Miriam, Sklavin auf der Flucht

  • Sie hatte es geschafft ungesehen aus der Casa zu entkommen auch wenn ihr da ihr Herz bis zum Halse geschlagen hatte. Wenigstens kannte sie sich hier in der Stadt aus, so das sie auch im dunkeln die Wege finden würde. Von der Casa aus war es nicht weit bis zu den Gassen der Stadt. Sie wusste, dass sie aufpassen musste, denn zu diesen Stunden trieben sich ganz sicher dunkle Gestalten hier rum.
    Leider wusste sie nicht wohin sie genau gehen sollte, ihr erster Gedanke war zuallererst einmal weg von hier.


    Immer auf der Hut schlich sie förmlich durch die Dunkelheit und wunderte sich, dass sie fast keinem begegnete. Ein oder zweimal musste sie sich im Schutze der Schatten verstecken aber man hatt sie noch nicht gesehen, also lief sie weiter durch enge Gassen.
    Ihr war es egal, dass sie etwas müde war, weil sie keinen Schlaf bekommen hatte, aber sie musste weiter laufen, denn sie konnte nicht einfach hier irgendwo sich hinlegen, nicht solange si in dieser Stadt war und die Petronier bald erkennen würde, dass sie geflohen war.


    So lief sie weiter auch wenn sie wusste, dass sie nicht in wenigen Stunden einfach aus der großen Stadt würde spazieren können...

  • Ich ging zusammen mit Kos, dem Steuermann der Stern von Heraklion durch die Strassem. Wir kamen gerade von einem Treffen mit gewissen Kontaktleuten, das etwas länger gedauert hatte.


    "Kapt `n, wann laufen wir wieder aus ? Dieses Hispania ist ja nett, aber auf dauer..."


    Ich lachte auf...


    "Bist wohl die Lupanare durch, alter Junge... Aber keine angst, wir laufen in den nächsten Tagen aus...Ostia wir kommen... Hattest du da da nicht die kleine Blonde ?"

  • Miriam stand an einer Hauswand und sah in den dunklen Himmel empor. Sie hatte sich nur etwas ausruhen wollen und deswegen Halt gemacht und wenn sie ganz ehrlich zu sich selber war hatte sie sich in den ganzen Strassen und Gassen doch etwas verlaufen, aber das würde sich ganz sicher bei Tagesanbruch wieder ändern.


    Gerade wollte sie sich von der Wand wieder abstoßen um weiter zu laufen, als sie ein Lachen hörte. Das fing ja schon gut an. Schnell sah sie sich nach einem Versteck um und hörte nun auch die dazugehörigen Stimmen und Schritte. Da kamen welche immer näher.


    Hastig lief sie ein Stück des Weges zurück welchen sie gekommen war und suchte Schutz zwischen einer Nische und zwei großen Holzkisten die dort standen.

  • Plötzlich stösst Kos mich an...


    "Sach mal, hast du das gesehen,.. da hat sich was bewegt..."

    "Du spinnst ja, alter Suffkopf.."


    Aber ich weis, das Kos Augen in jedem Zustand gut sind. Das hat uns ein ums andere mal gerettet...


    So schaue ich in die Richtung, in die er gezeigt hat....

    "Is da wer ?"


    Intuitiv geht meine Hand zu dem schweren Knüppel, der an meinerm Gürtel hängt..

  • Sie duckte sich ganz weit nach unten und gab keine Laut von sich, auch nicht als sie hörte, dass einer von den Männern rief. Ihr Herz schlug so doll, dass es schon fast in den Ohren weh tat und durch einen kleinen Spalt bei den Kisten konnte sie im Halbdunkel zwei Gestalten aus machen. Es waren zwei Männer und der eine von ihnen schien seine Hand an etwas anliegen zu haben, was ihre Furcht nicht weniger werden ließ, schließlich konnte ihre Flucht nicht schon hier enden.


    Ihre Hände lagen auf dem Boden und sie drängte sich noch weiter in das Dunkel hinein und lauschte...

  • Kos deutet an, ich soll still sein und mich zurück halten. Ich kannte seine guten Sinne und da ein Hünne war, der die Stern von Heraklion schon durch so manchen Sturm gelotst hatte, schreckte in auch nichts so schnell. ausser dem Klabautermann vielleicht.


