Gut gelaunt war ich bei Arbeit und sang dabei ein altes Lied:
Wenn ich auch der Haddy bin
Hab ich dennoch frohen Sinn.
Frohen Sinn und heit’res Leben
Ist von lauter Lust umgeben.
Gebe meine Nut und Stab
Nicht für Kron’ und Zepter ab.
Gut gelaunt war ich bei Arbeit und sang dabei ein altes Lied:
Wenn ich auch der Haddy bin
Hab ich dennoch frohen Sinn.
Frohen Sinn und heit’res Leben
Ist von lauter Lust umgeben.
Gebe meine Nut und Stab
Nicht für Kron’ und Zepter ab.
Ich war mir nicht sicher ob er nun vollens verrückt geworden war und hörte mir das Liedelein erstmal weiter an und versuchte dabei möglichst ernst zu schauen da ich aus Erfahrung wusste wie rabiat Verrückte werden konnten wenn man sie nicht ernst nahm.
Wie lange der Mann schon neben mir stand, wußte ich nicht. Ich hatte ihn nicht bemerkt. Aber irgendwie kam er mir bekannt vor.
Und während ein lang gezogenes Saaaalve meine Lippen verließ, durchforstete meine Suchmaschine die Hirnschubladen...
"Salve Sacerdos Publicus Publius Aelius Hadrianus, oder sollte ich sagen gewesener Sacerdos Publicus? Ihr werdet euch vielleicht nicht mehr an mich erinnern, ich bin Spurius Sergius Sulla. Es ist lange her."
das war es wirklich und es tat mir maches leid was man mir auch ansah
Der Hammer kam mit voller Wucht, als seine Worte meiner Suchmaschine auf die Sprünge halfen.
Überrascht, aber dennoch bemüht, diese Überraschung nicht zu zeigen, fragte ich:
Was führt dich zu mir Spurius Sergius Sulla und womit kann ich dir behilflich sein?
"Wer ihr es denn wollt so könnt ihr es in vielen Dingen sein doch wolltet ihr es, bei allem gebotenen Respekt, in der Vergangenheit nicht oft genug wobei ich die Hilfe eher auf Rom als auf mich beziehe." sprach ich mit ernstem Tone
"Doch ich will offen sein, ich halte euch für einen eloquenten Geist und würde mich gerne eurer Dienste versichern. Ich strebe das Amt eines Vigintivirs an und hoffe, da ich bereits Quaestor Consulum war, irgendwann einmal in den Senat einzuziehen. Zum Wohle Roms und zum Dienste an Ihm. Ich würde euch gerne in die Casa Sergia einladen um näheres zu besprechen."
Mit ernster Miene hörte ich zu. Seine Worte klangen nach Arbeit. Viel Arbeit. Doch würde es sich lohnen?
Setzt Euch Spurius Sergius Sulla. Ich wies auf einen Hocker am Eingang meines Fässchens.
Ich werde Euch zuhören. Wir sind ja hier unter uns- in Rom.
In späteren Zeiten hätte ich mich jetzt wie auf dem Gange nach Canossa gefühlt was allerdings, wie ich ebenfalls damals nicht wissen konnte, durchaus zu einem guten und erfolgreichen Ende geführt hätte und so setzte ich mich nur mit einem sekundär blümeranten Gefühl auf den dargebotenen Hocker.
"Nun denn, dann hier" nahm ich den Gesprächsfaden wieder auf
"Ich suche jemanden mit Eloquenz, Bildung und Liebe zu den Göttern und dachte an euch und kam her. Ich bräuchte ein wenig Unterstützung beim Verfassen noch zu haltender Reden. Was denkt ihr? Könnte man euer Fass auf die Dachterasse der Casa Sergia verpflanzen? Die Dinge der Welt würden für euch eingerichtet werden."
Ich blickte auf und sah ihm fest in die Augen:
Ihr sucht mich als Redenschreiber?
So wie das letzte Wort aussprach, klang das wohl arg langgezogen.
