Stille Wasser sind tief

  • Müde betritt Lucilla die Thermen und freut sich schon auf eine Massage und das ausgiebige Baden in den Becken. Seit Aemilia in der Casa Decima eingezogen ist, findet man dort keine Ruhe mehr im Balneum und außerdem ist ein Thermenbesuch natürlich auch etwas ganz anders.


    Sie leiht sich ein Handtuch und begibt sich in das Apodyterium. Dort legt sie ihre Tunika und die Unterkleidung ab und schlingt sich das Handtuch um den Körper. Zuerst sucht sie das Caldarium auf.


    Am Beckenrand angekommen, lässt Lucilla das Handtuch zu Boden gleiten. Es rutscht über ihre Hüfte hinab zu ihren Füßen, wo es am Boden liegenbleibt, als sie einen Schritt zur Seite geht. Mit den Zehen des rechten Fußes tippt sie probeweise in das angenehm warme Wasser, dann folgt der gesamte Fuß. Sie geht die Treppe hinab bis sie bis zur Hüfte im Wasser steht und spritzt sich etwas Wasser über den Bauch. Schließlich lässt sie sich mit einem wohligen Seufzen ganz in das kühle Nass hinab, taucht einmal unter und streckt dann nur noch den Kopf aus dem Wasser. Sie paddelt ein wenig im Becken herum und versucht dabei, Aemilia aus ihren Gedanken zu vertreiben.

  • Da Aemilia ganz und gar nicht aus ihren Gedanken zu vertreiben ist und sich schließlich die halbe Decima-Familie darin tummelt, beginnt Lucilla etwas zu schwimmen. Während sie durch das Becken zieht und das Wasser ihren Körper umströmt, kann sie endlich ihren Geist leeren. Sie taucht ein Stück weit ins Wasser hinab und öffnet die Augen um auf den Grund des Caldariums zu sehen. In Tarraco waren sie als Kinder oft im Meer geschwommen, doch die Augen im Salzwasser zu öffnen war nicht unbedingt ratsam gewesen. Um so faszinierender ist es die Kachelung am Boden des Beckens durch das verschwommene Wasser zu betrachten.


    Nach Luft schnappend taucht Lucilla wieder aus dem Becken auf. Sie dreht sich auf den Rücken und lässt sich eine Weile so dahintreiben. Dabei denkt sie an Avarus und wann sie ihn wohl wiedersehen würde. Sie müsste ihm noch sagen, dass das Gespräch mit Meridius bestens verlaufen ist, dass dieser jedoch schon wieder in Germanien sitzt. Da ihr Bruder in seinem Brief nichts Gegenteiliges hat verlautbaren lassen, nimmt sie einfach mal das Beste an, nämlich, dass sie sich nun auch öffentlich mit Avarus sehen lassen darf. 8)


    Sie spürt, wie die Wärme des Wassers sie beginnt, langsam einzulullen. Bevor sie noch im Wasser untergeht schwimmt Lucilla mit wenigen Zügen zum Beckenrand uns steigt aus dem Wasser hinaus. Sie beugt sich zu ihrem Handtuch hinab, hebt es auf und trocknet die von ihrem Körper perlenden Tropfen notdürftig ab. Noch immer erhitzt von dem heißen Wasser geht sie hinüber ins Tepidarium.

  • Aemilia ist inzwischen ganz und gar frustriert. Sie ist ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, und leidet inzwischen sehr unter dem Streit mit Lucilla. :( Nachdem das Bad in der Casa nun schon wieder von ihrer Schwägerin blockiert war, hat Aemilia keine Lust mehr wie sonst immer unentwegt an die Tür zu klopfen und zu rufen. Kurzentschlossen packt sie ihre Sachen und macht sich auf den Weg in die städtischen Thermen. Nachdem sie sich ihre Kleider ausgezogen hat, fühlt sie sich gleich um einiges erleichtert. =) Bevor sie sich jedoch in der angenehmen Wärme des Heißwasserbeckens erholen will, eilt sie einmal quer durch die Thermen bis zum Kaltwasserbad, um sich dort ein wenig auszutoben. :] Mit einem großen Satz springt Aemilia hinein, so dass das Wasser nur so spritzt. Erst geht sie unter, schwimmt dann jedoch wieder an die Oberfläche und beginnt, mit kräftigen Zügen einige Bahnen zu schwimmen.

  • Im Tepidarium setzt sich Lucilla auf eine der steinernen Bänke und atmet tief durch. Hier ist es nicht ganz so heiß wie im Warmwasserbecken des Caldariums, doch die warme Luft umströmt sie angenehm. Sie schließt die Augen und stellt sich vor, im Sommer am Strand von Tarraco zu sitzen. Kaum ein Lüftchen weht vom Meer hinüber, welches im Hintergrund rauscht. Nur einmal ist kurz ein lautes Platschen zu hören, so, als ob ein Seeungeheuer auftauchen würde. Da anschließend jedoch wieder alles ruhig ist, beachtet Lucilla das Ungeheuer nicht weiter und versinkt weiter in ihren Tagträumen, die sich alsbald an den Strand von Ostia verlegen und in Begleitung von Avarus enden. Zukünftig würde überhaupt alles immer mit Avarus enden. Lucilla seufzt tief zufrieden und öffnet schmunzelnd die Augen. Fast alles. Die öffentlichen Thermen würde sie auch in Zukunft ohne ihn besuchen. :D

  • Nach einer Weile steht Lucilla auf und verlässt den angenehm warmen Raum. Sie überlegt, zurück ins Caldarium zu gehen, doch allzuviel Zeit sollte sie nicht mehr in den Thermen verbringen. Daher beschließt sie, das Frigidarium aufzusuchen um sich abzukühlen und noch etwas zu schwimmen. Mit einem kleine Eimer schöpft sie sich zuerst kaltes Wasser aus einer Wanne und gießt es über ihren Körper. Schließlich tritt sie an das große Wasserbecken und geht langsam hinein. Als sie bis zum Bauchnabel im Wasser steht, lässt sie die angespannt angehaltene Luft auf einmal schlagartig entweichen.


