[Domus] Factio Praesina

  • Sie waren sich also einig und die verschiedenen Konstellationen versprachen, spannend zu werden. Gern nahm Menecrates auch die Aufstellung der Fahrer für das zweite Rennen vor. Er fand klug, dass Iulius einen Schritt vor den anderen setzte und nichts überstürzte. Es brauchte Zeit, Fahrer und Gespannen richtig einzuschätzen und die Zukunft bot noch jede Menge weiterer Gelegenheiten zum Ausprobieren eigener Strategien.


    Als die Nachfrage kam, ob das Neumitglied noch etwas für Menecrates tun konnte, musste dieser schmunzeln. Ihm fielen spontan mindestens acht Dinge ein, die jemand für ihn tun könnte und bei ein wenig mehr Zeit des Nachdenkens würde sich diese Anzahl sicherlich noch vervielfältigen.
    "Fangen wir bei der Organisation dieser beiden Rennen an. Damit hast du schon viel an Arbeit abgenommen. Ich lasse dich wissen, wenn es Weiteres zu tun gäbe. Ansonsten wüsste ich nicht, was du für die Planung noch an weiteren Informationen benötigst. Vielleicht höchstens der Hinweis, dass der Dominus Factiones der Aurata nicht in Italia weilt. Die Einladung sollte nicht an ihn persönlich gerichtet sein, denn sonst laufen wir Gefahr, dass kein anderer sich traut, die Post zu lesen."


    Er hielt kurz inne, aber ihm fiel kein weiterer Hinweis ein.
    "Lass mich wissen, wenn der Termin für das erste Rennen steht. Ich möchte mir einrichten, anwesend zu sein. Nachlässigkeit kann ich mir nicht erlauben, nachdem es so viele Mühen gekostet hat, die Factio auf Vordermann zu bringen." Trainingsrennen erforderten gewiss nicht die Anwesenheit des Factiokopfes, aber als Selbstläufer sah er die zum Glück positive Entwicklung noch nicht.

  • Caesoninus war zufällig auf dem Factiogelände, als die Nachricht der Albata eintraf. Da er, wie in den Renneinladungen schon oft erwähnt, der Verbindungsmann für die beiden kommenden Rennen war, wurde die Antwort natürlich gleich zu ihm weitergeleitet. Im ersten Moment wunderte er sich schon beim entgegennehmen des kurzen Textes auf der Tafel. Dann begann er zu lesen. Was schrieb der Factiochef da? Falsch abgegeben? Aber....


    Kopfschüttelnd ging Caesoninus zu einem Regal worauf Abschriften seiner Einladungen lagen. Natürlich hatte er Abschriften angefertigt, zu Archivierungszwecken usw. Stirnrunzelnd nahm er die letzte Einladung zur Hand und begann sie durchzulesen. Schnell fand er den Fehler, das konnte doch nicht wahr sein!
    Caesoninus brach in lautes Lachen aus. Er hatte die Namen Aurata und Albata verwechselt! Nein, das war wirklich zu blöd! Nun gut, war also nun auch eine Einladung zu dieser Factio ergangen. Laut Menecrates' Worten würde diese dann sowieso im Sande verlaufen. Gut, dann also erneut eine weitere Einladung abschicken, diesmal an den richtigen Adressaten.

  • Galeo sparte sich den Schriftverkehr. Er fand es unangebracht, auf schriftlichem Wege mit der Factio zu kommunizieren, der sein Vater vorstand. Da aber der Ansprechpartner auf der Einladung nicht sein Vater, sondern ein offensichtlich beauftragtes Mitglied war, suchte er nicht das Officium seines Vaters auf, sondern fragte sich durch.


    "Salve! Kann mir jemand sagen, wann und wo ich Iulius Caesoninus sprechen kann?"

  • Pepe, einer der Stalljungen, stützte sich auf seine Mistgabel und blickte Gallus schief an. "Kann das sein, dassd' schon mal irg'ndwie da warst oda so? Kommst mir schon bekannt vor vom Gesicht her....hmmm naja egal. Zu dem Neuen gehts da lang." sprach er und wies in eine bestimmte Richtung. "Oh Halt, da kommt der Grünschnab'l ja. Witzige Geschichte, aber der Chef lässt den Jungspund Rennen oda so organisier'n...he Iulius! Kundschaft für dich!" rief der Stalljunge in Richtung von Caesoninus, der tatsächlich gerade des Weges gestiefelt kam. Kundschaft? Der Kerl pflegte sich echt komisch auszudrücken.


