• Claudius hatte die Einladung zwar rechtzeitig erhalten, sie aber wegen der unzähligen Reglungen, die sein Leben betrafen, zwischenzeitlich wieder vergessen. Als sie ihm erneut in die Hand fiel, war es schon etwas spät, aber nicht zu spät, um sich frisch einkleiden zu lassen und der Feier noch beizuwohnen. Er kannte den Gastgeber und schätzte ihn so ziemlich als einzigen seiner Gens, daher war eine Teilnahme für ihn praktisch schon Pflicht.


    Da die Anwesen in nicht allzu weiter Entfernung zueinander standen, beschloss er, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Er wollte auch nach seiner Abberufung beweglich bleiben, denn die Bürokratenfettleibigkeit und Trägheit war ihm zuwider. Auch wenn er genau diesen Karriereweg anstrebte, bedeutete dies nicht, dass er es in gleicher Weise wie viele tat.


    Der ihn begleitende Sklave klopfte beim Erreichen der Villa an die Porta und wurde nach dem Betreten von ihm angewiesen, sich zu den Bediensteten des Hauses zu gesellen, bis sein Herr beabsichtigte, die Festlichkeit wieder zu verlassen.

  • Ein Anlass, zu dem Callidus zwar kaum Zeit fand, den er sich aber kaum entgehen lassen konnte, angesichts der Wichtigkeit und der Person des Tiberius Durus.
    So erreichte er im Geleit eines Sklaven und zwei Klienten die Villa der Tiberier. Auch, wenn er aufgrund vieler Verpflichtungen spät erschien, so erschien er wenigstens und ließ sich an der Pforte anmelden.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Die flavische Sänfte wurde, im Anhang die übliche Klientel von Bittstellern, die am Morgen nie in die Villa vorgelassen wurden, vor die Porta der Tiberier gebracht und ein Sklave rannte zur Tür, um den Besuch anzukündigen.

  • Als nächstes stand die Villa Tiberia auf der Liste der zu überprüfenden Häuser und der Trupp rund um den jungen Tribun stapfte zu seinem nächsten Zielort, den sie auch binnen kürzester Zeit erreichten. Silanus schickte wieder einen der Vigiles – diesmal jedoch einen anderen - vor und wartete mit dem Rest der kleinen Truppe auf der Straße direkt dem prunkvollen Haupteingang der Villa. Der Vigiles trat wie befohlen an das Tor heran und klopfte.

  • Stesichoros
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    Als der Ianitor diesmal öffnete, stutzte er ein wenig. Was wollten denn die Vigiles hier? Es brannte doch gar nicht!


    "Ihr wünscht?"


    fragte er deshalb prompt.

  • Dieser Vigiles war wesentlich jünger und noch etwas unsicherer als sein Kollege, der zuvor bei der Villa Claudia angeklopft hatte und wurde wohl genau aus diesem Grund von Silanus ausgewählt. Auch er sollte lernen, wie man Bürgern gegenüber aufzutreten hatte. Zögernd grüßte er den Sklaven mit einem militärischen Gruß.


    "Salve Bürger…. ähhhm… nein…. ähm…. Sklave! Richte bitte deinen Herrschaften aus, dass der Tribunus Silanus…….. Vigilum hier ist, um die Brandschutzverordnung zu überprüfen."


    Während Silanus das Ganze lächelnd verfolgte, schüttelte sein Adjutant nur missmutig den Kopf und machte sich sofort Notizen auf seine Tabula. Vermutlich einen negativen Eintrag über diesen Vigiles, der nun vermutlich bei der Rückkehr in die Castra zu irgendwelchen Sonderdiensten eingeteilt wurde.

  • Stesichoros
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    Etwas seltsam war es schon, dass nicht einmal der Tribun etwas sagte, sondern dies diesem kleinen Vigil überließ, aber manche reiche Herren ließen ja auch Sklaven für sich arbeiten. Als er geendet hatte, fragte der Ianitor ein wenig ungläubig


    "Herrschaften? - Tretet ein - ich hole den Maiordomus!"


    Damit führte er die Vigiles hinein ins Atrium.

  • Der Princeps hatte mich eingeladen und so hatte, in einer neuen Toga gekleidet, den Weg einen der Hügel der Stadt hinauf zur Villa der Tiberier, dessen Abstammung sich der Princeps rühmte, auf mich genommen, um seine Einladung anzunehmen.


    Als ich den grün überwuchten Garten und das prächtige Anwesen, das an längst vergangene Tage erinnerte, so versteckt und geheimnisvoll zwischen den Pinien liegend, sah, trat ich an die porta und schlug kräftig, mehrmals, mit dem bronzemelierten Ring gegen das Holz.

  • | Stesichoros


    Einen Moment musste Stesichoros überlegen - der Princeps Factionis? Er selbst kannte sich nicht aus im Rennsport, aber da sein Herr das Haus häufig in komplett blauer Montur verließ, konnte er ahnen, worum es ging.


    "Hm, ich werde sehen, ob er dich empfängt. Warte!"


    Damit knallte er die Tür zu und ging nach innen. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür wieder.


    "Folge mir!"

