Serena bedeckte ihr Haupt und wusch sie die Hände. Dann trat sie vor das Bildnis der Göttin und sprach leise zu IUNO
"Oh Iuno, große Königin der Götter, Göttin der Mutterschaft und der Geburt, hilf mir! Nur du vermagst mir zu helfen. Du verleihst uns Frauen die Macht, Menschen in die Welt zu setzen und damit den Verlauf der Welt zu beeinflussen. Bitte segne meinen Leib und lass mich das große Glück der Mutterschaft erfahren. Schenk mir ein Kind. Gewähre mir diese Gnade oh große Königin der Götter. Bitte gib mir ein Zeichen, ob dieser – mein Wunsch bei dir Gehör findet, ob es auch dein Wille ist.Solltest du anders entscheiden, so werde ich auch dies akzeptieren und dir auch weiter große Opfer bringen. Bitte Iuno du große Göttin lasse es mich wissen, was dein Wille ist und nimm die dargebrachten Gaben von mir a und als besondere Wertschätzung reiche ich dir diese mit Rubinen besetzte goldene Halskette, die seit Generationen im Besitz meiner Familie ist.“
Die Kaiserin legte eine besonders filigran gearbeitete Kette zu Füßen der Iuno nieder. Lange hatte sie überlegt, was sie der Göttin darbringen konnte, bis schließlich ihre wahl auf dieses Familienerbstück gefallen war. Zu keinem ihrer Schmuckstücke hegte die Kaiserin eine engere Verbindung als zu eben dieser Kette. Hatte sie sie doch am Tage ihrer Hochzeit von ihrer Großmutter geschenkt bekommen und sie seither wie einen Augapfel gehütet.
Als die Kaiserin geendet hatte ließ sie ihre Blicke noch eine ganze Weile auf der Göttin ruhe, bevor sie sich dem Pontifex zu wand und ihm kurz zunickte.