    "Aemilia?" fragt sie die Person, die bereits im Wasser schwimmt. Bei Aemilia muss man schließlich immer zwei mal hinsehen und besser auch noch nachfragen, denn es könnte ja auch ihr Zwilling Aelia sein. Doch in diesem Fall ist es tatsächlich Livianus Frau.


    "Aemilia!" Lucilla blickt sie an, als hätte sie einen Lar gesehen. "Was machst du denn hier? Wieso bist du nicht in der Casa Decima und blockierst das Bad? Und, wenn nicht du, wer blockiert es dann?"

  • Aemilia ist gerade mitten beim Tauchen und hat noch nicht ganz die Orientierung wieder gefunden, als Lucilla sie plötzlich anspricht. Während sie sich noch das Wasser aus den Augen reibt und aus den Ohren zu schütteln versucht, verteidigt sie sich verwirrt.
    "Was? Ich? Nein... Lucilla ist das! Immer und die ganze Zeit blockiert sie das Bad..."
    Endlich bekommt sie ihre Augen wieder auf und blinzelt erstaunt.
    "...Lucilla? Aber... Du... Was machst du denn hier?"
    Perplex starrt sie die andere Frau an.
    "Wieso bist du nicht in der Casa Decima und blockierst das Bad? Und, wenn nicht du, wer blockiert es dann?" 8o

  • "Wie!" Lucilla schaut Aemilia verwirrt an. "Das gibts doch überhaupt nicht! Und ich dachte die ganze Zeit, du wärst das. Aber..."


    Lucillas Gedanken beginnen zu rattern. Wenn Aemilia nicht im Bad ist und sie auch nicht, wer könnte dann das Bad so lange blockieren. Von den Decimus-Männern ist es bestimmt keiner, die zieren sich ja schon, wenn sie nur in die Nähe eines Peelings kommen. Eine Sklavin? Ungmöglich. Keine Sklavin aus dem Hause Decima würde es wagen, Lucilla das Badezimmer so lange vorzuenthalten.


    "Glaubst du etwa...?" 8o

  • "Ach Herrje!" Lucilla schlägt sich mit der Hand vor die Stirm. :patsch:


    "Und ich habe die ganze Zeit... oh, Aemilia! Das tut mir so leid!" Sie schaut Aemilia ganz betreten an. Wie hat sie nur überhaupt so etwas annehmen können. Bei dem Gedanken daran, was sie ihrer Schwester alles über Aemilia erzählt hatte, wird Lucilla ganz rot.


    "Kannst du mir nochmal verzeihen? Ich wollte das alles nicht. Ich hab doch nur gedacht... naja, und du warst ja auch nicht wirklich nett... und... ich dachte schon, du wärst schwanger." Sie schaut Aemilia prüfend über den Bauch, doch das Wasser verzerrt alles etwas. "Du bist doch nicht schwanger, oder?"

  • "Leid? Wieso das?"
    Aemilia ist ganz verwirrt. ?(
    "Was sollte dir denn leid tun?"
    Verwundert runzelt sie die Stirn, schiebt die irritierenden Gedanken schließlich beiseite und grinst versöhnlich.
    "Ach, schwamm drüber... =) Es ist doch nichts passiert, oder?"
    Die Frage, ob sie schwanger ist, bringt die Sacerdos dann doch zum Lachen. :D
    "Schwanger? Ich? Nein... Nicht, dass ich wüsste. ;) Gut, natürlich wärs möglich, theoretisch, aber ich glaub nicht... Wie kommst du dadrauf?"
    Eine dunkle Befürchtung und üble Vorahnung macht sich plötzlich in ihr breit und ängstlich begutachtet Aemilia ihren Bauch.
    "Hab ich etwa zugenommen???" 8o

  • Erleichtert atmet Lucilla auf, dass ihr Aemilia nicht böse ist. Vielleicht hatte sie noch nichteinmal bemerkt, dass Lucilla auf sie wütend gewesen ist.


    "Zugenommen?" Lucillla täuscht erfolgreich einen sehr erstaunten Blick auf Aemilias Bauch vor. "Aber nein. Ich meinte doch nur weil..." Jetzt nur nichts Falsches sagen, vor allem nicht über unberechenbare Launen. "Also... du isst so wenig in letzter Zeit... ähm... ich habe gehört, dass das bei einer Schwangerschaft passieren könnte... und..." Puh.


    "Naja, ich weiß nicht, ich kenne mich da ja auch so gar nicht aus. Ich war ja noch nie schwanger." Lucilla grinst verlegen. "Aber du hast recht, dünner wird man dabei ja normalerweise nicht, also brauchst du dir wohl keine Gedanken zu machen."

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