  • Es war noch nicht lange her, dass Albina diesen Ort für ein neues Leben im Castellum an der Seite ihr Vetters verlassen hatte. Doch niemand , zumindest sie nicht, hatte es ahnen können, dass so schnell ein Krieg aufziehen und die beiden trennen würde. Noch immer saß ihr der Schock von der Nachricht, die Quintus ihr erst am Abend vor seiner Abreise überbracht hatte, in ihren Knochen. Ihr Gesicht war nur noch eine Maske, wenn auch eine gutsitzende und alles, was sie erfüllte, war eine gähnende Leere, die sich ausschließlich in ihren Augen wiederspiegelte die jeden Glanz verloren hatten.


    So kam sie in einer Kutsche vor der Villa an, alles Gepäck auf weitere Kutschen verteilt und von einigen Sklaven begeleitet.


    Einer der Sklaven war es auch, der an die Porta trat und klopfte um anschließend die Ankunft seiner Herrin zu melden.

  • | Stesichoros


    Der Ianitor öffnete und entdeckte eine Reisekutsche und einen Sklaven, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Hatte der nicht mal hier gearbeitet?


    "Was willst du?"


    fragte Stesichoros und schielte über dessen Schulter auf den Reisewagen. Offensichtlich ein unangemeldeter Gast.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Der Sklave betrachtete den Ianitor und fragte sich ob der Kerl wirklich so vergesslich sein konnte, schließlich diente er schon seit Jahren den Tiberiern.


    "Erinnerst du dich nicht an mich?" fragte er mit hoch gezogener Augenbraue aber erwartete eigentlich keine Antwort.
    "Ich melde die Ankunft meiner Herrin Tiberia Albina. Wir kommen allesamt aus Mantua, nun, wo der Tribun mit seiner Verlobten gegen die Parther gezogen ist."


    Frustriert darüber, überhaupt Auskunft gegeben haben zu müssen schaute er nun ungeduldig seinen Gegenüber an. Seine Herrin sah schon seit ein paar Tagen ziemlich schlecht aus und er wollte die Verantwortung für sie endlich los werden.


    In diesem Moment stieg Albina selbst aus der Kutsche und blickte die beiden zögernd an.
    "Irgendwelche Probleme? Meine Ankunft müsste eigentlich vom Tribun gemeldet worden sein." Sie war gereizt und ungeduldig. Ihr ging es schlecht und sie wollte nach dieser langen Kutschfahrt einfach nur noch in die Villa. Und ihr Blick machte deutlich, dass jeder der diesen Zustand verzögern würde, ihren Zorn zu spüren bekommen würde.

  • | Stesichoros


    Als der Mann fragte, erinnerte sich Stesichoros tatsächlich wieder dunkel und als auch noch die Dame ausstieg, fragte er sich, wie er den Burschen nur hatte vergessen können. Hatte er nicht sogar einmal an den Saturnalien mit ihm...


    "Tritt ein! Ich werde den Dominus holen."


    bat er die junge Frau und kommentierte das Fehlen der Voranmeldung nicht. Wahrscheinlich hatte der Bote beschlossen, doch lieber ein wenig in irgendeiner Taverne zu feiern.


    Er verschwand, um Durus herbeizuholen - schließlich war das seine Verwandtschaft!





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • ..., wie sie um diese Jahreszeit in Roma üblich waren, erreichte der stolze und selbstbewusste Sohn eines römischen Centurio, Caius Tiberius Valens, die Residenz seiner entfernten Verwandschaft in der Urbs Aeterna um die geschätzte vierte Stunde und von der vagen Hoffnung getragen, Unterstützung zu finden bei dem, was er vorhatte. Er bedachte das Gebäude eines kurzen, neugierigen Blickes, hielt sich mit dieser Nebensächlichkeit jedoch nicht lange auf. Es gab viel zu tun. Einen Moment später klopfte es einige Male kräftig an der Porta der Tiberier, die Ankunft eben des jungen Patriziers ankündigend.

  • | Stesichoros


    ...woraufhin der Ianitor, der den ganzen Tag hinter der Porta bereit saß, wichtigen von unwichtigem Besuch zu scheiden, aufsprang und die eisenbeschlagene Tür öffnete. Kurz musterte er den jungen Mann - nein, er kannte ihn nicht. Aber es war ein Patrizier, also...


    "Salve! Dürfte ich Deinen Namen erfragen?"





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Die Reaktion des Besuchers war kühl, aber nicht unfreundlich oder gar unhöflich, und doch erachtete er es als nicht notwendig, die Begrüßung eines gewöhnlichen Unfreien zu erwiedern. Seine Stimme klang mit einem typisch aristokratischen Unterton und seine Antwort wurde von der entsprechenden Gestik und Mimik begleitet, wenngleich diese bei weitem nicht in gleichem Maße ausgeprägt zu sein schien, wie bei den meisten anderen Vertretern dieses Standes und einem kundigen Betrachter sogar als etwas gekünstelt vorkommen musste.


    >Ich bin Caius Tiberius Valens, Sohn des Tiberius Germanus, und hier, um deinen Herrn zu sprechen. Und nun, da du meinen Namen und mein Anliegen kennst, geh und verkünde meine Ankunft, denn hier länger vor dem Eingang zu stehen, einem Bettler gleich, wirst du mir nicht länger zumuten, hoffe ich.<

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