Audienz für den Consul Medicus Germanicus Avarus

Der Kaiser betritt die Aula Regia.

"Salve Consul. Das nahende Ende deiner Amtszeit führt dich zu mir?"

"Salve mein Kaiser."

Er verneigt sich tiefer als sonst.

"Ja mein Kaiser ich möchte dir Rechenschaft über meine ausgeführten Verpflichtungen und Arbeiten ablegen und ähm.... also.... hm nunja um.............. ähm............ Gnade bitten."

Der Kaiser nimmt die deutliche Geste zur Kenntnis.

"Nun denn, dann berichte mir über die Ausübung deiner Pflichten."

Auf das Gnadenersuchen geht der Kaiser noch nicht ein. Nach dem Bericht würde Zeit dafür sein.

"Ich habe mich in meiner Amtszeit intensiv mit der Pflichterfüllung im Senat beschäftigt. Habe Diskussionen geleitet, einberufen und beendet. Desweiteren mehrere Gesetze zur Abstimmung gebracht und auch kritische Fragen frei von persönlichen Eigennutz gestellt.

Desweiteren wurden durch mich mehrere Magistrate angewiesen und auch versuchte ich diese in ihrer Arbeit zu kontrollieren, doch genau in dieser Sache mußte ich einige herbe Kontroversen einstecken. Ich hoffe dazu, das der Senat gerecht entscheiden wird.

Weiterhin nahm ich meine Aufgabe zur Reinigung der Kanäle unter Rom wahr.Welche nach dem Bericht des Quästor Consulum noch heute laufen und das mit zunehmenden Fortschritt. Ein Lob an die Cohortes Urbanes und Vigiles für ihren schnellen wie tatkräftigen Einsatz möchte ich dabei gerne noch los werden.

Außerdem stand mein Haus während meiner Amtszeit vielen Römern offen, doch nur wenige haben sich bis an meine Tür gewagt. Ich nehme an, das meine falschen Worte am falschen Ort damit zusammen hingen."

"Auch wenn ich deine Einschätzungen zu den Magistraten dann ja wohl noch im Senat ausführlich hören werde, würden sie mich auch jetzt schon interessieren, wenn Du sie schon so betonst.

Insgesamt scheinst Du den üblichen Pflichten eines Consuls inhaltlich vollumfänglich nachgekommen zu sein. Diesbezüglich war mir auch nichts anderslautendes bekannt.

Was die Form und öffentliche Wirkung deiner Amtsausübung angeht, nehme ich an, dass sich darauf dein Ansuchen um Gnade bezieht."

*hüstel*

"Ich habe während meiner Amtszeit nur mit wenigen der Magistrate zu tun gehabt. Deswegen fiel mir etwas Neues ein und ich verlangte von ihnen eine persönliche Einschätzung ihrer selbst geleisteten Arbeiten. Nun diese wurde nicht von allen Magistraten abgegeben, zudem wurde bei einigen die Frage laut -fast nach dem Motto- was mir einfiele?!

Ich würde diese Briefe gerne zur eingehenden Prüfung im Senat vorlegen. Außerdem wurde mir durch den Aedilis Curulis schon vor längerem zugetragen, das der Aedilis Plebis praktisch nicht anwesend war, was der Aedilis Curulis in seiner Einschätzung nicht gänzlich widerruft.

Persönlich habe ich in diesem Bezug nur zu Anfang meiner Amtszeit diese Erfahrung gemacht.

Die Beurteilungen der Quaestoren stehen noch aus..."

-Kunstpause-

"Es ist richtig, das sich mein Ansuchen um Gnade auf die Art und Weise meiner öffentlichen Auftritte bezieht. Die Worte waren zu jeder Zeit falsch gewählt und unangemessen. "

Die Stirn des Kaisers zeigt leichte Sorgenfalten.

"Für Magistrate gehört sich beides nicht - weder Untätigkeit im Amt noch Ungebührlichkeit gegenüber dem Consul. Ich werde zu deinem Bericht vor dem Senat zugegen sein und mir die Namen der besonders auffälligen Magistrate für die Zukunft einprägen."

Die Selbsteinschätzung des Consuls bezüglich seiner öffentlichen Wirkung beantwortet der Kaiser zunächst mit einer Pause.

