Tablinum | Pater Gentis Pompeia

  • Erstaund stellte ich fest, das plötzlich Adara im Raum stand und Wein anbot. Vielleicht war sie doch zu etwas zugebrauchen.


    "Sehr aufmerksam von Dir, das hätte ich nicht erwartet!"


    Eigentlich wollte ich noch mehr gestichelt haben, aber ich nahm mich etwas zurück. Schliesslich wollte ich sie auf meine Reise mitnehmen.


    Sein Gemurmel bekam nicht mit, aber es schien nicht sonderlich nett gewesen zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Pompeia Drusilla ()

  • "Es wäre nicht für immer. Nur für eine gewisse Zeit und sie würde eine Menge lernen. Reisen bildet, lieber Trimalchio."



    Seine lobenden Bemerkungen über Adara waren mir nicht entgangen. Was ich von der Kleinen hielt, sagte ich besser nicht.

  • "Das brauchst du mir nicht zu sagen, ich hab Germania, Gallien, Hispania und noch viele anderen Provinzen in meiner Zeit als Tabellarius Dispositus besucht, ich kenne die Welt. Doch schau sie dir an, sie ist noch so jung und unschuldig...und du bist auch nur eine Frau, du könntest sie nicht angemessen beschützen und für sie sorgen."

  • "Du vergisst das ich alleine die östlichen Provinzen gereist habe. Ich weis wie ich mich auf solchen Reise zu verhalten habe. Glaub mir, mit mir würde ich mich nicht anlegen wollen."


    Dabei dachte ich an den aufdringlichen Athener denken. Ich glaube er hinkt immer noch.


    "Und aus Adara würde eine Frau, die nicht nur die Enge der Casa kennen würde, sondern die Welt! Es kann ihr nur gut tun, sich dieser Herausforderung zustellen."

    Einmal editiert, zuletzt von Pompeia Drusilla ()

  • Ich hatte den Wein abgestellt und beiden eingeschenkt, während die beiden sich weiter unterhielten. Gerade wollte ich mit meinem Tablett wieder verschwinden, als Trimalchio mir eine Frage stellte.


    Ich wandte mich zu ihm, den Blick auf den Boden gesenkt.


    "Wenn du es befiehlst, Herr", anwortete ich. Mich nach meiner Meinung fragen! Was zählte die schon? Wenn er wollte, dass ich ging, dann würde ich gehen. So war das nunmal im Sklavendasein.

  • Seine Frage rief in mir erstaunen hervor. Was fragt er diesen kleinen Trampel? Er ist ihr Herr, er kann tun und lassen was er möchte. Trimalchio ist zu gut für diese Welt. Daher kommen auch die Frechheiten der Sklaven! Bei mir hätte sie einen sehr eingeschränkten Wortschatz, zwei Worte: "Ja, Herrin!". Alles andere wäre schon bestrafenswert.


    Aber lassen wir das, warten wir was sich nun tut.

  • Ich hielt in meinem Schritt inne, ging dann aber noch bis zur Tür und blieb dort mit gesenktem Blick und die Hände vor mir übereinander gelegt stehen.


    "Ja, Herr", antwortete ich leise und biss leicht auf meine Lippe.

  • Das Adara nichts sagte, sprach Bände. Sie wartete, genau wie ich, auf eine Entscheidung Trimalchios.


    Auch wenn er mich nicht mochte. Ich gehöre zu seiner Famili! Da stellt sich mir die Frage, was er höher einschätzt, eine dumme Sklavin oder mich, seine Blutsverwandte!

    Einmal editiert, zuletzt von Pompeia Drusilla ()

  • "Adara wäre mir am liebsten. Sie ist noch formbar!"


    Warum quälte sich ein Mann so wegen einer dummen kleinen Sklavin?

  • Noch formbar... Das klang, als wäre ich ein Stück Stoff, das man nach seinen Belieben zuschneiden und verändern kann. Doch gleich darauf frohlockte ich innerlich, als Trimalchio vorschlug, den alten Mann mitzunehmen. Das wäre mir um einiges sympathischer, doch nach außen hin zeigte ich keine Regung, blickte nur weiter mit gesenktem Kopf zu Boden.

  • Ein Sklave brachte Trimalchio einen Brief.


    Trimalchio öffnete den Brief und las ihn aufmerksam durch.


    "Ich möchte ja gerne mit dir weiter diskutieren Drusilla, aber ich muß los, ich muß zur kaiserlichen Audienz der Magistrate des Cursus Honorum. Drusilla du darfst Kallydianos Nikias mitnehmen, Adara bleibt in Rom."


    "Adara du kannst jetzt gehen."


    Trimalchio verließ sein Arbeitszimmer.

  • "Das wirst Du büssen, Trimalchio! Mich so vor diesem Trampel bloszustellen!", zischte ich leise vor mich hin. Im Aufstehen schmiss ich den Sessel und den kleinen Tisch gleich mit um.
    "Ich habe auf meinen Reisen nicht nur alles über die Liebe gelernt, sondern auch über den Hass und wir man ihn geniest! Ihr beide werdet noch an mich denken!"


    Mit wutverzerrtem Gesicht lief ich aus dem Officium, war die Tür zu und schrie in die Casa:


    "ADARA! Pack meine Koffer! Ich reise ab!"

  • Ich schrak zusammen, als sie mich so anbrüllte und machte mich noch um einiges kleiner, als ich war, eilte dann davon, um ihre Sachen zu packen. Das Tablinum würde ich später wieder ordnen und herrichten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!