    Doch Caesoninus wechselte trotzdem seinen Kurs und ging auf die beiden zu, während Pepe wieder ohne Punkt und Komma in seiner monotonen Art träge weiterschwadronierte. Irgendwas über die Pferde.
    Als Caesoninus bei ihm und Gallus angekommen war, streckte er Letzterem die Hand zur Begrüßung aus und sprach: "Salve, ich bin Iulius Caesoninus. Wie kann ich dir helfen?"

  • Der ungewohnte Dialekt machte es Galeo nicht leicht, den Stallburschen zu verstehen, aber aus den Fragmenten und dem Gesichtsausdruck reimte er sich den Inhalt zusammen. Zwischendurch lächelte er ein wenig hilflos, aber am Ende nickte er.


    "Ich war schon öfters hier, wenn das die Frage war." Er folgte mit Blicken dem Fingerzeig und erkannte einen Mann, der Iulius gerufen wurde. "Perfekt!" Die Glücksgöttin schien ihm hold zu sein. Er wartete auf das Eintreffen und drückte die gereichte Hand.


    "Ich bin Claudius Gallus und habe eine Renneinladung bekommen. Ich dachte, ich nehm den direkten Weg. Wir haben Interesse. Ein Dreierrennen mit der Russata und der Praesina ist mal was Neues. Wie lauten denn die Details?"

  • Bei der Erwähnung des Dreierrennens gegen die Russata und die Praesina kam Caesoninus eine Blitzidee. Wieso sollte eigentlich die Aurata nicht bei dem Rennen mit der Russata mitmachen, anstatt der ihm unleidig gewordenen Albata? Und im Gegensatz zu Pompeius Atticus (der ja immer noch nicht geantwortet hatte auf die zweite Nachricht) stand der Vertreter der Aurata hier vor ihm, ein vermutlich wesentlich angenehmerer Zeitgenosse. Sollte die spontane Neuaufteilung der Rennen dem Factioleiter Claudius Menecrates nicht gefallen, so würde er dementsprechende Konsequenzen eben auf sich nehmen, doch für ihn waren die Würfel gefallen. Die Aurata sollte mitmachen und die Albata würde das Einzelrennen bekommen, dass Caesoninus eigentlich bis vor kurzem der versehentlich eingeladenen Aurata zugedacht hatte."Dreierrennen, genau, ja." begann er, als seine Gedanken ins Hier und Jetzt zurückkehrten. "Nun, da wir jetzt die Zusagen aller Ställe die beteiligt sind haben, wird es daran gehen einen Termin zu finden, bei dem das große Rennen stattfinden kann. Zuvor hat die Praesina nämlich noch ein anderes Rennen gegen die Factio Veneta und Claudius Menecrates, unser Chef, will, dass das Dreierrennen erst mach diesem stattfinden soll, es bleibt also noch Zeit, um eure besten Streiter auf dieses Ereignis vorzubereiten." zwinkerte er. "Gibt es vielleicht Termine, wo ihr jetzt schon wisst, dass es bei euch nicht möglich ist? Der Termin für das vorige Rennen gegen die Veneta steht übrigens noch nicht fest, sollte aber bald stattfinden. Um diesen Zeitpunkt herum sollte dann auch der Termin für unser Rennen feststehen, so die bisherige Planung." Das Rennen gegen die Albata verschob Caesoninus gedanklich auf einen ferneren Termin auf jeden Fall nach diesem Dreierrennen. So würde sein Chef seinen Willen zu einem Rennen gegen diese haben und Atticus dürfte in der Zwischenzeit schmoren, bis die beiden anderen Rennen geschlagen waren.

  • Die Informationen flossen reichlich und Galeo nickte zuweilen. Er freute sich über die lockere Atmosphäre, bei der er sich ganz auf den Inhalt konzentrieren konnte und nicht zirkulieren musste. Er mochte versteifte Gespräche nicht und das Zwinkern wirkte wie Wunder auf ihn.


