• Überrascht blieb Avitus bei Eburnus einen Augenblick lang länger stehen, als bei den anderen.
    "In der ala also... "
    Er fragte sich, ob Eburnus wohl degradiert wurde. Irgendwie verstand der Artorier nicht ganz, wieso ein römischer Bürger im Range eines Eques bei einer Hilfseinheit diente. Andererseits würde eine Degradierung wohl verhindert haben, dass er zu den Praetorianern versetzt wurde. Doch das alles konnte er auch später noch rausfinden. Auf jeden Fall merkte er sich den Namen des Mannes.


    Dann schritt er weiter, fragte zwei-drei weitere Milites nach ihrem, bevor er zum letzten kam... Valerian.
    "Miles Quintilius... legio II Germanica. Muss gar nicht so lange her sein"
    Wenn er noch Severus gekannt hat, musste Valerian erst seit relativ kurzer Zeit seinen Dienst in Rom verrichten.
    "Dann sage mir, miles Quintilius, ist es neuerdings bei den Legionen üblich, dass die Kohorten statt diszipliniert und von ihren centuriones geführt aufzumarschieren, wie es sich für SOLDATEN ROMS gehört..."
    das Soldaten Roms hatte Avitus stark betont
    "... nach und nach, miles für miles versammeln? Oder ist es eine Eigenheit der Garde? Oder nur der Nachlässigkeit meines Vorgängers zuzuschreiben?"



    Sim-Off:

    bitte versteht das nicht als ins SimOn eingebettete SimOff-Kritik oder so was in der Art

  • Der Tribun fragte Mann für Mann woher er stammte, wie er hieß, wie lange er hier war. "Ich bin mittlerweile schon seit zwei Jahren* hier, Tribun Artorius", erwiderte Valerian, als er nun an die Reihe kam und angesprochen wurde, und straffte seine Gestalt noch ein wenig. "Bei einem Apell dieser Art ist es hier üblich, auf diese Weise anzutreten. Und es war auch bei der Legio II so üblich", antwortete er mit hörbarem Erstaunen in der Stimme. Anders kannte er es nicht, deshalb hatte er es auch nie hinterfragt. Doch natürlich würden sie es anders machen, wenn der Tribun es so wünschte. Warum er sich wohl mit dieser Frage nicht an die Centurionen gewandt hatte? Vermutlich eine Art Prüfung, deren Sinn er schlicht nicht durchblickte.



    Sim-Off:

    *Sim-On-Jahre, wobei ja drei Monate als ein Jahr gelten. Falls Du es anders sehen möchtest, also entsprechend der RL-Zeit, ändere ich es entsprechend ab :)

  • "So so... tritt wieder ein, miles"
    antwortete Avitus, nicht ohne einen - wirklich leichten - sarkastischen Unterton.
    "Militeees..."
    schallte dann seine Stimme über die Köpfe der Praetorianer hinweg. Dann schwieg er einige Sekunden, ließ das Wort wirken.


    "Ich weiß nicht, ob es sonst wo üblich ist... oder ob es hier so üblich war... aber ich will nicht, dass sich das wiederholt"
    Avitus deutete auf das ihm am nächsten stehende Signum, jenes verehrte, geheiligte Zeichen römischer Macht, das von dem vor den Reihen angetretenen Feldzeichenträger gehalten wurde, flankiert von einem Cornicen.
    "Die sind es, denen ihr folgt..."
    Dann deutete er auf den ihm am nächsten stehenden Centurio.
    "Und ihr seid es, die mit Beispiel vorangehen. Ihr seid es, die dafür sorgen, dass die milites dem signum folgen. Milites..."
    Schon wieder dieses Wort, schon wieder eine kleine Pause.
    "Ich will euch nicht am ersten Tage tadeln. Als tadelnd dürft ihr mich hier nicht ansehen. Aber ich lasse nicht zu, dass Disziplin vernachlässigt wird"
    Ach, wie gerne hätte Avitus eine Vitis in der Hand, mit der man so schön rumfuchteln konnte.
    "Drum seht es an als einen Hinweis eures Tribuns"


    Damit war dieses Thema abgehackt und Avitus fuhr fort.
    "Militees... in agmen venite" ~ In Kolonne antreten
    schallte der Befehl und der Artorier beobachtete genau...

