• Mit seinen Einkäufen ging er nun von der Curia nach Hause. Auf der kleinen Feuerstelle setzte Callidus die Pfanne auf und goss da Olivenöl hinein, wartete, bis es anfing zu sieden und gabdann das Fleisch eines Huhnes dazu. Ein leckerer Duft machte sich in der Wohnung breit. Er ließ das Ganze etwas brutzeln...

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • ...als das Fleisch fast gar war, gab er die auf dem Markt erworbenen frischen Pilze hinzu und es zischte laut. Zur Verfeinerung gereichten ihm die aromatischen Gewürze, die er in feinen Mengen darüber gab. Während das Mahl vor sich hin köchelte, dachte Callidus immer wieder über Maxentius nach. Auch darüber, wie er dessen Familie den Verlust erklären müsste, die derzeit wohl in Rom verweilte. Maxentius hatte sich viel vorgenommen und Callidus wusste um dessen Pläne. Er würde sich, auch auf den Rat seines pater gentis hin, sicher zur Wahl stellen, um die Arbeit des Magistraten fortzuführen.
    Dann nahm er eine Amphore mit Wein vom Regal...

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • ... Den guten Wein aus Falernum füllte er in einen tönernen Becher, darauf löschte er das brutzelnde Essen in der Pfanne mit selbigem. Ein Deckel sollte das Aroma des Weines noch auch das Essen übertragen. Solange das Ganze nun noch dämpfte, nahm er ein paar Schlücke aus seinem Becher und dachte weiter nach. Allzu weit entfernte er sich jedoch nicht von der Feuerstelle. Erstens waren die Gefahren dieser Herde in den insulae zu groß, zweitens waren die Brandschutzbestimmungen noch nicht verwirklicht, und drittens war es einfach unangenehm kalt, und der Herd spendete Wärme...

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Während sich die wohligen Gerüche vom Essen und dem Wein ausbreiteten, und der Herd seine Wärme abstrahlte, lief Callidus im Raum auf und ab. Er war am Tag noch die Finanzen der Stadt durchgegangen, hatte sich anhand der Stadtpläne das Bauland angeschaut und ging nun alles im Kopf nochmals durch. Es würde ein gewaltiger Kraftakt werden und sicher lange Zeit dauern. Für den Bau müsste er wohl die besten Männer des Reiches gewinnen. Zuerst aber blieb die Antwort des Kaisers abzuwarten.
    Wenn alles klappen würde, wie er es sich vorstellte, würde wohl viel Zeit vergehen. Da aber nie damit zu rechnen ist, dass alles so läuft, wie man es sich vorstellt, wird wohl noch viel mehr Zeit vergehen. Doch Callidus hatte sich zu sehr an dieses Nest Misenum gewöhnt, als dass er es schlimm finden würde, hier noch einige Zeit zu verbringen.
    Und so baute er alles schon im Kopfe vorweg...

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Es war nun schon einige Wochen her, dass Callidus den Brief nach Rom entsendet hatte. Etwas unruhig ging er im Zimmer auf und ab, schaute hin und wieder aus dem Fenster, welches den Blick auf das in dieser Jahreszeit graue Meer freigab. Feiner Regen fiel aus den Wolken über Misenum und Callidus überlegte, was er unternehme, würde der Kaiser nicht zustimmen. Es wäre wohl ein erster Rückschlag für das Städtchen und eine noch größere Herausforderung, Misenum einen Charakter zu verleihen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ein Mann, es mag wohl der Hausverwalter gesen sein, trat nach draußen und erblickte die vigiles und den alten Griechen vor der Tür.


    > Was kann ich für euch tun? <


    fragte der Mann mit einem irritierten Gesichtsausdruck, angesichts des zahlenmäßig hohen Besuches vor seiner Tür.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nikias nickte den Vigilen zu und trat ins Haus ein, nachdem er den Mann, der geöffnet hatte, nach der Behausung des jungen Callidus gefragt hatte. So stieg er die Treppen der Insula empor, was für einen alten Mann wie ihn nicht mehr leicht war, um schließlich an der Türe zu klopfen, hinter der der Aelier wohnen sollte.
    Offenbar hatte der junge Spross des Aelius Rufus noch die Bescheidenheit inne, dass er hier lebte und nicht, bereits als Duumvir und bei dem Vermögen seiner Gens, in einer Villa am Ortsrand.
    So wartete er, dass man ihm öffnete.

  • Mit einem leichten Knarren öffnete sich die Tür und Callidus schaute, wer davorstand.


