Triclinium | Claudia et Furianus

  • Furianus wurde bei dieser Frage ernst.


    "Nunja, ich könnte die Frage ganz diplomatisch beantworten und sagen, dass dies nur die Götter wüssten. Doch bin ich mir im Klaren, dass ich zwei Optionen habe. Entweder ich beschreite weiterhin den Cursus Honorum oder ich gehe wieder zurück zu den Vigiles. Ehrlich gesagt bin ich unentschieden. Die Politik reizt mich, doch bin ich auf diesem Gebiet noch nicht erfahren genug um mich gleich fest zu legen."


    Er dachte nochmal nach und versank ein wenig in Gedanken, wandte sich dann doch wieder Claudia zu.


    "Hättest du einen Rat für mich oder gar einen Wunsch?"


    Wunsch hätte er lieber nicht sagen sollen, da er wahrlich nicht kontrolliert werden wollte. Aber nun war es doch zu spät und Furianus blickte ihr interessiert und zugleich neugierig in die Augen.

  • Sie hörte ihm zu und schaute ihn danach ernst an.


    "Einen Wunsch zu äussern, das liegt sicherlich nicht im Bereich dessen, was ich zu tun habe. Aber einen Rat geben, werde ich dir gern."


    Sie lächelte leicht.


    "Du hast natürlich Recht, wenn du sagst, dass nur die Götter dies wissen, doch kannst du dies natürlich selbst auch zu einem Teil beeinflussen. Beide Optionen, die du nennst, haben Vorzüge und Nachteile. Gehst du zurück zu den Vigiles, ist dies vielleicht nicht so sehr mit Ruhm verbunden, doch du würdest für das Volk einen Beitrag leisten, den nur wenige Männer deines Standes zu leisten bereit sind.


    Gehst du hingegen weiter auf dem Pfad der Politik, so wirst du dich, im besten Fall, mit Ruhm und Ehre bekleckern und deinen Weg in die Führungsschicht des Reiches machen. Andererseits gibt es genug Politiker, die vom Volk gehasst werden. Und dies häufig nicht ohne Grund, darf ich hinzufügen."

  • Furianus erkannte ihre Meinung und lächelte etwas müde.


    "Genug Politker, die vom Volk gehasst werden? Da höre ich doch eine gewisse Aversion gegen die Politk heraus oder täusche ich mich? Oder du traust mir nicht zu ein guter Politiker zu sein."

  • "Weder noch." sagte sie beschwichtigend. "Ich glaube schon, dass du das Potential hast, so es die Götter wollen, ein guter Politiker zu werden. Was ich dir darlegen wollte war lediglich das Bild, dass viele von den Politikern vermitteln."

  • Furianus ein wenig bestürzt.


    "So denken also die Bürger Roms? Ich muss sagen, dies schmerzt mich sehr. Gut, vielleicht war ich zu naiv, zu unerfahren, doch es kann nicht sein, dass das Volk solch eine Meinung von unserer höchsten Instanz hat."


    In diesem Augenblick wünschte er sich wieder zurück nach Britannia und seine naive Welt. Geistesabwesend kaute er auf der lukanischen Wurst.


    "Aber gut, schlechte Politiker wird es auch in jedem Land geben. Doch das Allgemeinbild sollte es auf keinen Fall sein, das Vertrauen sollte immer bestehen bleiben. Diese allgemein von uns gehasste sogenannte Patriziersteuer ist doch wahrlich das beste Beispiel dafür, dass Roms Politik sich noch wie die Jahre zuvor einsetzt, nicht schläft."


    Dies Beispiel missfiehl ihm selbst, doch hatte er kein weiteres parrat gehabt.

  • Einen Augenblick dachte er nach und versuchte sich die Bedeutung vor Augen zu führen. In diesem Moment ließ er einige Datteln fallen und sah sie apathisch an.


    "Das heißt...das heißt. Das heißt ich kann ohne die Zustimmung deines Großcousins um deine Hand anhalten!"

  • Er nahm seinen Becher und trank einen kräftigen Schluck.
    Atmete tief durch und stand auf.


    "Tiberia Claudia, so frage ich, Lucius Flavius Furianus, Sohn des Senators Flavius Felix und Aemilia Claudia Ingens Animi, willst du mit mir den Bund der Ehe schließen?"


    In diesem Augenblick konnte Furianus selbst nicht glauben was er da tat. Vielleicht war es die Ungewissheit, die Angst und die Sorge, dass sie einen Anderen ehelichen wird oder ganz einfach der viele Wein, welcher ihn dazu trieb. 8)

  • "Verzeih mir bitte, wenn ich dir diese Frage nicht sofort beantworte, doch es gibt etwas, dass wir zuvor tun sollten."


    sagte sie und versuchte dabei eine feste Stimme zu bewahren.

  • Vieles ging ihm durch den Kopf. Noch was tun? Er hatte keine Ahnung was nun auf ihn zukommen würde. Vielleicht ja etwas prikäres, doch hoffte er nicht.


    "Und was wäre dies?"


    Sah sie fragend an, auch etwas verwirrt. Sogar sehr verwirrt.

  • Bei allem Verständniss und seinem großen Götterglauben verstand er nicht warum man nun das Orakel befragen sollte.
    Aber gut, da sie ja Priesterin war konnte er nicht drum herum.


    "Gut, dann müssen wir wohl das Orakel befragen."


    Er trank noch einen Schluck.


    "Wir könnten dies auch sogleich tun, wenn du damit einverstanden bist."

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