Prozession zur Tempeleröffnung Venus


  • Die Prozession schritt nun feierlich die Via Sacra ab.
    Die Strasse war in Erwartung der Prozession mit Wimpeln geschmückt und in der Stadt herrschte Feiertagslaune als die Statue der Schutzpatronin durch die Menge getragen wurde.
    Man sah nicht wenige Ladenbesitzer am Strassenrand die Ihre privaten Lararien vor Ihr Geschäft verlegt hatten und der Göttin private Opfer darbrachten.
    Ausserdem schwenkten viele Leute getrocknete Blumenkränze, die neben Opferkuchen in zahlreichen Verkaufsständen angeboten wurden, die Sie während der Tempeleröffnung in das grosse Opferfeuer werfen würden.
    Die Prozession durchschritt unter anderem den noch jungen Titusbogen. Wie frisch gemeisselt glänzt die Inschrift an diesem sonnigen Wintertag:
    SENATUS POPULUSQUE ROMANUS DIVO TITO DIVI VESPASIANI F(ILIO) VESPASIANO AUGUSTO
    Die Musiker spielten ohne Ermüdungserscheinung und die Stimmen der Sängerinnen waren immer noch klar und kräftig.
    Die Gesichter der Venuspriesterinnen erstrahlte vor Glück, über diesen Zuspruch der Römer und das Willkommen, das die Stadt der Venus Genetrix entgegenbrachte.
    Und weiter ging die Prozession auf der Via Sacra dem Forum entgegen.



  • Er hatte nicht nur den passenden Augenblick für die sponsalia gewählt, auch die Einweihung eines neuen Tempels für die Venus genetrix wurde ihm gerade zu seiner Ankunft zuteil. Als er dies gehört hatte, begab er sich zur Prozession. Bei seiner Reise nach Syria hatte Flaccus eine Zeit auf Cyprus verbracht, wo die Einwohner Venus, oder wie sie jene nannten, Aphrodite, die Schaumgeborene, an der Küste mit Festen verehrten.
    Nach den Tagen des Regens auf seiner Reise schien nun hier und jetzt, als der Zug durch die Stadt ging, die Sonne. Ein Zeichen der Götter! Die kühle klare Winterluft war angenehm zu ertragen und im Schein des Sol, den die Griechen in Achaia Helios hießen, strahlten die weißen Gewänder der Mädchen, die Blüten warfen, und die der Priesterinnen.
    Mit all seiner Frömmigkeit stand er da und betrachtete das ausgelassene Treiben, das ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte... Die Religion in Rom ist also noch lebendig, wie es diese Prozession eindrucksvoll zeigt und wie es im Bau eines neuen Tempels für Venus manifestiert wurde. Zufrieden nickte Flaccus.

  • Die Prozession ging jetzt auf der geschmückten Via Sacra. An den Srassenrändern schien ein Strassenfest zu toben. Interessiert schaute ich zu, wie eine Gruppe festlich gekleideter Kinder tanzte.
    Wir kamen an der Basilica Julia und dem Tempel Divus Augustus vorbei.
    Ich fand es schade so weit hinten gelandet zu sein. Ausser der Statue konnte ich vom Anfang der Prozession nichts sehen. Ich nahm mir vor, das nächste Mal früher da zu sein.

  • Nachdenklich, jedoch mit einem leisen Lächeln, verfolgt Livia die aufwendige Prozession. Anerkennend muss sie eingestehen, dass die Priesterschaft der Venus sich große Mühe gegeben hat und ein ansehnliches Spektakel veranstaltet. Sie selbst fühlt sich der Göttin eigentlich nicht sonderlich verbunden, da sie nicht wirklich glaubt, das Glück der Liebe jemals zu finden. So bleibt ihr nur die Gunst der Schönheit zu erhoffen, um die Gunst ihres künftigen Gemahls noch möglichst lange zu behalten, auf dass er ihr ein angenehmes Leben verschafft...

  • Die Tempelweihe des neu erbauten Venustempels war nicht nur ein Ehrentag für die Göttin Venus, sondern auch ein freudiger Tag für die Bürger Roms. Wie oft hatte man in seinem Leben schon die Gelegenheit dazu, der Weihung eines Tempels beizuwohnen. So schloss sich auch Gracchus der Prozession an, einen kleinen Leinenbeutel mit Opferkuchen mitführend. Ein wenig Hilfe der Liebesgöttin würde seiner zukünftigen Ehe sicherlich nicht abträglich sein. War die Liebe auch keine Vorraussetzung dafür, sondern allellenfalls Beiwerk, so würde der Beistand der Göttin das Zusammenleben sicherlich erträglicher machen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Es war schon eine Weile her, dass Ganymed durch die Stadt streifen durfte. Eigentlich das letzte Mal an den Saturnalien. So war er froh, dass an jenem Tag nicht viel anstand und er sich für einige Zeit aus dem Staub machen konnte. Schlendernd kam er zur Via Sacra und betrachtete neugierig, aber auch ehrführchtig die Prozession.


    In der Hand hielt Ganymed einen Kranz aus Blumen, die er wieder mal in einem Streifzug durch ihm schon altbekannte Gärten erbeuten konnte. Im Trubel all der vielen Leute wollte er den Kranz an die Göttin geben. Immerhin konnte er sehr viel Beistand von ihr gebrauchen, sollte sie mal ein wenig Zeit auch für Sklaven erübrigen wollen. So folgte auch er dem Zug der Feiernden.


    Ganymed fröstelte leicht, während er die Strasse entlang lief, da er doch nur eine Tunika und seine Sandalen an hatte. Doch in freudiger Erwartung auf die Einweihung konnte er das verkraften. Seine blauen Augen streiften weiter hin neugierig über all die Menschen die gekommen waren, der Göttin ihren Respekt zu bezeugen. Immer wieder schaute er nach rechts und nach links, auch einer Gruppe Mädchen hinterher, so dass er nicht immer darauf achtete, wo er lang lief und mal gegen den Einen oder Anderen aus Versehen stieß.

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