    "Ich schätze, wir haben durch euer erstes Rennen so viel Vorlauf, dass wir jeden Termin umsetzen könnten. Es liegen keine Spiele an, auf die wir Rücksicht nehmen müssten und wir können dann auch kurzfristig anstelle eines Trainingsrennens das Dreierrennen bei euch abhalten." Galeo lächelte. Er tat dies stets, wenn er sich gut und locker fühlte. Der Pferdesport war genau sein Ding, während die Politik weniger gut in Erinnerung geblieben war.
    "Eine Frage habe ich. Ist das Rennen mit der Veneta öffentlich? Mein ehemaliger Amtskollege gehört dieser Factio an, aber ich habe bisher kein Rennen mit ihnen angesehen." Es wäre aber auch nicht schlimm, würde das Rennen nur für Beteiligte zugänglich sein. Galeo konnte sich mit vielem und vor allem schnell arrangieren.

  • Caesoninus klatschte in die Hände: "Sehr gut, dann sehe ich keine Probleme mehr für das kommende Rennen! Bestimmt wird es eine wertvolle Trainingserfahrung für unsere Läufer und dazu noch ein riesenspaß, ich freue mich selbst schon irsinnig darauf, sind dass ja die ersten Rennen die ich selbst organisiert habe und nicht nur bloßer Zuschauer war, weißt du, was ich meine?" Bestimmt wusste er es. Er sah aus wie jemand, der seinerseits schon mehr als einmal ein Pferd hatte springen lassen.


    Dann überraschte ihn der Claudier mit einer durchaus interessanten Frage. Waren die geplanten Rennen öffentlich? Mit einem Mal schoß da Caesoninus eine unvorgesehene Chance durch den Kopf. "Ja natürlich, sie sind öffentlich. Wäre ja nur der halbe Spaß mit leeren Rängen, oder?" witzelte er, im Hinterkopf dabei schon an der Möglichkeit arbeitend, wie er durch diese Rennen seinen Namen ein wenig bekannter machen könnte im Volke Roms.

  • Die Chemie stimmte zwischen ihnen. "Natürlich weiß ich, was du meinst." Galeo meinte, was er sagte. Er redete nicht einfach, um zu gefallen. Wenn es für ihn nicht stimmte, verstummte er.
    "Ja dann sehen wir uns bereits zum ersten Rennen wieder. Ich wäre dankbar, wenn du auch diesen Termin uns zukommen lässt. Dann bringe ich noch ein paar Factiokollegen mit." Ein wenig bekam Galeo den Eindruck, als würde der frische Wind der Szene gut tun. Auf alle Fälle freute er sich, mit den Goldenen Teil dieses Aufschwungs sein zu können.
    "Dann haben wir alles, nehme ich an." Nun streckte er seinerseits die Hand entgegen, um sich in gleicher Weise zu verabschieden, wie er begrüßt worden war.

  • Caesoninus ergriff seinerseits Gallus' Hand und antwortete: "Sieht so aus und falls nicht melde ich mich natürlich noch einmal bei dir und der Aurata. Gerne werde ich auch noch einmal eine Botschaft bzgl des kommenden Rennens gegen die Veneta schicken und bis dahin, vale bene!" verabschiedete er sich.


    Caesoninus fühlte, dass seine spontane Eingebung richtig gewesen war. Den Kerl hier zog er dem Chef der Albata tausend Mal vor, er war sehr zufrieden mit sich.

  • Nun, da die Sache mit der Aurata bzw. der Albata für Caesoninus geklärt und die Renndetails an die Veneta draußen waren, fand Caesoninus es an der Zeit, wieder Zwischenbericht vom Stand der Dinge bei seinem Vorgesetzten Claudius Menecrates abzuliefern. So ließ er sich zu gegebener Zeit einen Termin geben und als es soweit war, kam er wieder einmal zu Menecrates' Büro und klopfte mit der linken Hand. In der rechten hatte er eine Kopie jener Nachricht bei sich, die an die Veneta ergangen war.

