Sklavenunterkunft

  • Iason trat ein. Turia saß noch da - sie schien Angst zu haben, Cinna zu begegnen.
    "Was ist los?" fragte er.
    "Nichts, nichts. Ich möchte nur den Herrschaften nicht im Weg sein!" antwortete sie.
    "Fürchtest du Cinna so sehr? Er hat dir doch nichts getan!"
    "Wenn er sein Weib schlägt, wird er auch vor einer Sklavin nicht zurückschrecken! Ich habe es gesehen. Ich weiß, wie Schläge aussehen. Meine frühere Herrin hat alle Sklaven geschlagen. Auch mich! sie schien den Tränen nahe zu sein.
    Iason nahm sie in den Arm. Sie schien von ihren Vorbesitzern eine kleine Macke bekommen zu haben - er war früher auch geschlagen worden. Das war doch üblich. Trotzdem sagte er "Komm schon! Er wird dir nichts tun. Varus wird uns beschützen! Er ist der Pater Familias!"
    Nach einiger Zeit konnte er sie wieder beruhigen und sie gingen zurück ins Triclinium, um weiter aufzuräumen.

  • Iason schleppte Miriam in die Unterkunft und legte sie vorsichtig auf ihr Bett.
    Nachdem er ihre Wunden notdürftig verbunden hatte, musste er sich erstmal setzen. Dann ging er, um den Cellar von Miriams Hinterlassenschaften zu befreien...


    Am späten Abend kam er zurück und legte sich sofort schlafen, ohne Notiz davon zu nehmen, dass Turia bereits im Bett lag.

  • "Iason? Bist du wach?" fragte Turia. Sie konnte nicht schlafen. Miriams Auspeitschung ging ihr noch immer im Kopf herum. Sie hoffte, vielleicht mit Iason reden zu können darüber. "Iason?"

  • Iason erwachte von Turias Frage. Er stöhnte leise. Gerade hatte er von dem Anwesen seines Vaters geträumt...
    "Ja, was ist los?"
    Er sah mit müden Augen zu Turias Pritsche hinüber

  • "Oh, verzeih, ich wollte dich nicht wecken", sagte sie kleinlaut. Turia fand, das Iason ein guter Mann war. Doch sie selbst würde nie um jemanden werben. Das war Männersache, nicht die der Frauen. "Ich mache mir Sorgen um Miriam. Und...und was ist, wenn Cinna auch ich schlägt? Er scheint nicht einmal einen Grund zu brauchen, wenn er selbst seine Frau schlägt!" sagte sie mit kalten Händen und zittriger Stimme.

  • Iaspn versuchte kurz, seine Gedanken zu ordnen. Turia schien offensichtlich nicht besonders gut geträumt zu haben...
    "Miriam wird das sicher überleben! Sie ist doch stark. Und wenn du Cinna aus dem Weg gehst oder - wenn das nicht gelingt - tust, was du willst, wird er dir nichts tun!
    ...vermutlich, vollendete Iason den Satz in Gedanken. Aber das war wohl nicht das, was Turia jetzt brauchte.
    Er hoffte inständig, dass er Recht hatte...

  • "Ich weiß nicht, Iason... er ist so unberechenbar! Was, wenn er einfach nur schlechte Laune hat und sie an mir auslassen will? Ich denke das beste wird es sein, wenn ich ihm nach dem Mund rede!" entgegnete sie, die Hände knetend.

  • Iason lächelte. Manchmal konnte Turia anderen Leuten tatsächlich ausgezeichnet nach dem Mund reden. Frauen hatten ohnehin ein recht geschicktes Mundwerk...
    "Ja, tu das! Männer lieben es, wenn die Frauen ihnen Honig ums Maul schmieren."
    Ja, das taten sie wirklich...Er lächelte erneut.

  • Turia lächelte zurück. "Iason? Und du bist nicht böse, dass ich dich deswegen geweckt hab?" fragte sie, verlegen lächelnd. Dabei kamen ihre Grübchen zum Vorschein.

  • "Ach Unsinn! Wie könnte man auf so ein hübsches Mädchen böse sein?" antwortete er prompt. Eigentlich hatte er das gar nicht geplant und erschrak über seine eigenen Worte. Aber wenn er genauer darüber nachdachte, war Turia tatsächlich recht ansehlich...nunja, wie auch immer...

  • Turia seufzte gerührt und legte sich mit einem Lächeln wieder zurück auf das Lager. In der nicht vollkommenen Dunkelheit streckte sie den Arm nach Iason aus, berührte ihn kurz an der Schulter und flüsterte "Danke" ehe sie mit viel besserem Gewissen einschlief.


    Sim-Off:

    damit Miriam kommen kann!

  • Iason spürte Rias Berührung. Sie hatte sich über sein Kompliment gefreut - er hatte alles richtig gemacht. Beruhigt schlief er ein, um wieder in sein Elternhaus zurückzukehren...

