Rundgang durch die Casa

  • Sie zog grinsend eine Augenbraue leicht nach oben und sah ihn von unten hinauf an. "Gut wenn du meinst...aber nicht, dass du dann krank bist und ich dann doch noch Arbeit bekomme." Sie zwinkerte ihm unbefangen zu und strich sich, die mittlerweile getrockneten Haare hinter die Ohren. Miriam hatte irgendwie noch gezögert und stand noch an Ort und Stelle, als er schon fast an der Tür war. Seine Stimme riss sie aus kurzzeitigen Gedanken.


    "Bin schon unterwegs." Den Mantel fest an sich gedrückt kam sie auf ihm zu um hinaus zu gehen.

  • "Mach dir keine Sorgen, ich werd schon nicht krank. Und wenn, hat Alexis die arbeit..."


    Ich führte Miriam durch das Gartenzimmer in den kleinen, von Mauern abgeschirmten Park. Es war zwear noch winter, doch es war ein mildes Klima und zahlreiche der Sträucher waren grün.
    Hier und da konnte man sogar einen Vogel hören. In einiger Entfernung von uns, strich ein Kater durch den kleinen Park.

    "Ich hoffe, es gefällt dir hier,"
    sagte ich leise zu ihr, während ich neben ihr stand

  • Sie hatte wegen seines Spruches lachen müssen. Irgendwie war sie schon gespannt Alexis kennen zu lernen.
    Als sie in den Park raustraten kam sie nicht drum rum sich ständig umzuschauen aber nicht weil sie den schönen Park bewunderte, sondern weil sie befürchtete, dass jeden Moment wer hinter einem Busch stehen könnte, aber das konnte ja nicht der Fall sein.


    Es tat gut nicht eingesperrt zu sein und sie atmete durch. "Es ist wirklich wunderschön hier...man könnte sich dran gewöhnen irgendwie.....wenn man frei wäre." fügte sie leise an und sah zu ihm auf.

  • Ihre misstrauischen Blicke entgingen mir micht, aber der klaeine Park war schon sicher. Der enzige der sich hier bewegte, war der grosse, rote Kater, den Lucius neulich aus Tarraco mitgebracht hatte.

    "Miriam, ich weiss nicht, was es heisst frei zu sein... Und ich weis nicht, ob es überhaupt jemand ist. Sicher ist auch der Imperator eine Art Gefangener."


    Ich führte sie durch den Park zu einem kleinen Pavilion...

    "Möchtest du dich setzen ?"

  • Und der Kater trottete etwas abseits zwischen den Büschen umher und war wohl zu faul um eine Maus oder dergleichen zu jagen.


    "Ich weiß es doch auch nicht, aber ich möchte es einfach rausfinden und vielleicht hast du ja sogar Recht und im Grunde ist jeder ein Gefangener, aber dennoch wie ich doch schon sagte ich kann nicht anders und werde nicht aufgeben. Es kann doch einfach nicht sein, dass andere, wiederum andere so behandeln. Ich lasse mir das einfach nicht länger gefallen" meinte sie energisch und ging zusammen mit ihm auf den Pavillion zu.


    Sie nickte nur und setzte sich dann hin. "Es tut mir leid wenn ich vielleicht so hart klinge" sprach sie leise und sah ihn nicht dabei an.

  • Ich setzte mich neben sie, blickte hinaus in den Garten um uns herum.

    "Es muss dir nicht leid, du hast deine Erfahrungen gemacht und ich etwas andere."


    Ich sah sie an, lächelte freundlich...


    "Ich war schon mal ein echter Gefangener, bei den Germanen, zusammen mit meinem Domine. Damals musste ich um mein Leben fürchten, und so erscheint mir meine Unfreiheit zur Zeit wie ein Paradies."


    Ich musste an jene Zeit zurück denken, und ich erschauerte innerlich.

    "Und mit meinem Domine hab ich Glück, er ist ein guter Mann. Sicher hart, aber Gerecht... und vorallem weit weg."


    Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln...

  • Bei seiner Geschichte konnte sie verstehen, dass er so dachte wie er dachte. Es musste schlimm für ihn gewesen sein, als richtiger Gefangener und dazu noch um sein Leben fürchten. Sie hatte noch nie etwas Gutes über die Germanen gehört und kannte nur dunkle Geschichten von ihnen.


