Cubiculum | Manius Trimalchio

  • Ich kam mit meinem Tablett und dem Wein zum Cubiculum, klopfte so gut es ging an und öffnete dann mit meinem Ellenbogen und dem Rücken die Tür. Leise trat ich ein und sah, dass Trimalchio auf dem Bett lag, vollständig angezogen und leise schlummernd wie ein kleines Kind. Ich stellte den Wein auf den Tisch, ließ die Tür wieder ins Schloss fallen, dann ging ich zu meinem Herrn und begann langsam und vorsichtig, ihm zumindest die Schuhe auszuziehen. Um ihn aus seinen Kleidern zu befreien, war er definitiv zu schwer, außerdem hätte ich ihn dabei nur geweckt.


    Die Stiefel verschwanden schließlich von seinen Schuhen und ich lächelte erfreut, als er weiter schlief. Dummerweise lag er auf der Decke, doch ich wusste seit meiner Aufräumaktion, dass im Schrank noch eine zweite war, die ich jetzt herausholte und über ihm ausbreitete, so dass er nicht würde frieren müssen. Kurz noch saß ich bei ihm, die Hände im Schoß gefaltet und beobachtete seine Züge, die seltsam entspannt waren, seine Atemzüge, die den Brustkorb hoben und senkten und die ganze Zeit zierte ein sanftes Lächeln meine Lippen. Hier so bei dem Mann zu sitzen, dessen Eigentum ich doch eigentlich war, war irgendwie... etwas besonderes. Die Ruhe, die in diesem Raum herrschte, griff auf mich über und ich konnte entspannt durchatmen, hatte einmal nicht zu befürchten, von Drusilla geschlagen zu werden.

  • Ein Sklave stürmte ins Zimmer mit einem Brief in der Hand.


    "Herr, der Brief des Legatus Augusti pro Praetore ist angekommen."


    Trimalchio nahm den Brief und sagte


    "Danke du darfst dich entfernen."


    Dann las Trimalchio aufmerksam den Brief durch.

  • "Du packst, Herr? Wohin reist du? Wirst du mich mitnehmen?", fragte ich aufgeregt, als ich die Reisetasche sah. Ich wollte nicht hierbleiben, wo man mich bedrängte und schlug, ich wollte bei ihm bleiben, für ihn arbeiten.


    Doch ich besann mich, senkte den Blick wieder, die Hände züchtig vor mir übereinander gelegt. "Es kam keine weitere Post, Herr", beantwortete ich nun doch seine Frage.

  • "Gut. Ja ich muß nach Germania zum Legatus Augusti pro Praetore Macer. Ich weiß nicht jemand muß doch in Rom bleiben und sich um die Casa kümmern oder willst du unbedingt mit mir kommen?" fragte Trimalchio seine Sklavin.

  • Ich blickte nur kurz zu ihm, dann senkte ich schuldbewusst den Kopf.


    "Es war anmaßend von mir, verzeih, Herr", murmelte ich, die Tränen zurückhaltend. Ich wollte wahrlich nicht hier bleiben, er schien einfach der einzige normale Mensch hier zu sein. Nikiandros oder wie der alte Grieche hieß, belästigte mich ständig, dass ich Geld annehemen solle, Gracchus bedrängte mich mit Fragen und Drusilla wollte ihre Gelüste an mir befriedigen. Diese ganze Familie war schlichtweg abartig.

  • "Schau Drusilla ist ja fort, der alte Gracchus glaub ich wird kaum Problem darstellen und meine Amtszeit dauert jetzt auch nicht mehr lange. Also halt die paar Wochen durch."


    Trimalchio hatte nun seine Sachen fertig gepackt und war bereit aufzubrechen.

  • Ich blickte ihm schweigend nach. Wie hätte ich auch noch einen Ton rausbekommen können, wo er mich hier zurück ließ. Gracchus war vielleicht ein netter Mann, da konnte er recht haben, aber er war auch gleichzeitig ein alter Römer, der in den Bahnen und Wegen dieser ging.


    Und da war auch noch der komische Grieche, der mich immer wieder bedrängte, ich solle Geld annehmen.
    Und Drusilla war abgereist, das war auch richtig - aber für wie lange würde ich vor ihren Blicken und ihrer Peitsche sicher sein? Wann würde sie zurückkommen, ohne, dass jemand hier war, der mich schützte?

  • Unzählige Stunden verbrachte Trimalchio in seinem cubiculum und dachte nach und immer wieder tauchte der gleiche Gedanke auf...Strabo war an allem Schuld...