    So beobachtete ich nur, wie Kos fast laut los auf die Stelle zu ging, an der er etwas beobachtet hatte...

  • Zu ihrem Entsetzen kam der eine von ihnen immer näher auf ihr Versteck zu. Miriam wagte es nicht mal zu atmen und drängte weiter nach hinten....was allersings nicht weit war, da die Wand der Nische nun anfing. Ihre Hände auf dem Boden schrammten leicht über diesen und plötzlich kroch etwas pelziges über ihre Hand und sie musste einen Schrei unterdrücken als sie diese dicke, fette Ratte ansah, die danach schnur stracks grade aus ihrem Versteck huschte und nach draussen über die Gasse lief.


    Miriam unterdrückte den Dran sich die Hände an ihrer Kleidung abzuwischen und hoffte, dass man sie nicht doch noch bemerken würde, vielleicht aber konnte sie es schaffen zu rennen? Sie wusste es nicht aber noch war genügend Platz zwischen ihr und den Männern. Jetzt kam ihr auch wieder die Frage auf warum sie sich nicht noch einen Dolch geklaut hatte....

  • Kos geht langsam weiter, als plötzlich etwas auf die Gasse hinaus rennt..


    Ratten,... ich hasse diese Viecher, immer verstecken sie sich im Laderaum und machen sich an den Vorräten zu schaffen. Elende Biester... Und Herakles der Bordkater klaut auch lieber aus der Kombüse.


    Ich will mich schon umdrehen und Kos zu rufen, er soll das Rattennest sein lassen, da ruft er mich...


    "Kap`tn,... das issn Mädchen, das sich hier versteckt.... Komm raus kleines, wir tun dir nix..."


    Ich muss ein fieses Grinsen unterdrücken,... zu gut ist die Vorliebe von Kos für möglichst junge Frauen in der Mannschaft bekannt.

  • Miriam musste mit ansehen wie er doch näher kam und sie schließlich entdeckte. Noch immer hockte sie auf dem Boden und sah ihn nun ins Gesicht. Seine Worte glaubte sie nicht wirklich und sie wollte sich nicht so einfach schnappen lassen.


    Gehetzt sah sie zur Seite und sprang dann auf um den beiden Männern zu entkommen, ob sie allerdings weit kommen würde stand in den Sternen, denn sie musste ja erst hinter ihrem Versteck vor und jede Bewegung von ihr sah auch der andere....

  • Ich blieb etwas abseits in der Gasse stehen. Kos mochte eine Hünne sein, doch wesentlich gewandter als ich.
    Und in der Tat, die kleine gab sich zwar grosse Mühe, an Kos vorbei zu kommen. Fast hätte sie auch geschafft, halb war sie an dem Steuermann vorbei, da schloss sich seine riesige Pranke um ihren Arm.

    "Kos, lass sie heil..."


    "Kap`tn, hab sie gefunden, jetzt darf ich sie behalten..." lachte er.


    Langsam ging auf die beiden zu...

    "Wenn haben wir denn da ? Wer bist du ?"
    fragte ich Kosbeute streng.

  • Alles was Miriam sah, war der kleine Durchgang, der zwischen ihrem Versteck und dem großen Mann war. Miriam hätte es wirklich fast geschafft, es fehlten nur noch wenige Zentimeter, dann wäre sie vorbei gewesen, doch plötzlich spürte sie einen festen Griff um ihren Arm und wurde zurückgezogen.
    Wild wie das Mädchen nun einmal war begann sie mit der anderen Hand um sich zu schlagen und versuchte den Mann auch mit Tritten von sich zu bekommen. Jedoch schien er einfach zu stark für die kleine Person zu sein und als dann der ander noch auf sie zutrat sah sie ihn an, erschrocken und wohl mit ein wenig Angst in den Augen. Dennoch versuchte sie immer weiter sich von ihm zu befreien.


    "Das geht dich nichts an" fauchte sie ihm entgegen.

  • "Temperament hat sie ja,... "meinte ich zu Kos, der keine grosse Mühe zu haben schien, das Mädchen fest zuhalten.


    "Jo, Kap`tn, aber das macht sie noch viel reizvoller." höhnte Kos hämisch.


