Officium Princeps Praetorii

  • "Jawohl, Princeps", sagte Valerian und salutierte. "Vale."


    Er verließ das officium mit einem schon lange nicht mehr empfundenen Hochgefühl. Natürlich war ihm klar, daß dieser Auftrag auch eine Art Prüfung war, ob er für derlei Aufgaben geeignet war. Doch daß sie ihn überhaupt dieser Prüfung unterzogen, war doch schon eine Ehre.

  • Valerian hatte ja nun doch ein bißchen was herausfinden können über die Tiberier. Der Sklave hatte sich als einigermaßen mitteilungsfreudig erwiesen, nachdem er sein Vertrauen gewonnen hatte. Doch noch immer tat der Mann ihm leid. Ein Gefühl, daß sich ein Praetorianer eigentlich nicht erlauben sollte. Und so versuchte er, es zu unterdrücken. Auf jeden Fall mußte er berichten, was er herausgefunden hatte und so stand er bald vor der Tür zum officium des princeps praetorii und klopfte an.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian hatte ja nun doch ein bißchen was herausfinden können über die Tiberier. Der Sklave hatte sich als einigermaßen mitteilungsfreudig erwiesen, nachdem er sein Vertrauen gewonnen hatte. Doch noch immer tat der Mann ihm leid. Ein Gefühl, daß sich ein Praetorianer eigentlich nicht erlauben sollte. Und so versuchte er, es zu unterdrücken. Auf jeden Fall mußte er berichten, was er herausgefunden hatte und so stand er bald vor der Tür zum officium des princeps praetorii und klopfte an.


    "Herein!" war kurz darauf aus dem Inneren zu hören.

  • Valerian betrat das officium und salutierte, bevor er das Wort ergriff. "Salve, Princeps Praetorii", grüßte er zunächst, bevor er mit seinem Bericht begann. "Du hattest mir den Auftrag gegeben, einen Sklaven der Tiberier auszufragen. Dies ist mir auch gelungen. Nach Aussage des Sklaven Glaukias befinden sich zur Zeit nur Senator Tiberius Durus und Tiberia Camilla in Rom. Meiner Meinung nach sollte allerdings auch Appius Tiberius Iuvenalis da sein, er arbeitet ja im Palast. Wohnt der nicht in der Villa Tiberia? Die jungen Damen der Familie, abgesehen von Tiberia Camilla, sind jedenfalls mit Tiberius Vitamalacus nach Mantua gegangen. Der war zwar zur Beerdigung des Kaisers in Rom, ist aber wieder abgereist. Allerdings scheint er regelmäßig nach Rom zu kommen. Er ist übrigens verlobt mit Iulia Helena. Tiberius Durus trägt sich wohl auch mit dem Gedanken, sich zu verloben. Die Auserwählte soll die Tochter des Fabius Vibulanus sein, so zumindest der Tratsch unter den Sklaven. Erwähnenswert ist vielleicht noch, daß der Sklave davon berichtete, der Majordomus stünde unter ganz besonderem Schutz der Herrschaft. Er könnte sich praktisch alles erlauben, ohne Folgen fürchten zu müssen und scheint ziemlich tyrannisch über die Sklaven zu herrschen. Natürlich könnte der Mann da übertrieben haben, aber es klang recht glaubwürdig. - Ich denke, der Mann vertraut mir, wir sind quasi auf einen Wein verabredet für den Fall, daß wir uns wiedertreffen. Er könnte also durchaus weiterhin eine brauchbare Informationsquelle sein." Er überlegte noch kurz, ob er etwas vergessen hatte, doch eigentlich war es das.

  • Balbus hörte sich den Bericht des Miles aufmerksam an und versuchte die wichtigsten Informationen herauszufiltern. Dann nickte er und fragte: "Tiberius Vitamalacus kommt regelmässig nach Rom? Trotz seines Kommandos in Mantua?"
    Es war jetzt nicht furchtbar weit bis Mantua, aber wirklich um die Ecke war es auch nicht.

  • Valerian legte die Stirn in Falten und grübelte darüber nach, wie der Sklave sich ausgedrückt hatte, damit nicht eine Information falsch weitergelangte. "So wie der Sklave sich ausdrückte, scheint er zumindest bei wichtigen Gelegenheiten in Rom zu sein und den Weg nicht zu scheuen. Ob er in regelmäßigen Abständen nach Rom kommt, ist mir nicht bekannt", korrigierte er seinen Bericht. Es war gar nicht so leicht, genau wiederzugeben, was man erfahren hatte, bemerkte der in solchen Dingen noch unerfahrene Miles in diesem Moment. Er nahm sich vor, in Zukunft noch genauer auf den genauen Wortlaut zu achten, damit er alles korrekt weitergeben konnte.

  • Valerian nahm sich die Zeit, abermals nachzudenken. Es konnte ja schließlich auch schon auf Kleinigkeiten ankommen. "Nein, sonst gab es nichts bemerkenswertes, Princeps Praetorii." Nein, er hatte alles gesagt, was er herausgefunden hatte.


    "Doch... Wenn es mir erlaubt ist, würde ich gerne ein sehr privates Anliegen an Dich herantragen", fügte er noch hinzu und seine Wangen und Ohren röteten sich leicht vor Verlegenheit. Er hatte lange darüber nachgedacht und auch einige Erkundigungen eingezogen. Und war zu diesem Schluß gekommen. Nun kam es darauf an, was der Prudentier dazu sagen würde...

