Aus einer großen Sänfte entstiegen Furianus, zusammen mit Claudia.
Noch ein kurzes Lächeln warf er zu ihr herüber, als er ihre Hand nahm und die Beiden schließlich zum Orakel schritten.
Befragung des Orakels
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An Furianus' Seite schritt sie durch die Porta in das Gebäude hinein. Im Inneren angelangt, schaute sie sich nach einem der Orakelpriestern um.
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Hoch erhobenen Hauptes trat ein kleiner, würdevoller Priester aus einem Schatten hervor und ging auf die beiden zu. Vor Claudia und Furianus blieb er stehen und musterte sie wortlos. Sein Gesichtsausdruck war dabei kaum zu deuten, bis er schließlich nickte und die schmalen Lippen zu einem Lächeln verzog.
"Salvete..." -
Furianus nickte dem Mann freundlich zu.
"Salve, Priester. Wir sind hier um das große Orakel zu befragen. Und zwar möchten wir wissen ob unsere Verbindung glücklich sein wird und die Götter uns hold."
Sim-Off: Es gibt keinen Weihrauch mehr vom König von Tylus.
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Claudia holte den Orakelweihrauch, den sie schon vor einigen Tagen gekauft hatte, hervor und gab ihn dem Priester.
Sim-Off: Gibt es wohl
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Der Priester nahm den Beutel entgegen, öffnete ihn und schnupperte am Inhalt. Schließlich blinzelte er und ließ den Beutel sinken. "Gut," näselte er und sog dann einmal tief Luft durch die Nase um sie vom Weihrauchgeruch zu befreien.
"Wartet hier, ich werde eure Frage der Sibylle überbringen."
Er drehte sich um und ging gemessenen Schrittes den langen Gang zum Orakel hinab, abwechselnd in Licht und Schatten eintauchend. -
Mit seinem Daumen streichelte Furianus Claudias Handrücken ein wenig und hoffte, dass sich diese Sache nicht in eine unermessliche Zeitspanne hinauszögern würde, da er doch nicht gerade ein Mensch des Wartens war.
Irgendwie schien ihn das Gefühl zu übermannen ein kleines Liedchen zu pfeiffen, doch in Anbetracht, dass er neben seiner wahrscheinlich Zukünftigen stand unterliess er diesen Trieb.
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Am Ende des Ganges verschwand der Priester in der Dunkelheit, aus welcher die unheimlich anmutenden Gesänge der Priesterinnen durch den langen Gang hallten. Je länger die beiden Fragenden warten mussten, desto schriller klangen die Stimmen der singenden Frauen zu ihnen hin.
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Claudia stand ganz ruhig da und lauschte den, aus dem Tempelinneren kommenden, Gesängen.
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Diese "Gesänge" erfreuten Furianus nicht allzu sehr, war er doch Anderes gewohnt.
Doch da er der Situation nicht entfliehen konnte und wollte musste er sich dieser Kunstform wohl hingeben.
Lächelnd sah er kurz zu Claudia und blickte wieder nach vorne. -
Es dauerte sehr lange, dann verklangen die Gesänge endlich langsam, gingen über ein leises Jammern. Es regte sich etwas am Ende des Durchganges und schließlich trat der Priester in den Eingang. Er durchschritt den Gang, eine Wachstafel in der Hand und kam endlich bei dem wartenden Paar an.
"So sprach die Sibylle auf eure Frage," setzte er an, hob die Tafel und las mit recht wenig Interpunktion ab:
"Wer fremde Saat will ernten fällt tief in den Rachen hinab.
Steht auf benutzt eure Füße
denn mit dem Löffel schaufelt ihr nur euer Grab.
Der Liebe entspringen des Glückes Kinder viele an ihrer Zahl
von Jahr zu Jahr werden es weniger doch viele bleiben es allemal
wenn der Löwe sich nicht mit einer Küchenschabe verbündet.
Nur wer das Licht sieht bleibt nicht im Dunkeln
der Göttin Pfad ist düster und leer
wie die Sonne am Mittag des Sol wie das leuchtende Götteheer.
Nie! Nie! Nie! Nie....
Das Glück ist wie das Fließen des Flusses der nie wieder sein wird wie er war.
Die Göttin der Liebe heißt Rhenus sie lenkt den Fluss immerdar.
Zuerst müsst ihr wissen nicht fürchten dann springt tief in die Fluten hinein
gemeinsam könnt ihr schwimmen und gemeinsam viele sein."
Er ließ die Tafel sinken. -
Furianus lächelte und konnte an den Worten doch eine glückliche Verbindung erkennen.
Kurz sah er zum Preister und nickte freundlich."Ich danke dir, Priester. Und auch Dank an die wunderbare Sybille."
Dann sah er glücklich zu Claudia herüber.
"Wie sieht es nun aus, Liebste?"
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Claudia war sich nicht sicher, wie sie den Orakelspruch deuten sollte, doch da sie wusste, dass die deutungen der Orakelpriester nie wirklich erschöpfend oder nur wirklich klar waren, entschied sie nicht weiter nachzufragen.
Sie nickte dem Priester freundlich zu und liess ein relativ leises "Ich danke dir." hören.
Dann wandte sie sich an Furianus.
"Verzeih mir, doch ich kann dir hier und jetzt noch keine Entscheidung mitteilen. Lass mich bitte noch ein paar Tage darüber nachdenken. Ich werde dich über meine Entscheidung unterrichten, sobald ich sie gefällt habe." Sie lächelte ihn an.
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Ihr Lächeln konnte den Missmut in Furianus`Augen darüber nicht vertreiben und so sagte er mit ernster und doch ruhiger Stimme.
"Dann denke nach, Claudia. Ich begleite dich noch selbstverständlich nach Hause."
Ein wenig Enttäuschung klang in seiner Stimme und er konnte immer noch nicht fassen warum sie sich so unsicher über die Zukunft war, schließlich war Furianus ein Patrizier und sogar aus einer maior Gens und das er gut aussah wusste er auch.
Ohne jegliche Emotionen zu zeigen bot er ihr seine Hand zum Geleit an.
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Sie nahm die Hand und liess sich von ihm nach draussen führen.
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Draussen angelangt hielt er kurz inne, bevor sie den Wagen bestiegen.
"Zum Landsitz, Claudia?"
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"Ja." sagte sie nickend.
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Furianus nickte und half ihr in die Kutsche.
Und es ging in Richtung des Landsitzes.
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