  • Die Zeiten, in denen Menecrates persönlich auf dem Factiogelände weilte, nahmen mit der dunklen Jahreszeit ab. Die Tage wurden kürzer, die Arbeit und seine Pflichten nahmen eher zu. Um die Diskrepanz auszugleichen, kürzte er die Aufenthalte in der Factio und auch in der heimischen Villa. Wer ihn treffen wollte, bekam ihn aber trotzdem zu Gesicht, musste nur mit ein wenig mehr Wartezeit rechnen.


    "Ja, kann eintreten", rief er, ohne den Kopf zu heben, als das Klopfen erklang. Er beeilte sich, die vorliegende Nachricht fertig zu lesen, bevor der Besucher im Raum stand.

  • Caesoninus trat ein und grüßte: "Salve, Claudius Menecrates!", ehe er ein- und an den Schreibtisch des Claudiers trat. Dort holte er eine Kopie des Schreibens hervor und legte sie auf den Tisch, die er vor kurzem an die Factio Veneta geschickt hatte.



    Renndetails


    Factio Veneta
    Roma


    Liebe sportliche Mitstreiter von der Veneta! Wir planen unser Freundschaftsrennen zwischen Veneta und Praesina öffentlich im Circus Flaminius ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLXVIII A.U.C. (23.11.2018/115 n. Chr.) auszutragen mit je drei Fahrern. Ist das auch in eurem Sinne? Lasst es uns wissen!


    Valete bene!
    Factio Praesina


    "Diese Nachricht habe ich an die Factio Veneta geschickt. Ist das in deinem Sinne?" fragte er. "Achja eines noch. Es gab beim Dreierrennen eine Namensverwechslung meinerseits, was dazu geführt hat, dass jetzt die Factio Aurata anstatt der Factio Albata mitfährt. Die Einladung an letztere war nämlich namentlich aus Versehen mit dem Namen der Aurata betitelt, weshalb Pompeius Atticus die Nachricht an diese weitergeleitet hat, doch keine Angst, gleich nachdem ich diesen Fehler bemerkt hatte, habe ich eine neuerliche Einladung an die Albata ausgesprochen, wenn es auch jetzt gegen diese wohl nur ein gewöhnliches Einzelrennen werden wird. Angedacht hätte ich es ganz am Ende der Reihe, nachdem das Rennen gegen die Veneta und das Dreierrennen gelaufen sind."


    Damit war alles gesagt und Caesoninus schwieg, um auf Menecrates' Reaktion zu warten. Doch nicht lange und plötzlich klopfte es, die Tür ging auf und ein Sklave der Domus Iulia trat ein. Genauso wie der andere Bote es früher schon einmal getan hatte, schritt er wortlos auf Caesoninus zu, überreichte ihm eine Wachstafel und zog sich wieder zurück. Wie er es immer nur schaffte seine Factiopost genau in dem Moment zu erhalten, wenn er gerade in einer Besprechung war, fragte sich Caesoninus. Vielleicht sollte er die Dienerschaft einmal bei Gelegenheit anweisen, dass sie ihm seine Post nicht in ganz Rom hinterhertragen sollten, wenn er zu tun hatte. Schnell überflog er die Nachricht und reichte sie dann an Menecrates weiter. "Es scheint so, dass für die Veneta alles in Ordnung gehen würde."


    Gaius Iulius Caesoninus
    Domus Iulia


    C. Duccius Callistus G. Iulio Caesonino s. d.


    Wir haben gegen euren Vorschlag nichts einzuwenden, ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLXVIII A.U.C. (23.11.2018/115 n. Chr.) das Rennen abzuhalten. Wir starten mit den Fahrern Hamiris, Prusias Kynegros und Oxtaius und freuen uns auf den Wettkampf! Wir sehen uns an der Rennbahn.


    Vale bene


    CAIVS DVCCIVS CALLISTVS


    Sodalis Factionis - Factio Veneta
    Casa Accia Ducciaque | Roma


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachs.png]

  • Menecrates überflog das Schreiben, während Caesoninus weitersprach. Er kannte zwar seine Mängel in Sachen Multitasking, versuchte sich darin aber immer wieder. Der Inhalt der Tafel passte und war schnell erfasst, also hörte er mit ungeteilter Aufmerksamkeit auf den Rest der Ausführungen, zumal das Wörtchen 'Verwechslung' sein Interesse weckte. Er staunte nicht schlecht, als er hörte, was sich dahinter verbarg und ließ sich dies auch anmerken. Seine Stirn runzelte sich.