  • Decius stand in voller Montur auf dem Exerzierplatz, in einiger Entfernung stand das Maultier welches seine Marschausrüstung sowie das Zeltmaterial tragen durfte und guckte neugierig in seine Richtung. Der Sonnenaufgang stand kurz bevor, und Decius fröstelte leicht. Die Nacht war für diese Jahreszeit ungewöhnlich kühl gewesen, doch er empfand dies weniger als störend denn als angenehme Abwechslung von der sonst üblichen Schwüle.


    Er wartete darauf, dass seine Männer vor ihm antraten, und nach einigen Augenblicken sah er seinen Optio, der ebenfalls in voller Marschausrüstung auf ihn zugerannt kam und schließlich vor ihm stand.


    "Wollen wir den Männern mal ein wenig Feuer unterm Hintern machen heute, nicht dass sie uns verweichlichen." sagte er grinsend, und der Optio nickte zustimmend.

  • Noch ein wenig verschlafen liefen Quintus und sein Contubernium auf dem Exerzierplatz auf. Es war ungewöhnlich kalt und das Marschgepäck drückte auf Rücken und Schultern der noch müden Soldaten. Als sie ihre Aufstellungspunkte erreichten, nahmen sie Haltung an, auch wenn ihre Körper der inneren Aufforderung zunächst nur widerstrebend folgen wollten...

  • Das Gebrüll und Gepolter des Centurios war wahrhaftig nicht zu überhören gewesen. In Windeseile machten sich die Männer bereit, standen sich dabei im engen Contubernium mehrfach gegenseitig auf den Füßen, und rannten dann schließlich in voller Montur und mit Marschgepäck los. Ah, gut, sie waren schneller als das Nachbarcontubernium!


    Direkt hinter Eburnus lief Valerian auf den Exerzierplatz, wo der Centurio schon wartete. Er nahm seinen Platz neben Eburnus ein und nahm Haltung an. Was nun wohl folgen würde? Anscheinend war geplant, Rom zu verlassen...

  • Nach wenigen Augenblicken, genau innerhalb der von Decius veranschlagten Zeitspanne (und die war knapp gewesen!) kamen die Milites angetrabt. Als sie in Reih und Glied vor ihm standen, nickte er zufrieden. Jeder war wie befohlen in voller Rüstung und Marschgepäck angetreten. Demjenigen der es nicht getan hätte wäre es wohl nicht gut ergangen.


    "Milites, State!" brüllte Decius, mit einem Morgengruß hielt er sich nicht auf.


    "Da seid ihr ja gerade noch rechtzeitig aus euren Lagern gekommen, das ist gut. Aber noch nicht gut genug! Das nächste mal geht das noch schneller, verstanden?"


    Er wartete und gab dem Optio ein Zeichen, woraufhin sich dieser auch in die Reihe einordnete.


    "Wir haben heute ein schönes Stück vor uns, also hoffe ich dass ihr alle ausgeruht seid. Milites... scuta sursum! Pila sursum! Duo ordines formate! Aequatis passibus pergite!"


    Und damit setzte er sich an die Spitze der Marschkolonne, die er nun zum Tor der Castra führte. Derweil hatte der Optio damit begonnen, den Marschtakt anzuzählen, und so marschierten sie los.

  • Innerlich seufzte Valerian auf. Noch schneller? Wie sich diese Offiziere das nur immer vorstellten. Natürlich, sie mußten das beste rausholen. Aber irgendwann war das beste erreicht. Oder nicht? Jedenfalls fand er, daß sie ganz schön schnell gewesen waren. Das Ziel wurde natürlich nicht bekannt gegeben. Das hatte Valerian auch nicht erwartet. Nicht bei den Praetorianern. Sie würden es früh genug erfahren. Neugierig war er natürlich trotzdem.