    > Nikias?! Es ist eine Freude, dass du meiner Einladung gefolgt bist und dich auf den weiten Weg nach Misenum begeben hast. Bitte, komm herein und nimm erst einmal Platz. Sicher hast du Durst und Hunger, es gibt so vieles zu bereden. <


    Freudig begrüßte Callidus den Alten und bat ihn herein.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nikias folgte in die kleine Wohnung des Aeliers. Innen bot sich dennoch ein sauberer und komfortabler Wohnbereich, der an Ausstattung fast dem glich, was er aus der Casa des Herrn Trimalchio kannte...." ja, in der Tat gibt es viel zu bereden, haben wir uns doch so lange nicht gesehen. Ich bin stolz, dass du es bis zum Duumvir dieser netten kleinen italischen Landstadt gebracht hast. Ihre Bevölkerung kann sich glücklich schätzen, du wirst deine Aufgaben sicher mit großer Sorgfalt ausüben. Man las von deinen Plänen in der Acta Diurna. Ein großes Projekt, wozu ich dir den Segen der Götter wünsche. "

  • Bei den lobenden Worten winkte Callidus ab und spielte die größte Bescheidenheit. :]


    > Aber nein, ich tue nur, was jeder pflichtbewusste Magistrat tun würde. Als Duumvir habe ich Verantwortung gegenüber den Bürgern und ich versuche nur ihr gerecht zu werden. Ja, das Bauprogramm für Misenum war tatsächlich ein öffentliches Thema und ich las auch davon, wie Misenum in den Berichten gelobt wurde. Die Stadt hat es schon zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. <


    Callidus stand auf und holte eine Kanne mit Wein. Sogleich goss er beiden ein, wusste er doch, dass ein Grieche dem nicht abgeneigt war.

    Sim-Off:

    WiSim :)


    > Dank deiner Lehren habe ich mich nun auch zum praeceptor für die schola Atheniensis bewerben können. Ich hoffe, dort auch eine Bereicherung für den Unterricht zu werden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nikias hörte dem Spross der Aelier zu und bemerkte, dass auch er sich wie Quarto in Mäßigung übte, eine Tugend, die den Aeliern stets anhaftete. Nikias war erfreut, als er den edlen Falerner sah und nickte dankend...." So, an der Schola in Rom bist du nun auch schon tätig?! Nun, ich kann mir denken, welche Kurse bald stattfinden werden. Doch es wird nichts schaden, wenn die Schule diese Prägung erhält..." aiaiai, der junge Aelier war nun Lehrer und der alte Nikias, der ihm alles beigebracht hatte, war es nicht mehr. Sich aber jetzt noch mit Schülern abzugeben, wäre wohl auch nicht mehr das richtige.

  • > Es sind zahlreiche Aufgaben, die derzeit anstehen, und es ist viel der Arbeit. In Rom ist es der Posten des princeps Curiae und der des praeceptor, in Misenum stehen dann die Bautätigkeiten an und alles andere, was anfällt. <


    Callidus blickte wieder einmal aus dem Fenster, nur konnte er von hier aus das Meer sehen und die Wogen, die der Wind hervorkommen ließ.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nikias nickte, während der Aelier erzählte...." Es sind viele Aufgaben, doch gedenkst du auch, wo doch bald die Wahlen anstehen, in Zukunft für den Cursus Honorum zu kandidieren? Willst du nicht, der Tradition deiner Familie entsprechend, den Weg in die Politik des Reiches beschreiten? "

  • > Ich werde die Wahlen wieder Spannung verfolgen und den Rednern genau zuhören. Für mich selbst kommt eine derzeitige Kandidatur noch nicht in Frage. Vielleicht bei der nächsten Wahl, eher jedoch erst bei der darauffolgenden werde ich auf der rostra antreten, denn die Aufgaben in Misenum und für die gesamte regio halten mich derzeit fest. Und ich sehe die Ämter, die ich jetzt ausfülle, als mindestens ebenso wichtig an, auch wenn sie einem wenig Ruhm einbringen und die Bekanntheit nicht unbedingt fördern. <


    Callidus goss etwas Wein nach und nahm daraufhin auch sogleich einen Schluck.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nikias fuhr sich durch den Bart...." das ehrt deine Bescheidenheit. Wenn du dich zur Wahl stellen willst, so scheue nicht dich an mich zu wenden. Als Klient der Aelier und des Aelius Quarto werde ich dich nach meinen Möglichkeiten unterstützen. ".... Nikias stand auf, denn es war Zeit, aufzubrechen und schon bald nach Rom zurückzukehren, wo die leere Casa auf ihn wartete...." Es wird Zeit, dass ich Misenum wieder verlasse. In Rom findest du mich stets bei den Pompeianern. Ich hoffe, dass diese Stadt unter deiner Hand blühen wird. "

  • > Ich danke dir für das Angebot der Hilfe und für deinen Besuch, Nikias. Hab eine gute Heimreise nach Rom. Geh zum Hafen und sag den dortigen Händlern, von wem du kommst. So wird ein Schiff dich bis nach Ostia bringen und du kannst von dort aus den Landweg antreten. <


    Callidus ging noch ein Stück die Straße hinunter, die in Richtung des Hafens führte, dann verabschiedete er den alten Mann.


    > Vale, Nikias! <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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