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Ihr sucht mich als Redenschreiber?
"Nicht genau, ich suche einen großen Geist der aus meinen Entwürfen und Gedanken Reden gegen Verres macht." setzte ich den großen Bauchpinsel an
Wer ist Verres? fragte ich erstaunt.
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Wer ist Verres? fragte ich erstaunt.
"In diesem Falle eine rein rhetorische Figur, ich spielte auf Ciceros Reden gegen Gaius Verres an, die ob ihrer Genialität, Kürze und Würze zu dessen wohlvedientem Exile beitrugen. Kurzum: Ich wollte euch bauchpinseln." antwortete ich frank und frei
Ich konnte mir ein leichtes Grienen nicht verkneifen.
Und wer hat sich zur Zeit das Exil verdient?Ich mein, wir sind doch hier unter uns... . und rückte ein Stück näher heran, neugierig lauschend.
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Ich konnte mir ein leichtes Grienen nicht verkneifen.
Und wer hat sich zur Zeit das Exil verdient?Ich mein, wir sind doch hier unter uns... . und rückte ein Stück näher heran, neugierig lauschend.
"Die Zeiten haben sich geändert, dies wird jetzt auf einer höheren Ebene entschieden. Das innere Exil ist dagegen eine andere Sache, und, wir sind ja unter uns: Das eurige scheint ein ebensolches zu sein doch es ist an euch es wieder zu verlassen. Deswegen kam ich her."
Wißt habt ihr mir Neues von meinem Vetter zu berichten, dem Konsul zu berichten? Strebt er nach der Kaiserwürde?
fragte ich nachdenklich, nicht ohne Hintergedanken zu haben. Das offizielle Politische bekam man ja hier auf der Rostra gut mit. Anderes weniger.
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Wißt habt ihr mir Neues von meinem Vetter zu berichten, dem Konsul zu berichten? Strebt er nach der Kaiserwürde?
"Ich schrob ihm erst kürzlich indem ich meine Kandidatur avisierte, sah dann aber von einem Besuch bei ihm ab, gedenke aber doch das er wohlauf ist. Von weiteren Ambitionen als dem Wohle Roms zu dienen habe ich seit meiner Rückkehr nichts vernommen glaube aber nicht an das Vorhandensein derselbigen. Schließlich sind die Ohren und Augen der Prätorianer überall und er wäre nicht der erste Senator der in deren Kerkern in Stücke gehackt wurde."
antwortete ich bitter. Da wir allein waren und meine Worte nicht besonders laut würden sie ja zumindest in diesem Momente unter uns bleiben.
Ihr wißt..., er ist mein Vetter. Mehr sagte ich dann anstandshalber nicht zu diesem Thema, ziemte es sich doch nicht, über die negativen Eigenschaften Verwandter zu sprechen und so wechselte ich das Thema:
Was ist sonst noch passiert, was mich hier auf der Rostra noch nicht erreichte, aber ich wissen sollte?
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Ihr wißt..., er ist mein Vetter.
"Ich habe ähnliche Vettern" seufzte ich, unterbrach ihn aber nicht
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Was ist sonst noch passiert, was mich hier auf der Rostra noch nicht erreichte, aber ich wissen sollte?
"Ich schlage vor dies zusammen in meiner Casa bei einem Krug Wein und nach einem erfrischenden Bade zu erörtern."
Worauf ich ihm die Hand reichte
Die Zeit des Abschieds schien gekommen.
Ich stand auf und nahm die dargebotene Hand:
Schickt jemanden vorbei, der mich dann zu Euch geleitet. Im übrigen ist ganz Rom baden gegangen.
Ich verabschiedete mich von Hadrianus und schickte sogleich Arsinoe, meine ägyptische Sklavin mit gepudertem, hocherhobenem Näschen und drei stämmigen Nubiern zu seinem Fasse
"Ihr seit Senator Hadrianus? Eqes Spurius Sergius Sulla bat mich euch zur Via Nomentana zu begleiten."
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