Sklavenunterkunft

  • Ria lächelte matt und sah Miriam an. Wie alt mochte sie sein. 16? Jünger, älter? Turia hatte sie nie gefragt und es jetzt zu tun wär ihr irgendwie seltsam vorgekommen. Sie seufzte kurz und schüttelte dann mit dem Kopf. "Er ist ein Mann." sagte sie nur als sei das schon Erklärung genug. "Aber wir zwei sind uns doch einig, dass du deine Rache nicht bekommen wirst, wenn du ständig ausgepeitscht wirst, hm? Du musst dich einfach etwas zusammen nehmen. Du musst den Petroniern ja nicht gleich das Essen auf einem silbernen Tablett servieren aber es ist sicher nur gut wenn du nicht ständig bestraft wirst. Meinst du nicht auch?"

  • "Ich glaube das wäre das letzte was ich tun würde, ihnen das Essen auf einem silbernen Tablett zu servieren." Miriam ergriff die Hand von Ria und sah sie eindringlich an. "Ich versuche mich ja zusammen zu nehmen, aber bitte sag mir: Bist du glücklich hier? Vor allem jetzt wo dieser Cinna hier ist? Er wird auch sicher dich eines Tages in seine Finger bekommen, lass einmal etwas fallen und er hat einen Grund."
    Langsam ließ sie wieder ihre Hand los. "Er sollte einmal eine Abreibung bekommen, er soll sich schlecht fühlen und Schmerzen haben wir es Sklaven haben die unter ihm leiden."
    Ihre Gedanken begannen sich zu überschlagen und sie suchte verzweifelt nach Plänen. "Wie kann man ihn treffen ohne, dass ein Verdacht gleich auf mich fällt Ria?" Miriam dachte an seine Frau und ihre Augen funkelten.

  • Turia sah auf ihre Hand runter, die Miriam in ihrer hielt, und seufzte tief. Sie zögerte, etwas zu sagen. Doch schließlich tat sie es. "Was ist Glück, Miriam? Wenn man glücklich ist, solange man ein geregeltes Leben führt, dann bin ich glücklich. Und wenn man glücklich ist, dass man auf etwas hoffen kann, so bin ich glücklich, dass ich auf die Freiheit hoffen kann." sagte sie ernst aber leicht melancholisch. Dann sah sie Miriam misstrauisch an. "Was meinst du mit Abreibung? Was hast du vor, Miriam??"

  • Miriam lächelte etwas, aber es war eher schon fast ein kleines Grinsen. "Ich weiß es nicht Ria, aber ich will meine Rache. Vielleicht passiert ja seiner Frau ganz zufällig etwas." In ihren Augen leuchtete es auf und es lag kein Zweifel daran, dass ihre Worte ernst gemeint waren. "Ich hoffe du wirst deinen Mund halten oderß"

  • "Miriam, lass die Herrin aus dem Spiel, sie hat nichts damit zu schaffen." bat Turia Miriam mit einem gequälten Gesichtsausdruck. Das Leuchten in ihren Augen machte ihr Angst.

  • "Sie ist seine Frau, also hat sie damit soviel zu tun wie er selber" zischte sie zurück. Miriam war bereit für Rache und Freiheit fast alles zu machen und sie würe einen Weg finden so sehr hatte sie sich schon verrannt. "Hast du eine bessere Idee?" Miriam sah ihr in die Augen und drückte ihre Hand fester. Sie wusste, dass Turia recht ängstlich war, aber ihr würde nichts geschehen, dafür würde sie schon sorgen. "Hey...dir wird nichts passieren, ich werde das schon hinbekommen, wenn du deinen Mund hälst."

  • "Aber..." wollte Turia enwenden. Aber das hatte wohl alles keinen Sinn. Sie sah Miriam traurig an und schüttelte leicht den Kopf. "Sie werden uns alle bestrafen, wenn sie mitbekommen, dass wir davon gewusst haben" flüsterte sie tonlos.

