"Na dann wäge ich mich ja in Sicherheit, wenn du mich denn schon so gut kennenlernen willst. Die anderen Kandidaten wären damit aus dem Rennen."
Nun hatte sie sich doch verplappert. Ein kleiner Triumph war Furianus in diesem Augenblicke sicher.
"Na dann wäge ich mich ja in Sicherheit, wenn du mich denn schon so gut kennenlernen willst. Die anderen Kandidaten wären damit aus dem Rennen."
Nun hatte sie sich doch verplappert. Ein kleiner Triumph war Furianus in diesem Augenblicke sicher.
Sie schaute ihn schockiert an.
"Öhm..."
Sie schüttelte den Kopf und trank etwas.
Grinsend trank auch er weiter. Besah sie ganz genau, wanderte mit seinen Augen umher auf der Suche.
"Hast du schon Nachricht von deinem Pater Familias bekommen?"
"Ich habe schon länger nichts mehr von ihm gehört." sagte sie.
Nachdenkend nahm er sich wieder seinen Becher.
"Nun, um diese Jahreszeit ist der Weg mehr als beschwerrlich. Ich hoffe nur, dass der Brief nicht verloren gegangen ist. Ich bin müde des Wartens."
Im ernsten Tonfall war dies gesagt und er furh sogleich fort.
"Um mich herum werden Sponsalias gefeiert, sogar hier im Hause. Und ich stehe alleine."
Sie überlegte, ob sie es ihm jetzt sagen sollte, oder ob sie ihn noch etwas länger zappeln lassen sollte.
Sie lächelte ihn aufmunternd an und ass eine Traube.
Niedergeschlagen senkte er den Kopf und verblieb so für geraume Zeit. Dann jedoch, wie vom Blitze getroffen, hob er sein Haupt an und lächelte ihr zu.
"Aber gut."
War seine Antwort. So plötzlich und unerwartet.
Seine Hände wanderten nun wieder über den Tisch und erreichten einige Trauben.
"Vergangenes Leben und doch erfüllt es seinen Sinn."
Sagte er in Gedanken, und auf die Trauben starrend, versunken.
"Wie meinst du?" fragte sie verwundert.
Aus seinen Gedanken gerissen schaute er sie überrascht an und lächelte dann etwas müde.
"Ach, ich schwelge nur in Gedanken, Liebste. Wo wären wir Römer würden wir diese unbedeutenden Fragen nicht geniessen können. Wären wir Barbaren? Nun, ich denke schon."
Er bemerkte, dass er wieder in Gedanken zu versinken schien. Sein freier Geist hatte heute wohl besondere Aktivität inne.
Mit einer theatralisch wegschiebenden Handbewegung deutete er nun wieder sinnvolle Themen anzusprechen.
"Erzähl mir von Hispania. Ich hörte so viel und doch kann ich mir dieses Land nicht vorstellen. Es ist meiner Meinung zu schön um wahr zu sein."
Etwas überrascht von dem unerwarteten Themenwechsel schaute sie ihn leicht fragend an.
"Was willst du über Hispania wissen?"
Furianus blickte nach oben und lächelte ihr dann schließlich zu.
"Einfach Alles, Claudia. Erzähle mir von den Menschen, der Natur, erzähle mir von diesem wundersamen Land, welches jeder preist."
"Ich befürchte nur, dass ich deine Erwartungen nicht erfüllen werde, denn es gibt genügend Gründe Hispania zu meiden. Nicht ohne Grund verliess ich es bereits zwei Mal."
"Könnte ich denn in den Genuss dieser geheimen Gründe kommen?"
Dies schien ein interessantes Thema für Furianus zu sein, wollte er doch schon immer Hispania besuchen.
"Nun ja, die Menschen dort sind zum Teil recht.. wie soll ich sagen... merkwürdig. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich hatte dort immer so ein Gefühl, als wären dort sehr viele recht eigenartige Menschen."
Verwundert schaute sie Furianus an und wusste nicht wie er dies zu deuten hatte. Merkwürdige und seltsame Menschen kam ihm doch sehr fremd vor.
"Spielst du was Bestimmtes an wenn du von merkwürdig und eigenartig sprichst?"
Womöglich hatte sie schlechte Erfahrungen mit den Hispaniern, ja, das müsste es sein. Furianus bereitete sich schon vor ihre Hand zu ergreifen wenn sie von schrecklichen Dingen sprechen würde. Doch vorerst nahm er sich noch eine lukanische Wurst.
"Nein, nichts Bestimmtes. Einfach nur generell ihr Verhalten und ihre Art."
Dieser Aussprache verfiel Furianus immer wieder. Dieser leicht achaisch angehauchte Akzent machte sie für ihn umso mehr begehrenswerter.
Lasziv strich er sich mit zwei Fingern über die Augenbraue und lächelte ihr zu.
"Na vielleicht habe ich ja mal das Glück dies merkwürdige Verhalten mal selbst zu erleben. Ich habe zwar viele Hispanier hier in Rom angetroffen, doch erschienen sie mir alle normal. Aber ich habe schon gehört, dass man dort eher ein wenig freizügiger ist. Vermutlich liegt es ja am Klima, aber es steht mir auch nicht zu darüber Spekulationen zu machen."
Eine Traube wanderte in seinen Mund.
"Ahja, ich arbeite auch nun für die Acta Diurna als Subauctor. Ein sehr interessanter Beruf und eine wunderbare Informationsquelle, wenn du verstehst was ich meine."
Schelmisch zwinkerte er ihr zu.
Claudia lächelte und ass ein weiteres Stück Brot.
Genüsslich schob er sich eine weitere Traube in den Mund.
"Warum so berschwiegen, meine Liebe?"
Und nahm einen Schluck Vinum.
Sie lächelte ihn an.
"Ich dachte gerade an die Zukunft. Was wirst du tun, wenn deine Amtszeit als Quaestor vorbei ist?"
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