[Scriptorium] Die Schreibstube

  • Raeticus betrat die Schreibstube, nahm Haltung an und salutierte.


    "Salve Optio Cyprianus, ich wollte Dir meinen Bericht vorbeibringen. Hier ist er."


    Raeticus übergab die Wachstafel dem Optio.



    Bericht des Medicus Gaius Iulius Raeticus



    D. ante diem V ID. Mar. Mogontiacum


    ¹ dienstunfähig
    ² diensttauglich
    ³ sinistram - links
    ³ dextram - rechts

  • "Nein das wär alles. Sollte es Neuigkeiten bezüglich der Männer geben werde ich sie dir unverzüglich mitteilen. Vale bene."


    Raeticus salutierte und verließ die Schreibstube.



    Sim-Off:

    Mit sehr viel Zeit und Geduld, man muß jedes einzelne Kästchen bearbeiten.

  • Er schaffte es irgendwie noch bis um Büro und auch auf einen Stuhl. Dann polterten die Krücken zu Boden und er musste aufpassen, dass er nicht gleich daneben zum Liegen kam. Als er sich etwas erholt hatte, sah er sich um, aber nichts war hier, wo er hätte einen Schluck trinken können. Ergeben seufzend überlegte er, ob er nicht doch noch mal hoch sollte und sich was holen, aber er wusste, dass er dafür mittlerweile zu fertig war. Also blieb er noch eine Weile nur so sitzen und machte sich dann daran zunächst einmal die Unterlagen auf dem Tisch zu durchforsten und möglichst nicht aufstehen zu müssen.

  • Nachdem er sich nun etwas erholt hatt, saß er über ein paar Wachstafeln gebeugt. Vorher hatte er in einem Wust aus Unterlagen alte MArschbefehle entdeckt und hatte sich diese zum Vorbild genommen.


    Datum


    MARSCHBEFEHL


    Einheitennamen


    Die genannten Einheiten werden aufgefordert sich am Datum zur Stunde in voller Ausrüstung und mit großem Marschgepäck, sowie Verpflegung für Tage vor Ort zu versammeln.


    gez.
    Signum und Siegel


    Skeptisch sah er hinunter. Nun, als Vorlage sollte es reichen, aber vorsichtshalber wollte er es auch noch einmal auf Papyrus schreiben. Zur Not musste er diesen später wieder abkratzen. So setzte er sich auch daran.


    Datum


    MARSCHBEFEHL


    Einheitennamen


    Die genannten Einheiten werden aufgefordert sich am Datum zur Stunde in voller Ausrüstung und mit großem Marschgepäck, sowie Verpflegung für Tage vor Ort zu versammeln.


    gez.
    Signum und Siegel


    Die Aussicht den Weg jetzt wieder bis zum Officium des LAPP hinte rsich zu bringen war nicht die Beste, aber nun ja, was sollte er tun. Er suchte mit den Augen etwas, wo er die beiden Dokumente reintun konnte, um sie transportieren zu können und fand zu seinem Glück auch etwas. Dann griff er nach den Krücken, humpelte zunächst dorthin um die Tasche sich umzuhängen und die Unterlagen reinzutun und machte sich dann auf den Weg zum Officium des Legaten.

  • Er schaffte es gerade noch in sein neues Officium, als die Wachen auf dem Flur der Principia lautes poltern hörten. Verdutzt sahen sie sich an und einer trat auf die Tür zu. Iuba? Alles klar? Er versuchte verzweifelt den Schwindelanfall zu überwinden und rief nur mühsam raus: "Ja, alles in Ordnund, nur die Krücken umgefallen." Inklusive ihm und schwer atmend lag er nun auf dem Boden. Das Bein, wie immer er es auch geschafft hatte, zum Glück nicht in Mitleidenschaft gezogen.

  • Irgendwann war es ihm gelungen hochzukommen. Aber er fragte sich langsam wirklich, wie er das alles schaffen sollte. An diesem Abend fühlte er sich völlig ausgelaugt und wusste, er konnte eigentlich auch gleich einfach so wegschlafen. Aber er wollte sich noch mit seiner neuen Arbeit befassen und so holte er sich ein paar Wachstafeln heran. Doch lange hielt er auch das nicht durch und sein Kopf sank auf seinen Unterarm und er schlief erschöpft ein.

