Officium Princeps Praetorii

  • Vom Tor kommend erreichte die Towache mit dem scriba personalis eines Aureliers die Türe zum Officium des derzeitigen Princeps Praetorii. Die Wache klopfte an die Türe und betrat nach Aufforderung das Officium. Drinnen angekommen grüßte sie militärisch und klärte den Offizier über das Anliegen des Besuchers auf. Dieser nickte mürrisch und wies dann die Torwache an den Besucher eintreten zu lassen.


    Du kannst eintreten.


    gab sie weiter.

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    Während der Soldat ihn drinnen bereits ankündigte, erholte sich Livius Pyrrus etwas vom Weg zu diesem officium. War zwar nicht weit gewesen, ging aber doch durch einige Flure, Korridore, Türen und so weiter. Und nun stand er sich hier die Beine in den Bauch. Vielleicht, so überlegte er, sollte er wegen dieser ganzen Laufarbeit, die er nun hatte, ein wenig Extra-pecunia verlangen? Während er noch grübelte, ging die Tür zum Raum erneut auf und man bat ihn hinein. "'nke" murmelte Pyrrus halb unverständlich und schlüpfte in den Raum hinein. "Livius Pyrrus, ich bin der scriba personalis des decemvir litibus iucandis Aurelius Corvinus und soll ein Testament hier abholen, dass sich wohl noch in Verwahrung befindet wegen..." Ja, warum eigentlich? Pyrrus hatte nicht die geringste Ahnung. "ääh... Naja, ihr sollt das wohl noch haben. Es geht um das Testament von Aurelius Cicero", sagte er und fühlte sich schrecklich schwarz-weiß. :D

  • Der Princeps Praetorii war über die Störung des Besuchers gar nicht erfreut und stellte auch keine Bemühungen an das nicht zu zeigen. Dies fing damit an, dass er die Begrüßung völlig unter den Tisch fallen ließ.


    Eigentlich sehen wir ja nicht wie ein Haufen Jungfrauen aus der auf irgendwelche Testamente aufpasst. Eine Ahnung warum oder woher wir dieses Testament haben sollten? Sonst könnte es mir der Suche, aber vorallem mit dem Finden des Testaments echt schwer werden.



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    Da kam der Spruch. Pyrrus war selbst schuld, er hätte auch seinen Hinweis vom Tor wiederholen konnen. Er seufzte. Dass der Soldat so unfreundlich war, machte ihn gleich sympathischer, denn auch Pyrrus wäre lieber wo anders gewesen als hier vor dem Schreibtisch. Sein Auftraggeber hatte doch anklingen lassen, dass bei der Erwähnung des Namens Aurelius Cicero bereits klar sein sollte, was los war? Livius Pyrrus runzelte die Stirn. Der Typ von eben hatte eigentlich schon etwas ausgesehen wie eine Vestalin...


    "Naja, also, ja. Nein. Das heißt... Es soll wohl zu Untersuchungszwecken hier sein und..." Er überlegte und stellte verdammt richtig fest: "und es hat natürlich mit dem Tod von Titus Aurelius Cicero zu tun!" So ein Pech aber auch, dass er den Aurelier nicht besser noch mal darüber ausgefragt hatte. Hinterher musste er noch mal herkommen! Pyrrus stöhnte gepeinigt auf bei diesem Gedanken, riss sich aber ganz schnell wieder am Riemen, immerhin war er kein Waschlappen. 8)

  • Du glaubst doch nicht allen ernstes, dass wir nur ein einziges Dokument zu der Verschwörung des Aurelius Cicero haben und genau das zufällig dein komisches Testament ist?


    Der Offizier seufzte laut. Wenn die Prätorianer das Testament wirklich hatten, dann konnte es ja fast nur bei dem Besuch ihrer Villa in die Hände der Prätorianer gekommen sein. Womit es sich, oder eine Abschrift davon, in der Schreibstube befinden sollte. In der Hoffnung, dass er recht behalten würde rief der Offizier nach einer Wache, welche er daraufhin in die Schreibstube schickte.


    Dann wollen wir mal hoffen, dass die Wache mit dem Testament zurückkommt...


    Es verging eine ganze Weile bis der Miles wieder zurückkehrte. Zur Überraschung des Princeps Praetoriis sogar mit einem Schriftstück. Die Wache übergab das Schriftstck dem Offizier und verschwand dann wieder vor der Türe. Währendessen streckte er dem Besucher das Testament hin:


    Da scheinen wir wohl Glück gehabt zu haben.... ehm, das ist doch das richtige?




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    Livius Pyrrus schaute den Mann hinter dem Schreibtisch an, als sei dieser ein Huhn. Hätte der Soldat zu gackern angefangen, hätte sich Pyrrus gebückt, um nach einem Ei zu schauen. Als der Mann nach einer Wache rief, zuckte der Schreiber erschrocken zusammen, und der Schnabel wich einer Nase, was den Menschen nun wieder normal wirken ließ. Pyrrus grinste unvermittelt. "Weißt du, ich wär auch lieber in einer Taverne", gestand er. Dann schwieg er, denn Pyrrus hatte nicht gerade den Eindruck, dass den Schwarzen Mann das interessierte. Somit sparte er es sich auch, ihn auf ein Bierchen einladen zu wollen, der hätte sicher eh abgelehnt.


