Gespräch mit Metellus

  • Ich musste lachen. Der Bogen war geschickt gezogen, das musste ich anerkennend zugeben. Mir gefiel aber diese Spielerei, die er angestoßen hatte, und ich war noch nicht bereit, sie schon jetzt aufzugeben.


    „Nein, das würde ich nie verlangen! Ich bin ein großer Tierfreund. Stell dir vor, Assindius wollte doch tatsächlich in Germanien VOR MEINEN AUGEN einen Hirsch erlegen. Glücklicherweise gelang es mir, das Tier zum Weglaufen zu bewegen.“


    Unschuldig lächelte ich Metellus an.

  • Oooooh, nein, verehrte Patronin......so würde das nicht laufen, ha, ich gebe doch nicht klein bei, nur, weil da jemand auf den Geschmack gekommen ist.

    Ehrlich? Na, den Assindius möchte ich ja mal kennenlernen...ha,.....mein BRUDER wäre ja ebenso. Der ist ja gar nicht zu bremsen, wenn er mal in Fahrt kommt. Möge da passieren was will. Er ist dann nicht aufzuhalten....


    Anteilsnahmslos, wenn auch gespielt, schaute er Deandra an. Wenn Aulus in ihrer Nähe war, dann müsste irgend etwas geschehen sein.....


    Er hat so ein einnehmendes Wesen und kümmert sich......


    Aber nun, es wäre ja gelacht, würde Deandra sich noch länger winden können....

  • Ich konnte nicht anders, immer, wenn so eine nicht zu überhörende Betonung kam, musste ich lachen. Längst war für alle offensichtlich, dass wir ein Spiel miteinander trieben.


    „Du kennst doch den Assindius“, stellte ich verblüfft fest. „An dem Tag, wo du Klient der Aurelia geworden bist, hast du ihn gesehen. Erinnerst du dich nicht? Ich hatte mich damals sehr über dein Interesse gewundert und es fast anders als gewünscht ausgelegt.“


    Eine lustige Begebenheit, die mich erneut schmunzeln ließ.
    Ich war auf den nächsten Bogen zum Endziel gespannt. :)

  • Es war tatsächlich ein Spiel geworden, doch beide nahmen es anscheinend sehr ernst, auch wenn beide lachten....jeder wollte nun den anderen geschickt überlisten.......Deandras Lachen unterstützte sein Fortführen dieser Unterhaltung im übrigen ungemein ;)

    Ja, stimmt. Das war der Mann mit dem Wammmpppssss, oder wie das heißt. Ich vergesse ja manchmal Dinge, ich habe einfach zu viel um die Ohren. Letztens, in der Kaserne, da habe ich einen Vigilus, der ist für VERWALTENDE! Aufgaben da, der hatte BETRUNKEN! rumrandaliert. Am Tag darauf wollte ich einen Bericht darüber verfassen...doch das hatte ich glatt vergessen, weil ich so viel zu erlediegen habe.......Öhm, hast Du in jüngster zeit auch mal was vergessen?


    Hinreißend liebenswürdig schaute er sie an und bewunderte das schöne Haar....Oje, hoffentlich bezieht sie die Frage nicht auf ihre Haare...da können Frauen ja ganz schnell ganz anders werden. Flink schaute er , jawohin bloß?....naja, irgendwo hin......und er lächelte noch immer voller Unschuld.



    Sim-Off:

    Ohhh :)....ich bin Ritter geworden?...Wie kam denn das?

  • Sim-Off:

    Du bist als Sohn eines Ritters mit selbigem Ordo, aber ohne dieselben Rechte zu haben.


    Schmunzelnd verfolgte ich seine Ausführungen, immer gespannt, zu welcher Thematik wir nun wieder abdriften würden. Mein Lachen wurde hörbar, als er „Verwalter“ und „betrunken“ erwähnte.


    „Ich und vergesslich? Nein! Meine Lehrer haben immer behauptet, ich besäße ein Elefantenhirn. Ich kann Dinge herauskramen, die weiß der Betroffene oft selbst nicht mehr. Erst vor kurzem ist das geschehen.“


    Mit einem Lächeln im Gesicht erinnerte ich mich an die Begebenheit, bei der ich einem Freund den Grund seiner Kandidatur vor einem Jahr präsentierte. Es war ein unüblicher Grund und von ihm nur einmal in einer Andeutung geäußert worden, aber wie gesagt – ich speicherte viel ab, bis hin zur wörtlichen Rede, die ich Monate später noch haargenau wiedergeben konnte. :)


    „Im Übrigen … Blödsinn merke ich mir am aller längsten. Du musst dich also vorsehen.“

  • Köstlich....aber als wenn metellus Blödsinn im Kopf haben würde.