  • "Codex Militaris, Pars Prima, Paragraph 10, wo ist der nur, wo ist der nur," meinte er grübelnd und durchsuchte die Wachstafeln auf dem Tisch. Natürlich. Das blöde Mistding musste in einem der Regale liegen. Mühsam richtete er also wieder die Krücken und stand auf, humpelte zu dem und fand ihn endlich. Am Schreibtisch wieder angekommen, setzte er sich und stellte fest, dass er langsam Übung bekam mit den Teilen. Wenn er auch tierischen Muskelkater hatte.



    Mhm, grübelte er. Das heisst, er bekommt für jeden Monat 180 Sesterzen? Gut, dann schauen wir mal, die Dienstakte. Wo war die wieder. Er sah sich um und seufzte. Schon wieder hoch, auf die Krücken und zu einem anderen Regal und da die Akte gesucht und zurück zum Schreibtisch.
    "Herius Hadrianus Subdolus, mal sehen: ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLIV A.U.C. (21.5.2004/101 n.Chr.) Probatus - Legio II Germanica. Mhm mhm mhm, war da nicht was? Gabs da nicht dadurch ne Lücke?" Er fuhr die Datenreihe entlang. "Mhm, nein, nur die Degradierung, gut, also bis ANTE DIEM VI NON MAI DCCCLVI A.U.C. (2.5.2006/103 n.Chr.), wo er Civis wurde. Das sind 1 Jahr, 11 Monate und 15 Tage. Mhm, heisst das dann, dass er für den halben Monat auch noch Geld bekommt? Na ich rechne mal beide Varianten aus. Sicher ist sicher."
    So rechnete er recht schnell einmal die 23*180 und 23*180+90.


    23 Monate = 4140 Sesterzen
    23,5 Monate = 4230 Sesterzen


    Da drüber schrieb er noch schnell die Daten, wodurch es sich so aussah:


    ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLIV A.U.C. (21.5.2004/101 n.Chr.) Probatus - Legio II Germanica
    ANTE DIEM VI NON MAI DCCCLVI A.U.C. (2.5.2006/103 n.Chr.) - Ausscheiden aus der Legio


    23 Monate und 15 Tage
    Bei Monatsberechnung ergibt das 4140 Sesterzen, bei Stückelung der zusätzlichen Tage 4230 Sesterzen.


    Damit würde er später zum Legaten gehen. Nun musste er noch ein konzept erarbeiten. Auch nicht so einfach....

  • Die Hitze von draussen staute sich in seinem Officium ebenso und er brauchte sich nicht mal bewegen um schon in Schweiß gebadet zu sein. Seine Laune besserten die Aktenstapel auch nicht und das Jucken und Ziehen im Oberschenkel machte ihn noch wahnsinnig. Dass er ab dem Knie nichts mehr spürte, daran hatte er sich ja schon leidlich gewöhnt, auch wenn er hin und wieder glaubte einen leichten Schmerz zu verspüren. Aber bei diesem Wetter hatte man ja irgendwie nicht mal Lust was zu tun. Aber was musste, das musste wohl.

  • Mit der neuen aufgabe kam er ins Officium. Jedoch musste er einen Moment Pause machen, ehe er sich daran machte den Brief zu schreiben und einen Boten zu entsenden, denn ihm war etwas schwindelig. Dabei fiel ihm ein, dass er wohl heute noch nichts gegessen hatte und so suchte er, ob er nicht noch ein bisschen Brot wo hatte. Zufrieden kaute er dies alle, ehe er sich dann daran setzte den Brief aufzusetzen.
    Wenig später rief er einen der Legionäre herbei und sandte nach einem Boten. Eine Stunde später war der unterwegs.

  • Er kam erschöpft in der Stube an und setzte sich nachdenklich hin. Wie es aussah, würden das nun wohl seine letzten Tage hier werden. Zumindest, wenn er den Medicus richtig verstanden hatte. Vielleicht sollte er entsprechend alles hier ordnen und aufräumen, das ein potentieller Nachfolger schneller sich zurechtfand.
    Nach einer kleinen Weile der Erholung tat er dann auch genau dieses.

  • Promotus begab sich in die Stube wo er sich erhoffte den Optio anzutreffen. In der Hand hielt er seinen Bericht.