  • Miriam war ziemlich gefangen von ihren Plänen, die sie nicht aufgeben wollte auf keinen Fall und für nichts auf dieser Welt, denn sie wollte hier weg. "Dann komm mit mir Ria. Komm mit mir und lass dein Sklavendasein hinter dir. Wir können es schaffen. Zuerst meine Rache und dann die Flucht. Ich verspreche dir sie werden uns nicht bekommen, ganz sicher und wenn doch, dann sagst du es war meine Idee und ich hätte dich gezwungen. Aber sie werden uns nicht bekommen. BITTE!"

  • Turia kniete nun vor Miriam nieder. Die Worte der Freundin zerrissen ihr fast das Herz und sie hielt Miriams Hände beide fest und wagte es nicht, ihr ins Gesicht zu sehen. "Ich kann nicht, Miriam! Ich kann das einfach nicht. Iason und Livia.. Was würden sie sagen? Ich habe hier ein gutes Leben und du hättest es auch wenn du gute Miene zum bösen Spiel machen tätest. Wir werden sicher irgendwann freigelassen, nur bitte, bitte sag so etwas nicht! Ich mag den Gedanken nicht zu ende denken, mag nicht wissen, was sie dir antun wenn sie dich nach einem Fluchtversuch aufgreifen!" Nun sah Turia Miriam doch eindringlich an.

  • Miriam schluckte ziemlich hart über die Geste von Turia. Sie überlegte fiberhaft was sie sagen sollte und rang sichtlich mit den Worten. "Ich kann auch nicht Ria. Ich hoffe du verstehst mich irgendwie. Ich kann nicht mehr hier bleiben es geht nicht mehr. Ich weiß selber, dass es nicht gut ist wie ich mich verhalte, aber ich schaffe es nicht mehr anders. Ich habe solch einen Hass auf diese Menschen hier. Es tut mir leid wenn ich dich entäusche oder dir weh tu. Ich bitte dich nur um eines verrate mich nicht und halte mich nicht auf wenn es soweit ist." Sie wusste nicht ob Turia sich daran halten würde. Sicher wenn sie Miriam verraten würde, dann würde man sie bestrafen und einsperren, würde sie aber fliehen und vorher noch etwas anstellen könnte sogar der Tod auf sie warten, aber darüber wollte Miriam nicht nachdenken. "Schlimmstenfalls der Tod Ria. Und der wäre vielleicht sogar eine Erlösung."

  • Ria liefen nun einige Tränen über die Wangen. "Dann sag mir nicht, was du planst, Miriam. Ich will ehrlich zu dir sein: Du bist mir eine liebe Freundin geworden und ich habe dich sehr gern. Ich würde mit Sicherheit versuchen dich aufzuhalten. Bitte sag mir nicht, wann du weglaufen wirst und wohin! Lieber will ich geschlagen werden und trotzdem kein Geheimnis presigeben können als dich zu verraten!" Ria schluchzte. Sie war älter als Miriam, aber das machte sie jetzt fertig. "Bitte, Miriam, überleg es dir doch noch mal... Cinna ist schlimm, aber wenn du tot bist, wer wird dann für mich dasein?"

  • Miriam konnte sich auch nicht mehr zurückhalten und weinte ebenfalls. Vielleicht würde sich noch einmal nachdenken aber wahrscheinlich würde sie ihre Pläne beibehalten um sich nicht brechen zu lassen. "Scht, nicht weinen." Sie nahm ihre Freundin in den Arm und bette ihren Kopf auf ihren Schoß. Die Wunden auf dem Rücken spannten sich zum zerreissen und sie unterdrückte einen Schmerzenslaut. In ihren Augen funkelte immer noch etwas Wildes neben den Tränen die immer mehr wurden. "Ich werde dafür Sorgen, dass dir nichts geschehen wird bevor ich gehe. Ich gebe dir mein Wort darauf." Sie hoffte inständig, dass sie dieses Wort auch halten konnte. "Ich werde auch über den Tod hinaus bei dir sein und du hast Iason, auch wenn ich mich mit ihm nicht verstehe so wird er immer für dich da sein wenn du ihn brauchst."