    Blödsinn? Niemals, meine Patronin hat da sicher keinen Grund zur Sorge. Für Blödsinn ist jemand ANDERES in der Familie zuständig.....Der hat zwar kein Elefantengehirn, aber seine Hände ähneln Elefantenfüßen.....auch seine Gestik erinnert manchmal an ihn


    Metellus stand auf und charikierte typische Bewegungen seines Bruders, er klatschte sich auf den Bauch und zupfte sich an einem imaginären Bart.

  • Eine wundervolle Demonstration, sie passte. Belustigt kicherte ich in mich hinein.


    „Nicht ich muss Grund zur Sorge haben sonder du, denn ich werde mir auch diesen Quatsch auf ewig merken.“ ‚Vielleicht berichte ich es sogar dem Aulus bei Gelegenheit’. :D Überhaupt wäre es interessant zu erleben, wie die beiden miteinander umgehen. Jetzt aber bloß schnell weg von diesem Thema.


    „Und welchem Tier ähneln deine Hände?“

  • Fast.......aber eben nur fast. Na warte, das wird mir schon noch gelingen....Er schaute sich prüfend seine Finger an. Die Hände waren schlank und die Finger lang. Was mag sein? Ein Wiesel, weil sie so flink waren? Ein Bär jedenfalls nicht. Eine Maus wäre zwar zu klein, aber auch sie kommen in jede Ecke....Was sollte er bloß sagen, vor allem, da Deandra sich ja alles merken würde....Er zeigte sie seiner Patronin....

    Was meinst Du, wenn es kein Elefant ist, an was erinnern sie Dich?


    Geschickt zurückgespielt, Metellus. Du solltest in die Politik. 8)

  • Die Assoziation war sofort da. Hoffentlich verstand Metellus Spaß. Vorsichtig antwortete ich:
    „Kommt darauf an, wie du sie hältst.“ Eine Gänsehaut lief mir inzwischen über den Rücken. Ob er das Tier wohl erraten würde?



    „Ich finde übrigens Männerhände sehr interessant. Da gibt es welche, die können hart zufassen, sicher auch etwas plump und gefühllos. Dann gibt es welche, die haben … hm, ich nenne das den typisch männlichen Griff“, gleichzeitig schüttelte ich lachend den Kopf. So was dachte sich sonst bestimmt niemand aus. „Also, keine Frau greift in dieser Art nach einem Gegenstand. Ich mag diesen Griff und kann es überhaupt nicht leiden, wenn Männer wie Frauen zufassen.“


    Bestimmt verstand Metellus kein Wort. Es war eben meine ureigenste Betrachtungsweise und ich konnte dieses Phänomen nicht in Worte fassen.


    „Es hat nichts mit Kraft zu tun. Es ist die Art und Weise.“ Ich lächelte. „Und dann gibt es noch Männer, die halten ihre Finger derart fein, dass ich ihnen am liebsten draufklopfen möchte, um sie davon zu heilen. Der Mann, der einen anderen liebt und dabei die weibliche Rolle übernimmt, hat oftmals diese weibliche Handhaltung.“


    Ich war gespannt, ob Metellus je über männliche Hände nachgedacht hatte.

  • Frauen, man(n) kann sie einfach nicht vesrtehen. Er betrachtete seine Hände und deuete mit beiden eine krabbelnde Bewegung an. Flink und in Richtung Deandra.


    Du meinst vielleicht, DIESES Tier?


    Er hätt noch drei weitere Finger haben müssen, dann wäre es authentischer. Was sie aber über Händedrücke sagte, nunja, das wusste er auch. An der Art des Händedruckes konnte man viel über sein Gegenüber erfahren. Viel interessanter fand er aber Frauenhände. Da gab es welche, die hatten Männerhände, damit hätte man Pflastersteine verlegen können. Angenehmer waren da hingegen die schlanken, feinen Hände mit langen Fingern, wo schon eine leichte bewegung einen wohligen Schauer ausüben konnte. Gerne durfte diese hand den kleinen Finger ein wenig abspreitzen, aber nur ein wenig. Es sollte keine Übertreibung sein, nur eine Form der Eleganz.