    Bericht der Erneuerung der Sehne am Scorpion XIV



    Die Truppe hatte wie befohlen ihre Scorpiones in die Horea zurückgebracht.
    Dort erstattete ich dem dort diensthabenden Optio die Meldung, dass am Scorpion XIV die Sehne defekt sei, sprich sie Spliß habe.
    Nachdem der diensthabende Optio sich selbst ein Bild von der Sehne gemacht hatte, machte wir uns ans Werk und tauschten diese durch eine Neue aus. Außerdem wurden die Splinte welche sich an den Spannfedern befinden ebenfalls erneuert.
    Der Scorpion XIV ist nun für die nächste Zeit wieder voll einsatzfähig.



    Gez.


    A.Q.P.
    Probatus



    Er schaute sich im Raum um und erblcikte Gallio.


    Optio Gallio, den von dir erwünschten Bericht!


    Wie ein Strich in der Landschaft stand Promotus vor dem Optio und hielt ihm den Bericht vor die Nase.

  • Als Hadamar zur Schreibstube kam, war er... nun ja. Ungewöhnlich blass. Ungewöhnlich zurückhaltend für seine Verhältnisse. Von seiner lockeren, recht fröhlichen Art, die er auch dann ausstrahlte, wenn er nichts sagte, war im Moment wenig zu spüren, als er anklopfte und darauf wartete, eingelassen zu werden.

  • Der Scriba kannte es von vielen Soldaten, dass sie unmittelbar mnach dem Klopfen eintraten, daher hob er erstaunt den Kopf, als niemand kam.


    "Da ist mal einer mit guter Erziehung", raunte er seinem Kameraden zu, bevor er sich in Richtung Tür wandte.


    "Herein!" Er ließ Griffel und Tafel sinken und wartete gespannt, wer eintreten würde.

  • „Salve“, grüßte Hadamar mit einem Räuspern, nachdem er eingetreten war. „Ehm...“ Er räusperte sich. „Tiro Duccius Ferox, von der Cohors II, Centuria IV. Ich... hab ein Anliegen. Eine Bitte.“ Er zögerte kurz, aber noch hatte er ja nichts gesagt, worauf der Scriba würde antworten können. „Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber... also, wenn ich fragen möchte, ob ich vielleicht ausnahmsweise Ausgang bekommen kann – an wen muss ich mich wenden? Ich mein, wo kann ich das beantragen, geht das hier?“

  • Ein schüchterner junger Mann, offensichtlich noch Tiro, betrat den Raum. Einem Räuspern folgte eine zögerliche Erklärung. Die Unsicherheit stimmte den Scriba milde, denn ansonsten hätte er bei dem Ansinnen schallend losgelacht. Er bezwang sein Grinsen und antwortete anschließend ernst:


    "Vorab: Ausgang gibt es bei mir nie zu beantragen. Aber du hast ja gefragt, an wen du dich wenden musst. In allen Dingen ist dein Ansprechpartner dein jeweiliger Vorgesetzter. In deinem Fall also dein Optio. Der Optio muss den Centurio ansprechen usw. Ich kann nur eins sagen: Die Frage an den Optio kannst du dir sparen, weil hier kein Tiro Ausgang bekommt. Nach der Grundausbildung sieht die Welt für dich anders aus. Bis dahin gibts nur Dienst mit Ausbildung und Ausbildung mit Dienst und nochmal Dienst mit Ausbildung." Er hob bedauernd die Schultern.

  • Na toll. War er hier also falsch. Musste er zum Optio.
    Und es wurde noch toller: der Scriba behauptete, dass es für ihn keinen Ausgang gäbe. Nie. Unter keinen Umständen. „Aber...“ Hadamar brach ab, presste die Lippen aufeinander und schloss kurz die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein, das... das war einfach...
    Er musste es versuchen. Wenn der Optio der richtige Ansprechpartner war, dann würde er ihn fragen, und er würde ihm auch sagen warum – das dem Scriba nun auf die Nase zu binden brachte ja eh nicht viel, der hatte ja selbst gesagt, dass er nicht der Richtige war dafür. Der Optio aber, den würde er fragen, und erzählen warum... Mehr als nein sagen konnte der ja auch nicht. Und Hadamar musste es einfach versuchen. „Danke für die Auskunft“, murmelte er, nickte dem Scriba noch einmal zu und verschwand dann wieder.

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