Sklavenunterkunft

  • Turia folgte Iasons Blick und schluckte. Stimmt: das Zeug war weg und Miriam hatte davon geredet dass sie fliehen wollte. Mit einem Satz war sie aus dem Bett und stand vor der Tür. "Wir müssen es dem Herrn sagen! Er muss sie finden! Oh Miriam!!" klagte sie und griff dann einfach nach Iasons Hand, um ihn mitzuziehen zu Varus Zimmer. Denn der schlief sicher noch.

  • CF: Cubiculum | Petronia Arria


    Nachdem sie die Herrin ins Bett gebracht hatte, hatte sie sich noch selbst gewaschen und für Reinlichkeit gesorgt. Erst danach begab sie sich zu dem Lager, das ihr Arria gezeigt hatte.


    Eiinige Sklaven schliefen schon und so war sie sehr leise, als sie sich unter die Decke kuschelte, die auf dem ihr zugewiesenen Lager lag.


    Schon bald war Andraste dann auch eingeschlafen.


    Früh am nächsten Morgen stand sie dann wie viele der anderen Sklaven leise auf, zog sich an und ging dann mit gesenktem Blick durch die Flure zum Zimmer ihrer Herrin.

  • Andraste kam aus dem Raum des Herrn und brachte den Besen zurück, den sie sich zuvor geholt hatte. Nun war doch schon einige Zeit herum und so beschloß Andraste, das sie sich nun auf den Weg machen würde, um ihre Herrin abzuholen.


    Ob diese wohl zum Üben gekommen war? Andraste war auch gespannt, ob sie den Weg zu ihrer Herrin problemlos finden würde oder nicht.


    Und so marschierte Andraste dann los.

  • Varus hatte die noch immer gefesselte Miriam gepackt und regelrecht hinter sich hergeschleift. Nun stieß er die Tür zu den Sklavenunterkünften auf und zerrte Miriam hinter sich her, versetzte ihr anschließend einen Stoß, der sie zurück- und gegen die Wand taumeln ließ.


    "Ausreißen, wie?"
    Er holte aus und verpasste ihr eine Ohrfeige.
    "Weglaufen, hm?"
    Und wieder ein Schlag, der ihren Kopf auf die andere Seite beförderte.


    "Geht es dir schlecht hier? War ich nicht immer ein guter Herr? Und wie dankst du es mir?" fuhr er sie an.
    "Damit ist jetzt schluss. Ich habe von diesem Sklaven der Didier gehört, der dir den Kopf verdreht hat. Ginge es nach mir, würdest du den morgigen tag nicht mehr erleben. Aber weißt du, was schlimmer ist? Dich am Leben zu lassen mit der Gewissheit, diesen Sklaven niemals wieder zu sehen. Und genau das werde ich tun: Du bist von nun an Sklave des Decimus Livianus. In den nächsten Tagen wirst du von einem Sklaven namens Marius abgeholt, der dich mitnhemen wird nach Germanien. Und in der Zwischenzeit behältst du diese Fesseln an und rührst dich nicht einen Millimeter aus diesem Cubiculum, hast du mich verstanden?!"


    Varus funkelte sie zornig an und wartete auf eine Reaktion.

  • Miriam hatte sich nicht wehren können, als Varus sie hinter sich her zerrte und sie ziemliche Mühe hatte auf den Beinen zu bleiben. Zu gut kannte sie diesen Weg, den Weg in die Unterkünfte der Sklaven wo sie lange genug gelebt hatte und hoffte diese nie wieder betreten zu müssen, aber sie war hier. Durch die Fesseln blieben ihr nicht viele Möglichkeiten sich gegen den Mann zur Wehr zu setzen und sie prallte gegen die Wand und blieb mit dem Rücken dagegen gelehnt stehen. Er ließ ihr nicht einmal die Möglichkeit nach Luft zu schnappen, da flog ihr Kopf schon von einer auf die andere Seite, als er sie ins Gesicht schlug, auf die Stellen die schon Lucius getroffen hatte.
    Sie zuckte regelrecht zusammen, als er sie immer weiter anfuhr und es dauerte bis sie sich gesammelt hatte und ihren Mund aufbekam.
    "Mehr als nur schlecht. Wer hat mich denn auspeitschen lassen von seinem eigenen Bruder weil er selber nicht fähig war Strafen zu verteilen? Ich hasse dich!" schrie sie ihn fast an und verstummte dann auf der Stelle als sie hören konnte was er da eigentlich grade sagte. Sie sollte weg von hier zu jemanden den sie nicht kannte, weg von Cato, keine Möglichkeit mehr haben ihn zu sehen.
    Sie kam einen Schritt nach vorne, von der Wand weg. "Nein, das ist nicht dein ernst, das stimmt nicht. Ich werde niergends hingehen. Das kannst du nicht machen, du hättest mich auch an Lucius verkaufen können und das wolltest du nicht und nun das?" fuhr sie ihn weiter an. Miriam versuchte erneut an den Fesseln zu ziehen und ihre wunden Handgelenke dankten es ihr mit ziemlichen Schmerzen.