    Ein anderes Tier fällt Dir bei mir also nicht ein?


    In diesem Augenblick ging ein kalter schauer über seinen Rücken. Er wusste nicht wieso, aber es war ein "Alarmsignal".....

  • Sim-Off:

    Ich meine nicht den Händedruck beim Mann, sondern z.B. wenn er zu einem Buch greift. Es hat auch nichts damit zu tun, ob die Hände schlank, mittel oder kräftig sind. Es ist einfach die Art. Vermutlich sehe die nur ich. :D


    „Genau das.“ Ich quiekte kurz. Gleichzeitig sprang ich auf und trat ein Stück bei Seite. In der Hinsicht verstand ich nicht einmal Spaß.


    Aus sicherer Entfernung überlegte ich mir eine Antwort auf seine Frage. Schließlich schüttelte ich den Kopf.


    „Der Gedanke an eine Spinne überlagert bei mir einfach alles“, stellte ich resigniert fest.


    Nachdenklich betrachtete ich meine Hände. Sie waren schlank. Einen passenden Ring zu finden, war nicht leicht. Auf jeden Fall erinnerten mich die Finger nicht an Spinnenbeine, denn sie waren nicht übertrieben lang. Ich wusste, dass ich es nie fertig bringen würde, derb zuzufassen. Alles, was ich in die Hand nahm, sah eher grazil aus. Deswegen unterschätzten mich auch so viele Menschen, vor allem Männer. Auch in einer zarten Frau konnte ein eiserner Wille stecken. Gesellt sich dazu noch ein reger Geist und ein unschuldiges Aussehen, konnte man ziemlich viele Männer aufs Kreuz legen, die sich zu zeitig als Verhandlungssieger gefühlt haben.

  • Metellus gefiel es, als seine Patronin so "verschreckt" gewesen war. Ein...zweimal wiederholte er die Krabbelbewegung.

    Dein Hände, Deandra, die sehen traumhaft aus. Schlank und elegant, erlaube mir, sie Dir zu küssen


    Er streckte seine Hand aus, um ihre Fingerspitzen zu erfassen.......
    parallel überlegte er, wie er sie "überrumpeln" könnte...denn noch immer war da ein begonnenes Spiel. ;)

  • … und augenblicklich zog ich die Hände fort. In sicherer Entfernung – auf dem Rücken – legte ich sie übereinander.


    „Nö, das möchte ich jetzt nicht“, sagte ich lachend. „Wer weiß, was du im Schilde führst.“ Ich traute dem Frieden kein bisschen. Irgendwie war mir das auch zu intim. Metellus war nicht fremd, aber er war kein Familienmitglied und ich ließ mich nur von meinen Brüdern und meinen Eltern berühren. Na gut, von noch einem. War ich jetzt eine eiserne Jungfrau? Vielleicht, es war mir egal. Ich hatte eben meine Grenzen, auch wenn mein Mundwerk anderes erwarten ließ.


    Mit einem kecken Lächeln spazierte ich, die Hände noch immer hinter dem Rücken versteckt, um Metellus herum.


    „Wo waren wir noch einmal stehen geblieben?“ :)

  • Einlullen funktionierte nicht, ablenken und schmeicheln waren eine sackgasse...durchkitzeln wäre vielversprechend, aber irreal. Metellus setzte sich wieder entspannt hin und feilte an dem nächsten "Angriff".

    Ein Kamerad berichtete mir, Du wärst mit einer Biga in rasendem Galopp gesehen worden. Wolltes Du Hermes Konkurrenz machen?


    So, Patronin, nun wird es eng...Du willst mir doch nicht gleich auftischen, Du selbst hättest ihn gelenkt.....Mit sich und seinem Zug zufrieden, grinste er sie an.

  • Stimmt, es wurde eng. Nachdenklich schlenderte ich weiter. Sogleich fielen mir mehrere Ablenkungsmanöver ein, aber keins, was ich herausragend gefunden hätte. Schmollend blickte ich zu Metellus.
    Ich erinnerte mich an diese Fahrt zurück. Sie war lustig gewesen, aber ich war damals einem Trugbild aufgesessen. Die fröhliche Stimmung bekam einen Knick.