    Während er wartete, stand der Peregrine stumm herum, die Arme auf den Rücken gelegt und Löcher in die Luft starrend. Auf einem Papier konnte er den Namen Prudentius Commodus erkennen, aber er sah schnell in eine andere Richtung, damit man ihn nicht dabei ertappte. Endlich tat sich die Tür erneut auf und der Soldat trat ein, in der Hand einen Zettel, den er dem Offizier gab. Und der gab ihn dann Pyrrus. Dieser drehte ihn umständlich herum und warf einen Blick auf die Schrift.



    Tesdamennd


    Im Vahle meines Aplehbens vämache ich all mein Gelld meineh Lendareihen unnd Wahren sohwieh dijehniken Werde die ich selps erbn wärde so das Ferrmöhken meines Prudas an Lutzjus Aurehljus Komoduss.


    Tiedus Aurehljus Tzitzeroh


    Pyrrus blinzelte und las nochmals. Dann sah er den Mann verdutzt an und streckte ihm das Testament entgegen. "Äääääh....das ist aber nicht das Original", merkte er an und fuhr fort: "Ich brauche aber das Original, nicht die Abschrift." Die sollten ihren Leuten echt mal schreiben lernen, dachte sich Pyrrus. Aber war wohl wie überall: Keine Knete, keine Fortbildungsmaßnahmen.


    Sim-Off:

    :D

  • Genervt nahm der Offizier dem Ausländer den Zettel aus der Hand und überflog ihn. Mit gerunzelter Stirn sah er zwischen dem Besucher und dem Testament hin und her.


    Stimmt doch alles. Du solltest den Zettel auch richtig herum halten. Wie es mir scheint warst du schon vor deinem Besuch hier in einer Taverne... du solltest dem Wein nicht schon zu so früher Stunde fröhnen. Ich wünsche dir einen schönen Tag,


    Er gab das Testament zurück und verabschiedete sich dann von dem Scriba. Wenn dieser nicht die Handschrift des Cicero lesen konnte war es nicht sein Problem.




    Testament



    Im Falle meines Ablebens vermache ich all mein Geld, meine Ländereien und Waren, sowie all diejenigen Werte, die ich selbst erben werde, so das Vermögen meines Bruders, an Lucius Aurelius Commodus.


    Titus Aurelius Cicero




  • Nachdem er sich bei Crassus zurückgemeldet hatte, betrat Balbus sein altes Officium. Es sah noch immer genauso aus wie früher, wenn es auch ein klein Wenig unordentlicher war. Sein Vorgänger war offensichtlich tatsächlich kein sehr fähiger Mann gewesen.
    Balbus schritt um den Tisch herum und versuchte sich in den Papyrusstapeln, die auf dem Tisch lagen zurechtzufinden. Auflistungen der Truppenstärke lagen hier zusammen mit Inventarlisten der Waffenkammer. Selbst die Auflistung der aktuellen Gefangenen lagen auf diesem konfusen Haufen. Es würde eine Menge Arbeit bedeuten hier durchzublicken und alles wieder korrekt zu ordnen.
    Balbus liess sich in den Stuhl fallen und machte sich, nach einem kurzen Seufzer, an die Arbeit.

  • Es kostete ihn mehrere Stunden, eine Menge Nerven und die Mitarbeit mehrerer Scribae, doch schlussendlich hatte Balbus es geschafft. Alle Papyri waren korrekt geordnet, die dringend anstehenden Dinge waren bearbeitet und die Tischplatte sichtbar gemacht und so konnte er ruhigen Gewissens durchatmen und sich etwas Brot und einen Becher extrem stark verdünnten Wein bringen lassen.
    Mit beidem ausgestattet widmete er sich dann einem Bericht über den Acta Artikel bezüglich möglicher Usurpatoren falls Valerian Rom nicht erreichen würde. Er hatte den Artikel gelesen und fand die Ansichten der Speculatores über die tatsächlichen Möglichkeiten sehr interessant, auch wenn er an manchen Stellen persönlich eine etwas andere Meinung hatte. Doch das tat jetzt nichts zur Sache. Er legte den Bericht zur Seite und machte sich dann auf den Weg zu Crassus.

  • Nachdem Crassus von einem Boten über den Marsch von Vitamalacus nach Rom informiert worden war, ließ er sofort seinen Stab auf dem Exerzierplatz antreten. Seinen ganzen Stab, bis auf den Princeps Praetorii. Den wollte Crassus selber holen, war es doch erst sein erster Arbeitstag seit langem. Nach einem "Anklopfen" - wahrscheinlich war Crassus ausversehen nur gegen die Türe gestoßen - öffnete er die Türe.


