Ein Lagerhaus am Tiber...

  • Es ist mitten in der Nacht, doch auf den Strassen Roms ist wie immer viel los. Mehrmals blieben wir stecken, gerade um die Mecati waren unzählige Lieferwagen unterwegs. Doch langsam kamen wir zu dem Hafen am Tiber.


    Hier hatte ich ein kleines Lagerhaus, in dem ich allerlei Waren lagerte. Koron war vorraus gerannt und hatte meinem Verwalter bescheid gesagt.


    So öffneten sich die Tore, sobald wir wir davor waren.


    "Achill, hol die kleine vom Wagen."

  • Ihr war verdammt heiß unter den Decken und durch den Sack glaubte sie kaum Luft zu bekommen. Flach atmend lag sie da, spührte, wie der Wagen fuhr und wieder anhielt. Zum Glück lag sie teils auf dem Bauch tels auf der Seite, denn mit den Händen hinter dem Rücken wäre alles andere noch unangenehmer gewesen.
    Die Fesseln schnitten ihr ins Fleisch und sie versuchte sie durch hin und her bewegen der Hände zu lockern. Doch es wollte nicht so wirklich klappen.
    Die Tränen waren inzwischen versiegt, doch Julias Verzweiflung schien noch immer zu wachsen.
    Da spührte sie wie der Wagen abermals anhielt. Doch diesmal schien es entgültig zu sein.
    Sie hörte, wie Kisten verrückt wuden, und merkte, wie das Gewicht der Decken auf ihr leichter wurde. Dann wurde Julia mal wieder gepackt, über eine Schulter geworfen und irgendwo hin getragen.
    Sie lies sich einfach hängen, konnte sie ja eh nichts dagegen tun.

  • Achill packte Julia und stellte sie mir vor die Füsse.

    "Nimm ihr den Sack ab,..."


    Der riesige Seemann tat wie ich es ihm sagte, und ich blickte Julia an.

    "Nun, willkomen in deinem neuen Zuhause.... Hier wirst du erst mal bleiben, bis ich dich nach Ostia bringe. Du gehörst nun mir..."


    Mein Blick war hart und durchbringlich...

    "Du wirst gehorchen, tun was man dir sagt....Dann geht es dir gut,... wenn nicht..."


    Ich führte meine Drohung nicht weiter aus.

  • Abermals hatte Julia Probleme sich auf den Beinen zu halten und schwankte beträchtlich, als sie auf einmal auf diese gestellt wurde.
    Erleichtert atmete sie tief durch, als ihr endlich der Sack abgenommen wurde, doch dann wurde ihr Blick hart, als sie den Mann sah.
    "Ich gehöre nur mir...", murmelte sie sehr undeutlich und leise und starrte gen Boden.
    Sie war sich nicht mal sicher, ob der Mann überhaupt gehört hatte, was sie gesagt hatte, und sie wusste auch nicht, ob sie wollte, das er es verstanden hatte, oder nicht.

  • Ihre leisen Widerworte beantwortete ich mit zwei Ohrfeigen.

    "Achil, bring sie nach hinten, sperr sie ein. Binde sie aber nicht los,... "


    Ich sah Achill nach, wie er sie sich über die Schulter warf und davon trug. Hinten war eine kleine Kammer, dort würde er sie auf eine Pritsche legen und einsperren.

    "Essen bekommt sie erst nicht mehr,... bis sie sich beruhigt hat."

  • Die Ohrfeigen taten weh, doch diesmal weinte Julia nicht. Sie zuckte nur zusammen und presste die Lippen aufeinander.
    Als sie die Worte des Mannes hörte schluckte sie, da sie erneut einen Klos im Hals spührte. Sie wollte nicht weinen, nicht schon wieder!
    Achil warf sie sich abermals einfach über die Schulter und brachte sie in eine Kammer. Dort wurde sie mit dem Gesicht voran auf die Pritsche geschmissen.
    Sie rappelte sich umständlich auf de Knie und starrte ausdruckslos Achil und die Tür an.
    "Ich gehöre nur mir!", wiederholte sie die Worte diesmal lauter und deutlicher.

