Ein Besuch in der Taverna

  • Fabia hörte den mitreißenden Worten von Balbus aufmerksam zu. Die Art wie er sprach, ergriff sie und veranlassten sie, ihm eine Hand auf den Unterarm zu legen, wie in einer tröstenden Geste. Als er geendet hatte, schwieg sie noch eine Weile. Und als sie dann etwas sagte, waren es leise Worte voller Mitgefühl.
    "Verzeih mir, ich wollte dich nicht an das alles erinnern."
    Dann schwieg sie betreten und nahm nach einem Moment die Hand wieder fort, um sie zu ihrer anderen um den Becher zu legen und in den Saft zu starren. Eine betrübte Stimmung hatte sich zwischen ihnen breit gemacht.



    Sim-Off:

    So, ich hüpf jetzt ins Bett! Bis morgen, schlaf schön!

  • Sim-Off:

    Schlaf gut


    Der Moment des Schweigens schien sich ewig hinzuziehen und wurde unerträglich.
    Balbus beschloss das Schweigen zu brechen und lächelte leicht.


    "Lassen wir das Vergangene ruhen. Es gibt so vieles Schönes in der Gegenwart und die Zukunft wird noch viel Schöneres bereithalten."


    Er lächelte nun richtig.


    "Was wirst denn du heute noch tun?"

  • "Da bin ich einverstanden", sagte Fabia erleichtert und lächelte Balbus an.
    "Hmm...um ehrlich zu sein: ich weiß es nicht. Dadurch, dass ich keine feste Tätigkeit habe, hab ich einfach zu viel Zeit. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich mit der ganzen Zeit anfangen kann, die ich hab. Und ich kann auch nicht immer einkaufen gehen. Erstens wird das auf Dauer langweilig und zweitens komme ich so niemals an eine Stelle."

  • "Zu viel Zeit? Darunter würde ich auch gern leiden. Ich hab ständig irgendwelche Milites in meinem Officium stehen die sich über dies und das beschweren oder denen ihre Aufgaben nicht recht sind. Naja, ich wollt es ja nicht anders."


    Er seufzte leise.

  • Fabia grinste.
    "Dann bist du ein Hauptmann?" fragte sie nach und nippte an dem Saft, während die Augen den Mann ihr gegenüber aufmerksam musterten. So alt war er doch noch gar nicht...

  • Fabia schmunzelte und leerte ihren Becher.
    "Dann bist du ein Hauptmann", stellte sie fest und warf das Haar zurück. Schließlich wechselte sie das Thema.
    "Verzeih wenn ich so direkt frage, doch es erscheint mir unüblich, dass ein Mann deiner Position noch nicht verheiratet ist. Wie kommt es?"
    Aufmerksam sah sie ihn an und hoffte auf eine ehrliche Antwort.

  • Ob der Direktheit verschluckte er sich fast an einem Schluck Saft, den er gerade zu sich nahm als sie die Frage stellte. Er stellte den Becher auf den Tisch und hustete leicht.


    "Öhm, hm, naja. Ich glaube es gibt da mehrere Gründe. Zum einen natürlich, dass ich in meiner bisherigen Laufbahn als Soldat nicht heiraten durfte, da dies das Gesetz nur in Ausnahmen gestattet. Zum Anderen kommt auch noch hinzu, dass ich bisher immer Skrupel hatte eine Frau der Gefahr auszusetzen nicht zu wissen, was mit ihrem Mann passiert, schliesslich lebt man als Soldat manchmal nicht sehr ungefährlich."


    Er schaute sie an und sein Blick wurde leicht traurig.


    "Der Hauptgrund ist aber, dass ich bisher noch niemanden gefunden habe."

  • Fabia schalt sich in Gedanken eine Närrin, dass sie so geradewegs gefragt hatte. Entschuldigend und zerknirscht sah sie Balbus an, der sich ob der Frage prompt verschluckte.


    "Ja", sagte sie dann leise.
    "Es ist für eine Frau nicht schön, ihren Mann im Krieg zu wissen. Man kann sich nie sicher sein, dass er heil nach Hause zurückkehrt. Und wenn Kinder im Spiel sind, ist es gleich noch einmal schlimmer. Aber wie ist es bei dir inzwischen? Du bist doch sicher nicht mehr in so großer Gefahr wie damals als Legionär auf dem Schlachtfeld, oder?"


    Als er schließlich so traurig dreinsah, konnte Fabia nicht anders. Sie legte die Hand auf seinen Arm und lächelte zuversichtlich.
    "Du wirst sicher jemanden finden, der deiner würig ist", sagte sie sehr leise, Balbus dabei in die Augen schauend.