  • "Jawohl, Princeps Praetorii", bestätigte Valerian den Befehl, einen schriftlichen Bericht zu verfassen. Dann räusperte er sich und begann dann nach kurzem Zögern. "Ich... möchte Dich darum bitten, mich als Deinen Klienen zu akzeptieren." Nun war es heraus. Und es blieb abzuwarten, wie die Reaktion darauf sein würde.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus


    Und der wurde ihm recht rasch durch ein "Herein!" gewährt.


    Daraufhin trat Decius durch die Türe ins Officium, wo er zunächst einmal salutierte.


    "Ave, Princeps. Ich habe deinen Befehl ausgeführt und einige Informationen, wenn auch nicht so viele wie ich mir erhofft hatte, erlangen können.


    Ich habe einen bereits einen schriftlichen Bericht verfasst."


    Er holte eine gesiegelte Wachstafel hervor und übergab sie dem Princeps.


  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius


    Balbus nahm die Tafel entgegen um sie dann kurz darauf zu lesen. Währenddessen nickte er hin und wieder leicht und legte sie dann, als er am Ende angelangt war, auf den Tisch.


    "Gute Arbeit Centurio. Es ist in der Tat nicht viel, aber in dieser Angelegenheit ist jede noch so unbedeutend wirkende Information wichtig."


    Er schaute den Centurio an.


    "Gibt es noch etwas, dass du dem Bericht hinzufügen möchtest?"

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    "Jawohl, Princeps Praetorii", bestätigte Valerian den Befehl, einen schriftlichen Bericht zu verfassen. Dann räusperte er sich und begann dann nach kurzem Zögern. "Ich... möchte Dich darum bitten, mich als Deinen Klienen zu akzeptieren." Nun war es heraus. Und es blieb abzuwarten, wie die Reaktion darauf sein würde.


    Das traf Balbus nun ein klein wenig unerwartet und unvorbereitet, auch wenn er es eigentlich hätte ahnen müssen, hatten bei der Ala doch zwei Soldaten fast die gleichen Worte genutzt um dieses Thema einzuleiten.
    Er zögerte einen Moment, denn er war sich nicht sicher, ob er in seiner jetzigen Situation in der Lage war einen Klienten wirklich zu unterstützen. Er hatte seit Tagen ein schlechtes Gefühl in seiner Magengegend und war sich sicher, dass irgendetwas passieren würde, dass ihn aus seiner sicheren Position heraushauen würde. Doch andererseits konnte es nur von Vorteil sein, zumindest für ihn.
    Er nickte. "Ein wirklich sehr persönliches Anliegen." sagte er. "Lass uns kurz offen darüber reden, Quintilius. Was erhoffst du dir davon, mein Klient zu werden? Und was bietest du mir dafür?"

  • Natürlich hatte Valerian mit einer derartigen Frage gerechnet. Und sich auch schon zig Antworten zurechtgelegt. Und doch wußte er jetzt kaum eine hervorzubringen unter dem durchdringenden Blick des Princeps Praetorii. "Nun, ich habe schon sehr lange darüber nachgedacht, wer mein Patron sein und wem ich als Klient nützlich sein könnte. Und es ist mir sehr schwer gefallen, einen Menschen zu finden, hinter dem ich mit ganzem Herzen stehen kann. Bei Dir habe ich das Gefühl, daß ich das kann. So wie ich es noch bei niemandem zuvor hatte. Sicherlich wirst Du im Zweifelsfall mehr für mich tun können als ich für Dich, doch Du kannst sicher sein, daß Du zu jeder Zeit auf mich zählen kannst. Du möchtest wissen, was ich mir von einem Patron erhoffe? Eigentlich nur Unterstützung und Fürsprache, falls ich sie einmal brauchen sollte. Es ist jetzt nicht so, daß ich scharf auf Beförderungen wäre, wie es die meisten meiner Kameraden sind. Ich betone das, damit Du nicht glaubst, daß ich deswegen Dich als einen meiner Vorgesetzten gefragt habe. Ich fühle mich wohl bei den Mannschaften. Ich schätze die Kameradschaft und übe meine Tätigkeiten gerne aus. Doch ohne einen Patron ist man in Rom ziemlich verloren. Und wie ich schon sagte, ich hätte einfach gerne einen Patron, von dem ich weiß, daß ich ihm blind folgen und vertrauen kann." Das war jetzt alles einfach so aus ihm herausgesprudelt und vielleicht konnte man gerade daran merken, wie aufrichtig seine Worte gemeint waren.

  • Balbus nickte und lächelte sogar ein wenig wohlwollend. Er hatte andere Klienten angenommen die ihm weniger flammende und überzeugende Reden gehalten hatten. Also warum sollte er nun nein sagen? Ihm fiel kein Grund ein und da es immer gut war Klienten zu haben die recht einfach Zugang zu kritischen Orten hatten. Daher entschied er sich dafür zuzusagen.


    "Gut, du hast mich überzeugt. Ich freue mich dich unter meinen Klienten zu wissen."

  • Er hatte ihn angenommen! Valerian konnte es kaum glauben! Es war ehrliche Freude und nicht unerheblicher Stolz, die für einen Moment über seine Miene huschten, bevor er sich rasch wieder zusammenriß und dienstlich unbewegt dreinschaute. "Ich danke Dir, Patron. Es erfüllt mich mit großem Stolz, Dein Klient sein zu dürfen. - Den schriftlichen Bericht werde ich Dir natürlich noch heute bringen." Am besten setzte er sich gleich dran, wenn er zurück in der Unterkunft war.

  • "Wenn du in den nächsten Tagen dienstfrei hast, komme in meinem Haus in der Via Flaminia vorbei." war noch eine Anweisung an seinen neuen Klienten.
    Dann wechselte auch Balbus wieder in die Professionalität.
    "Ich werde deinen Bericht erwarten."

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