    "Sohn oder nicht Sohn eigentlich ist es wirklich seine Schuld dass ich mich in dieser Situation befinde und das wird er mir büssen. So wahr ich ein Pompeius bin." ...dabei warf er seinen Becher gegen die Wand,

  • Schon wieder ein Gang und nicht die beschriebene Tür in Sicht. So langsam glaubte Celeste nciht mehr daran den beschriebenen Weg zu finden, den sie hatte gehen sollen. Sie wollte sich doch nur einmal verschwinden und nun schien es ihr als sei sie in diesem Labyrinth aus Gängen wirklich verschwunden. Sie sollöte erst geradeaus gehen, dann rechts und dann die dritte Tür links...aber da war keine Tür gewesen und so war sie weitergegangen...irgendwann wusste sie gar nichts mehr und ein lautes Poltern holte sie aus ihren Gedanken zurück. Sie kam an so vielen wertvollen Gegenständen vorbei und nicht selten musste sie dem Drang widerstehen etwas einzustecken. Doch jetzt war sie erst einmal neugierig. Das Poltern verhieß nichts Gutes und vielleicht war ja etwas passiert... Also öffnete sie Tür und sah hinein...
    "Salve, entschuldige bitte falls ich dich störe. Aber ich suche eigentlich das Balneum und dann hörte ich hier die Geräusche...Ist alles in Ordnung?"
    Warum nur musste sie immer neugierig sein? Es war eine sehr schlechte Angewohnheit, aber nun stand sie ja shcon in der Tür.

  • "Nein nichts ist in Ordnung...Wer bist du überhaupt und was sucht du hier?" Trimalchio hob den Becher wieder auf. "Naja jetzt wo du schon mal hier bist kannst du dich auch kurz setzen. Darf ich dir etwas Wein mit opium anbieten?" Er wartete nun auf die Antwort der fremden Frau.

  • Sie hatte doch eben gesagt, was sie suchte. Noch immer stand sie in der halboffenen Tür und überlegte wie sie antworten konnte ohne zu viel von sich zu verraten.
    "Ich heiße Celeste und bin eine Besucherin."
    Wohin sie wollte verschwieg sie erst einmal besser. Nach der Aufforderung des Mannes trat sie und bereute es, zu spät den letzten Teil seiner Worte verstanden zu haben. Viel mehr glaubte sie sich verhört zu haben. Das konnte er gerade nicht gesagt haben, oder? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Sie war vermutlich einfach zu überrascht, dass er sie überhaupt hereinbat und nicht fortschickte.
    "Ich danke dir für deinen Angebot. Aber im Moment bin ich nicht durstig."
    Der Mann wirkte etwas komisch auf sie und sie würde zu sehen diesen Raum ganz schnell wieder verlassen zu können....

  • "Celeste lautet also dein Name, nun gut wenn du gestattest werd ich mir noch einen Becher Wein gönnen." Trimalchio füllte sich einen Becher. "Und was machst du beruflich? Scriba? Lupa? Oder sonst was?" Er sah sie an und hoffte eine skrupellose Mörderin vor sich zu haben, dann nahm er seinen Becher und setzte sich hin.

  • Nein, das war hier alles andere als gut. Sie musste hier weg und dies ganz schnell. Nur wie? Wenn sie es zu eilig hatte, würde man mistrauisch werden. Passte sie nciht auf und er würde zu viel von seinem Wein trinken, war sie am Ende noch Schuld. Das Pech hatte sie wieder eingeholt.
    Sie ließ sich ncihts von ihren Gedanken anmerken und versuchte freundlich zu lächeln und beobachtete ihn genau während er seinen Becher füllte.
    "Sicher, trinke ruhig. Mich stört es ganz sicher nicht."
    Ehe sie nun auf siene zweite Frage anwortete, überlegte sie was sie wohl am günstigsten anworten konnte. Am besten gar nichts, schoß es ihr wieder in den Kopf.
    "Ist es denn von Bedeutung was ich beruflich mache? Ich bin hier und besuche die Casa, reicht dies nicht in Verbindung mit meinem Namen als Information über mich?"
    Sie durfte nicht zu viel von sich verraten. Das hatte sie gelernt und für eventuelle Fälle hatte sie für nachher noch immer die Möglichkeit eine gute Ausrede zu haben.

  • Wobei sie ihn beobachtete und schweigend in ihrem Szuhl saß. Auch schwieg sie einen Moment weiter als er ihr diese Frage stellte ehe sie antwortete.
    Ob dies ein Test war? Ob er verraten würde, dass sie vielleicht wusste wie man jemanden umbringen konnte wenn sie es verriet? Auf der anderen Seite. Niemand konnte ihr etwas wenn sie davon sprach. Sie hatte so etwas noch nie getan und würde es dies auch nicht.
    Nach kurzem Abwägen der Möglichkeiten, antwortete sie schließlich doch. Sie wusste, dass es viele Gifte gab und auch, dass welche tödlich waren. Bisher hatten Luciana und sie nur Schlafgifte genutzt, man konnte ja auch andere nehmen.
    "Ich würde mit dem jenigen einen guten Wein trinken. Unverdünnt. Ein unverdünnter Wein verschleiert jeglichen Geschmack eventueller Gifte darin und wenn er alles austrank, würde es nicht einmal Spuren geben. Wenn man es nicht selbst machen mchte...welcher Mann kann einer schönen Frau schon den Wunsch ein Glas Wein gemeinsam zu trinken, abschlagen?"

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