[Officium] Tribunus Angusticlavius Tiberius Vitamalacus

"Aber...Aber er... Ich meine er..."

ich konnte es nicht über die Lippen kriegen, ich fasste all meine Kraft zusammen sodass keine Träne meine glasigen Augen verließ, ich starrte ins leere.. ich wollte nur kommen um mich über die Aufklärungsritte zu erkundigen und nun das... Ich konnte es nicht glauben...Mein Neffe...Marius, er ist tot...

"Was werden wir jetzt tun?"

Ich habe den Verwandten bereits Briefe geschickt. Ich war mir nicht sicher, ob wir Marius hier beerdigen sollen. Er war schließlich noch nicht einmal richtig in die IX. mit eingebunden. Er war eher noch Soldat der II.

"Sollten wir ihn nicht...Naja... In Hispania bestatten? Falls es möglich ist..."

fragte ich mit ruhiger Stimme, dennoch, etwas bedrücktes hatte sie...

Ich weiß nicht so recht. Marius war doch schon immer in Germania. Leider hat er kein Testament hinterlassen, soviel ich weiß. Vielleicht liegt eines im Castellum der II.
Was schlägst du vor?

"Nun...Anscheinend war seine Heimat hier, in Germanien, lass ihn uns hier begraben, dort wo er sein... Kurzes... Leben verbrachte."

sagte ich bedrückt...

Ich hoffe, dass Lepidus nichts dagegen hat, aber er muss es verstehen.

Ich werde wohl erst einmal abwarten, was Raeticus und Oktavianus zu meinem Brief sagen. Vielleicht wissen sie etwas von einem Testament.

Langsam kam bei Seneca wieder diese Blutlache gedanklich hoch, sodass er sich mit einem Säufzer im Stuhl aufrichtete.

"Lepidus sollte eigentlich entscheiden, aber falls eine schnelle Entscheidung nötig ist, wird er irgendwo bei Mogontiacum begraben würde ich vorschlagen, alles in allem, wird er nun Stolz bei unseren Ahnen im Elysium sein."

sagte ich weiterhin bedrückt, meine Augen folgten Seneca als er aufstand...

Langsam sackte Seneca wieder zurück in den Stuhl. Er ließ sich zurückfallen und atmete tief durch.

Ja, das wird wohl das beste sein.

Ich werde für die Übergabe nach Mogontiacum eine turmae abstellen, das können sie dann gleich als Übung sehen. Ach ja, noch etwas. Erkunde die Gegend mit Sabinus' turmae, in die die Räuber geflohen sind.

Ich nickte...

"Gut, werde ich machen. Wenn ich die Mörder in die Finger krieg dann....! "

doch ich stockte...blickte ihn einfach an...

"Was würdest du tun wenn du sie in die Hände bekommst?"

Ohne großartig zu überlegen, antwortete er.

Ich würde sie ins Castellum schleifen lassen und sie offiziell verurteilen lassen. Das Urteil wird wird sowieso Tod lauten.

Wenn ich sie aber im Gelände niederstrecken würde, würde das kein gutes Licht auf die Legion werfen, denn niemand von den Umstehenden weis, was wirklich vorgefallen ist.

Wenn du sie findest, bringst du sie also einfach her. Aber, er begann leiser zu sprechen.

Niemand wird feststellen können, was ihnen auf dem Weg von dem Ort, wo du sie aufgespürt hast, bis zu Castellum wiederfahren wird.

Er begann hämisch zu grinsen.

Ich nickte zustimmend..

"Ich verstehe, ich denke dann werde ich nun mit Sabinus losreiten. Und ich werde hinter jedem Baum nach Marius' Mördern suchen!"

]Ich danke dir, Bruder. Du nimmst mir damit schon mal eine große Last ab.

Lass mich bitte sofort wissen, wenn du etwas herausgefunden hast.
Du kannst auch einen Boten schicken.

Ich nickte...

"Werde ich Bruder, ich reite nun los, für Marius."

ich klopfte ihm auf die Schulter, und setzte dann meinen Helm auf...

Nickend stand Seneca auf und verabschiedete sich mit einem Schulterklopfen von seinem Bruder.

Vale, Numerianuns.

Ich nickte nochmal kurz und verließ dann schnellen Schrittes das Officium, direkt in Richtung der Ställe...

Bisher hatte ich es noch nicht gewagt einem meiner Verwandten unter die Augen zu treten da noch nicht einmal mein Vater davon wusste dass ich mich zur Legio gemeldete hatte. Ich wusste zwar nicht wie Seneca reagieren würde wenn er mich hier in Uniform sehen würde, doch mein Vater würde es auf keine Fälle gut heißen. Doch ich hatte schon immer meinem großen Bruder Marius nachgeeifert.

Und eben dieser war jetzt auch der Anlaß dafür, warum ich mich hier meldete. Die Gerüchte die ich gehört hatte schockierten mich und ich musste Gewissheit haben und ich wusste ansonsten nicht an wen ich mich wenden sollte.

Am ehesten Seneca würde es verstehen wenn er mich als Milites sehen würde......

....ich hoffte es zumindest.

Ich atmete tief durch und klopfte dann an

Klopf Klopf

Herein, meinte er auf das Klopfen hin.

Ich trat mit einem etwas mulmigen Gefühl in das Officium meines Onkels ein, schloss die Türe hinter mir und drehte mich um.

Sofort salutierte ich militärisch, glitt dann aber wieder in eine legere Haltung zurück. Den sichtlich überraschten Gesichtsausdruck quittierte ich mit einem:

"Ave Tribunus, Onkel."

Dann wartete ich auf die Reaktion die hoffentlich nicht allzuschlimm ausfallen würde. Onkel Seneca kannte die Einstellung meines Vaters leider zu gut. Marius als Ältestem war es gestattet in den Kriegsdienst zu treten, aber für mich war immer ein öffentlicher Posten vorgesehen, auch wenn es mich schon immer zum Militär gezogen hatte....

Eher hatte Seneca mit dem Besuch eines Unteroffiziers oder Offiziers gerechnet, also blickte er nur flüchtig nach oben, bevor er ein paar Unterlagen bei Seite schob.
Doch dann blieb sein Blick kurz auf den Unterlagen haften und seine Augen schnellten in Richtung des Besuchers.

Das war doch tatsächlich Maxentius, der Sohn seines Bruders.

Salve, Maxentius, meinte er überrascht.

Wie ich sehe, hast du dich freiwillig gemeldet. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht.
Hast du überhaupt mit deinem Vatergesprochen, dass du hier bist?

Ich antwortete etwas überhastet:

"Natürlich Onkel, natürlich habe ich mit Vater....."

Doch dann revidierte ich mich. Mir war klar, dass Seneca es ohnehin herausfinden würde das ich einfach abgehauen war, also war es wohl besser die Wahrheit zu sagen.

"Um ehrlich zu sein: Nein. Ich habe nicht mit Vater gesprochen. Du kennst seine Einstellung. Marius ist der Krieger, ich bin der Politiker hat er immer gesagt. Aber da irrt er sich."

Dann sah ich Seneca hoffend an....