    "Das hört sich schrecklich an Cato. Wie seid ihr von denen wieder weg gekommen? Haben sie dir etwas getan?"


    Sie schaute ihn mit aufrichtiger Sorge an.


    Miriam lehnte sich zurück, bis ihr Rücken an der Lehne der kleinen Bank war auf der sie saßen. Sie lachte.


    "Das müsste immer so sein....der Herr weit weir weg. Inwiefern ist er hart aber gerecht?"

  • Es tat guit sie lachen zu sehen und ich stimmte mit ein. Zu sehr hatte Trauer meine Gedanken beherrscht. Nova war tot und ich würde sie nie vergessen, aber unser Leben musste weiter gehen.

    "Ach, die Germanen waren zwar wilde Gesellen, abner irgendwann konnten mein Domine und ich fliehen...Dabei wurden wir getrennt und ich bin durch die Wälder Germaniens geeilt, bis mich Soldaten der II. Legion fanden."


    Ich drehte mich etwas zu ihr.

    "Ja, Quintus ist ein harter Mann, er wurde von klein auf zu einem Soldaten erzogen. Er verlangt Disziplin und Gehorsam, aber er braucht keine Peitsche um seine Befehle durchzusetzen."


    Und waren meine Gedanken doch wieder bei Nova...

    "Nur bei ihr war er anders, wenn er mit ihr, von ihr sprach waren seine Worte warm und voller Liebe....."

  • Sie musste noch eine kleine Weile weiter lachen. Ihr tat es ebenso gut wieder einmal zu lachen, denn dies hatte sie seit sehr langer Zeit nicht mehr getan. Meißt hielt sie eine gewisse Bitterkeit gefangen von der sie nie los kam.


    Gespannt hörte sie ihm zu. Sie konnte sich eine solche Flucht grade Bildlich vor Augen holen, schließlich war sie auch auf der Flucht wenn auch anders. "Dieses Erlebnis hat euch sicher näher gebracht, dich und deinen Herrn."


    Sie hatte bis jetzt noch keinen Soldaten kennen gelernt und wusste nicht wie diese so drauf waren. "Ich habe auch immer geglaubt, dass mein Herr keine Peische gebrauchen würde. Er hatte sie nicht in der Hand aber es war eigentlich auf seine Anordnung geschehen. Was würde dein Herr denn tun wenn du all seine Befehle verweigern würdest? Zum Schluß habe ich dies getan und dann mit Dingen geschmißen."


    Miriam beugte sich bei seinem letzten Satz etwas weiter zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie sprach kein Wort aber wollte, dass er wusste sie war da. Sie sah ihm in die Augen und versuchte sich grade diesen Mann vorzustellen.


    "Er muss sie sehr geliebt haben."

  • Es waren keine wirklich schönen Erinnerungen an die Flucht.

    "Quintus und ich waren auch vorher schon Freunde, aber die Flucht und Gefangenschaft aber diese Freundschaft nur noch vertieft."


    Ich musste schmunzeln, stellte mir die kleine Miriam vor, wie sie mit Gegenständen auf Quintus warf.


    "Wenn du das mit Quintus machen würdest, wer weis, was er tun würde," grinste ich,"wahrscheinlich nur dastehen, bis du zu erschöpft bist weiter zu werfen. Aber ehrlich, ich dachte nie daran seine Anordnungen nicht zu erfüllen. Er verlangt nichts, was er nicht selbst tun würde."


    Nur ganz kurz zuckte ich zusammen, als sie ihre Hand auf meine Schulter legte und mir in die Augen sah. Doch ich genoss ihre Berührung, es tat gut, jemand neben sich zu haben.

    "Ja, er hat sie geliebt und liebt sie immer noch. Sie waren ein winderschönes Paar. Er, der grossgewachsame Soldat, Sie, die zierliche Schönheit...."

  • "Mit seinem Herr befreundet sein, das sind Dinge die ich mir nie vorstellen könnte. So etwas ist für mich viel zu weit weg und davon abgesehen kenne ich das auch gar nicht..Freundschaft."


    SIe richtete ihren Blick kurz in die Ferne und als sie ihm weiter zuhörte kam wieder ihr Lachen hinzu.


    "Oh glaube mir, ich habe Ausdauer darinne und so lange ich etwas zu schmeißen hätte ich würde es benutzen. Und wenn er das nicht verlangt, warum tut er dann nicht selber was er von einem anderen verlangt?"