    Sie formierten sich neu, ganz ohne Chaos. Hier wußte jeder Mann, wohin er gehörte. Niemand tanzte aus der Reihe, wie es bei der Legion manchmal geschah, wenn die Neuen sich noch nicht eingefunden hatten. Und Neue gab es dort ja immer. Hier gab es keine unerfahrenen Männer. Niemanden, der nicht wußte, wohin er gehörte. Valerian gehörte neben Eburnus, so hatte sich das mittlerweile innerhalb des Contuberniums eingeschliffen. Und schon ging es los, einem unbekannten Ziel entgegen.

  • Es war ein (noch) schöner Sommertag der heute über Rom herrschte. Am Himmel waren nur wenige Wolken, es herrschte kein kühlender Wind und auch die Temperaturen waren angenehm. Es war ein guter Tag, ein gutes Omen. Gemeinsam mit seinem Stab, abgesehen von seinem Princeps Praetorii, erklomm Crassus das Podest, das hier aufgebaut war. Noch blickten die Offiziere auf ein leeres Feld.


    Es soll von jeder Kohorte eine Centurie sowie 4 berittene Turmae antreten. Danach soll der Princeps Praetorii geholt werden.


    Ein junger Bursche nickte und machte sich auf die Nachricht im Lager zu verbreiten. Welche Centurien jeweils gemeint waren wurde dem jungen Mann von den jeweiligen Tribunen gesagt.

  • Zu den benachrichtigten Centurien gehörte auch die I. Centurie der V. Cohorte, und so traf Decius mit seinen Soldaten schon bald auf dem Exerzierplatz ein.


    Sie stellten sich wie zum Apell auf, und Decius meldete seinem Tribun dass seine Centurie wie befohlen angetreten war.

  • Es war schon etwas merkwürdig, nicht mehr inmitten der anderen zu marschieren, während sie ihrem Centurio zum Exerzierplatz folgten. Und auch dort nicht mehr neben Eburnus zu stehen. Und schade war es obendrein, denn sie konnten gar nicht mehr tuscheln. Das war eben der Preis, den man für die Karriere zahlen mußte. Nein, Valerian war nicht unglücklich über seine Beförderung. Er bekam nur langsam die Folgen zu spüren, die eben nicht nur angenehm waren.


    Nun standen sie also da, in tadelloser Haltung und ebenso tadelloser Aufmachung - wovon sich Valerian noch mit einem schnellen Kontrollblick überzeugt hatte. Und warteten gespannt darauf, was nun wohl folgen würde.

  • Was war wohl der Grund für dieses Antreten? Nur eine Centurie jeder Cohorte stand auf dem Exerzierplatz. Es war schon seltsam, aber was auch immer der Grund sein mochte, sie würden es erfahren... wenn die Warterei vorbei sein würde...

  • Im Gefolge des Crassus stand Avitus auf dem Podest. Der Grund, warum sie antreten mussten, war ihm zwar die unbekannt, die Beweggründe des Prudentiers hingegen schon. Die Heirat konnte es kaum sein. Also nahm er an, dass Balbus wieder ein Kommando übertragen bekamm. Eine Ala. Oder eine Flotte vielleicht.


    Avitus nahm die Meldung des Decius entgegen, als die erste Centuria angetreten war.
    "Gut, centurio"
    sagte er. Sein Blick glitt über die Cenuria und er nickte zufrieden.
    "Du kannst wieder eintreten"
    Dann machte er seinerseits dem Praefekt Meldung, dass auch die Abordnung der fünften Kohorte angetreten war...

  • Es dauerte auch gar nicht lange, bis Balbus, im Schlepptau des Schreibers auf den Exerzierplatz kam. Seine Rüstung war an diesem Tag noch besonders auf Hochglanz poliert worden und er hatte sich sogar dazu durchgerungen, für ihn untypischer Weise, seinen Helm zu tragen. Und so schritt er von der Principia über den Exerzierplatz hin zum Podest auf dem der Praefect und der Stab standen. Er erklomm das Podest und stellte sich vor den Praefecten.


    "Princeps Praetorii Prudentius Balbus meldet sich wie angewiesen."