    Ich gab Kos einen Wink und kurz darauf hatte er die Kleine so fest im Griff, das sie sich nicht mehr rühren konnte.

    "So,... noch mal : Wer bist du ? Antworte, oder soll ich dich gleich ins nächste Lupanar verkaufen ? "
    Ich packte ihr Kinn und zwang sie so, mich anzusehen, auf meinen Lippen lag ein gemeines Grinsen

  • Miriam wehrte sich noch weiter aber bald konnte sie sich nicht mehr bewegen weil sie so fest gehalten wurden, dass das unmöglich war.
    Mit einem finsteren Blick schaute sie den Kerl an, der ihr Kinn packte und sie dazu zwang.
    "Miriam" sagte sie dann schließlich spuckte dem Mann dann allerdings ins Gesicht, wie sie es auch damals bei Cinna getan hatte und versuchte dann ihn zu treten.

  • Ich lachte nur und wischte mir mit dem Ärmel meiner Tunika das Gesicht ab.

    "So, Miriam also... "


    "Kapt`n, darf ich sie nich behalten... " fragte Kos mich wieder. Er genoss es anscheinend, Miriam fest im Arm zu halten. Doch ich ging nicht weiter darauf ein, stattdessen gab ich Miriam eine leichte Ohrfeige.

    "Miriam, wer bist du ? Und was soll ich mit dir tun ?"


    Ich war sicher, hier stand eine Sklavin vor mir... und ich taxierte im Kopf, was mir am meisten Profit bringen würde.

  • Immer enger wurde sie an den Großen gepresst, weil er sie fest hielt, damit sie sich nicht weiter zur Wehr setzen konnte. Die Ohrfeige tat nicht weh, denn da war sie schon schlimmeres gewohnt und so drehte sie nur leicht ihren Kopf etwas zur Seite und versuchte auch somit zu sehen ob nicht wer in der Nähe war der ihr helfen könnte.


    "Lass mich einfach gehen. Ich habe dir nichts getan und will einfach nur gehen. Und wer ich weiter bin tut nichts zur Sache" versuchte sie ruhig zu sprechen auch wenn sie alles andere war als das.

  • Kos grinste mich an, drückte Miriam zu etwas wie einen Kuss auf die Schulter... Irgendwie tat sie mir fast leicht, ich wusste ja, was wir die letzten Tagen gegessen und getrunken hatten.

    "Gehen lassen,... so, so,... Wenn du nichts getan hast, warum hast du dich dann mitten in der Nacht hier herum getrieben ?"

  • Sie seufzte und versuchte sich weiter unter seinem Griff zu winden und sich loszubekommen, aber es schien nichts weiter zu machen. Ihr drehte sich bald der Magen...


    "Lasst mich endlich los!" wurde sie nun wieder lauter. "Ich bin auf dem Weg nach Hause und habe mich genau aus diesem Grunde versteckt wegen solchen Kerlen wie euch hier."


    Miriam warf eine Verwünschung in ihrer Heimatsprache ein, die die beiden sicher nicht verstehen würden.

  • "Hörst du das, Kos, sie ist auf dem Weg nach Hause...."höhnte ich.


    Mit einem fiesen Grinsen packte ich wieder ihr Kinn.

    "Vielleicht sollten wir sie nach Hause bringen... Vielleicht lässt ihr Herr eine Belohnung springen."

  • "Ihr werdet mich niergends hinbringen" stieß sie hervor und drehte ihren Kopf um seinem Griff zu entkommen. Er tst ihr weh aber das schine ihm wohl egal zu sein, es schien beiden egal zu sein.
    "Nein, nein, nein, ich gehe nicht mehr zurück, vergiss es."


    Naja nun hatte sié sich selber ein Bein gestellt weil sie so zugab eine Sklavin zu sein.

  • Ihre Worte bestätigten meinen Eindruck, da hatte ich ein entlaufenes Täubchen vor mir.

    "Kos, lass ihr etwas Luft zum Atmem... Aber lass sie nicht los."


    Der Steuermann tat wie ihm befohlen, fasste sie nur noch fest am Arm, nicht ohne allerdings zuvor sie geniesserisch zu berühren.

    "So,.. du willst nicht zurück ? Wo willst du denn dann hin ?"

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