  • Es tat weh auf den gefesselten Armen gelegt zu werden, auch spührte Julia mit einem Mal ihre aufgeschürften Knie und Ellenbogen wieder. Doch das war alles nur noch nebensächlich, als der Typ anfing sie zu begrapschen.
    Julia war geschockt, konnte sich zuerst nicht bewegen. Doch nach einigen Momenten begann sie sich zu winden, versuchte von dem Typen weg zu kommen, oder die Beine schützend vor ihren Körper zu ziehen.
    Am liebsten hätte sie nach dem Typen geschlagen, oder wäre aufgesprungen und weggelaufen, doch die Fesseln hinderten sie daran. Sie war quasi wehrlos und als sie das erkannte blieb ihr beinahe das Herz stehen.
    Dennoch giftete sie, um ihre Angst zu übertünchen:
    "Lass mich in Ruhe! Ich bin hübsch? Na, im Gegensatz zu dir ist jeder hübsch! Nimm deine dreckigen Flossen von mir! Jetzt! Oder ich schreie!"
    Die Angst schnürte ihr beinahe die Kehle zu, ebenso der Ekel. Dennoch versuchte sie so laut wie nur möglich zu sein.

  • http://www.imperium-romanum.in…misc/ava_galerie/Ajax.jpg


    "Dich hier niemand hören..."


    Es schien, als ob ihre Gegenwehr ihn einfach weiter anstacheln wüde. Seine Berührungen wurde heftiger und er begann an ihrer Tunika zu zerren. Er war ungelenk, aber äusserst kräftig, so riss ihre Tunika an mehren Stellen, legte so teilweise ihren Oberkörper frei.


    "Ich jetzt spass haben, " grinste Achill, während er sich langsam über sie beugt und ihr eine Art Kuss auf die Schulter gibt.


    Er will sich gerade daran machen, Julias Fussfesseln zu lösen, da ertönt die Stimme von Hanno.


    "Achill, komm runter... Du kannst dich später mit der Kleinen amüsieren."


    Nur wiederwillig steht Achill auf und geht zur Tür.


    "Ich wieder kommen,... dann spass haben."


    Er schliesst die Tür hinter sich und lässt Julia allein zurück.

  • Julia glaubte keine Luft mehr zu kriegen, als Achil ihr diesen Kuss auf die Schulter drückte. Sie wollte schreien und um sich schlagen, doch kein Ton wollte heraus kommen, auch wurde ihr noch mal schmerzlich bewusst, dass sie gefesselt war.
    Als dieser Hanno nach Achil rief war das eine Erlösung, doch die Drohung wieder zu kommen lies das nebensächlich erscheinen.
    Als die Tür zufiel, fiel auch die Taubheit, die sich teilweise über Julia gelegt hatte ab und ein herzzerreißender Schluchzer entrang sich ihrer Kehle. Mit großer mühe drehte sie sich wieder auf den Bauch und presste das Gesicht auf die Pritsche, während die Tränen nur so flossen und Schluchzer sie schüttelten.
    Sie weinte eine ganze Weile, schien sich gar nicht beruhigen zu können. Doch allmählich ebbten die Schluchzer ab und auch Tränen wollten keine mehr kommen. Sich leer und verloren fühlend rappelte sich Julia wieder auf die Knie hoch und setzte sich schließlich ungelenk auf den Rand der Pritsche.
    Sie musste irgendwie die Fesseln loswerden! Irgendwie! Sie begann ihre Hände aneinander zu drücken, versuchte die Fesseln zu dehnen und dadurch eine Hand herausziehen zu können. Es tat weh und die fesseln schnitten sich immer tiefer in ihre Handgelenke, doch hörte sie nicht auf.
    Dabei war ihr Blick die ganze Zeit wie hypnotisiert auf die Tür gerichtet und die Angst, dass diese aufgehen könnte lies sich beinahe verrückt werden.

  • Irgandwann hört man hinter der Tür Stimmen, fast so etwas wie ein Streitgespräch. Die Tür dämpft es etwas, doch einzelene Wort gelangen zu ihr.


    "... verkauft wird,...."


    "Aber .... will ..... Spass."

    "....Lupanar...."


    "Kap`tn.....nur ein bisschen,....."

    "... spielen wir...."