  • "Rohe Gewalt ist nicht meine Art. Worte und Taten können tiefer schneiden als eine Schwertklinge", sagte Varus kalt.
    "Ich bin kein Freund der Didier und möchte auch keine Geschäfte mit ihnen machen. Du hast dir selbst zuzuschreiben, was nun geschieht. Und das ist mein voller Ernst."


    Er drehte sich zum Gehen, besann sich aber dann und wandte sich noch einmal zu Miriam um, packte sie am Kragen und zog sie grob zu sich.
    "Und solltest du noch einmal weglaufen, wirst du durch meine Hand sterben. Ist das klar? Du bist nichts weiter als ein Stück Dreck, Miriam."


    Er schubste sie wieder gegen die Wand, drehte sich um und verließ den Raum.

  • Seit dem sie bei ihm war hatte sie Varus noch nie so erlebt wie er jetzt zu ihr war. Hart schlug ihr Herz in ihrer Brust und sie wusste nicht einmal mehr was sie nun sagen sollte. Dann sah sie ihm dierekt in die Augen als er sie so zu sich zog und schluckte. Seine Worte schnitten sie wie die Klinge mit der er sie töten würde. Miriam hatte ihn einfach nur angesehen und rutschte nun an der Wand zu Boden, gegen die sie eben wieder einmal geprallt war und es grade noch verhindern konnte mit dem Kopf dagegen zu schlagen.
    Ihre Gefühle übermannten sie und sie gab sich diesen hin und weinte, darüber was er gesagt hatte und wegen Cato. Sie würde ihn nicht mehr sehen und das zerriss ihr Herz in tausend kleine Teile. "Cato" flüsterte sie und lehnte ihren Kopf gegen die Wand, während sie ihre Beine an sich zog und dann die andere Wand ihr gegenüber anstarrte.

  • Varus öffnete die Tür und trat ein. Sein Blick suchte nach Miriam. Er stellte sich neben die Tür, verschwänkte die Arme und nickte zu ihr.
    "Da. Ich würde dir empfehlen, die Fesseln dran zu lassen", meinte er nur missbilligend. Für diese Sklavin hatte er nichts mehr übrig.

  • Ich folgte Varus' nicken und fand eine Sklavin vor, die noch nicht sehr alt war. Mein Blick glitt über sie und blieb bei ihren Fesseln hängen. Ich hob die Augenbrauen entrüstet an, als ich sah, dass die Fesseln wohl schon eine ganze Weile dran waren und sich sichtlich entzündet hatten. Wenn sie eitrig waren, würde ich sie ihr abnehmen und die Sklavin verarzten müssen. Aber das behielt ich für mich.
    Ich warf Varus einen kurzen Blick zu und ging dann zu der Sklavin.
    "Salve, mein Name ist Marius. Ich soll dich mit nach Germanien nehmen", sagte ich freundlich.
    "Hast du alles gepackt, was dir gehört?"

  • Seit dem sie wieder hier war hatte sie sich nicht aus dieser Unterkunft bewegt, was in Anbetracht der Fesseln auch recht schwierig gewesen wäre. Wie jetzt auch hatte sie die meißte Zeit auf ihrem Lager gesessen und die Wand angestarrt und viel nachgedacht. Gegessen hatte sie fast gar nichts mehr, denn wozu sollte sie das noch. Nach einem weiteren Tag hatte sie es aufgegeben die Fesseln lösen zu wollen, den mittlerweile waren ihre Handgelenke so weit offen, dass jede nur kleine Bewegung ins Fleisch schnitt.
    Als die Tür sich öffnete hob sie ihren Kopf an und sah zuerst ihren "ehemaligen" Herrn und dann jemand anderen den sie nicht kannte. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie die meißte Zeit über geweint hatte, aber auch diese Tränen waren irgendwann einmal versiegt, aber etwas anderes hatte sich in ihrem Herzen breit gemacht, was sie nicht weiter beschreiben konnte und vielleicht auch lieber für sich behielt.
    Mit ihrem Blick folgte sie Marius bis er bei ihr war. Nun war es also so weit und man würde sie weg bringen.
    "Ich habe nichts was mir gehören könnte und wahrscheinlich könnte ich einige Probleme haben wen ich noch packen sollte" sagte sie in einem recht abweisenden Ton.

  • Ich seufzte und sah zu Varus.
    "Gut dann....wenn du erlaubst, werden wir aufbrechen", sagte ich zu Varus. Dann fiel mir noch etwas ein. Wieder zu Miriam gewandt fragte ich:
    "Du hast doch einen Wollumhang, oder? In Germanien ist es kühl. Du wirst ihn brauchen."