    "Eins nach dem anderen", begann er, nachdem Caesoninus schwieg. "Die Renndetails für die Veneta sind verständlich und sie werden akzeptiert, also alles bestens. Das hast du schon mal gut eingefädelt. Anders sieht es allerdings beim zweiten Rennen aus." Er rieb sich die Stirn. Ein Umschwenken kam für ihn aber nicht in Frage.


    "Die Factio Albata stand nie zur Diskussion. Ich meine erklärt zu haben, dass die Fahrer dieser Factio meine Spiele während des Consulats boykottiert haben - im Übrigen in Gemeinschaft mit einem Purpureafahrer - und darüber muss noch ordentlich viel Gras wachsen. Ein weißer Fahrer betritt mir so schnell nicht unser Trainingsgelände oder eine von uns gemietete Rennbahn. Die Aurata ist herzlich willkommen. Das bedeutet im Klartext: Das Dreierrennen findet statt, wie du es aktuell zusammengeführt hast."


    Wieder rieb er sich die Stirn.
    "Das bedeutet weiterhin, dass du die eigenmächtig aufgesetzte Einladung an die Albata revidieren musst." Menecrates blickte zwar mitfühlend, aber andererseits hatte sich Iulius' die Pleite selbst eingebrockt, weil er nicht genau zugehört hatte, als es um die Rennplanung ging. "Wir können gern über ein drittes Rennen sprechen, aber ganz gleich, ob erstes, drittes oder fünfzigstes: Die Albata wird daran nicht teilnehmen. Die Purpurea übrigens mindestens bis Freundschaftsrennen zehn ebenfalls nicht." Menecrates vergaß nicht schnell. Er konnte verzeihen, aber dafür gab es bislang keinen Anlass.

  • Eine ganze Weile sah der verwirrte Caesoninus mit fragendem Blick Claudius Menecrates an und versuchte alle Details dieses Schlamassels in sein Gedächtnis zurückzurufen und nochmals zu überdenken........dann endlich fiel bei ihm der Groschen. Er machte große Augen. "Ooooooh....jetzt ist es mir klar. Sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. "Ich habe offensichtlich die ganze Zeit über die Aurata mit der Albata vom Namen her verwechselt, selbst noch nachdem ich bemerkt hatte, dass etwas falsch ist und in der Meinung, so dann alles in deinem Sinne zu lösen eine erneute Einladung aussprach. Dabei weiß ich noch, dass ich mich damals bei der Besprechung schon wunderte, dass du zuerst erklärt hattest, meine Erstbewerbungsfactio außen vor zu lassen, womit ich überhaupt kein Problem habe, wurde ich ja abgewiesen, und dann plötzlich erhielt ich den -vermeintlichen- Auftrag sie einzuladen. Ich sagte jedoch nichts, da es mir nicht zusteht dir in Entscheidungsfragen der Factio hineinzureden." Er seufzte. "Nun gut, ich werde später gleich eine weitere, dritte Botschaft an die Albata schicken, dieses Mal gleich von vornherein an den richtigen Adressaten. Hiermit entschuldige ich mich dafür bei dir und der Praesina, dass ich durch meinen Irrtum einen kleinen Knoten in die Rennplanung gebracht habe." sagte er ergeben. Caesoninus stand aufrecht zu seinem Fehler, immerhin hatte er ihn selbst gemacht. Sollte er vielleicht noch von seinem eigenmächtigen Schritt erzählen, dass er -wieder vermeintlich- absichtlich die geplant eingeladene gegen die zufällig eingeladene Factio beim Dreierrennen austauschen wollte bzw. ausgetauscht hatte, bloß um Pompeius Atticus eins auszuwischen und ihn und seine Factio warten zu lassen? Andererseits, der Claudier hatte verfügt die Albata wieder auszuladen, was diesen Umstand ohnehin obsolet machte und wer weiß wie der Senator reagieren würde, würde er es erfahren.

