• Naja, wollen wir es mal hoffen. Ich möchte, dass dieses Jahr die Ausbildung, oder wie man es auch immer nennen mag, besonders hart wird. Deshalb wird schon heute Nacht eine extra Schicht eingebaut. Zur zweiten Nachtwache sollen die neuen auf dem Exerzierplatz in Kampfrüstung antreten. Dort wird dann solange stramm gestanden bis die ersten umkippen. Die ersten zehn die umgekippt sind werden sofort unehrenhaft aus dem Militär entlassen. Die Übung ist allerdings erst zu Ende, wenn auch der letzte Soldat umgefallen ist. Selbst wenn der da zwei Tage steht, die Übung wird nicht abgebrochen und so zu Ende geführt. Selbstverständlich haben die, die früher umgekippt sind, solange liegen zu bleiben, bis auch der letzte Umgefallen ist. Der Gewinner erhält ein Donativum in Höhe von 250Sz. Alles klar?

  • Decius kam in voller Marschausrüstung auf den Exerzierplatz gehastet und traf dort auf seinen Centurio. Dieser schaute sich die Ausrüstung seines Optios an, konnte keine gravierenden Mängel feststellen und wartete dann darauf, dass die Centurie vollzählig antrat.

  • Es dauerte auch nicht lange, bis die Soldaten der Cohors V Centuria I nach und nach auf dem Exerzierplatz erschienen.


    Ohne weitere Befehle stellten wir uns in Rottenformation auf und machten uns für eine Inspektion des Marschgepäckes bereit. Ich konnte nur hoffen, dass alles vollzählig war, denn nach der "Aufnahmeprüfung" hatte ich mein Gepäck nicht mehr auseinandergenommen und immer fein säuberlich aufbewahrt. Doch man konnte nie wissen, ob einem ein anderer Miles nicht versucht hat einen Streich zu spielen....

  • Als die Centurie vollständig angetreten war, erscholl die Stimme des Centurio:


    "Milites, state! Sarcinas Deponite!"


    Als dann die Milites das Gepäck vor sich abgelegt hatten, ging der Centurio die Reihen durch und schaute sich sowohl die Rüstungen udn Waffen der Männer ausgiebig an wie auch das Marschgepäck. Und wie zu erwarten, fand er bei dem einen oder anderen tatsächlich etwas zu beanstanden.


    Bei den entsprechenden Kandidaten wurde Decius hinzugerufen und schaute sich ebenfalls die Sachen an. Er musste später, wenn die Männer ihre Sachen repariert hatten, kontrollieren ob sie auch gut gearbeitet hatten. Der Centurio verhängte bei den Missetätern schließlich einige Strafen und machte regen Gebrauch von der Sitis: Er duldete keine Nachlässigkeit bei der Ausrüstung, da auch von ihr im Ernstfall Erfolg oder Niederlage abhing.


    Schlussendlich war jeder Soldat kontrolliert worden, und der Centurio ließ die Männer wissen, dass sie in absehbarer Zeit verschifft würden und sich nun jederzeit Bereizuhalten hätten. Dann ließ er sie wegtreten und begab sich zum Tribunen der Cohorte, um ihm Meldung zu machen.

  • Balbus stand schon eine Weile vor Sonnenaufgang auf dem Exerzierplatz, der noch in das flackernde Licht von Fackeln gehüllt war. Er liess sich von seinem Assistenten bestätigen, dass alle Centurionen den Befehl zum Anrücken erhalten hatten und wartete nun darauf, dass alle antreten würden und er sie an Seneca übergeben konnte.

  • Die I. Centurie der V. Cohorte kam in lockerer Marschformation auf den Exerzierplatz marschiert: An der Spitze der Centurio, am Ende Optio Caecilius Decius. Dieser hatte, nachdem die Befehle bekanntgeworden waren, sein Contubernium zusammengescheucht und zum Sammelplatz der Centurie getrieben, von wo es dann schnellstmöglich weiterging zum Exerzierplatz.


    Und da waren sie nun.


    Der Centurio bellte seine Befehle, und die Milites traten in Reih und Glied an. Decius lief die Reihen ab und kontrollierte, ob auch jeder an seinem Platz stand, ab und zu musste er mit seinem Optiostab ein wenig korrigieren oder einen Miles zurechtweisen. Schließlich war alles so wie es sein sollte, und Decius erstattete seinem Centurio Meldung, dass die I. Centurie vollständig und marschbereit angetreten sei, anschließend reihte er sich ebenfalls ein. Der Centurio machte sich derweil daran, den Tribunen von der Ankunft seiner Centurie zu unterrichten.

  • Nach und nach waren sämtliche Centurien der drei Cohorten vollzählug angerückt und ordnungsgemäß aufgestellt.


    So standen die Milites in den frühen Stunden vor der Morgendämmerung auf dem Exerzierplatz, hier und dort wurde ein Gähnen unterdrückt und gelegentlich erfüllte das Geräusch von aneinanderschabendem Metall die Luft.


    Alle waren auf die nun folgenden Befehle gespannt und brannten darauf zu erfahren, was nun auf sie zukommen würde: Es sah so aus, als würde man einen längeren Marsch unternehmen, und das hieße wohl eindeutige Abwechslung vom routinierten Lagerleben.