  • "Nein. Ihr könnt gehen. Richte Livianus meine besten Glückwünsche aus. Achja, und übergebe ihm diesen Brief hier", sagte Varus und reichte Marius einen gesiegelten Brief.
    "Ihr findet den Weg hinaus sicher allein. Möge Mercurius euch sicher nach Germanien geleiten", sagte Varus noch. Dann ging er. Ein Problem weniger, dachte er seufzend.


    Sim-Off:

    PN

  • Miriam blieb weiterhin auf ihrem Lager sitzen und nickte nur. Der Umhang lag nicht weit entfernt auf dem Boden, denn diesen hatte sie schon auf der Fahrt hier her getragen. Was sie niemals zugeben würde war, dass sie Angst hatte. "Ich will nicht mitkommen" flüsterte sie auf einmal und sah Marius dann an, nachdem Varus verschwunden war. "Ich will zurück zu Cato!"

  • Ich nahm den Brief entgegen und sah Varus noch kurz hinterher, dann wandte ich mich wieder Miriam zu und seufzte.
    "Cato? Ich weiß leider nicht, wer das ist. Das sieht gar nicht gut aus" meinte ich dann und deutete auf ihre Handgelenke.
    "Jetzt lass uns erstmal auf das Schiff gehen, dann nehme ich dir die Dinger da ab und wir unterhalten uns ein bisschen. Hast du Hunger oder Durst? Und wie heißt du eigentlich?" fragte ich freundlich, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Denn aus Spanien musste sie nun mal fort, daran konnte ich auch nichts ändern.

  • "Wie sollte es auch gut aussehen, wenn ich seit ewigen Tagen so gefesselt bin und man mich behandelt wie ein Tier?" fauchte sie ihn mal wieder an, da er sich dieses Kommentar auch hätte sparen können. Unterhalten? Was dachte der Kerl eigentlich was sie hier machten? Oder wohin sie gehen würden. Er würde sich noch umschauen und es bereuen, dass er geschickt wurde sie mit zu nehmen. Miriam wusste nicht was sie in Germanien erwarten würde, auch wusste sie rein gar nichts über ihren neuen Herrn. Vielleicht war er ja wie Cinna oder schlimmer oder wie Varus. Sie musste sich etwas einfallen lassen denn sie würde alles dafür tun um wieder zu Cato zurückkehren zu können.
    Im Moment würde es ihr nicht viel bringen wenn sie sich werhte also beschloss sie erst einmal zu hören und mit zu gehen. "Miriam heiße ich und nein, ich habe keinen Hunger." Sie folgte ihm und kaute auf ihrer Lippe um alles zu unterdrücken wegen der Schmerzen die sie wegen der Fesseln hatte.

  • "Miriam", sagte ich und nickte.
    "Gut Miriam, dann komm. Gehen wir. Das Schiff legt heute Abend ab. Wir haben noch etwas Zeit, die wir im Hafen oder auf diesem Kahn verbringen können. Wie es dir lieber ist."
    Ich ging voraus und zum Eingang der Casa, Miriams wenige Habseligkeiten tragend.

  • Iason streckte sich und erhob sich von seinem Lager. Die anderen Sklaven waren schon aufgestanden und seit Miriam weg war, war es auch wieder bedeutend ruhiger.
    Er kratzte sich am Kopf und machte sich mit einem Seufzen auf zu neuen Arbeiten.

  • Inzwischen waren ein paar Wochen vergangen, seitdem Iason Ria gefunden und schließlich beerdigt hatte. Vor der Stadt. Nun hatte ihm ein lesekundiger Sklave gesagt, dass sein Herr wohl zum Quaestor ernannt worden war. Das bedeutete wohl, dass er in Italia bleiben würde. Das wiederum bedeutete, dass er wohl am besten hinterherreisen sollte, um ihm zu Diensten zu sein.
    Seit Rias Tod hatte er sowieso Probleme, hier zu schlafen, wo sie zur Beerdigung hergerichtet worden war. Manchmal träumte er nachts, wie er den Keller hinabstieg und sie fand. Er träumte, wie sie zu ihm sprach - dann wachte er schweißgebadet auf und musste sich erst vergewissern, dass er in der Sklavenunterkunft lag.
    Vielleicht war es wirklich nicht schlecht, den Ort ihres Todes zu verlassen.
    So nahm er sein Bündel, in dem sich zwei Tuniken und ein paar Dinge, die ihm gehörten, befand, holte seinen neuen Mantel vom Haken (den alten hatte ja Miriam vor Ewigkeiten mitgehen lassen) und band sich die Reiseschuhe. Er würde noch etwas Geld brauchen, aber dann war er fertig. Morgen fuhr ein Schiff im Hafen, das direkt nach Ostia kam. Wohl ein Getreidefrachter, den der neue Praefectus Annonae bestellt hatte...
    Noch einmal ging sein Blick über den Ort, der viele Jahre seine Heimat gewesen war, dann drehte er sich um und ging hinaus...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!