    Dies war der springende Punkt in ihren Überlegungen, denn wenn die Herrn das auch selber machen würden dann sollten sie es auch tun und nicht andere gegen ihren Willen es tun lassen.


    Aber je mehr er von seinem Herrn erzählte, desto mehr glaubte sie ihm auch, dass es ein guter Herr war, denn wer solche eine Liebe wem anderen bieten konnte, der konnte wohl kaum auch zu anderen grob oder dergleichen sein.


    Miriam lächelte wieder und versuchte sich das alles vorzustellen kannte sie ja keinen von ihnen.

  • Ich sah sie an...

    "Es ist eine interessante Vorstellung, dich wild Sachen um dich werfend vor Quintus zu sehen."


    Ich musste lächeln.

    "Er ist bestimmt ein,zwei Köpfe grösser als du, und kräftig gebaut. Vielleicht würde er dich einfach nur festhalten. Und wenn du mit deinen kleinen Händen auf ihn einschlägst, würde er es nicht mal merken."


    Ich überlegte, ich hatte es nie erlebt, das Quintus eine Peitsche in die Hand genommen hatte.

    "Wahrscheinlich würde er dich einfach in eine Kammer sperren, bis du ruhig bist, aber dich so schlagen, wie.... würde er nie."


    Mir schauerte, als ich daran dachte, wie ihr Rücken aussah.

  • Mit einer Hand bedeckte sie ihren Mund als sie wieder lachte und ihre Augen sich vor lachen etwas verengten.
    Nur langsam konnte sie wieder aufhören und nahm ihre Hand wieder runter.


    "Cinna war bestimmt auch so groß, aber er hat mich nicht nur festgehalten. Sie seufzte leise. "Die meißten würden wohl sagen ich habe diese Strafe verdient und vielleicht sogar mehr. Vielleicht haben die damit auch recht, vielleicht bin ich an diesem Tag wirklich zu weit gegangen.....aber ich kann es nicht rückgängig machen und ich will es nicht."


    Miriam nahm ihre Hand und strich über ihre Schläfe. "Hier hatte er zugeschlagen, aber nicht nur einmal sondern mehrmals. Wenn ich seine Sklavin gewesen wäre, dann hätte er mich umgebracht, also kannst du dir sicher vortstellen, dass es nicht nur ein Krug war mit dem ich geschmissen hatte. "


    Viel mehr waren es die ganzen Drohungen gewesen die sie ausgestoßen hatte.
    "Und glaube mir ich würde mich nicht einfach so einsperren lassen, ich würde....." sie beendete ihren Satz nicht weiter.

  • Ich schüttelte leicht den Kopf.

    "Ich glaube, du hättest kaum eine Wahl... er ist zu kräftig."


    Wie konnte man nur ? Miriam war klein und zierlich und egal was sie getan hatte...

    "In dem dich Cinna so geschlagen hat, hat er sich selbst herab gewürdig. Ein guter Domine braucht nur ganz wenig Gewalt, und das auch nur im schlimmsten Fall."


    Langsam streckte ich meine Hand aus, fuhr ihr schüchtern über die Schläfe, wo Cinna sie geschlagen hatte.


    "Wie konnte er nur,...." sagte ich leise, gedankenverloren, ",... so ein schönes Gesicht, so zu schlagen...."


    Erst bemerkte ich, das ich meine Gedanken offen aus gesprochen hatte...

  • "Auch kleine Menschen können manchmal stärker sein, als sie aussehen. Ich mag klein sein und eine Frau aber ich kann mich wehren."


    Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie dann wohl ein schlimmer Fall gewesen war. Und auf keinen Fall wollte sie ihn in Schutz nehmen, nicht Cinna, ihn niemals.


    Miriam öffnete den Mund weil sie etwas sagen wollte, aber sie hielt inne, als sie seine Hand an ihrer Schläfe spürte wo man noch eine kleine NArbe sehen musste. Seine warmen Finger auf ihrer Haut zu spüren war sonderbar und ein nie gekanntes Gefühl. Ihre dunklen Augen musterten ihn aber sie zog sich nicht vor ihm zurück und blieb ruhig sitzen.


    Seine Worte drangen tief in sie, aber sie wusste nicht was sie sagen sollte. Miriams Wangen liefen leicht rötlich an, als sie total schüchtern ihren Blick senkte und ihrem Mund schloss nachdem sie ihn die ganze Zeit über angesehen hatte.