  • Man hatte sie auf ihr Lager gelegt und die Wunden so weit es ging versorgt. Miriam lag auf dem Bauch und wagte es nicht sich zu bewegen. Die Schmerzen wollten nicht gehen und jede noch so kleine Bewegung schien ihr die Luft zum atmen zu rauben.


    Sie war wach und wieder bei Bewusstsein. Mit ihren Gedanken war sie weit entfernt und dachte darüber nach was sie tun konnte um von hier weg zu kommen. Es machte sie wahnsinnig und sie wollte auf alles Fälle noch Rache für das was man ihr angetan hatte. In ihren Augen loderte es sogar gefährlich auf bei diesen Gedanken.


    Ihr Gesicht sah nicht besser aus, als ihr Rücken. Cinna hatte sehr gute Arbeit geleistet und sie war wirklich grün und blau. Ihre Platzwunde blutete nicht mehr und ihre Lippe war geschwollen an der Stelle wo sie aufgeplatzt war. Vorsichtig bewegte sie eine Hand zu ihrem Gesicht und berührte ganz leicht einige Stellen.

  • Ria betrat die Sklavenunterkunft kurze Zeit später. Sie war ihrer Arbeit nachgegangen, wie es die junge Herrin befohlen hatte, aber unter ihre Arbeit fiel auch, sich um Verletzungen zu kümmern - von denen Miriam ja eine ganze Menge hatte! Also hatte sie zwei Tücher genommen, sie im Impluvium angefeuchtet und war dann nach draußen gegangen, wo sie die Tücher auf einen sauberen Stein gelegt hatte. Die Kühle der Nacht hatte ihr übriges getan. Mit einem dieser Tücher bewaffnet kam sie jetzt rein und ging zu Miriam. Sie kniete neben ihrer Liege nieder und lächelte gequält. "Das wird die Schmerzen etwas lindern" sagte sie und tupfte vorsichtig mit dem wunderbar kühlen Tuch über die Stirn.

  • Iason kam ebenfalls herein. Er sah Miriam an. Nein, er würde noch warten, mit ihr das ernste Wörtchen zu reden, das er vor hatte. Ihr Gesicht sah furchtbar aus - und dieses Aussehen würde es wohl noch einige Zeit behalten...
    Dann fiel ihm Turia auf. Sie kümmerte sich scheinbar schon liebevoll um Miriam.
    Er ging zu seinem Bett, setzte sich, und sah Turia bei ihren Heilkünsten zu.

  • Es war wirklich eine wohltat dieses kühle Tuch auf dem Gesicht zu spüren und Ria hatte Recht, es linderte die Schmerzen um ein Vielfaches. "Danke Ria" flüsterte sie ihr zu und bewegte sich ein bisschen, was die Wunden auf ihrem Rücken zum bersten spannte. Miriam kniff die Augen zusammen und ließ ein kehliges Geräusch ertönen gefolgt von einem leisen Schluchzen.
    Sie merkte nicht, dass Iason auch eingetreten war und hätte ihm eh lieber aus dem Weg gehen wollen. Er spielte sich immer auf als wäre er der Boss hier. Sie hasste sowas und war ihm deswegen auch nicht anders gegenüber, als ihren Herrn. Ria hingegen mochte sie sogar fast. Zu ihr hatte sie ein ganz anderes Verhältnis als zu anderen. "Ich werde es ihnen heimzahlen" flüsterte sie.

  • Ria sah kurz auf als Iason eintrat und sich setzte um ihr zuzuguggen. Doch dann widmete sie sich wieder Miriam die in der Tat wirklich schlimm aussah. Sie lächelte ihr zu und wendete das Tuch vorsichtig, um es mit der kühlen Seite auf eine andere Stelle zu legen. Beinahe wie eine Mutter einem Kind strich sie Miriam eine Strähne hinters Ohr. "Das wirst du sicher, kleiner Wildfang" sagte Ria zu Miriam. "Aber bevor es an der Zeit ist, musst du wieder zu Kräften kommen, hm?" Miriam war immer aufmüpfig gewesen und hatte selbst Ria zu anfang nicht gemocht. Zu mindest glaubte Turia das. Mit der Zeit hatte sich etwas wie der Anfang einer Freundschaft entwickelt. Und darauf war Ria stolz.

  • Ria war tatsächlich eine herzensgutes Mädchen. Mädchen? Nein, eher eine Frau! Er hatte zwar nicht genau verstanden, was Miriam gesagt hatte, jedoch war es sicher eine Verwünschung der Herrschaft gewesen. Und Turia hatte es geschafft, trotz ihre Treue zur Herrschaft zu beginnen, sich mit ihr anzufreunden.
    Iason konnte das nicht. Er verstand sie einfach nicht. Frauen waren definitiv viel zu komplex, um sie ganz zu verstehen...aber er würde es wirklich gerne tun...

  • Langsam wurde das Schweigen Iason peinlich. Es wirkte ja gerade so, als wäre er zu faul, um zu arbeiten. Nach kurzem Überlegen über Gesprächsthemen fragte er schließlich
    "Wie heilen die Wunden?"

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