gesichtsausdruck wieder verschwinden.


    "Kleider. Nichts besonderes, nur was du für gewöhnlich auch trägst. Du reist ja erst einmal.. Halt! Du solltest dir auf jeden Fall überlegen welche Begründung du Tiberia Claudia nennst, warum du dem Mercurius dienen möchtest. Und überlege dir Antworten auf eventuelle Fragen von ihr!"


    grinste ich.

  • Sim-Off:


    Ist ein echt blödes Wort "verbleiben" aber ich hätte noch blöder fragen können "wo muss ich unterschreiben" :D


    "Nun, ganz einfach, wann können wir beginnen? Und wird es eine Zeremonie geben, bevor wir nach Roma reisen?"

  • Lucius hörte sich das Gepräch mit an und meinte dann: "Ich habe vorerst keine Fragen mehr. Quintus hat meine fast alle gestellt. Jedoch welchem Gott muss ich dienen?" Lucius Largus blickte erwartend die beiden an.

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