  • Turia weinte nun hemmungslos und erwiderte nichts auf Miriams Worte hin. Es gab nichts zu sagen. Stattdessen weinte Ria, vor Miriams Lager hockend und mit dem Kopf in ihrem Schoß, bis sie trotz der sonderbaren Haltung und all der schlechten Umstände in einen sehr leichten Schlaf fiel und die Tränen langsam verebbten.

  • Miriam strich ihr sanft die Strähnen aus dem Gesicht und wusste nicht mehr weiter. Sie hätte nicht gedacht, dass sie selber das alles so mitnehmen würde aber doch tat es das. Vorsichtig wichte sie die Tränen der schlafenden Freundin weg und hielt sie einfach stumm in ihren Armen. Sie wusste es würde schmerzhaft werden wenn sie weg ginge.

  • Iason betrat müde die Sklavenunterkünfte.
    Der gesamte Raum war leer, nur die Betten standen herum. Er legte sich auf sein Lager und starrte die rissige Decke an. Er würde sie auch mal wieder kalken müssen. Der Herr legte auf so etwas wert.
    Dann schweiften seine Gedanken ab. Zu Ria. Was sollte er nur von ihr halten? Wie auf sie reagieren? Was hatte der Kuss im Stall bedeutet? Tausende Fragen schwirrten durch seinen Kopf, aber keine Antwort...

  • Iason wachte auf. Es war noch dunkel - wohl noch um die Zeit der Morgenwache. Er hatte wieder von Turia geträumt. Er sah zu ihrem Bett herüber: Sie lag friedlich schlummernd da. Einen Moment verharrte sein Blick, dann ließ er seinen Kopf wieder auf das Lager zurück fallen und starrte die Decke an. Eine Weile lag er so da, dann seufzte er und stand auf - er würde ohnehin nicht weiterschlafen können...
    Als er gerade dabei war, die Tunika zu wechseln, fiel ihm Miriams verwaistes Lager auf. Sicher war sie nur auf Toilette...allerdings hätte sie dazu wohl kaum ihre Tasche mitgenommen.
    Was bei allen Göttern hatte sie...sein Blick schweifte durch den Raum und blieb an den Haken neben der Tür hängen. Sein Mantel fehlte auch!
    "Zum Hades mit dieser Miriam!" murmelte er vor sich hin.
    Hatte sie es tatsächlich gewagt, abzuhauen? Die war doch vollkommen irrsinnig! Und was sollte er jetzt tun? Sollte er ihr Verschwinden sofort melden? Er konnte sie ohnehin nicht leiden...aber Turia mochte Miriam - sie würde es ihm sicher übel nehmen...
    Langsam ging er zu Turias Lager und legte seine Hand auf ihre Schulter
    "Turia! Turia!" flüsterte er leise...

  • Ria schreckte aus dem Schlaf und sah sich entsetzt um, als etwas sie an der Schulter berührte. Es brauchte einen Moment bis sie merkte, dass das nur Iason war, der sie anstupste. Und einen weiteren Augenblick bis sie die Worte verstand, die er flüsterte. "Was .. was ist denn?" murmelte sie verschlafen und rieb sich die Augen. Mit wirren Haaren blinzelte Iason zu, der irgendwie schon ganz wach war.

  • Endlich wachte Ria auf. In den Augen Iasons spiegelte sich fast schon Panik wider.
    "Miriam! Sie ist weg! Sie ist abgehaun!" sagte er nun und gab sich Mühe, nicht zu schreien.

  • Ria fragte sich noch was Iason dermaßen erschreckt hatte dass er so aussah. Da sagte er auch schon, was ihn plagte. Turia ließ die Worte sickern und schüttelte dann entschieden den Kopf. "Nein. Sie ist sicher nicht abgehauen. Wohin sollte sie auch? Sie kennt sich doch in Tarraco auch nicht aus! Bestimmt ist sie nur zr Latrine oder .. oder sogar schon frühstück machen!"

  • Crispus war ganz ruhelos.
    "Mit ihrem ganzen Zeugs? Und meinem Mantel?"
    Während er das sagte, zeigte er zuerst auf Miriams Lager, um das gewöhnlich ihre Sachen verteilt waren. Dann zeigte er an die Wandhaken, wo sein Mantel fehlte.

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