  • Ah Princeps Praetorii. Crassus wandte sich von dem Tribun der zweiten Kohorte ab und zu seinem baldigen wieder-ehemaligem Lagerchef: Wir haben gerade über dich gesprochen. Wie könnte es auch am heutigen Tag anders sein? Ich hoffe du bereust deine Entscheidung noch nicht... Crassus grinste etwas und wandte sich dann von seinem Princeps ab und den Soldaten, die vor ihm aufgereiht waren und von den Reitereinheiten flankiert wurden, zu. Er breitete seine Arme aus als Zeichen, dass er jetzt Sprechen wollte. Die wenigen geflüsterten Gespräche, die bis jetzt noch nicht eingestellt waren, wurden spätestens jetzt eingestellt:


    Heute... *hust* heute verliert die Garde zum zweiten Mal einen Mann, auf den sich ein jeder Soldat tagtäglich verlassen konnte. Egal ob es um die Anschaffung der Nahrungsmittel oder um das nötige Schanzzeug, ob es um Ausrüstungen oder ganze Rüstungen ging, der Princeps Praetorii Prudentius war stets für die Garde da und versorgte sie neben dem alltäglichen Bedarf auch mit exotischen Nahrungsmitteln, von denen die Grenz-Legionen nur träumen können. Ab heute wird es allerdings nicht mehr zu seinen Aufgaben gehören, sich um unsere Begehren zu kümmern, da er heute die Garde verlassen wird.
    Er wird mit diesem Schritt vorerst aus dem Militärdienst des Kaisers austreten und damit eine lange und sehr erfolgreiche Militärkarriere zu einem vorläufigen Ende bringen. Nehmt euch diesen Mann zum Vorbild und versucht ihm nachzueifern. Und ja, vielleicht werde ich eines Tages die gleichen Worte über einen von euch sprechen können.

    Crassus drehte sich seitlich und stand somit wieder zu dem Prudentier:
    Ich danke dir für deine Mühen und Bemühungen im täglichen Lagerleben, aber auch für deine Führungsqualitäten, die du bewiesen hast, als ich fernab von Rom den Kaiser vertreten durfte. Es ist schade, dass du die Garde verlässt, doch hast du dir ein ruhigeres Leben mehr als nur verdient. Nimm als Zeichen der Dankbarkeit und im Namen des Kaisers diese Geschenke, auf dass du uns gut in Erinnerung hälst.


    Einige Sklaven traten heran und brachten die Abschiedsgeschenke. Darunter waren die Hasta Pura, eine etwas größere Holzschatulle auf der ein Skorpionstachel eingearbeitet war, sowie natürlich die Entlassungsurkunde.

  • Balbus hörte sich die Worte seines Praefecten an und wäre sicherlich gerührt gewesen, wenn er nicht gewusst hätte, dass Crassus eigentlich nicht ganz glücklich damit war ihn zu verlieren. Doch es gab wichtigeres im Leben.


    Er nahm die Geschenke dann dankend entgegen.

  • Avitus hörte sich an, wie Crassus den Princeps verabschiedete. Es war jedesmal ein Schlag für eine Einheit, seien es nun die Praetorianer, sei es eine Legion, wenn sie ihren Verwaltungsobersten verlor, da mit diesem eine Menge Erfahrung ging, die der Einheit in der Folgezeit fehlte. Wie bei den Legionen, herrschte aber natürlich auch hier die Vorstellung... einmal Garde, immer Garde, so dass die Milites, zumindest die derzeitige 'Generation', den Prudentier wohl als einen der ihren ansehen würden, ohne Rücksicht darauf, ob er nun im aktiven Dienst war oder nicht...

  • Es war wie ein Schlag ins Gesicht, und er musste es schon zum zweiten Mal erleben. Sein Patron verließ die Einheit! Es war nicht so, dass für Quintus eine Welt zusammenbrach, aber ein gewaltiges Unbehagen machte sich in seiner Magengrube breit.


    Was würde nun aus Balbus werden? Außer einem Ehemann natürlich... War ein so hervorragender Soldat überhaupt für ein Leben als Zivilist geschaffen? Der Duccier hatte es seinerzeit bei seinem Vater beobachten können: ein nach außen hin glücklicher Mann, dem aber irgendetwas zu fehlen schien, der nie ganz vollständig wirkte. Hatten die Nornen für den Prudentier dasselbe Schicksal gesponnen?

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