  • Kaum hab ich realisiert, was ich da gesagt habe, laufe ich rot an.


    "Verzeih,.. ich wollte nicht..."


    Doch ich ziehe meine Hand nicht weg, es ist ein seltsame Gefühl, schön aber irgendwie regt sich in mir auch mein schlechtes Gewissen. Darf ich es überhaupt schön finden über ihre Schläfe zu streicheln ? Denn es gefällt mir, ganz sicher...

  • Noch immer spürte sie seine Finger an ihrer Schläfe, denn er zog seine Hand nicht weg und irgendwie wollte sie das auch gar nicht. Es war sonderbar.


    Er saß dicht neben ihr, weil sie auf einer kleinen bank saßen und sie hatte ihren Blick wieder leicht angehoben um ihn zu sehen und das gleiche tat sie nun mit ihrer Hand und legte sie auf seine, die die an ihrer Schläfe lag. Miriam zog seine Hand aber nicht weg.


    "Ich...nein...." sie fand nicht die passenden Worte die hier geegnet wären und konnte ihn einfach nur ansehen.

  • Ich sehe sie an, blicke in ihr Gesicht, in ihre Augen. Ich spüre ihre Hand auf meiner Hand, und eine seltsame Gefühl durchfährt mich.


    Etwas in mir schreit auf : Steh auf, Cato, geh einfach weg.... Doch es verhallt ungehört, genauso wenig, wie ich etwas sage.


    Stattdessen beuge ich mich etwas vor, bis mein Gesicht dicht an ihrem ist.

  • Alles was sie hörte war das vereinzelte Zwitschern der Vögel und ihr eignes Herz was mehr als nur Laut in ihrer Brust schlug. Langsam fuhr ihre Hand über seine bis zu seinem Arm, als sein Gesicht dem ihren näherte, bis sich fast ihre Nasen hätten berühren können. Ein seltsames Kribbeln lief ihr den Rücken hinunter, etwas was sie noch nie hatte, es war etwas schönes und doch etwas was sie zum fürchten brachte.


    Sie sah ihm in die Augen und konnte seinen warmen Atem spüren. Ihre Hand lag nun auf seinem Arm und sie konnte sich einfach nicht von der Stelle bewegen. Alles Muskeln in ihrem Körper waren bis aufs letzte angespannt und sie hatte das Gefühl gleich keine Luft mehr zu bekommen.


    Miriam erinnerte sich doch, dass er eine Freundin hatte von der er so schwärmte aber sie waren fast dabei etwas zu tun, und sie konnte sich nicht von ihm abwenden wie er es wohl seltsamer Weise auch nicht konnte. Zärtlich fuhren ihre Finger, als würden sie sich selbstständig machen, über seinen Arm. Sie neigte ihren Kopf zur Seite, nur ein klein wenig.


    Plötzlich legte sie ihre Stirn in Falten, sie konnte das nicht, er war so lieb....auch wenn sie es wollte....es ging nicht...Ihre Bewegung war langsam, als sie ihren Kopf nach unten sinken ließ und auf seinen Arm sah wo ihre Hand lag die sie auch nicht weg nahm. Miriam sagte kein Wort, sondern saß nur mit gesenktem Kopf neben ihm, ihm immer noch sehr nahe....

  • Fast wäre es passiert, fast hätten sich unsere Lippen berührt und wir ein zaghaften Kuss ausgetauscht. Erst jetzt, da sie ihr Gesicht gesenkt hatte, kam mir wieder Alexis in den Sinn. Was tat ich hier ? Was war los mit mir ? Ich war doch nicht Lucius, der eine Frau gegen die Nächste austauschte.


    Aber warum schlug mein Herz so wild, warum überwog diie Trauer das sich unsere Lippen nicht berührt hatten und nicht die Erleichterung das es nicht passiert war? In mir machte sich grosse Ratlosigkeit breit.


    Ich spürte ihre Nähe, zog den Duft ihrer Haare ein und irgendwie berauschte es mich. Ich spürte, wie ihre Hand auf meinem Arm lag. Irgendetwas in mir sagte mir, steh auf, geh weg, aber ich konnte es nicht.


    Stattdesen legte ich ganz automatisch meinen Arm um sie, zog sie etwas dichter zu mir heran...

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