    Balbus, Der Legat der Prima soll auf dem Weg nach Rom sein... ohne Legion, wie es scheint.

  • Balbus war gerade damit beschäftigt gewesen die Aussagen einiger Krimineller zu lesen, die in den tiefen Tiefen der Castra eingekerkert waren, als er so freundlich gestört wurde. Er blickte auf und stand, noch während Crassus sprach, auf.


    "Eine erfreuliche Nachricht." sagte er, wobei sich das nur auf die Tatsache bezog, dass Vitamalacus ohne die Legion kam. Das er unbemerkt in Italia landen konnte war weniger erfreulich.


    "Ich nehme an, du willst ihn empfangen?" Es war weniger eine Frage als eine Feststellung, denn Balbus war bereits dabei sich auf das Verlassen der Castra vorzubereiten.

  • Natürlich will ich das. Die anderen Stabsoffiziere warten schon auf dem Exerzierplatz, Abmarsch ist in zwei Minuten. Ein Pferd wurde für dich schon hergerichtet.


    Crassus machte kehrt und machte sich selber auf, um auf den Exerzierplatz zu gelangen.

  • Es war immer verdächtig und unangenehm, wenn man als einziger zu einem höheren Offizier gerufen wurde. Valerian ging im Geiste die letzten Tage durch. Hatte er sich grobe Schnitzer geleistet? War etwas nicht in Ordnung gewesen? Irgendwelche unbedachten Äußerungen über Offiziere? Betrunken war er auch nicht gewesen. Nein, ihm fiel keine Missetat ein.


    Hoffentlich hatte man ihn nicht für unwürdig befunden und schickte ihn zur Legio zurück! Aber nein, dafür würde kein hoher Offizier seine kostbare Zeit opfern. Der Centurio oder der Optio würden ihn einfach anbrüllen und das wäre es dann. Na, vielleicht war es einfach nur ein Auftrag. Ein Botengang oder so. Wie damals für Alienus, wo er sogar noch zusätzliches Geld für bekommen hatte. Das war wirklich nicht schlecht gewesen. Geld brauchte er immer, damit er seiner Schwester und seiner Cousine mal was schicken konnte.


    Nein, er konnte sich nicht vorstellen, was der princeps praetorii von ihm wollen könnte. Also mußte er die Sache einfach auf sich zukommen lassen. Als er das officium erreicht hatte, kontrollierte er noch kurz seine Aufmachung. Alles glatt, alles glänzend, alles ordentlich? Ja, schien alles in Ordnung zu sein. Dann hob er die Hand und klopfte an.

  • Im Inneren des Officiums befand sich ausnahmsweise nicht nur der Princeps Praetorii, sondern an seiner Seite stand noch ein weiterer Mann, für geübte Praetorianer als Trecenarius zu erkennen. Die beiden hatten schon auf das Klopfen gewartet und so verstummte das Gespräch zwischen ihnen sofort und wich einem lauten "EINTRETEN!" des sitzenden Princeps.

  • Valerian kam der Aufforderung, einzutreten, ohne Verzögerung nach. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm er sogleich Haltung an und salutierte. "Salvete", grüßte er die beiden Anwesenden, wobei er den Rang wegließ, da er diesen zumindest bei dem einen Mann nicht kannte. "Miles Quintilius. Ich sollte mich hier melden."


    Er hatte den zweiten Mann nur mit einem kurzen Blick gestreift, da ein längeres Mustern wohl nicht angemessen gewesen wäre, doch versucht, dabei so viel wie möglich zu erfassen. Und nein, er war kein geübter Praetorianer, so erkannte er ihn nicht als Trecenarius. Doch dass er es nicht mit einem gewöhnlichen Mann zu tun hatte, das erkannte er sehr wohl. Und er ging in Gedanken die Möglichkeiten durch, mit wem er es hier wohl zu tun hatte.


    Dabei blickte er allerdings Balbus an und wartete gedulidig darauf, dass er mit ihm sprach. Er erkannte ihn natürlich wieder. Und wußte also nun auch endlich, mit wem er es neulich zu tun gehabt hatte.

  • Valerian wurde nun von zwei Augenpaaren beobachtet. Zwei Augenpaare die ihn äusserst aufmerksam beobachteten. Balbus nickte leicht und schaute auf ein Papyrus auf seinem Tisch.


    "Miles, du stammst von der Legio II in Mogontiacum?" fragte er, auch wenn die Antwort auf diese Frage mehr als offensichtlich war.

  • Valerian ließ sich von den prüfenden Blicken nicht beirren und hielt seinerseits seinen Blick ruhig auf den Princeps Praetorii gerichtet. Die Frage erstaunte ihn ein wenig, doch auch davon versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Vermutlich war dies eher eine rhetorische Frage und dazu gedacht, langsam auf das eigentliche Thema hinzuleiten. "Das ist korrekt, princeps", antwortete er daher schlicht und wartete gespannt ab, worauf Balbus wohl hinaus wollte.

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