  • "Die Gefahr ist anders als damals. Heute brauch ich mir keine Gedanken mehr machen, dass mir irgendein Iberer den Hals durchschneidet, doch dafür habe ich gelernt mich in der Gegenwart gewisser Politiker und hoher Offiziere niemals sicher zu fühlen."


    Als sie ihre Hand auf seinen Arm legte schaute er kurz die Hand an und erwiderte dann ihren Blick wobei er versuchte ebenso zuversichtlich auszusehen.


    "Ich hoffe, dass ich jemanden finden werde. Ich fänd es sehr traurig, wenn ich für immer allein sein müsste."

  • "Das wirst du, da bin ich mir ganz sicher."
    Fabia nahm die Hand wieder fort und legte beide Hände um den Saftbecher.
    "Ich kenne dich zwar noch nicht lange, aber ich glaube, dass du ein wirklich netter Mann bist. Was machst du, wenn du nicht gerade in der Castra Praetoria bist? Gehst du gern in die Thermen oder reiten?"

  • Er trank einen Schluck Saft.


    "Nun ja, in meiner doch eher spärlich vorhandenen dienstfreien Zeit besuche ich schon manchmal die Thermen, auch wenn ich doch meist die Bäder der Castra bevorzuge, weil man ja doch häufiger zum Dienst zurückeilen muss als man möchte."


    Beim Wort reiten drehte sich etwas in seinem Magen.


    "Reiten tue ich eigentlich nur, wenn es unbedingt sein muss. Ich muss zugeben, dass ich mit Pferden an sich nicht viel anfangen kann und immer versuche zu vermeiden mit ihnen zusammenzutreffen."

  • "Oh", entfuhr es Fabia.
    "Schade. Ich reite sehr gern. Und da ich ja Zeit zur Genüge habe, gehe ich auch gern in die Thermen. Sind denn die Bäder in der Castra genauso schön wie die öffentlichen Thermen Roms? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Sie müssen doch auch um ein Vielfaches kleiner sein."

  • "Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass ich schon als ganz kleiner Junge vor Pferden Angst hatte. Das hat sich zwar mittlerweile geändert, doch ein gesunder Respekt ihnen gegenüber ist geblieben und das ist definitiv auch gut so."


    Er dachte kurz an seine letzte Reise mit einem Pferd und ihm wurde leicht bange.


    "Die Bäder der Castra sind nicht so gross und schön wie die öffentlichen Thermen, aber durch ihre Lage um einiges nützlicher wenn man schnell zurück ins Officium muss."

  • "Schade. Sonst hätten wir vielleicht mal zusammen ausreiten können.... Das mit den Bädern und deren Lage verstehe ich. Ist sicher bequemer."
    Fabia leerte ihre Becher und drehte ihn kurz in den Händen.

  • "Naja, ich habe nur gesagt, dass ich es vermeide zu reiten, wenn es nicht notwendig ist, dass ich es gar nicht tue habe ich nie gesagt." sagte er mit einem leichten Lächeln.


    "Ich würde gerne einmal mit dir ausreiten, so du mir diese Ehre zuteil werden lassen möchtest."


    Er deutete auf die Saftkanne. "Darf ich dir noch etwas Saft eingiessen?"

  • Fabia lachte leicht.
    "Aber wenn du doch Pferde nicht magst", meinte sie schmunzelnd.
    "Es gibt sicher andere Dinge, die man in Rom tun kann. Bald sind die Equirria und es findet ein Rennen statt. Ich wollte hingehen..."
    Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und nickte zu seiner Frage.
    "Gern." Sie schob ihm den Becher hin.

  • Er füllte ihr den Becher und schob ihn zu ihr zurück.


    "Es gibt auch andere Dinge, die ich nicht mag, doch nehme ich soetwas gern in Kauf, wenn der Grund dafür ein guter ist. Und die Gesellschaft einer charmanten jungen Dame ist in meinen Augen durchaus ein guter Grund." sagte er mit einem Lächeln.


    "Die Equirria? Ist es schon wieder soweit? Naja, wenn ich nicht sowieso im Schlepptau des Kaisers dort hin gehen darf, werde ich sie mir vielleicht auch ansehen. Vielleicht sehen wir uns ja dort."

  • Fabia sah verlegen zur Seite, als Balbus ihr dieses unverhoffte Kompliment machte. Charmant hatte er gesagt. Sie lächelte.
    "Dann darf ich also hoffen, dass wir uns bald vor den Toren Roms zu einem Ritt treffen? Auch, wenn du das Reiten nicht so magst?"
    Fabias Augen glänzten.
    "Ja...vielleicht sehen wir uns am Marsfeld", sagte sie und nahm einen Schluck Saft.

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