  • Menecrates beobachtete das Mienenspiel. Es zeigte, dass Caesoninus sich seines Fehlers nur langsam bewusst wurde. Er hatte schusselig agiert, nicht aber mit Vorsatz sabotiert. Menecrates nickte mehrmals.


    "Ich schätze, so eine Verwechslung passiert dir kein zweites Mal", erwiderte er zerknirscht. Eine lehrreiche Erfahrung, wie Menecrates fand, allerdings fiel der Fehler nicht nur auf Caesoninus, sondern auf die gesamte Praesina zurück. "Ich bestehe natürlich auf die Aussparung von problematischen Fahrern und wenn es sein muss sogar auf ganze Factiones, allerdings wäre es mir lieber gewesen, wenn das weniger offenkundig geworden wäre." Er atmete einmal durch, dann sprach er weiter.


    "Passiert ist passiert, wir können es nicht ändern. Bring die Verwechslung so gut es geht in Ordnung. Möglicherweise haben wir damit den Grundstein für eine neue Fanfeindschaft gelegt. Auf der anderen Seite haben die Fahrer der Albata angefangen, sich unsportlich zu verhalten. Außerdem lehnt ein durchschnittlich intelligenter Fahrer kein Startangebot ab. Sollte das einmal einer unserer Fahrer machten, dann fliegt er - sofort."


    Gedanklich verweilte er beim Stichwort Knoten. "Wie sehr hält uns dieser Knoten in der Rennplanung auf? Und wie groß ist die Gefahr, dass sich die Aurata übergangen gefühlt hat? Müssen wir an dieser Stelle etwas gut machen?"

  • Natürlich gefiel Menecrates der Fehler von Caesoninus nicht, doch glaubte er nicht daran, dass die Zukunft gar so schwarz über sie hereinbrechen würde, wie vom Senator angedacht. Er sah die ganze Sache viel lockerer. Es war ja bloß eine Verwechslung gewesen. Gewiss die letzte, wie er sich fest vornahm, diese Lektion sollte ihm gelehrt haben die Factio Aurata künftig nicht mehr mit der Albata zu verwechseln.


    Als dann Menecrates seine Fragen stellte bezüglich der Auswirkungen und so weiter antwortete ihm Caesoninus: "Ich denke, dass es keine groben Folgen haben sollte. Grundsätzlich hatte ich geplant zuerst das öffentliche Rennen gegen die Veneta auszutragen, dann das Dreierrennen mit der Russata und der Aurata, das ich als nicht öffentlich angedacht hätte und ganz zum Schluss das Rennen mit der Albata, das ja jetzt wegfällt. Das Rennen mit der Veneta betrifft die Albata nicht und wenn das Dreierrennen nicht öffentlich ist, hat die Albata auch keinen Grund sich übergangen zu fühlen, da dieses Rennen somit unsere Privatsache ist, um unsere Fahrer zu trainieren. Und im übrigen denke ich, dass wir weiters nichts mehr gut zu machen hätten, es ist ihnen ja kein Schaden oder so entstanden, sondern es ging nur über eine Einladung, die nun eben wieder abgesagt wird, weiter nichts."

  • Menecrates wollte noch nicht das Handtuch werfen, aber er kam in Not. Wie sollte er Caesoninus den Unterschied zwischen Albata und Aurata einpflanzen? Wie konnte er sichergehen, dass nicht erneut verwechselt wurde? Er seufzte einmal leise, bevor er sprach.


    "Ist dir aufgefallen, dass ich nach der Größe der Gefahr gefragt habe, mit der die AURATA sich übergangen gefühlt haben könnte?" Iulius' Antwort befasste sich jedenfalls nur mit Albata, nach der gar nicht gefragt wurde.


    "Setz dich! Wir zwei arbeiten jetzt eine Strategie aus, mit der du diese beiden Factiones nie wieder verwechselst. Was wirkt bei dir besser? Zuckerbrot oder Peitsche?" Eine Spur Komik besaß das Gespräch, aber durch die Öffentlichkeitswirkung musste Menecrates auf eine zuverlässige Klärung bestehen und blieb daher ernst.

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