  • Wenige Stunden nachdem die drei Kohorten aufgebrochen waren, fanden sich auch nach und nach die Turmae auf dem Exerzierplatz ein, welche Crassus nach Spanien begleiten würden. Das Getuschel unter den Männern kam zum Schweigen, als Crassus aus der Principia trat und auf den Exerzierplatz langsam zu schritt. Dort angekommen ließ er sich sein Pferd geben, während der ranghöchste Decurio meldete, dass die Turmae wie befohlen vollständig angetreten und abmarsch bereit waren.
    Crassus dankte dem Decurio und ließ ihn dann auf seinen Platz gehen. Ihm graute es schon davor, wenn er sich vorstellte, wie heute Abend, nach dem anstrengenden Ritt, ihm alles weh tun würde.. und dafür gabs nicht mal eine Sonderzulage.
    Er drehte sein Pferd und sah zu dem Stab, der auf dem Exerzierplatz stand um ihn zu verabschieden und nickte ihnen zu.


    Die Equites Singulares sollen mich über alles, was im Imperium und außerhalb davon passiert, unverzüglich informieren.


    Das hatte er zwar schon oft genug betont, aber wenn es nach ihm ging, konnte er es gar nicht oft genug sagen. Fragen seiner Offiziere wurde schon im Vorfeld, bei einer letzten Stabsbesprechung geklärt, sodass nun alles klar sein sollte.


    Ehre und Stärke :D


    er wandte sein Pferd wieder und galoppierte an der Spitze des Troßes aus der Castra hinaus, um die drei Kohorten bis zur Dämmerung in ihrem Nachtlager eingeholt zu haben.

  • Natürlich war auch Balbus auf dem Exerzierplatz zugegen als der Praefect aufbrach. Er nickte bei den letzten Anweisungen ebenso wie seine Mit-Offiziere und bevor der Praefect sich aus dem Staub machte, salutierten sie alle noch einmal, schliesslich wusste man ja nicht, ob der Chef überhaupt wieder kommen würde. 8)


    Nachdem die Turmae auf und davon waren, zerstreute sich der Stab und widmete sich wieder den Aufgaben.

  • Nachdem wir wieder vom Palatin abmarschiert waren kehrten wir in die Castra zurück. Auf dem Exerzierplatz angekommen folgten die üblichen Befehle und eine kleine aber feine Ansprache des Centurios:


    "Milites, consistite!


    Movemini!


    Männer, ihr habt euch in Corduba hervorragend geschlagen und ich bin sicher das wird auch den Göttern nicht verborgen geblieben sein. Ihr seit für die Eskorte des Imperators persönlich auserkoren worden, welcher er im folgenden Krieg bedarf. Ich weiß, dass sich viele von euch ein wenig Erholung gewünscht hätten, doch wird diese Zeit noch kommen. Nach dem Krieg. Ihr habt nun noch ein paar Tage bevor ihr weiter gen Osten reisen werdet. Nutzt diese Zeit sinnvoll. Aber merkt euch, dass ihr in der Castra zu bleiben habt!


    Milites, abite!"


    Nach und nach verstreuten wir uns und jeder versuchte ein wenig auszuspannen und sich neu zu versorgen.....

  • Auf dem Exerzierplatz dann angekommen ließ Crassus die Kohorten in geschlossener Formation antreten. Müde ließ er seinen Blick über die Reihen gleiten. Man konnte ihnen deutlich die Anstrengungen der letzten Tagen und Wochen ansehen, aber auch die Freude endlich wieder in der Heimat zu sein. Diese Freude hielt sich bei Crassus gerade eher in Grenzen, da er gerade zu viele Sorgen hatte - der Feind im Osten, die Verluste in Spanien, den Verlust seines Princeps Praetorii, den Aufbruch des Kaisers.


    Ich danke euch, dass ihr mir und dem Kaiser diesen Sieg über die schändlichen Rebellen ermöglicht habt. Rom wird uns unseren Einsatz und unsere Verluste nie vergessen und uns dafür mit Ruhm und Ehre danken. Wir haben wieder einmal bewiesen warum gerade wir die Elite des Imperiums sind und wir die Ehre haben den Kaiser zu schützen.


    Crassus machte eine kurze Pause:


    Doch auch wir Römer leben nicht vom Ruhm allein. Und wie ihr alle wisst, hatte unser geliebter Kaiser während unserem Aufenthalt in Spanien Geburtstag. Und wie jedes Jahr gibt es auch dieses Jahr zu diesem Festtag ein Geschenk von ihm. Dieses werde ich euch heute in seinem Namen überreichen.


    einige Prätorianer trugen schwere Schatztruhen auf den Exerzierplatz, wo nachher dann die Donativa ausgezahlt werden sollten.


    Lang Lebe unser geliebter Kaiser!


    stimmte Crassus an, ehe er sich in dem lauten Echo sonnte. Als dieses langsam zu verhallen begann und die Centurionen die Männer in die richtige Ordnung für die Donativaausgabe brachte, ver ließ Crassus langsam und müde den Exerzierplatz und kurz darauf mit vier weiteren Prätorianern das Lager.. nun wollte er auf den Palatin.

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