"Und Du glaubst nicht, dass es gerade deshalb das Beste wäre, den Mantel des Schweigens über diese unangemessenen Worte zu legen und dein unseeliges Consulat zu vergessen?"

Die Worte zu den Magistraten nimmt er mit einem Nicken wahr und überlegt eine Weile seinen Ausdruck der Worte.

"Ich muß gestehen nein, denn wie soll ich daraus lernen und dafür Buse tun, wenn das Geschehene in den Chroniken der Welt nicht auftaucht? Wie soll ich mir Bürden auferlegen lassen und fragenden Geistern eine seelige Antwort geben: 'warum ich mir diese auferlegte?'

Die Verschleierung bringt nur eins, ein sauberes Gesicht nach außen, weil die Zeit ungeschriebene Blätter verweht. Doch das habe ich nicht verdient und muss dafür Buse tun. "

In seinem Kopf drehen sich die Worte: Schwäche ist die Weigerung Niederlagen zu akzeptieren. herum. Avarus hat das Gefühl der Machtlosigkeit seiner Aussagen gegenüber.

Der Kaiser schüttelt den Kopf.

"Ich hoffe doch sehr, dass du nicht einen Blick in die Geschichtsbücher brauchst, um dich reuig deiner unseeligen Taten und Worte zu erinnern. Deine Worte sind es nicht würdig, der Nachwelt erhalten zu bleiben.

Ist es dir lieber, dass die Geschichtsschreiber dein Consulat negativ erwähnen? Findest du, dass du das verdient hast?"

Der blickt fragend, um zu ergründen, warum es dem Consul so wichtig ist zu betonen, dass er Buße verdient hat.

"Hm naja wahrscheinlich hast du Recht mein Kaiser."

Wie ein Häufchen Elend steht er da.

"Dann enthebe mich aus den Wirren des Amtes und lass mich einen neuen Aufgabenstamm suchen."

Seine Schultern sinken nach unten genau wie das Kinn und die Augen.

"Das heißt natürlich, wenn du keine weiteren Anforderungen an meine Seele stellst."

"Die Anforderungen an deine Seele stellen die Götter. Ihnen solltest du gerecht werden, damit auch sie dir deine Worte verzeihen. Wir können nicht mehr für dich tun, als sie zu vergessen."

Für den Kaiser war die Diskussion damit beendet, denn seine Entscheidung stand nun fest.

"Dann werde ich mich als freier Mann zurückziehen. Vale mein Kaiser."

Avarus machte Anstalten zu gehen.

... doch besann sich darauf eine letzte Frage zu stellen.

"Mein Kaiser... werdet ihr mir den Zugang zum aegyptischen Herrschaftsgebiet gewähren?"

"Was zieht dich in diese Provinz?"

"Es ist von privater Natur... mehr Vergnügen als Arbeit. Doch kenne ich de Gesetzeslage nur zu genau und drum... ja deswegen frage ich."

"Eine private Reise zum Vergnügen?"

Der Kaiser denkt nach. Ganz risikolos ist es nicht, den Senator reisen zu lassen. Andererseits ist es sicher nicht falsch, wenn er Rom eine Zeit lang fern bleibt.

"Die Reise sei dir gestattet, sofern Du bis zu den Kalenden des Iuni zurück sein wirst."

"Also naja nicht ganz mein Kaiser. Die Reise wird bis auf die Provinz Aegyptus schon auch dienstlicher Natur sein, so möchte ich als LACP die Systeme im Süden des Reiches überprüfen. Ansich ist der Weg nach Alexandria und dem Nil mehr ein Abstecher als eine Reise und ja wir werden bis zu den Kalenden des Iuni zurück sein."

Jetzt machte er dann doch Anstalten wirklich zu gehen. Wartete aber noch auf einen Wink...

"So sei es also."

Mit einem Wink deutete der Kaiser an, daß die Audienz zu Ende sei.

"Vale, Senator."

"Vale mein Kaiser."

Avarus zieht sich zurück. Macht sich jedoch auf sein altes wie neues Officium im Palast aufzusuchen. Sicher würde er nach so langer Zeit einige Sklaven darin hetzen müssen...