  • Julia erstarrte als sie Stimmen hörte. Sie glaubte sie Fesseln schon etwas gelockert zu haben, aber wen sie ihre Handgelenke gesehen hätte wäre sie erschrocken. Sie waren aufgerieben, teilweise fast schon blutig. Außerdem fühlte sie ihre Hände kaum mehr.
    Sie wusste nicht, was sie tun konnte, um sich zu verteidigen, aber ihr Körper spannte sich an und sie wartete mit angehaltenem Atem, dass die Tür sich öffnete.

  • Langsam entfernen sich die Stimmen wieder und es wieder ist still in der Kammer. Nur ganz selten hört man ein hähmisches Lachen, von draussen dringen nur vereinzelte Geräusche in die Kammer. Es scheint langsam draussen Tag zu werden, doch in der Kammer merkt man das kaum. Der Tiber mag nicht fern sein, doch in die Kammer dringt nur der Geruch des fauligen Schlamms.


    Plötzlich öffnet sich die Tür einen Spalt...

  • Julia entsspannte sich wieder, als sich die Stimmen entfernten, auch versuchte sie weiter ihre Fesseln zu lösen. Doch langsam kam die Müdikeit, genau wie Hunger und Durst. Ihre Versuche die Fesseln loszuwerden wurde sporadisch und hörten schließlich ganz auf. Hoffnungslos lehnte sie sich gegen die Wand und versuchte sich zu beruhigen.
    Da ging auf einmal die Türe auf.
    Sofort saß Julia wieder kerzengrade da und fixierte den Spalt. Ihr Herz schlug ihr mal wieder in den Ohren und sie hielt den Atem an.

  • Julia entspannte sich etwas, als sie erkannte, dass es nur der kleine Koron war. Dennoch blieb sie auf der Hut.
    "Beruhigt? In wie fern beruhigt? Ich bin die Ruhe selbst! Ich sitze an Händen und Füßen gefessel in einer stockfinseren Kammer und dieser Riese will seinen Spaß mit mir haben. Natürlich bin ich die Ruhe selbst!", antwortete sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme.

  • "Was meinst du? Dass ich ihn bestohlen habe?", fragte Julia leicht verwundert nach. Dann zuckte sie leicht mit den Schultern und zog kurz zischend die Luft ein, weil die Seile über ihre Handgelenke gerieben hatten.
    "Ich stehle schon, seid ich mich zurück erinnern kann. Weißt du?", begann sie zu reden. Einfach, um sich selbst von der Situation abzulenken. "Meine Mutter ist gestorben, als ich noch sehr jung war, jünger als du, und meinen Vater habe ich nie gekannt. Von da an hieß es für mich enfach nur überleben. Ich stehle um essen zu können, um zu überleben."
    Sie lehnte sich wieder gegen die Wand und musterte den Kleinen: "Oder meinst du was anderes?"

  • http://www.imperium-romanum.in…sc/ava_galerie/kind01.jpg


    Koron schüttelt den Kopf und sieht Julia mit grossen Augen an.

    "Warum hast du mich vorhin weggestossen ? Der Kap`tn lässt dich doch nicht weg."


    Schüchtern mustert er Julia, ihr zerzaustes Haar, die zerrissene Tunika, die an vielen Stellen ihre nackte Haut zum Vorschein bringt. Verschämt blickt er zu Boden, so viel nackte Haut einer Frau hat er noch nie gesehen.

    "Wenn du es nich getan hättest, dann könnt ich deine Fesseln lösen."

  • Julia seufzte halblaut.
    "Ich hab eine, wenn auch nur kleine Möglichkeit zur Flucht gesehen. Wie hätte ich denn wissen solln, dass die alle im Vorzimmer sitzen?"
    Sie seufzte abermals und sprach mit bemüht ruhiger Stimme weiter:
    "Aber ich hätte es ahnen sollen. Da magst du recht haben. Aber ich kann's nun nicht mehr ändern. Ich sitze hier fest..."
    Ihre Stimme wurde erstickt und ein halb unterdrücktes Schluchzen war zu hören. Julia drehte sich von dem Jungen weg, damit er nicht die Tränen sah, die ihr zum x-ten Mal an diesem Tag über die Wangen liefen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!