• Hoch erhobenen Hauptes trat ein kleiner, würdevoller Priester aus einem Schatten hervor und ging auf die beiden zu. Vor Claudia und Furianus blieb er stehen und musterte sie wortlos. Sein Gesichtsausdruck war dabei kaum zu deuten, bis er schließlich nickte und die schmalen Lippen zu einem Lächeln verzog.
    "Salvete..."

  • Furianus nickte dem Mann freundlich zu.


    "Salve, Priester. Wir sind hier um das große Orakel zu befragen. Und zwar möchten wir wissen ob unsere Verbindung glücklich sein wird und die Götter uns hold."


    Sim-Off:

    Es gibt keinen Weihrauch mehr vom König von Tylus.

  • Der Priester nahm den Beutel entgegen, öffnete ihn und schnupperte am Inhalt. Schließlich blinzelte er und ließ den Beutel sinken. "Gut," näselte er und sog dann einmal tief Luft durch die Nase um sie vom Weihrauchgeruch zu befreien.
    "Wartet hier, ich werde eure Frage der Sibylle überbringen."
    Er drehte sich um und ging gemessenen Schrittes den langen Gang zum Orakel hinab, abwechselnd in Licht und Schatten eintauchend.

  • Mit seinem Daumen streichelte Furianus Claudias Handrücken ein wenig und hoffte, dass sich diese Sache nicht in eine unermessliche Zeitspanne hinauszögern würde, da er doch nicht gerade ein Mensch des Wartens war.


    Irgendwie schien ihn das Gefühl zu übermannen ein kleines Liedchen zu pfeiffen, doch in Anbetracht, dass er neben seiner wahrscheinlich Zukünftigen stand unterliess er diesen Trieb. 8)

  • Diese "Gesänge" erfreuten Furianus nicht allzu sehr, war er doch Anderes gewohnt.
    Doch da er der Situation nicht entfliehen konnte und wollte musste er sich dieser Kunstform wohl hingeben.
    Lächelnd sah er kurz zu Claudia und blickte wieder nach vorne.

  • Es dauerte sehr lange, dann verklangen die Gesänge endlich langsam, gingen über ein leises Jammern. Es regte sich etwas am Ende des Durchganges und schließlich trat der Priester in den Eingang. Er durchschritt den Gang, eine Wachstafel in der Hand und kam endlich bei dem wartenden Paar an.
    "So sprach die Sibylle auf eure Frage," setzte er an, hob die Tafel und las mit recht wenig Interpunktion ab:
    "Wer fremde Saat will ernten fällt tief in den Rachen hinab.
    Steht auf benutzt eure Füße
    denn mit dem Löffel schaufelt ihr nur euer Grab.
    Der Liebe entspringen des Glückes Kinder viele an ihrer Zahl
    von Jahr zu Jahr werden es weniger doch viele bleiben es allemal
    wenn der Löwe sich nicht mit einer Küchenschabe verbündet.
    Nur wer das Licht sieht bleibt nicht im Dunkeln
    der Göttin Pfad ist düster und leer
    wie die Sonne am Mittag des Sol wie das leuchtende Götteheer.
    Nie! Nie! Nie! Nie....
    Das Glück ist wie das Fließen des Flusses der nie wieder sein wird wie er war.
    Die Göttin der Liebe heißt Rhenus sie lenkt den Fluss immerdar.
    Zuerst müsst ihr wissen nicht fürchten dann springt tief in die Fluten hinein
    gemeinsam könnt ihr schwimmen und gemeinsam viele sein."

    Er ließ die Tafel sinken.

  • Furianus lächelte und konnte an den Worten doch eine glückliche Verbindung erkennen.
    Kurz sah er zum Preister und nickte freundlich.


    "Ich danke dir, Priester. Und auch Dank an die wunderbare Sybille."


    Dann sah er glücklich zu Claudia herüber.


    "Wie sieht es nun aus, Liebste?"

  • Claudia war sich nicht sicher, wie sie den Orakelspruch deuten sollte, doch da sie wusste, dass die deutungen der Orakelpriester nie wirklich erschöpfend oder nur wirklich klar waren, entschied sie nicht weiter nachzufragen.


    Sie nickte dem Priester freundlich zu und liess ein relativ leises "Ich danke dir." hören.


    Dann wandte sie sich an Furianus.


    "Verzeih mir, doch ich kann dir hier und jetzt noch keine Entscheidung mitteilen. Lass mich bitte noch ein paar Tage darüber nachdenken. Ich werde dich über meine Entscheidung unterrichten, sobald ich sie gefällt habe." Sie lächelte ihn an.

  • Ihr Lächeln konnte den Missmut in Furianus`Augen darüber nicht vertreiben und so sagte er mit ernster und doch ruhiger Stimme.


    "Dann denke nach, Claudia. Ich begleite dich noch selbstverständlich nach Hause."


    Ein wenig Enttäuschung klang in seiner Stimme und er konnte immer noch nicht fassen warum sie sich so unsicher über die Zukunft war, schließlich war Furianus ein Patrizier und sogar aus einer maior Gens und das er gut aussah wusste er auch. 8)


    Ohne jegliche Emotionen zu zeigen bot er ihr seine Hand zum Geleit an.

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