    „Hermes trifft es nicht. Ich wollte mich wohl eher wie Libertas, der Göttin der Freiheit, fühlen. Einmal alle Sorgen vergessen und das Gefühl genießen, alles hinter sich lassen zu können. Na ja, es hat nicht lange angehalten.“

  • Er schmunzelte vergnügt, wie weit waren sie doch von dem eigentlichen Thema abgekommen. Er beschloss, ihr eine "Ruhepause zu gönnen" :]

    Ich möchte noch einmal darauf zurückkommen. Der Kursus an der Schola bedeutet mir viel. Ich hätte nicht nur etwas für meine Bildung getan sondern auch ein Sprungbrett für eine spätere Karriere. Auch trug ich mich bei der Academie für die erste Prüfung ein.
    Tue ich zuvie,l und bin ich ungenau in meiner Zielrichtung? ich habe mitunter das Gefühl, ich nehme alles mit, was nicht bis drei auf den Bäumen ist...ob ich es nun benötige oder nicht.


    Fragend blickte er sie an, er wusste, manchmal musste er nur einen Stoß in die richtige Richtung bekommen.

  • Entspannt nahm ich wieder Platz und folgte seinen Ausführungen.


    „Hm, meine Meinung dazu ist klar. Ein Soldat sollte eine militärische Karriere anstreben und dafür benötigst du unbedingt die Ablegung diverser Examen auf der Militärakademie. Bereits für den nächsten Rang brauchst du das Examen Secundum.
    Solltest du irgendwann mit dem Gedanken spielen, das Kommando der Vigiles zu erlangen, brauchst du ebenfalls nur diese Examen und zwar bis zum letzten, da die Vigiles eine Stammeinheit Roms ist. Weder ist dafür ein Kurs an der Schola noch ein absolviertes Amt des Cursus Honorum geschweige denn der Ordo Senatus vonnöten. Den Ordo Ritter musst du allerdings erreichen, doch wer derart hoch im Militär aufsteigt, erhält ihn aufgrund dieser Dienste fast schon mit Selbstverständlichkeit. Du solltest langsam auf dieses Geld sparen. Dafür kann ich nicht in Gänze aufkommen.


    Wenn du mich fragst, solltest du Prioritäten setzen, dich für ein Ziel entschieden und nicht alles querbeet durchforsten.“

  • Er grinste leicht.


    Ja,ja, manchmal will ich zu vieles auf einmal. ich sollte mich wirklich nur auf die Academie konzentrieren. Was das Geld anbelangt, ich habe da schon einen Plan. Besser gesagt, MEIN BRUDER. ich darf ja nun endlich Betriebe führen, also wird er mir einen finanzieren, der lukrativ ist. Er ist ja schon ein schlauer Kopf


    So, jetzt habe ich sie, und Deandra selbst gab die Vorlage ;)
    Genüsslich räkelte er sich und schaute noch einmal dezent auf seine Finger....Spinnen????? -.^

  • Er nagelte mich mitunter gut fest, lieferte aber gleichsam immer einen Krümel, den ich verwenden konnte.


    „Bist du sicher, dass du Betriebe führen kannst? Ich bin da im Zweifel, weil du nur aufgrund deines Vaters in diesem Ordo bist, aber selbst keine entsprechende Ehrung erhalten hast.“


    Das war eine wirklich spannende Frage. Möglicherweise hatte sich Metellus bereits erkundigt und gern würde ich dazulernen, aber vielleicht war dem auch nicht so.


    Gespannt schaute ich meinen Gesprächspartner an.

  • Er hätte darauf wetten können, Deandra würde wieder einen Ausweg finden. Jeder Advocat hätte seine Freude an ihr...oder auch nicht.

    So ganz sicher bin ich mir nicht, ich schrieb es meinem vater, der mich nicht darauf aufmerksam machte, daß ich es nicht dürfte....aber ich werde mich noch einmal eingehender informieren.


    Wie war es denn in Mantua? Gibt es Nennenswertes zu berichten?


    Ein neuerlicher Versuch, der hoffentlich nicht zum Scheitern verurteilt ist... ;)

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